Mikrofon fuer Twitch

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Hi,

ich suche nach einem neuen Mikrofon fuer Live-Streams auf Twitch bzw. Aufnahmen fuer YouTube. Ich nutze nun schon seit fast 15 Jahren das t.bone SC450 und so langsam wird's dann doch mal Zeit fuer was neues.
Am liebsten haette ich irgendwas unscheinbares, was nicht direkt vor dem Mund (samt Pop-Schutz) haengt. Moderatoren haben ja immer so'n kleines Mic am Oberkoerper angeclippt... allerdings kenn ich mich in dem Segment so gar nicht aus und weiss auch nicht, ob ich mit 'nem ordnetlichen Kondensator-Mic, was etwas weiter von mir entfernt positioniert ist, nicht besser fahre.

Randnotiz: Nebenbei recorde ich immer noch Rap. Mir ist schon klar, dass es keine Eierlegende Wollmilchsau gibt (und erst recht, dass diese kleinen Moderations-Mics wohl nicht fuer Vocalrecording gedacht sind), aber sollte sich das Twitch/YouTube Ding hinsichtlich eines neuen Mics irgendwie mit den Vocalaufnahmen verbinden lassen, hab ich auf jeden Fall ein offenes Ohr. Ich hab aber auch keinen Schmerz damit, die beiden Dinge getrennt zu betrachten und mir diesbzgl. in Zukunft zwei Mics zuzulegen.

Was das Budget angeht, hab ich aktuell noch keine wirklichen Vorstellungen. Alles unter 500€ waere top, sollte es drueber liegen und sich lohnen, bin ich da auch nicht abgeneigt.

Ich freu mich ueber Input. Besten Dank vorab!

 

[Astronautenkost]

Wie gehst Du in Deinen Rechner rein. Verwendest Du ein Interface oder einen Preamp?

 

[Kuno]

Wenn du ein großes Mikrofon nehmen willst (und wie du sagst mit etwas Abstand betreiben möchtest), denk dran daß dein Raum auch dafür geeignet sein muss.

Ich habe selbst vor kurzem mit Streaming angefangen (mit einem SC400) und festgestellt, daß es leider nicht so top klingt, wenn ich mich zu weit vom Mikrofon entferne, weil der Raumeinfluss deutlich zu hören ist.
Es ist bei mir aber auch recht hallig im Zimmer.

So Ansteck-Mikrofone sind daher vermutlich sehr praktisch ... wenn auch nicht so "cool".
Mit dem Rode VXLR+ gibt es einen Adapter, mit dem man so Standard-Headset/Lavalier-Mikrofone an einem Interface mit XLR-Anschluss betreiben kann.

 

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@Astronautenkost
ich nutze ein UR22

@Kuno
Mit diesen Standard-Headsets moechte ich eigentlich gar nicht anfangen, auch wenn das mit dem Adapter sicher ne ganz nette Sache ist.

Wie schaut's denn mit Empfehlungen fuer kondensator-Mics aus, Abseits dieser kleinen, clipping-Mics? Habt ihr da vllt. nen Vorschlag?

 

[Astronautenkost]

Neumann TLM 102. Das ist trotz großer Membran schön klein. Die meisten Headsets und Lavaliermikrofone sind übrigens auch (Elektret-)Kondensatormikros. Was Du meinst, sind wohl Großmembrankondensatormikros. Es sind auch keine "Clipping-Mics", die würde man/frau nämlich mit übersteuernden Mikros übersetzen müssen, sondern Lavaliermikros.

 

[float]

Lavaliermikros... ausgezeichnet, genau nach dieser Begrifflichkeit hab ich die ganze Zeit gesucht, danke!

Neumann, okay... dass man da nicht so viel falsch machen kann, hab ich mir schon fast gedacht. Dennoch mal weiter nachgefragt:
Wie sieht's denn mit dem EV RE20 aus? Gibt's dazu Meinungen?

 

[leary]

Lavaliermikros... ausgezeichnet, genau nach dieser Begrifflichkeit hab ich die ganze Zeit gesucht, danke!

Viele haben Richtcharakteristik Kugel, daher ungeeignet in einem mäßigen Raum.

Das EV Re20 ist ein cooles Mikro, allerdings alles andere als unauffällig.

Kauf dir ein SM 7 und einen Triton Fethead.

 

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Hi leary

Mit "alles andere als unauffaellig" beziehst du dich auf die Groeße und nicht auf etwaige Input-sensibilitaet, korrekt?

Vergessen wir das mal mit der Unauffaelligkeit. Ich wollt das Thema zumindest mal anklopfen aber ich denke, ich hab verstanden, dass es nicht ganz so optimal fuer meine Zwecke ist. Stellen wir mal die Qualitaet in den Vordergrund

 

[Astronautenkost]

Das SM7 ist kaum unauffälliger, als das RE20. Die dynamischen Mikros wollen alle sehr nah besprochen werden. Da kann ein Kondensatormikro günstiger sein. Richtig empfehlenswert wäre das M 930 von Microtech Gefell, aber außerhalb Deines Budgets.

 

[Kuno]

Das Re20 ist vermutlich das geilste Podcast-Micro vom Klang her und hat einen stark reduzierten Nahbesprechungseffekt, was sehr gut ist, wenn man seinen Kopf nicht im konstanten Abstand zum Mikro hält.

Ich wünschte, das gäbe es in schwarz.
Dieses grau sieht irgendwie so oll aus ...

Sm7b ist bei Thomann das am zweitmeisten verkaufte Großmembran Mikrofon.
Ich mag's vom Klang her eher nicht. Habe mir etliche Vergleiche angehört. Ich glaube, wenn Michael Jackson nicht damit recordet hätte, würde sich heutzutage keine Sau für dieses Mikrofon interessieren.

 

[Astronautenkost]

Das SM7b ist kein Großmembranmikro. Die Kapsel basiert wie beim SM57/58 auf der Unidyne.

 

[whitealbum]

@float
Was stört Dich am SC450 konkret?

 

[RefinedRough]

Shotgun-Mik oder Hyperniere Kleinmembraner out of Frame wäre noch was.. Könnte man in der Nähe von der Webcam positionieren, dann sieht man gar kein Mik mehr im Bild.

 

[Kuno]

Am liebsten haette ich irgendwas unscheinbares, was nicht direkt vor dem Mund (samt Pop-Schutz) haengt.

Dazu fällt mir grad noch ein:
Lass den doch einfach weg!

Gibt etliche Streamer/LPer, die auch Kondensator-Mikrofone ohne verwenden.
Wenn man das Mikrofon entsprechend seitlich oder von unten/oben platziert und dran vorbei redet, braucht man keinen riesigen Windscreen.

Oder man kann auch einfach Schaumstoff drüber stülpen, wenn man auf Nummer sicher gehen will.
Rode WS2 zum Beispiel, oder wenn's kleiner sein soll irgendein Billo-Kram von Amazon.

 

[float]

@whitealbum
Hat primaer zwie Gruende:
1.) Ich neige leider zu sehr markanten Zisch-Lauten und da scheint mir das t.bone nicht sehr entgegenkommend
2.) Das SC450 nimmt in der Hoehe (inkl. Kabel) gute 30cm vor mir ein. Das geht zwar, aber ist hin und wieder doch stoerend.

Jetzt wo das SM7b ins Gespraech kam, musste ich feststellen, dass ich mir das vor geraumer Zeit mal gebookmarked hatte. Hab mir jetzt mal zwei Vergleichsvideos mit dem RE-20 auf YT reingezogen. Mir sagt der Sound vom RE-20 zwar mehr zu, aber das SM7b klingt defintiv nicht schlecht, es ist ueber 100€ guenstiger und von der Usability scheint es mir auch besser... daher neige ich aktuell tatsaechlich zum Shure.
So wirklich Eile hat es aber noch nicht. Aktuell warte ich noch darauf, dass AMD endlich die Ryzen 3000er released, was wohl wahrscheinlich im Sommer der Fall sein wird. Dann zieh ich mir 'n neuen Gamingrechner hoch und bis dahin leistet mir das t.bone auch noch gute Dienste.
Von daher bin ich auch noch 'ne Weile fuer Input/Feedback/Anregungen empfaenglich!

btw: Kann mir jemand sagen, was das hier fuer ein Mic ist:
Vom Abstand und Design find ich es sehr ansprechend. Aber seine Stimme ist natuerlich auch der Hammer (wahrscheinlich laeuft da aber auch nochmal ein EQ drueber) und letztendlich ist es wohl seeehr empfaenglich fuer Hintergrundgeraeusche... nichts desto trotz... was fuer ein Mic ist das?

 

[whitealbum]

@float

Der Sprecher nutzt ein Rode NT USB Mikrofon

Rode NT-USB
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Ein einfaches USB-Kondensatormikrofon.
Das hat eine starke Überhöhung in den Höhen:

Der Sprecher federt den Höhenboost gut ab.
Dennoch klingt die Stimme im Video sehr hell, auch bei den Frikativlauten gut zu hören.
Natürlich spricht er auch gut, gleichmäßig, "besonnen" und hat eine sehr angenehme Stimmlage.


Frequenzgang des SC450:

Sieht eigentlich recht gut aus in den Höhen, aber die Höhenqualität ist bei solch billigen Membranen natürlich auch nicht wirklich gut.

Dennoch:
Zu 1 und 2:
Zischlaute: viel Abstand, sprich also Luft zwischen Mikro und Mund hilft in Sachen Zischlaute.
Luft wirkt als natürlicher Deesser.
Die Positionierung beim Video kannst Du selbst auch mit Deinen tbone Mikro erstmal herbeiführen bzw. genauso machen.
Der Abstand ist hier gut 30-40cm und er spricht über das Mikro weg, sprich übermäßige Zischlaute kommen am Mikro erst gar nicht an!

Also, versuche erstmal mit Deinem t.bone SC450 den Abstand herzustellen, es tiefer zu positionieren in Richtung Mund auszutarieren und über dem Mikro hinwegzusprechen.

Ich nutze als Talkback Mikro ein t.bone SC400 (noch billiger ) , hier spreche ich immer
über das Mikro, um die Frikativlaute im Zaum zu halten. Funktioniert.

Das SM7b und EV20 werden in der Regel sehr nah an den Mund gebracht, und das wiederum wäre ja störend, sprich Du hättest die Mikros vor der Nase.
Du kannst es auch weiter weg stellen, allerdings hast Du dann das Problem, dass Du sehr sehr viel Gain brauchst, das SM7b hat wie ähnliche Mikros bauartbedingt einen sehr geringen Output. Bei einem Ur22 heißt das, maximaler Gain, reicht vielleicht nicht, und es rauscht auch noch deutlich.
Eine Möglichkeit wären dann "Outputerhöher" wie Cloudlifter oder TritonAudio FetHead.

Auf der anderen Seite ist das SM7b in Sachen Frikativlaute sehr gutmütig.

Wenn die Neupositionierung mit dem t.bone keine Verbesserung bringt, wäre noch das AT2035, was deutlich angenehmer in den Höhen ist, eine gute Möglichkeit.
Das wäre, wenn es mit dem SC450 nicht besser wird, meine nächste Wahl.

 

[float]

Dickes Danke fuer die ganzen Infos und Tipps! Ich hab's mir ja schon gedacht, dass das Thema nicht so einfach mit 'ner Mic-Empfehlung vom Tisch ist Aber das ist auch gut!

Ich habe leider noch einen dritten Punkt vergessen, welcher fuer mich wichtig ist: Ich haette gern ein Mic, was nicht nicht jedes kleine Hintergrundrauschen mit aufnimmt. Das SC450 ist da leider sehr empfaenglich (wobei das wahrscheinlich bei jedem Großmembranmic der Fall sein wird?!). Aus diesem Grund sympathiesere ich mit dem Shure.
Wenn das Ding Gain-hungrig ist, wuerde ich mir auch ueberlegen, ein neues Interface zuzulegen oder gar 'nen Mixer.

In diesem Kontext: Ich habe bereits versucht mit der Positionierung der sc450 herumzuspielen, jedoch - sicher auch der suboptimalen Raumbedingung geschuldet - hoere ich mich da ganz schnell "weit weg" an, gepaart mit ordentlich Raumhall.

Sorry, die Infos haette ich vllt. schon etwas eher bringen sollen. Da hab ich wohl nicht weit genug gedacht.

EDIT: Ich ueberlege gerade, ob es nicht vllt. klug waere, dass Thema etwas zu 'oeffnen'. Gerade bedingt durch den Aufnahmeraum sowie dem bevorstehenden technischen Upgrade, bei dem ich wirklich schon mal ueber einen Mixer nachgedacht habe.
Ich moechte neben dem Gaming-PC dann noch einen Rechner als DAW hinstellen und mit in's Setup integrieren + außerdem waere es kool, bspw. Musik in 'nem Twitch-Livestream nicht direkt ueber den Gamingrechner laufen zu lassen, sondern das ganze aus einer externen Quelle kommen zu lassen ... hier waere ein Mischpult oder besseres Audio Interface doch sicher 'ne Ueberlegung wert?

 

[Kuno]

Ich haette gern ein Mic, was nicht nicht jedes kleine Hintergrundrauschen mit aufnimmt.

Was das angeht, gibt's eigentlich nur 2 Stellschrauben:
1) Abstand zum Mikrofon
2) Richtcharakteristik

Das SM7B hat ne ziemlich standard-mäßige Niere.
Das SC450 hat eine breite Niere, die auch Geräusche seitlich und von hinten stärker aufnimmt.
Das ist für dich wirklich ungeeignet. Da wäre das SC400 besser.

Es gibt aber auch noch Mikrofone mit Superniere/Hyperniere, die dann noch schmaler ist.
Am meisten bringt es aber so und so, näher an's Mikrofon ran zu gehen.