Morgenglanz

[Fred3rik]

Hier ein neuer Text, gerne auch zum Vertonen, wenn jemand Lust dazu hat.
Aber vor allem, um Eure Meinung zu hören.

1. Morgenglanz,
Du stiller Tanz
Lege deine Strahlen
Auf dies öde Land

Komm in unsre Straßen
Öffne unsre Tür
Verschenke deine Farben
Es ist sonst trostlos hier

Geh ins Haus da drüben
Da wohnt ein alter Mann
Die Knochen voller Schmerzen
Er nachts nicht schlafen kann

Die Frau mit ihrem Hund
Die Jacke kunterbunt
Sie sucht ja nur dein Leuchten
läuft sich die Seele wund

Ref. Leuchte Sonne
Groß und still
Ich folge Deiner Melodie
wie sie tanzen will
Du knüpfst ein zartes Band
Nimmst achtsam diese Hand
Du zeigst uns in der Stille deinen Glanz
Leuchte Himmelslicht
Zeige dein Gesicht
Öffne unsre Herzen
Wir glauben es sonst nicht.

2. Bombenfeuer
Du Höllenbrut
Deine Feuerstrahlen
schaffen Angst und Wut

Du tobst durch fremde Straßen
Zerstörst manch kleines Haus
Wo Menschen friedlich schlafen
Löscht du die Lichter aus

Was weckst du alte Geister
Du weckst sie ohne Not
Du spielst mit den Dämonen
Die Erde färbt sich rot.

Du bist kein Himmelsbote
Kein Gott hat dich gesandt
Was hier in Liebe wuchs
Hast du in Haß verbrannt

Ref. instrumental

3. Menschenkind
Im Herzen blind
Alle schönen Farben
Leuchten auch in dir

Doch du kannst sie nicht sehen
verstrickt in Haß und Gier
Du wecktest einst Dämonen
Jetzt spielen sie mit dir.

Verloren ist die Stille
Verloren Freud und Glück
Verloren auch die Liebe
Wir sehnen sie zurück

Die Wahrheit fällt doch nicht
herunter wie ein Stein
Sie tritt ja nur durch Liebe
In diese Welt hinein.

Ref. Leuchte Sonne
Groß und still
Ich folge Deiner Melodie
wie sie tanzen will
Du knüpfst ein zartes Band
Nimmst achtsam diese Hand
Du zeigst uns in der Stille deinen Glanz
Leuchte Himmelslicht
Zeige dein Gesicht
Öffne unsre Herzen
Wir glauben es sonst nicht.

 

[Saurus]

Nice. Bin gespannt auf die Vertonung.

 

[artname]

Hallo fred3rik,

Darf ich mal raten? Du hast den Text in einem Ritt geschrieben? Ich habe nämlich den Eindruck, dass die Konzentration nach der Hälfte des Textes flöten gegangen ist. Der erste Teil gefällt mir besser. Da lese ich noch Beobachtungen. Anschließend kommst du ins Interpretieren und übergibst mir Deine Meinungen. Das find ich nicht mehr so gelungen.

Gemessen an den kurzzeilig verdichteten Strophen erscheint mir der Refrain zu umschweifig. Der ließe sich mMn noch gut verdichten. Was fehlte, würde der Refrain beispielsweise verkürzt auf:

Leuchte Sonne, stiller Glanz
Zeig uns Dein Gesicht
Öffne unsre Herzen
sonst glauben wir es nicht.

Wäre für mich so allerdings noch immer überarbeitungswürdig.

Lg

 

[Fred3rik]

Hallo artname,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Nein, es war nicht ein Ritt, sondern drei. Deshalb mag ihm wohl auch die Homogenität fehlen.
Ich fand es interessant, wie Du Dich schon fast beschwert hast, dass ich meine Meinung Dir überstülpe.
Sind Meinungen in Liedern tabu? Was stört Dich an Meinungen? Oder stört Dich der Kontrast zur ersten Strophe?
Gruß Fred3rik

 

[artname]

Ok. Da lag ich daneben. Aber mehrere Anläufe produziert gern ebenfalls solche Brüche. Danke für die Auskunft.

Was stört dich an Meinungen

Gute Frage! Für mich sind Meinungen Vorurteile. Positive wie negative. Nur das Wort gibt uns die billige Möglichkeit, unaufwendige Meinungen abzusondern, als wären sie Wahrheit.

Mit Musik geht das gar nicht. Mit Der Malerei nur eingeschränkt. Bei Film und Theater braucht man glaubwürdig gezeichnete Figure und viel Sorgfalt bei der Aussendarstellung, um glaubwürdig zu erscheinen. Auch ein Buch fiele zusammen, gäbe es nur Meinungen wieder. Aber viele Menschen meinen, das Lied wäre der Ort, wo man seine billigen Vorurteile raus sprudeln kann, statt eine Situation glaubwürdig DARZUSTELLEN.

ich zeichne lieber Miniaturen, die in sich irgendwie schlüssig wirken und wo ich keinem vordergründig meine klare "Wahrheit" aufs Auge drücke. Ich hab nämlich keine. Ich bin da ausnahmsweise Adenauers Meinung: "Was kümmert mich mein Geschwätz ...."

" Sah ein Knab ein Röslein stehn" drückt mir keine Meinung auf. Randy Newman wiederum haut mit Meinungen nur so um sich, aber hauptsächlich nur, um Leute mit starren Meinungen zu persiflieren. "Männer" von GröneMeyer tut sehr geschickt Ähnliches. Die "Ärzte" ebenfalls. Bob Dylan hat zu jeder seiner Positionen wenig später in einem anderen Text immer gleich das Gegenteil behauptet Keiner dieser Künstler gebärdet sich wie ein Durchblicker.

Keine Angst, dass war nicht als Angriff auf Dich gemünzt! Aber ehrliche Frage, ehrliche Antwort. ..
Und natürlich ist mein Posting voller Vorurteile. Aber es hat mich auch wenig Zeit gekostet, ist weiß Gott keine Kunst

...Außerdem bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob meine Ansicht noch modern ist...

lg

 

[Mike3000]

Der Text hat mich angesprochen, als Songtext fällt mir allerdings auf, dass die Strophen weitaus eingängiger sind als der Refrain.

 

[Fred3rik]

" Sah ein Knab ein Röslein stehn" drückt mir keine Meinung auf. Randy Newman wiederum haut mit Meinungen nur so um sich, aber hauptsächlich nur, um Leute mit starren Meinungen zu persiflieren. "Männer" von GröneMeyer tut sehr geschickt Ähnliches. Die "Ärzte" ebenfalls. Bob Dylan hat zu jeder seiner Positionen wenig später in einem anderen Text immer gleich das Gegenteil behauptet Keiner dieser Künstler gebärdet sich wie ein Durchblicker.

Danke für Deine ehrliche Antwort!
Ich muß zugeben, dass ich von Randy Newman noch nicht viel wußte und habe mich über wiki erstmal schlau gemacht. Da heißt es, dass er oft sarkastische und satirische Lieder schrieb.
Das nimmt natürlich dem Oberlehrerhaften die Spitze und versteckt die Meinung hinter einem schiefen Grinsen.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann widern Dich Durchblicker an, aber mit Meinungen kommst Du klar, solange sie relativierbar bleiben?

Ist für mich ein wichtiges Thema, denn ich will nicht nur Texte über Liebe, Freude und andere Emotionen schreiben.
Bei meinem Text oben nervt es mich, dass uns nichts anderes einfällt, als schon wieder mit Waffen und Kriegern der Welt zu zeigen, wo der Hammer hängt. Und schließlich in diesem unerträglichen Lärm vergessen, dass wir eine innere Stimme haben.

 

[magnazeon]

Ich verstehe den Text nicht ganz.
Erst dachte ich, es wäre ein Text für ein volkstümliches Lied.
Dann kommt da was vom Krieg was aber nach meinen Empfinden als doofer Konsument nicht zusammen passt.
Es bleiben zu viele Fragen, die nicht beantwortet werden, bzw. tauchen Zeilen auf, die für mich kreativen Sinn ergeben.

Vielleicht helfen Dir meine Gedanken weiter.

 

[Fred3rik]

Hallo magnazeon,

danke für Deine Gedanken.

Ich habe unterschiedliche Szenen im Kopf, einmal hier bei uns in der Stadt und dann von uns aus gehend eine Stadt im Kriegsgebiet. Obwohl sie doch weit weg ist, bin ich mit ihr in Verbindung und spüre den mächtigen Einfluss meiner westlichen Welt.

Nach meinem Empfinden haben wir das große Problem, dass wir nicht mehr unsere eigene Stimme hören, ich meine die Innere Stimme. Und die kann man eigentlich nur hören, wenn es still ist.

 

[artname]

Sorry Frederik,

ich hab deine Fragen nicht gesehen.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann widern Dich Durchblicker an, aber mit Meinungen kommst Du klar, solange sie relativierbar bleiben?

Ich komme mit Meinungen klar. Sind ja menschlich. Ich glaube nur, ein Texter übersieht beim Schreiben gern, dass der Hörer den Kanal von all den Meinungen gestrichen voll hat. Er lacht lieber oder weint über Geschichten und ehrliche Bekenntnisse.

Bei meinem Text oben nervt es mich, dass uns nichts anderes einfällt, als schon wieder mit Waffen und Kriegern der Welt zu zeigen, wo der Hammer hängt. Und schließlich in diesem unerträglichen Lärm vergessen, dass wir eine innere Stimme haben.

Ja, das ist ein schöner Gedanke, den ich teile. Ich persönlich fände es eben schöner, Du bliebst beim Schicksal einiger (von dir möglichst lebendig empfunden Menschen). Das hat mich berührt.

Doch dann kam Dein Bombenfeuer, welches ich gottseidank nur aus Filmen kenne. Da allerdings zum Abwinken oft.

Reicht nicht der Gedanke, dass alles Schöne, was uns umgibt, tatsächlich bald in Feuer aufgehen könnte? - Jeder bangt, dass die Ukraine zur Ruhe kommen möge. Und jeder siehst, wie unsere Medien in dieser offenen Wunde rühren. So, dass die Angst die schöneren inneren Stimmen immer wieder übertönt.

Sollten wir nicht im noch friedlichen Alltag bleiben, den Frieden so schön beschreiben, solange er anhält? Damit die Sehnsucht wächst, etwas FÜR diesen Frieden statt GEGEN den Wahnsinn zu tun? Obwohl ja beides im Grunde das Gleiche ist?

Nur das Schöne lässt die Menschen das Schöne hören. Das Spiel mit Feuer hingegen weckt die Angst, die lähmende. - Angst kennt keine schönen Lieder.

Verstehste mich?

Lg

 

[Aesthetikk]

Ich habe gestern Dokus geschaut über den Plastikabfall und über die Ölverschmutzung im Meer. Warum nicht mal ein solches Thema? Also ich hab mir dieses Thema notiert und werde darüber noch mehr Dokus schauen, um dann mal einen Text darüber zu schreiben. Ist ja eigentlich auch ein Krieg, einfach gegen die Natur.



LG ÄSTHETIKK

 

[Teestunde]

Hab mir den Text gerade noch mal durchgelesen. Im Grunde kann man mehrere Texte daraus machen. Es steckt mMn zu viel drin für nur einen Song. Besonders der letzte Teil verdient eigentlich einen eigenen Raum ganz für sich. Beim Lesen musste ich intensiv an "Immer lebe die Sonne" denken. LG T.

 

[Marc1610]

Sorry Frederik,

ich hab deine Fragen nicht gesehen.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann widern Dich Durchblicker an, aber mit Meinungen kommst Du klar, solange sie relativierbar bleiben?

Ich komme mit Meinungen klar. Sind ja menschlich. Ich glaube nur, ein Texter übersieht beim Schreiben gern, dass der Hörer den Kanal von all den Meinungen gestrichen voll hat. Er lacht lieber oder weint über Geschichten und ehrliche Bekenntnisse.

Bei meinem Text oben nervt es mich, dass uns nichts anderes einfällt, als schon wieder mit Waffen und Kriegern der Welt zu zeigen, wo der Hammer hängt. Und schließlich in diesem unerträglichen Lärm vergessen, dass wir eine innere Stimme haben.

Ja, das ist ein schöner Gedanke, den ich teile. Ich persönlich fände es eben schöner, Du bliebst beim Schicksal einiger (von dir möglichst lebendig empfunden Menschen). Das hat mich berührt.

Doch dann kam Dein Bombenfeuer, welches ich gottseidank nur aus Filmen kenne. Da allerdings zum Abwinken oft.

Reicht nicht der Gedanke, dass alles Schöne, was uns umgibt, tatsächlich bald in Feuer aufgehen könnte? - Jeder bangt, dass die Ukraine zur Ruhe kommen möge. Und jeder siehst, wie unsere Medien in dieser offenen Wunde rühren. So, dass die Angst die schöneren inneren Stimmen immer wieder übertönt.

Sollten wir nicht im noch friedlichen Alltag bleiben, den Frieden so schön beschreiben, solange er anhält? Damit die Sehnsucht wächst, etwas FÜR diesen Frieden statt GEGEN den Wahnsinn zu tun? Obwohl ja beides im Grunde das Gleiche ist?

Nur das Schöne lässt die Menschen das Schöne hören. Das Spiel mit Feuer hingegen weckt die Angst, die lähmende. - Angst kennt keine schönen Lieder.

Verstehste mich?

Lg

Ich bin da gleichermaßen enttäuscht worden.