Diese merkwürdige Meinung eines spontanten ad hoc Kurztesters hier drüber kann ich überhaupt nicht bestätigen.
es wird als modular und allzweckwaffe oder "kontakt destroyer" angepriesen
Es steht nirgends geschrieben, dass es ein "Kontakt Destroyer" ist - denn MSF ist mehr Synth als Sampler.
Und so ist er schließlich auch erdacht worden: als überflexibles Synthesetool. Und das macht er mit Bravour...
recht limitiert wenn man ins detail gehen will.
Wie laut soll ich lachen...
"limitiert" ist da NULL. ^^ Der MSF kann viel mehr als ALLE anderen.
Dagegen ist U-He Zebra nichts...
panels die automatisch beschnitten werden oder viel zu klein angezeigt werde
kann ich nicht bestätigen.
Im Gegenteil: ich kann sogar die Hüllkurve eines Amp-Bauteils in Full Screen komplett auf meinem 34 Zoll anzeigen lassen!
Das ist wirklich genial...
Sooo. und jetzt kommt mein Urteil (Moment ich trage nach)
Vorab: ich habe schon lange nicht mehr so viel Spass mit einem Synth gehabt.
Und ich habe den MSF gestern für schlappe 99,- Euro gekauft. Geiler Deal!
Da ich Vielschrauber bin und Hardcore-Synthesefrickler (habe damals FM auf nem DX7 vom quasi Sinus an geschraubt und im Reaktor Eigenes gebaut uvam.) bin ich oft von aktuellen VSTis gelangweilt... Aber hier war es was anderes.
und ich habe das Teil tatsächlich schnell verstanden. So viele unendliche Möglichkeiten den Sound zu verbiegen, der Oberhammer. Ein wahre Spielwiese für Sounddesigner...
Gut, es sind (noch) sehr wenige mitgelieferte Presets dabei. Aber das juckt mich nicht. ich schraube eh gerne selber mein Zeugs.
Der MSF ist wirklich anders als der Zebra, auch wenn beide ein ähnliches modulares Konzept verfolgen. Denn der MSF kann viel mehr - von allem.
Es gibt viel mehr Osziallatoren, in die man auch noch extrem eingreifen kann, Modulationsmöglichkeiten, alles ist viel einfacher zu bedienen (ich ziehe visuell dargestellte Berge/Täler einer Hüllkurve gerne vor, beim Zebra sind dies primär die auf den ersten Blick unklaren Mouse Over Potis), der Zebra hat nur wenige mögliche Oszillatoren und Modulplätze, wenn ich die lange Liste vom MSF aufklappe dagegen... Wow.
Die freie Skalierbarkeit eigentlich jeden Fensters ist ebenfalls eine sehr praktische Geschichte.
Alleine die ganzen Effekte sind ein eigenes Kapitel... So etwas Hochwertiges in einem VSTi-Synth habe ich noch nicht gehört. Und das in dem Umfang auch noch. Es ist wirklich alles dabei... es sind alle Melda Effekte drin... es sind sogar das noble Turbo Reverb, oder auch tolle Gitarren Amps oder Leslies dabei... die ganzen Delays, auch Bandecho, lassen sich tief eingreifend in die Parameter bearbeiten...
Die Hüllkurven können richtig knackig losknallen.. Mit dem Arpeggiator geht so viel mehr...
Der MSF klingt allgemein etwas nüchterner und gefälliger als manche eher modern-schrille oder ja trendy Subbass verstärkte VSTis (aber auch das bekommt der hin!), Er klingt sofort einsetzbar in eine Mischung. Und das ist genau das, was mir gefällt daran.
Ich sehe den MSF wahrlich nicht als Synthesizer für Brot-und-Butter-Sounds. (auch wenn er das auch abliefern kann!)
INFO: Für Wenigschrauber und Presetdurchklicker ist der nix. Und auch für klassische Dancetrax oder HipHop würde man wohl eher anderes Zeug empfehlen...
Seine Stärken liegen im Soundtrack/Soundscapes, es gibt andersartige Sounds, Ungehörtes, aufwändig Arpeggiatiertes...auch viele verzerrte und kranke Sachen... ich weiss nicht, wo ich anfangen soll...
Es ist ein Modular Synth für extreme Klangforscher. (siehe auch die Videos von Simon Stockhausen hier drüber) Das ist genau meine Welt.
Fazit: ich bin sehr froh, dass ich den 99,- Euro Deal mitgenommen habe. Endlich mal wieder ein Synth, wo man stunden/tagelang Klangforschung betreiben kann. Möglichkeiten ohne Ende. Sowas liebe ich. Das Ding hat mehr als Potential.
Sorry, wenn das jetzt hier durcheinandergewürfelt wirkt, bin mit Phone und Speech-to-Text.
