Mixing - Frage an die Elektro-Fraktion

[SynthRock]

Hallo Ihr lieben Leut,

Eine ganze Weile beschäftige ich mich jetzt nun schon mit dem Mixing insbesondere in dem Genre Hardrock & Co - Ständiges dazulernen inklusive.
Hier sind fast immer wieder die gleichen Regeln zu befolgen.
Wie Mische ich ein Drum-Set ab, wie bekomme ich breite Gitarrenwände ?
Bassdrum, Snaredrum und Bass gehören in die Mono-Mitte, EQing usw.

Derzeit habe ich eine regelrechte Ideen-Flaute - Also Zeit die Gitarre mal bei Seite zu stellen.

Also schraube ich wieder mal an elektronischen Sounds herum - Und das macht richtig Spaß.(Mir fällt da jetzt keine Richtung ein -Bin da leider kein Genre-Crack).

Mich würde jetzt einfach mal folgende Punkte bezüglich Mischen von elektronischen Tracks interessieren bzw. wie geht die Elektro-Fraktion vor ?

- Werden unterschiedlicihe Flächensounds im Mix ebenfalls im Panorama verteilt damit sie sich nicht "beißen" ?

Ein Extrembeispiel - Soll jetzt nicht heißen das hier 5 Moogs jeweils 100mal die gleichen Akkorde hämmern.

(Ein Monophonen Soundpattern würde ich z.B. intuitiv in die Mitte legen).

- Gibt es so etwas wie "magische Frequenzen" bzw. Anhaltspunkte für das EQing bei Synthsounds ?
z.B. Lowcut setzen, anheben für mehr Transparenz/ Durchsetzungskraft usw.

Danke und Gruß
Gavin

 

[karumba]

im prinzip ist ja alles erlaubt was gefällt. ich tue mir schwer bei sowas pauschale aussagen zu geben. hast du ein klangbeispiel wo du das problem hast?

 

[synthpark]

SynthRock schrieb:
- Gibt es so etwas wie "magische Frequenzen" bzw. Anhaltspunkte für das EQing bei Synthsounds ?
z.B. Lowcut setzen, anheben für mehr Transparenz/ Durchsetzungskraft usw.

Danke und Gruß
Gavin

na die Möglichkeiten gehen deutlich weiter als bei akustischen Instrumenten,
die dann unnatürlich klingen, wenn man zu extrem eingreift.

Aber magische Frequenzen ... ob und wann sich Elemente beißen, muss man hören.
Klar wird man häufig Lowcuts auf Synthpads setzen, aber welche Frequenzen das sind,
muss man immer individuell entscheiden, je nachdem, welche Funktion das Pad hat.

 

[clemenserwe]

(Ein Monophonen Soundpattern würde ich z.B. intuitiv in die Mitte legen).

... und ich würde es intuitiv wandern lassen (PAN-Automation) ...

aber das ist der Trick, das jeder andere Ideen damit hat und realisiert.

Ist halt kein Playmobilbausatz wo es nur eine Möglichkeit gibt, wie alles zusammenpasst. (Deswegen fand ich die Dinger immer ätzend)

Clemens

 

[richie]

@ clemensvill

Die Idee etwas monotones die ganze Zeit durchlaufen zu lassen ist gar nicht so unüblich. Oftmals hört man eine monotone Hook, die viell. mit ein Paar Abwechslungen immer den gleichen Akkord spielt. Wichtig ist nur ist nur das drumherum interessant zu gestalten. Arrangement, fette Sounds, guter Groove, coole Effekte etc.

 

[clemenserwe]

Oftmals hört man eine monotone Hook, die viell. mit ein Paar Abwechslungen immer den gleichen Akkord spielt.

äähm, da liegt ein Missverständnis vor:

Monoton (eintönig) ist nicht gleich monophon (einstimmig).

Monophones Material hat also keine Akkorde. (Davon sprach ich)

Monotonie (ob mono- oder polyphon) ist ein kreatives Mittel - das sich gut mit räumlichen oder klanglichen Variationen verträgt. (Wandern lassen, sweepen, etc.)

Clemens

 

[SynthRock]

im prinzip ist ja alles erlaubt was gefällt. ich tue mir schwer bei sowas pauschale aussagen zu geben. hast du ein klangbeispiel wo du das problem hast?

Es gibt jetzt nicht wirklich ein akutes Problem, vielmehr war die Frage aus Interesse heraus
gestellt. Gerne stelle ich aber mal einen Link von meiner "Spielerei" hier rein.
Dann kann sich jeder selbst ein Bild davon machen.

äähm, da liegt ein Missverständnis vor:

Monoton (eintönig) ist nicht gleich monophon (einstimmig).

Monophones Material hat also keine Akkorde. (Davon sprach ich)

In der Tat, nichts anderes habe auch ich gemeint.

 

[Fairchild67]

SynthRock schrieb:
- Gibt es so etwas wie "magische Frequenzen" bzw. Anhaltspunkte für das EQing bei Synthsounds ?
z.B. Lowcut setzen, anheben für mehr Transparenz/ Durchsetzungskraft usw.

Wenn Du Soft-Synths einsetzt, kann das ein großes Thema sein. Der Albino beispielsweise produziert bei mir durchweg immer Frequenzen bei 20-40Hz (nichts gegen dieses goile Teil!)
Die hört man natürlich nicht, ziehen dem ganzen Mix aber Energie weg.
Deshalb sollte man da schon ein wenig sein Augenwerk drauf richten.

 

[Loftone]

Fairchild67 schrieb:

SynthRock schrieb:
Deshalb sollte man da schon ein wenig sein Augenwerk drauf richten.

... und andere Spuren auf auch solche Happenings hin untersuchen, gibt vieles was man
so oder allein nicht wahrnimmt, was aber aus Gründen der Transparenz beachten sollte.

Viel Erfolg

 

[livingsounds]

SynthRock schrieb:


- Werden unterschiedlicihe Flächensounds im Mix ebenfalls im Panorama verteilt damit sie sich nicht "beißen" ?

Ins Panorama (also links oder rechts) packt man Sachen, damit sie "Hintergrund" werden, Stichwort "Tiefenstaffelung". Beißen darf sich da nichts, es muss auch Mono zusammenpassen. Das klärt man idealerweise beim Arrangement, und sonst hinterher mit dem EQ.

 

[richie]

Ins Panorama (also links oder rechts) packt man Sachen, damit sie "Hintergrund" werden

Nicht unbedingt, im Gegeteil verteile mal schöne transientenreiche Percussion Sounds hart links und/oder rechts. Die sind alles andere, aber nicht im Hintergrund.

 

[synthpark]

richie1982 schrieb:

Ins Panorama (also links oder rechts) packt man Sachen, damit sie "Hintergrund" werden

Nicht unbedingt, im Gegeteil verteile mal schöne transientenreiche Percussion Sounds hart links und/oder rechts. Die sind alles andere, aber nicht im Hintergrund.

das ist schon richtig, hängt aber letztlich von der Lautstärke ab.

 

[richie]

synthpark schrieb:

richie1982 schrieb:

Ins Panorama (also links oder rechts) packt man Sachen, damit sie "Hintergrund" werden

Nicht unbedingt, im Gegeteil verteile mal schöne transientenreiche Percussion Sounds hart links und/oder rechts. Die sind alles andere, aber nicht im Hintergrund.

das ist schon richtig, hängt aber letztlich von der Lautstärke ab.

Richtig. Ob ein Signal in den Hintergrund rücken soll, hängt von mehreren Faktoren ab und nicht NUR oder sogar OB es nach links oder rechts wandern muss. Aber diese Grundsatzdiskussiuon ist sowieso OT und hilft DIR eh nicht weiter.

Grundsätzlich: Für dich wahrscheinlich nix neues, aber einfach deine favorisierten Tracks anhören und analysieren und ggf. nachbauen.

 

[synthpark]

richie1982 schrieb:
nicht weiter.

Grundsätzlich: Für dich wahrscheinlich nix neues, aber einfach deine favorisierten Tracks anhören und analysieren und ggf. nachbauen.

das ist i.A. ein guter Tip

 

[livingsounds]

richie1982 schrieb:

Ins Panorama (also links oder rechts) packt man Sachen, damit sie "Hintergrund" werden

Nicht unbedingt, im Gegeteil verteile mal schöne transientenreiche Percussion Sounds hart links und/oder rechts. Die sind alles andere, aber nicht im Hintergrund.

Hier ging's aber um Flächenklänge.

 

[alpenjodel]

Das ist ne reine Arrangement Frage.

Erst sollte man sich fragen,muss ich soviele Flächensounds nutzen?
Ein Flächensound spielt im Oktavabstand die Bassnoten mit,wären darüber die Harmoniestimmen ertönen.
Sowas bekommt man durch beid Händiges Spiel hin,linke und rechte Hand.
Damit hast Du oder solltest Du schon einen fetten Flächensound haben,der eventuell schon zu voll klingt.
Da kommt es aufs Vioicing an,enges Voicing,oder weites Voicing,oder nur Teiltöne eines Akkordes spielst bzw,zusatztöne,das sich erweiterte Akkorde ergeben und andere weglässt,wobei Du sogenannte Geschlechtlose Akkorde bekommst jenachdem.

Diese Zusätzstimmen oder Teiltöne kann man auch mit einem extra sound abfeuern,um hier und da mal etwas einzwerfen,das Reibungen entstehen,sowas setzt man mehr in den Hintergrund,da diese Töne nicht wirklich warnehmbar sein sollen,ähnlich wie bei einem mehrstimmigen Chor,sobald im Hintergrund jemand aufhört zu singen,fehlt aufeinmal was usw usw.
Es gibt auch Sounds die etwas flächig klingen,aber einen weichen Anschlag haben,die passen oft viel besser als ein zusätzlicher Passound,sepp mal Deine Synths durch.

Ansonsten kommt Drum,Snare,Claps genauso in die Mitte,wobei man die Clap schon mal etwas effektiert,oder mit zusätzlichen Clapsounds unterlegt,das diese mehrstimmig klingen,also als würden da drei bis vier Leute klatschen.

Einen tiefen Bass-Sound in die Mitte,einen zweiten Bass-Sound der etwas mittiger klingt den man in die Breite zieht um auch da etwas an stereowirkung zu haben.
Oder eben einen Bass-Sound untenrum Mono lassen und den oberen Teil verbreitern,es kommt halt auf den Sond an.

Liedsound bzw,das eigendliche Thema in die Mitte.
Vocals in die Mitte,Backings wieder breitgefächert.

Crashbecken,mit Delay belegen und Stereo abfeuern.
Percusive Sounds auch etwas nach Aussen,das kannste wie die Toms beim echten Schlagzeug handhaben wenn Du möchtest,diese Percusiven Sounds werden ja meisst gerne auch mit Delay belegt,das sie etwas lebendiger und breiter wirken.

Ansonsten ist das alles ne Frage des Songs,wo man hin will und vorallem was für Sounds verwendet werden.
Ein bisschen ist Musik ja auch Empfinden,danach richtet sich auch einiges was das Mischen und Allgemein den Song angeht.

Aber erstmal braucht man die richtige Idee dazu gute passende Sounds und ein gutes Arrengement,wobei sich das Arrangerment jetzt mehr auf Spielweise und Schichtung der einzelnen Instrumente bezieht.
Songablauf sollte dann später auch passen,einen gewissen Spannungsbogen sollte ein Song schon haben.

Hauptsache es klingt am Ende nicht überladen.
Mit der richtigen Soundauswahl und Stimmführung,braucht man Heutzutage kaum noch Mischen,ausser Panorama,eine leichte Eqanwendung hier und da,den Rest macht Hall und Delay,das etwas Atmo in den Song kommt.

Den Mix Karumba geben und es passt,so einfach ist das

 

[SynthRock]

im prinzip ist ja alles erlaubt was gefällt. ich tue mir schwer bei sowas pauschale aussagen zu geben. hast du ein klangbeispiel wo du das problem hast?

Bitte schön:

edit: Link wurde aus persönlichen Gründen entfernt.

Aber wie bereits erwähnt, gibt es jetzt nicht wirklich ein Problem - Hoffe ich zumindest
Viele der Antworten hier geben schon recht gute Anhaltspunkte.

Aber das Ergebnis können andere besser beurteilen.

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/SynthRock">SynthRock</a> am 11.08.2010 23:48 Uhr]

 

[karumba]

dein problem ist nicht mixingtechnischer natur, sondern:
- soundauswahl (gute zusammenpassende sounds sind der halbe mix)
- arrangement

ich denke du hast hier noch einen steinigen weg vor dir. fang doch einfach mal damit an nur drums & bass zu programmieren bzw. da zueinanderpassende sounds zu finden.

 

[synthpark]

die Soundauswahl ist jetzt IMHO nicht das Hauptproblem, bis auf die FM verbogenen Sounds, die würde ich mir sparen, sondern tatsächlich das Mixing und, viel wichtiger, die Komposition selbst. Harmonisch passiert da nicht viel, nur ein Wechsel zwischen Tonika und Subdominante. Stereotechnisch klingts ein wenig eng (Breite, zu wenig Panning). Der Verlauf des Tracks, daran würde ich am meisten arbeiten, da gehören einfach noch andere Akkorde rein.

Vom Stil her ist es eher so "zeitloser" Elektro, auf jeden Fall nichts aus der Dance Ecke.

 

[Black_Bender]

meine persönliche herangehensweise im panorama mal verallgemeinert

um so tiefer, lauter, und länger der ton um so mittiger

um so höher, leiser und kürzer (perkussiver) um so weiter nach außen.

außnahmen kanns aber vereinzelt geben.

lg

EDIT

bis rund 150/200hz alle frequenzen mono und in der mitte.