Neues Mikrofon/ Hardware-Upgrade

[recuerdo]

Moin,

ich nehme seit ein paar Jahren zuhause Rap-Songs auf und denke aktuell darüber nach, meine Hardware upzugraden. Aktuell nutze ich ein AKG P220 in Verbindung mit einem Roland UA-25EX und bearbeite die Vocals in Logic Pro X (+ Izotope Nectar). Als Absorber verwende ich vier mit Basotect-Schaumstoff gefüllte Stellwände (100cm x 50 cm x 5 cm), die ich beim Recording um mich herum aufstelle.

Im Moment nehme ich mit zwei Freunden eine EP auf und will diesen Zeitpunkt nützen, um die Qualität meiner Aufnahmen zu steigern. Allerdings bin ich mir unsicher, an welchen Schrauben ich am besten drehen soll (besseres Mikrofon und/oder besseres USB-Interface?). Es ergibt wahrscheinlich wenig Sinn sich jetzt ein hochqualitatives Mikrofon zu kaufen, wenn das Interface dann nachher nicht mehr mithalten kann und die Raumakustik auch nicht perfekt ist. Daher meine Frage:

Welche Upgrades würdet ihr mir im Bereich bis 600€ empfehlen, um die Qualität meiner Aufnahmen zu verbessern?


Da das Mikro natürlich zu meiner Stimme passen soll, hier noch ein paar Hörbeispiele:
(z.B. 1:33 bis 2:12)



Und hier noch eine Roh-Aufnahme:


Vielen Dank für eure Hilfe!

 

[Wird schon]

Ich persönlich würde in ein neues Mikrofon investieren. Als Vorschläge hätte ich Neumann tlm102 oder falls ein bisschen teurer noch ok ein akg c414 xls im Angebot. Von Audio-Technica gibts bestimmt auch was gutes in dem Segment, da kenn ich mich aber wenig aus.

 

[whitealbum]

Zwei Fragen von meiner Seite:
- Was gefällt Dir klanglich nicht an Deiner bisherigen Roh-Aufnahme im Detail? und
- Was gefällt Dir klanglich an Deiner bisherigen Roh-Aufnahme im Detail?

Noch eine Frage hinterher:
Die Rohaufnahme, die Du verlinkt hast, ist die tatsächlich komplett unbearbeitet, also nur Mikro in Interface, ohne EQ und Kompression?

 

[recuerdo]

Ich persönlich würde in ein neues Mikrofon investieren. Als Vorschläge hätte ich Neumann tlm102 oder falls ein bisschen teurer noch ok ein akg c414 xls im Angebot. Von Audio-Technica gibts bestimmt auch was gutes in dem Segment, da kenn ich mich aber wenig aus.

Danke für den Tipp! Ich schau mir die beiden Modelle gleich mal genauer an.

Zwei Fragen von meiner Seite:
- Was gefällt Dir klanglich nicht an Deiner bisherigen Roh-Aufnahme im Detail? und
- Was gefällt Dir klanglich an Deiner bisherigen Roh-Aufnahme im Detail?

Gar nicht mal so einfach, das so in Worte zu fassen...

Ich empfinde den Sound bei vielen Aufnahmen als kratzig. Dies stört mich vor Allem bei eher ruhigeren bis atmosphärischen Liedern, die eher laied-back klingen sollen (bei energiereichen/ aggressiven hingegen weniger). Insgesamt hätte ich für solche Lieder gerne ein Mikrofon mit einem ausgewogeneren Klangbild, dass sich leichter in den Mix einfügt ohne dabei anstrengend zu klingen.


Habe gerade nachgesehen und die Aufnahme war tatsächlich bearbeitet - ich habe die Spur gerade nochmal ohne Effekte exportiert und oben neu eingefügt. Sorry für die Verwirrung.

 

[whitealbum]

Okay, hatte mir schon gedacht, so klingt das P220 niemals roh
Die Rohaufnahme gefällt mir besser ,als die bearbeitete Version, die Du zuerst als "Rohaufnahme" eingestellt hattest.
Da klang alles kratzig, unausgeglichen und harsch.

Die Rohaufnahme ist gar nicht so verkehrt, aber ihr fehlt Körper, Präzision, Auflösung, aber auch runder Klang und gewisse smoothness.
Mixtechnisch kann man da sicher was machen, aber man hat immer noch fehlende Präzision und Auflösung.

Ich weiß auch nicht wie gut die Preamps des Roland UA-25EX sind, wurde ja 2008 schon vorgestellt.

Richtig ist, man fängt beim Mikro an, und ggf. macht man noch ein Interfaceupgrade.

Mikro
Hier würde ich bei Rap immer schauen, dass das rund und fett klingt, aber auch eine gewisse Präzision mitbringt.

Unterste Verbesserungsstufe wäre ein Aston Origin,
was gutes "Mittenfleisch" mitbringt und recht satt klingt, dafür ist es nicht ganz so präzie wie das Sennheiser MK4, was aber dafür etwas nüchtern, und nicht so voll in den Mitten klingt.


Richtig gute Verbesserungsstufe wäre das AT4047SV, das ist schon ein sehr gutes Mikrofon, was ausgeglichen klingt, alle Frequenzen da, und präzise genug abbildet.

oder noch eine kleine Stufe besser, das aktuell heftig reduzierte Violet Amethyst Vintage
https://eu.violetmics.com/collections/winter-sale/products/the-amethyst

Gutes Mittenbild, ausgeglichen, aber auch sehr gute Auflösung.

Ich persönlich tendiere dazu, gleich zwei Schritte auf einmal zu machen, also entweder AT4047SV oder Violet Amethyst Vintage
Das ist zwar Deine obere Grenze, aber dann wäre die klangliche Verbesserung wirklich hörbar!
Selbstverständlich nehmen die Mikros Mixbearbeitungen sehr gut an, was nicht unwichtig ist.

Interface
Hier würde ich an Deiner Stelle anschließend, ein paar Monate später, wenn das Budget dafür wieder aufgefüllt ist , ein neues Interface kaufen: Audient ID14 oder ID22 je nachdem was Du brauchst.
Hier sind dann auch die Preamps auf aktuell gutem Niveau.

 

[Gast92251]

Und hier noch eine Roh-Aufnahme:

Oh ja.. ein P220...
Alles sehr schmalbrüstig, Transienten abgeschliffen, hat auch Bass/Mittenschwächen...

Du kannst froh sein, dass wir hier einige professionell arbeitende Mic-Spezialisten mit an Bord haben, der Whitealbum nannte schon super Hinweise.

Die PreAmps deines Roland sind leider auch nicht so glücklich... jedenfalls keine Aufwertung des P220 Signals...
Hier würde ich in einen anderen Wandler investieren. Wenn günstig sein soll, Ecke Focusrite, die neue Scarlett 3rd Gen z.B., für dein Vorhaben könnten schon die kleinen mit 2 oder mit 4 Ins ausreichen. Sonst auf Clarett gehen. Weiter nach oben geht immer, klar.

Ich weiss, ist ja alles immer eine Budget-Frage... Aber bei Wandlern und Mikros stimmt es einfach: wer billig kauft, kauft quasi doppelt. nun ja.

So würde ich für deinen Musikstil an unterster erster Stelle auch gerne das Aston Origin empfehlen, es hat genug Wärme und vor allem Druck in den Mitten (gut für Rap), setzt sich im Mix vor allem von vornerein gut durch. Die Höhen ansich sind, Whitealbum beschrieb es bereits, nicht allzu präzise, kann aber auch mal sehr passend sein. Hatte das z.B. mal auf einer akustischen Gitarre mit eher harten Saiten bevorzugt. Für Rap/HipHop ein gutes Arbeitstier. Alternative sonst vllt. ein AT2035, dieses klingt unspektakulär langweilig, Höhen etwas besser, allg. Sound kann man da gut nachbearbeiten.

 

[recuerdo]

Wow- vielen, vielen Dank für das ausführliche Feedback. Das hilft mir enorm weiter!

Die PreAmps deines Roland sind leider auch nicht so glücklich... jedenfalls keine Aufwertung des P220 Signals...
Hier würde ich in einen anderen Wandler investieren.

Ich persönlich tendiere dazu, gleich zwei Schritte auf einmal zu machen, also entweder AT4047SV oder Violet Amethyst Vintage

Das kann ich gut nachvollziehen. Ich bin jetzt sehr neugierig, wie diese Mikros mit meiner Stimme harmonieren und wie groß der Unterschied zu meinem bisherigen Setup ist. Habe mir jetzt erstmal beide zum Ausprobieren (+ Audient 14) nach Hause bestellt und werde mal mit den verschiedenen Kombinationen experimentieren, um ein Gefühl für die Unterschiede zu bekommen. Werde euch von meinen Erfahrungen berichten!

 

[whitealbum]

Gute Sache

Denke daran, beide Mikros haben jeweils einen anderen Sweetspot.
Erstmal mit 20-30cm Abstand probieren, damit kommen die beiden gut zu Recht.

Wenn näher ran, wird es voluminöser durch den Nahbesprechungseffekt, dass führt dann gerne dazu, dass die Stimme nicht mehr so klar klingt. EInfach drauf achten.
Bei den Aufnahmen im Peak nicht mehr als maximal -8db bis -6dB, und in 24 Bit/44,1khz aufnehmen.

Beim Amethyst ist die Kapsel im Mikrofonkorb durch drei Schrauben von außen gesichert, damit die elastisch gefederte Kapsel im Mikrofonkorb während des Transportes keinen Schaden nimmt.
Bevor Du das Mikrofon anschließt, müssen die Schrauben entfernt werden.
Da ist auch ein kleiner Hinweis bei einer Schraube via kleinem "Fähnchen" angebracht.

Freudiges Testen, und wir freuen uns auf Deine Erfahrungen

 

[recuerdo]

So, nachdem diese Woche nach verschiedenen kleinen Problemen endlich alle Pakete angekommen sind, haben wir uns mittlerweile zusammengesetzt und sind im Blindversuch alle Mikros (Aston Origin, TLM102, AT4047SV und Amethyst) durchgegangen. Wir haben alle Mikros bei nem Peak von etwa -18db eingepegelt und mit dem Direct Monitoring grob abgeschätzt, wo der individuelle Sweet Spot für den Abstand ist. Um den Einfluss der Performance so gering wie möglich zu halten, haben wir die beiden jeweiligen Mikros paarweise auf ner Schiene installiert (beide möglichst zentral und so gedreht, dass sie beim Recorden direkt Richtung Mund zeigen). Als Interface haben wir das Audient ID14 verwendet.

Weil es zwischendurch zu spät wurde, sind die beiden Aufnahmen an zwei verschiedenen Tagen entstanden - ich hoffe sie unterscheiden sich nicht zu sehr...

Wir haben einen ersten Favoriten gefunden. Welche Aufnahme gefällt euch am Besten?

 

[whitealbum]

Besser wäre gewesen, alles in einer Session zu machen.
Das solltest Du auch für Dich sowieso mehrmals machen (wahrscheinlich eh schon gemacht

Die Aufnahmen sind absolut unbearbeitet, kein EQ oder Komp etc.?

Infos zu, Wie weit warst Du von den Mikros weg, und wurden die Mikros frontal besprochen oder wurde an der Kapsel vorbei gesprochen?

Einschätzung der Soloaufnahmen (im Mix kann das anders sein)

Mikro 1: Dieser Aufnahme fehlt etwas Druck untenrum, auch die Mitten sind hier etwas unausgeglichen leicht hohl (topfig?), aber auch recht hell zwischen 3-7khz, klingt auch etwas nüchtern.
Die Auflösung ist okay, verschmiert aber etwas (sch,ch-Laute, Konsonanten)
Das Mikro würde von einer näheren Besprechung ggf. profitieren (was den Tieftonbereich betrifft)

Mikro 2:
Die Aufnahme klingt ausgeglichener, mit Druck untenrum auch die Auflösung ist besser.
Gefällt.

Mikro 3:
Bei dieser Aufnahme stimmt was nicht, das hat was Hohles, mittendröhniges und phasiges im Klang.
So kenne ich keins der genannten Mikros.

Mikro 4:
Diese Aufnahme ist recht sauber, klingt mir aber etwas zu hell.

Alle Aufnahmen haben eine Resonanz zwischen 250-500Hz, klingt nach Raumresonanz, und das lässt alle Mikros immer etwas komisch klingen.

Von der Aufnahme her, sagt mir Mikro 2 am meisten zu, dann Aufnahme 4.
Bei Aufnahme 3 stimmt was nicht, da ist entweder am Mikro was falsch verkabelt oder es wurde bei der Aufnahme was verkehrt gemacht.

Interessant für mich wäre, wenn Du den Test nochmal machst, in der gleichen Session, und die gleiche Kennung für das Mikro nimmst wie zuvor.
Sprich, Mikro 1 wäre bei der Nennung wieder Mikro 1 usw.
Ich wäre mir sicher da sind Unterschiede zu hören
Das sollte man immer machen, um einfach auch unterschiedliche Performances testen zu können, aber auch Abstand und Position variieren immer wieder.

Kannst Du bitte noch den Beat zum Rap hochladen, mit gleichem Startpunkt?


Btw, zuletzt hat ein Aufnahmevergleich von ein und demselben hochwertigen Mikro, alleine durch Variationen vom Abstand und der Positionierung, zum Teil erhebliche Unterschiede gebracht.
Was vorher noch etwas zischig klang, klang bei einer anderen Aufnahme genau richtig.

 

[Gast92251]

Und decke die Lösung bitte hier nicht zu früh auf - ich will mir das gerne auch noch später mal im Studio anhören.

 

[recuerdo]

Die Aufnahmen sind absolut unbearbeitet, kein EQ oder Komp etc.?

Ja, genau - die Aufnahmen sind komplett roh.

Besser wäre gewesen, alles in einer Session zu machen.

Ja, das stimmt wohl. Ich setz mich morgen nochmal in Ruhe hin, versuche alle Bedinungen konstant zu halten (also selbes Kabel, selbe Session und immer nur ein Mikro pro Aufnahme) und notiere mir den jeweiligen Abstand

Alle Aufnahmen haben eine Resonanz zwischen 250-500Hz, klingt nach Raumresonanz, und das lässt alle Mikros immer etwas komisch klingen.

Einer meiner Absorber hängt an der Wand und die anderen sind als Viereck drumherum aufgestellt. Mein Mikro steht meistens (aus Platzgründen) so, dass ich Richtung des Absorbers an der Wand rappe. Wäre es besser, wenn ich das Mikro so stelle, dass ich Richtung Raum (also von der Wand weg) rappe?
(Ich hatte bisher gehofft, dass die 10cm Basotect ohnehin so viel Schall schlucken, dass die Position keine große Rolle spielt, aber das war vielleicht zu optimistisch...)

 

[recuerdo]

Und decke die Lösung bitte hier nicht zu früh auf - ich will mir das gerne auch noch später mal im Studio anhören.

Geht klar, ich behalte die Auflösung erstmal noch für mich!

Den Beat lade ich dann mit der selben Startzeit auch mit hoch. Schönen Abend euch erstmal!

 

[whitealbum]

Die Aufnahmen sind absolut unbearbeitet, kein EQ oder Komp etc.?

Ja, genau - die Aufnahmen sind komplett roh.

Okay

Besser wäre gewesen, alles in einer Session zu machen.

Ja, das stimmt wohl. Ich setz mich morgen nochmal in Ruhe hin, versuche alle Bedinungen konstant zu halten (also selbes Kabel, selbe Session und immer nur ein Mikro pro Aufnahme) und notiere mir den jeweiligen Abstand

Es ist zwar viel Aufwand, Du glaubst aber nicht wie oft Tester sich mit einem ungünstigen Testszenario selbst hereingelegt haben

Alle Aufnahmen haben eine Resonanz zwischen 250-500Hz, klingt nach Raumresonanz, und das lässt alle Mikros immer etwas komisch klingen.

Einer meiner Absorber hängt an der Wand und die anderen sind als Viereck drumherum aufgestellt. Mein Mikro steht meistens (aus Platzgründen) so, dass ich Richtung des Absorbers an der Wand rappe. Wäre es besser, wenn ich das Mikro so stelle, dass ich Richtung Raum (also von der Wand weg) rappe?
(Ich hatte bisher gehofft, dass die 10cm Basotect ohnehin so viel Schall schlucken, dass die Position keine große Rolle spielt, aber das war vielleicht zu optimistisch...)

Startpunkt wäre immer, die Absorber hinter sich zu haben, und quasi in den Raum zu singen.
Warum?
Weil die Mikros in der Regel Nierencharakteristik haben, nehmen sie alles DAVOR auf , also alles in Richtung Sänger und dahinter (der ja dann gedämmter wäre).
Den Raum HINTER dem Mikro wird durch die Niere weitgehend ausgeblendet.
Soweit die Theorie, es gibt aber kaum GMK-Mikros die eine Niere komplett über den ganzen Frequenzgang durchhalten.

Ein Versuch wäre es alle mal wert, mit den Absorbern im Rücken zu rappen.

 

[recuerdo]

Hallo nochmal
ich habe jetzt alle Mikros nochmal einzeln neu aufgenommen und gleich nummeriert. Habe außerdem versucht dieses Mal wirklich alle Bedingungen (außer den Abstand) konstant zu halten und die Distanz zum Mikro im Dateinamen vermerkt. Die Dateien enthalten jeweils eine Version in der ich frontal ins Mikro gerappt habe (erster Take) und eine in der ich am Mikro vorbeigerappt habe (zweiter Take). Den Beat habe ich so geschnitten, dass Anfang und Ende mit den Vocal-Aufnahmen übereinstimmen. Alle Audiodateien sind roh und unkomprimiert.

Ansonsten hab ich diesmal von der Wand weg aufgenommen und ein Bild vom Aufbau von den Absorbern + Mikro angehängt.
Ich habe gerade Probleme mit dem Upload in den Beitrag hier (gibt es eine Maximalgröße für Dateien?) und habe die Dateien daher erstmal in eine Dropbox gepackt:
https://www.dropbox.com/sh/ujxt92d5nzwxq84/AADkvZeQVTwrwUJWkqWDGVmWa?dl=0

Bin gespannt auf euer Feedback!

 

[whitealbum]

Wunderbar, alle Mikros nochmal neu aufgenommen, mit anderer Raumposition und es hat sich gelohnt
Der unterschiedliche Abstand ist jetzt nicht optimal, komme gleich darauf zurück

Erstaunlich bei dem Vergleich, alle Mikros gewinnen durch die andere Raumposition beim Rappen, und zwar deutlich:
Vor allem Mikro 1 und Mikro 3, bei dem ich fast einen Defekt vermutet habe, profitieren enorm durch die andere Positionierung!

Mikro 2 profitiert etwas, und Mikro 4 profitiert wieder etwas mehr davon.
Alle Mikros klingen freier, offener und klarer.

Dennoch hört man eine Raumresonanz bei 140Hz und bei ca. 300Hz, die aber jetzt bei den neuen Aufnahmen weniger ist.

Einschätzung mit Beat (beim Abhören alles roh gemischt, Vocals etwas leiser als Beat gelevelt, um zu hören, wie sie durchkommen

Mikro 1
Der hohle Klang ist weg, auch ist das verschmieren von Frikativlauten komplett weg, entweder war der Abstand besser oder der Abstand zum Popfilter war besser. Auflösung ist gut.
Klanglich sind die Mitten etwas zu präsent, tiefer Bereich ist ein bißchen schlank. DIe Höhen klingen recht natürlich, also nicht forciert. Könnte etwas klarer klingen.
Die Vocals profitieren von der Mittenpräsenz im Mix, gut vor dem Mix

Potential: Die Stimme könnte von den Frequenzen breiter abgebildet sein, also etwas mehr Tiefen und weniger Mitten --> näher ran wäre ne Alternative plus breite Absenkung der Mitten bei 1khz ca. 1dB

Mikro 2
HIer das etwas umgekehrte Bild, hier fehlen etwas die Mitten im Mix, solo macht sich das gut, aber im Mix ist die Stimme etwas mittenarm.
Die S-Laute klingen frequenztechnisch zu hoch im Vergleich zu Mikro 1.
Auflösung ist gut.

Potential: Mitten bei 1khz etwas breitbandig anheben, etwas weiter weg, ca. 30 cm, Frikative müssten etwas angenehmer werden, knapp vorbeisingen

Mikro 3:
Oha, profitiert enorm, man meint man hätte ein anderes Mikro (ich gehe davon aus es ist das gleiche Mikro 3 aus dem ersten Test
Im Mix gefällt mir das bis hierhin am Besten, auch weil es in Sachen Klarheit gut ist.
Auflösung ist gut.
Alle Frequenzen deiner Stimme werden wiedergegeben.

Potential: die Höhen sind etwas zu viel, kann ein Thema bei Kompression geben

Mikro 4
Hier denke ich, 20 cm ist etwas zu nah, klingt dadurch leicht dröhnig in den Tiefen, ein sicheres Zeichen für zu nah, oder eben auch falsche Position.
Klingt voll das Mikro und satt, mit sehr guter Auflösung, etwas weiter weg, dann passt es.

Beim Vorbeisingen an der Kapsel verliert das Mikro aber deutlich, im Gegensatz zu den anderen Mikros.


Andere Raumposition, wie anderer Tag und unterschiedliche Abstände wie auch knapp vorbeisingen, lässt die Frikativlaute auch hier gezähmter klingen und nicht so spitz, ergeben ein anderes Bild ,gerade bei Mikro 3 was gestern bei mir ganz hinten war und heute vorne dabei ist.

Man kann es nur so sagen, da ich nicht vor Ort bin und genau alles "prüfen" kann:
Unter genau diesen Aufnahmeumständen (frontal besungen) bei Dir gefallen mir in dieser Reihenfolge Mikro 4, 3, dann 1 wie 2, je nach Geschmack.


Allerdings mit dem leicht unguten Gefühl, dass die anderen durchaus auch besser klingen könnten, weil Mikro 3 gestern furchtbar klang und heute sehr gut!

Wichtige Parameter bei Tests:
- Beste Stelle im Raum finden für die Vocalaufnahme
- Beste Positionierung (Mikro von unten, von vorne, von oben frontal auf den Mund , vorbei an der Kapsel singen etc.) und Abstand finden.
- Nicht direkt "auf" den Popfilter rappen, also mit Mund auf Popfilter, sondern etwas weg vom Popfilter, gerne 10cm, auch den Popfilter nicht direkt auf das Mikro "kleben", auch hier 10 cm weg
- Gute Pegel verwenden (das war hier gegeben, gute Aufnahmefiles!)
- gleichmäßige Performance (war auch hier gegeben!)

Nach allen Tests ist aber auch wichtig, wenn man zwischen zwei Mikros sich nicht entscheiden kann, nimmt man das, mit dem der Sänger am Besten kann und/oder den größten Sweetspot hat.

Mein Rat, teste noch etwas, nutze die Zeit um die Mikros kennen zu lernen

 

[recuerdo]

Dennoch hört man eine Raumresonanz bei 140Hz und bei ca. 300Hz, die aber jetzt bei den neuen Aufnahmen weniger ist.

Ich war auch überrascht, wieviel die Mikrofonposition ausmacht. Wobei ich auch sagen muss, dass ich den Effekt bei meinem alten Setup vermutlich nicht so deutlich wahrgenommen hätte. Ich werde da die nächsten Tage noch ein wenig mit den verschiedenen Mikros und Positionen herumexperimentieren.

Die Vorschläge für die maximale Ausnutzung des jeweiligen Potentials nehm ich gern an. Am besten wir mixen und mastern den Part mit jedem Mikro einmal durch - dann wissen wir wirklich ganz genau worauf wir uns (auch bezüglich des Signals nach unserer Standard-Effektkette) einlassen.

Unter genau diesen Aufnahmeumständen (frontal besungen) bei Dir gefallen mir in dieser Reihenfolge Mikro 4, 3, dann 1 wie 2, je nach Geschmack.

Mir gefallen die Mikros aktuell in der Reihenfolge 3,4,1,2.
Wir haben jetzt ja schon ein wenig rumprobiert und Mikro 3 klang auf allen Aufnahmen (außer auf der einen, wo wohl etwas schieflief) unglaublich klar und natürlich (fast so als würde ich meine echte Stimme hören).

Mein Rat, teste noch etwas, nutze die Zeit um die Mikros kennen zu lernen

Das werde ich tun Vielen, vielen Dank für das ausführliche Feedback und für die Tipps beim Aufnehmen. Das bringt mich enorm weiter!

 

[whitealbum]

Dennoch hört man eine Raumresonanz bei 140Hz und bei ca. 300Hz, die aber jetzt bei den neuen Aufnahmen weniger ist.

Ich war auch überrascht, wieviel die Mikrofonposition ausmacht. Wobei ich auch sagen muss, dass ich den Effekt bei meinem alten Setup vermutlich nicht so deutlich wahrgenommen hätte. Ich werde da die nächsten Tage noch ein wenig mit den verschiedenen Mikros und Positionen herumexperimentieren.

Die Vorschläge für die maximale Ausnutzung des jeweiligen Potentials nehm ich gern an. Am besten wir mixen und mastern den Part mit jedem Mikro einmal durch - dann wissen wir wirklich ganz genau worauf wir uns (auch bezüglich des Signals nach unserer Standard-Effektkette) einlassen.

Ja, das ist eine gute Idee.
Erst dann merkt man auch, wie verhält sich das Mikro mit EQing und vor allem Kompression.
Und entscheidend, ist ja auch das Endergebnis

Unter genau diesen Aufnahmeumständen (frontal besungen) bei Dir gefallen mir in dieser Reihenfolge Mikro 4, 3, dann 1 wie 2, je nach Geschmack.

Mir gefallen die Mikros aktuell in der Reihenfolge 3,4,1,2.
Wir haben jetzt ja schon ein wenig rumprobiert und Mikro 3 klang auf allen Aufnahmen (außer auf der einen, wo wohl etwas schieflief) unglaublich klar und natürlich (fast so als würde ich meine echte Stimme hören).

Kann ich gut nachvollziehen, Mikro 3 hatte ich kurzzeitig beim zweiten Test auf Platz eins.
Das Mikro 4 gibt Deiner Stimme von außen betrachtet etwas mehr Kraft und Präsenz

Allerdings, ist diese Bemerkung "...(fast so als würde ich meine echte Stimme hören)..." auch sehr wichtig.

Mein Rat, teste noch etwas, nutze die Zeit um die Mikros kennen zu lernen

Das werde ich tun Vielen, vielen Dank für das ausführliche Feedback und für die Tipps beim Aufnehmen. Das bringt mich enorm weiter!

Gerne

 

[Gelöschtes Mitglied 88234]

Welches Mikrofon war jetzt welches ?