Mids und Sub fordern zu viel Energie

[krischkros]

Hallo Leute,
mir brennt seit längerem die Frage wie man Bass noch besser unter Kontrolle bekommt.
Wenn ich meine Mixe auf unterschiedlichen Geräten höre fällt mir fast immer auf, das der Bass sehr viel Headroom nimmt obwohl ich ihn schon subtil behandle, aber aus Sicht der Dynamik habe ich irgendwie noch Probleme. Ich möchte das mein Bass samt Verzerrung mit Druck im Sub und in den Mids verständlich wird und eine gewisse Konstanz mit sich bringt. Hin und wieder habe ich das per Zufall einigermaßen hinbekommen, nur fehlt mir eine Vorgehensweise diese Probleme schneller im Griff zu bekommen.

Ist es möglich das iPhone als "direkten Lautsprecher" für Audiowiedergabe zur Referenzierung zu nutzen?

 

[Signalschwarz]

das der Bass sehr viel Headroom nimmt

Was soll man sich darunter vorstellen?

 

[krischkros]

Je lauter du deinen Mix bekommen möchtet, desto mehr steht dir der Bass im Weg der viel Energie benötigt. Stellt man den Bass leiser, fehlt die die Präsenz. Ich finde hier und da Wege dieses Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen, kann aber noch keine gezielten Eingriffe machen um Problematik möglichst am Anfang schon zu vermeiden. Es ist nicht immer einfach die Mitten weich und sauber nach Außen zu bekommen ohne dabei Low und High End auf irgendeine Weise subjektiv zu beeinflussen.

Die obere Aussage bezieht sich auf meine Car-HiFi Anlage. VW hat so einen automatischen Gain-Regler - also quasi ein Kompressor - der, sobald eine Kick härter hittet brutal runterregelt mit ekelhaften Release-Zeiten. Nur muss die Kick an der Stelle etwas mehr knallen als üblich und darin liegt die Kunst. Sidechain, MB, Comp, SC, EQ, Sat, Dist, usw. sind zwar gute Werkzeuge, aber vermutlich hapert es auch an einer anderen Stelle. Es ist schwierig zu erklären was genau das Problem ist.. ich setze meine Mixe in Relation mit ähnlichen und mir fällt oft auf, das besonders die Kick sehr stark slappt und dennoch im Mix konstant ist.

 

[muffy]

Ohne Beispiele kann man nur im Trüben fischen aber....

1. MBK (Shelf, ca. 120 Hz abwärts) auf die Kick (nur die Kick), um den Tiefbass-Anteil etwa zu "moderieren" auch und gerade in Verbindung mit
2. einer Clipper / Limiter Kombination
3. dem Bass (zur Not künstlich) mehr Harmonische im Mittenspektrum verpassen, dass er auch auf Small Speakers hörbar ist, aber dadurch leiser gemacht werden kann und Headroom frei wird.

 

[Signalschwarz]

Je lauter du deinen Mix bekommen möchtet, desto mehr steht dir der Bass im Weg der viel Energie benötigt.

Ich bin etwas verwirrt. Wie kommst Du darauf, dass ich das Problem habe, Du hast doch den Thread erstellt und nicht ich.

 

[synthpark]

Je lauter du deinen Mix bekommen möchtet, desto mehr steht dir der Bass im Weg der viel Energie benötigt. Stellt man den Bass leiser, fehlt die die Präsenz. Ich finde hier und da Wege dieses Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen, kann aber noch keine gezielten Eingriffe machen um Problematik möglichst am Anfang schon zu vermeiden. Es ist nicht immer einfach die Mitten weich und sauber nach Außen zu bekommen ohne dabei Low und High End auf irgendeine Weise subjektiv zu beeinflussen.

Die obere Aussage bezieht sich auf meine Car-HiFi Anlage. VW hat so einen automatischen Gain-Regler - also quasi ein Kompressor - der, sobald eine Kick härter hittet brutal runterregelt mit ekelhaften Release-Zeiten. Nur muss die Kick an der Stelle etwas mehr knallen als üblich und darin liegt die Kunst. Sidechain, MB, Comp, SC, EQ, Sat, Dist, usw. sind zwar gute Werkzeuge, aber vermutlich hapert es auch an einer anderen Stelle. Es ist schwierig zu erklären was genau das Problem ist.. ich setze meine Mixe in Relation mit ähnlichen und mir fällt oft auf, das besonders die Kick sehr stark slappt und dennoch im Mix konstant ist.

Meistens ein Problem des Monitorings. Ein wenig Blindflug mit Autopilot funktioniert mit einem MBK wie von @muffy vorgeschlagen. Gute Kopfhörer helfen weiter.

Mit Limiter mischen (nach Fertigstellung des Rough Mixes) und dann drauf achten, auf was der anspringt. Manchmal ist die Kick zu subbig oder der Bass zu subbig.

Achso und VW Radio entsorgen.

 

[krischkros]

Danke muffy und synthpark. Sowas ähnliches habe ich gestern unbewusst ausprobiert, einen Clipper parallel reingemischt und einen MBC vorgeschalten, dann frequenzselektiv den Subbereich selektiert und nach Justierung neu gelevelt (TopDown-mäßig).

Mit "Mittenspektrum " meinst du. ich soll im Bass besonders zwischen 125 Hz - 2 kHz einen Blick werfen. Wie soll ich deiner Meinung nach mit den Upper Mids umgehen?

Ich hatte Beispiele, habs sie aber wieder rausgenommen da ich dachte, das hört sich keiner an..

"1. MBK (Shelf, ca. 120 Hz abwärts) auf die Kick (nur die Kick), um den Tiefbass-Anteil etwa zu "moderieren" auch und gerade in Verbindung mit"
So kann ich die Kick dynamisch halten und notfalls bandmäßig nachleveln. Ich werde es gleich testen. //edit: heftig, die Kick bekommt sofort ihren eigenen Flow.

Mir fällt zudem schwer, Melodien die oftmals sehr tief ausfallen, mit dem Bass zu mischen. Mit nem SideChain kann ich bisschen was retten, aber um wirklich Dicke, Schwere und Fülle zu erreichen, stören mich u. A. auch verschiedene Resonanzen, fehlen mir aber wiederum, wenn ich diese cutte. Ich stehe auf Low Mid - Mid Rage artige Instrumentalisierungen, nur die Behandlung ist nicht immer auf die Schnelle zu erreichen im Produktions-Workflow. Und Effekte müssen erstmal ne Zeit justiert werden, bis sie ungefähr das richtige Bild wiedergeben...

"Achso und VW Radio entsorgen", ich nutze dies als "Konsumerabhöre" da z. B. viele einen 7er Golf fahren.

 

[muffy]

Mit "Mittenspektrum " meinst du. ich soll im Bass besonders zwischen 125 Hz - 2 kHz einen Blick werfen. Wie soll ich deiner Meinung nach mit den Upper Mids umgehen?

Geht es um im weitesten Sinne Elektromusike? 125Hz neigt mM generell etwas zum Wummern. Im Rockbereich kann es Sinn machen, um 600, 650 Hz zu boosten, da viele E-Bässe hier einen knurrigen, holzigen Charakter entwickeln. Auch so zwischen 1,2-15KHz kann es Sinn machen, da hier der Anschlag und Fretnoise (wenn gewünscht) hervorkommen.

Wenn das aber obertonarme Synthbässe sind, dann wäre es ggf. sinnvoll, diese mit (paralleler) Verzerrung / Sättigung erst einmal um Harmonische zu bereichern und dann ggf. zu Eq-en.

 

[krischkros]

Sehr guter Einwand muffy. Mir fällt es zudem vieeel einfacher so etwas auf einem Küchenradio zu machen, die meistens eh nicht unter 50hz und 8kHz wiedergeben. Wenn ich mir andere Mixe im Freq-Spektrum ansehe, fällt mir oft, dass der Mittenbereich hin und wieder mächtig peaked ohne zu resonieren. Besonders wenn Stimme vorhanden ist (ist selbstverständlich auch vom Mix abhängig) .

 

[Schlumpfpeter]

Sehr guter Einwand muffy. Mir fällt es zudem vieeel einfacher so etwas auf einem Küchenradio zu machen, die meistens eh nicht unter 50hz und 8kHz wiedergeben. Wenn ich mir andere Mixe im Freq-Spektrum ansehe, fällt mir oft, dass der Mittenbereich hin und wieder mächtig peaked ohne zu resonieren. Besonders wenn Stimme vorhanden ist (ist selbstverständlich auch vom Mix abhängig) .

Da ham wa ihn wieder, dem guten alten Brüllwürfel. Meiner hat meinen Bass mix enorm verbessert, ohne selber Bass zu produzieren.

 

[schnuffke2]

Ohne Hörbeispiele ist es schwierig. So kann man nur ganz allgemeine Ratschläge geben.

Der erste ist, sich gute Produktionen anzuhören, richtig anzuhören. Wie sind einzelne Elemente aufgeteilt/verzahnt? Von den Frequenzen her und zeitlich? Da gibt es zu viele Möglichkeiten, um zu sagen, das ist so oder so oder so. Das hörst Du dir am besten von der Musik ab, die du eben selbst gerne hörst.
Ich denke, dass es eigtl. immer eine entsprechende Aufteilung gibt. Der Gesamteindruck ist wichtig, nicht dass jedes einzelne Element "Dampf" hat. Und nur weil z.B. der Bass eben Bass heißt, muss er längst nicht das dominierende Element im Bassbereich sein.

Wie auch immer... ...wenn ich hier lese, entsteht für mich der Eindruck, dass du da zu technisch herangehst, also nach Werkzeugen suchst. Für besser halte ich es, dir klarzumachen, was Du erreichen willst, welche Ästhetik, welche Aufteilung. Das sollte ( so genau wie möglich ) klar sein bzw. sich im "Kompositionsprozess" ergeben. Wenn das klar ist und Du dich nicht davon wegbewegst, ist es dann auch kein großer Aufwand mehr, zu mischen.

Je größer die Probleme, desto kleiner die Lösungen. Wenn dir dein Lowend auseinanderfliegt, dann wird kaum ein Sidechain-MBC plus parrallel clipping und wasweißich die Lösung sein. Im Prinzip ist mit EQ plus Compressor/Limiter alles möglich. Wenn das problematisch ist, dann hilft dir kein Werkzeug der Welt weiter. Erst wenn es damit stimmt, kannst Du evtl. noch Prozente mit anderen Mitteln herausholen.

blabla...

 

[krischkros]

@schnuffke2: hättest ruhig weiter bla'n können
Du hast es richtig erkannt, mit der Zeit, besonders früher in der aktiven Lernphase, bin ich unbemerkt vom kreativem Vorgehen ins technische Vorgehen reingerutscht. Gar nicht so einfach das wieder umzukehren, aber nach und nach kommt es wieder - hoffe ich.

(da fehlt mehr Verzahnung denke ich)

(vll weniger Kickprominenz und dafür mehr Mid-Bass-Prominenz

(mehr Kickprominenz und dafür weniger Bass-Prominenz?)

(zwar nicht fertig, aber da bin ich mir selbst unschlüssig wie ich das Mixing angehe wenn das Songwriting abgeschlossen ist)

Hörbeispiele habe ich genug, die andere Frage ist, wer will sich das alles anhören

 

[schnuffke2]

Kann da nicht ´reinhören und wenn, hätte ich hier auch nur Billigst-KH. Andere Tracks auf SC kann ich aber hören und die klingen jetzt nicht so schlecht, wie ich gedacht hätte, eher angenehm gut. ( Um da wirklich etwas zu sagen, müsste ich es auf meinen Boxen bzw. KH hören. )
Auch musikalisch fand ich es okay und bin erstmal ~halbe Stunde dabei geblieben.

Keine hilfreiche Antwort, aber ich denke mit den Hörbeispielen ist die Chance größer, etwas herauszubekommen...

 

[ModulationMatrix]

Also bei Sesh5b schreibst du ja mehr Kick weniger Bass. Da groovt aber ein ziemlich tiefer Sub (schätze mal schon unter 40Hz) extrem laaaaaaaaaaut. Ich schätze mal den hörst du über deine Abhöre nur abgeschwächt und mischst ihn deswegen zu laut -> Headroom geht flöten und auf ner Anlage mit Sub hört man den Bass ziemlich überpräsent. Hier drückt es richtig auf die Ohren.

Ansonsten hast du ja nur wenig Elemente im Mix und alles schön geordent und frequenzmäßig gestaffelt, das geht schon in Ordnung.

Also den Subbass einfach leiser mischen, dann kannste automatisch bisschen lauter machen und alles ist schick.

 

[krischkros]

@schnuffke2 @ModulationMatrix Habs bisschen überarbeitet. Hat es sich gebessert?

 

[m_tree]

Habs bisschen überarbeitet. Hat es sich gebessert?

Versuche mal mit nicht ganz so viel Tiefbässen zu mischen. Andere Soundauswahl oder Aufhellen der basslastigen Elemente durch Softclipping und Mittenboost könnte helfen. Und etwaige Bass Boosts weglassen.

Der Mix fällt auch etwas auseinander. Könnte etwas kompakter sein, sowohl frequenzmäßig als auch dynamisch (Summenkompression).