Mic-Positionierung für Choraufnahme im Büro

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Hallo zusammen,

Ich muß morgen bei mir auf der Arbeit in einem ~ 30 qm großen Büro einen etwa 10 Mann/Frau starken Chor (allesamt kaufmännische MitarbeiterInnen ;-) aufnehmen, die zu einem ca. 2 Minuten langen Track den eingeübten Text einsingen sollen.
Der Soundtrack wird dabei über ein simples Stereoradio abgespielt, soll aber möglichst wenig mit auf der Aufnahme erscheinen, sodaß ich das Radio hinter den Mics aufstellen würde.

Als Mikrophone habe ich nur zwei Shure SM58 (dynamisch, Niere, mit Ständern) zur Verfügung.

Wie sollte ich die Mics dabei am besten positionieren:
parallel nebeneinander für eine A/B-Aufnahme (bei welchem Abstand voneinander) oder besser
übereinander mit 90 Grad Winkel für eine X/Y-Aufnahme?

Welche ungefähre Abstand zum Chor ist zudem dabei ratsam? Die SM58 haben ja relativ kleinen Ausgangspegel.

Über Tips würde ich mich freuen :)))

P.S.:
Mir ist klar, daß dabei keinesfalls echte Studioqualität rauskommen kann, aber ich würde schon gerne zumindest das bestmögliche bei diesen bescheidenen Voraussetzungen hinbekommen.

Gruß
Werner
 
Du könntest den Song ja einmal nur mit Soundtrack aufnehmen (Mic's so positionieren wie du es willst) Dann denn Chor mit dem Soundtrack nochmal aufnehmen. Achte hier darauf das du bei beiden aufnahmen das Radio und die Mics an genau derselben stelle lässt.
Dann kannst du beim der fertigen Choraufnahme die Phase drehen. So eliminierst du weitgehend das Radio.
Aufnehmen würde ich mit der AB Technik.
 
Hallo, Werner,

über AB oder XY brauchst Du Dir bei den SM58 keinerlei Gedanken zu machen - die Dinger sind für Nahbesprechung konstruiert... da Du aber nun mal nichts anderes am Start hast, würde ich versuchen, daß sich je 5 Leute in einem recht engen Halbkreis um je ein Mic postieren, und das Ganze so aufnehmen. Der Klang wird vermutlich recht flach sein, da halt die Nahbesprechung fehlt...

Viele Grüße
Klaus
 
@Lakehouse:

Die Idee mit dem "nur den Soundtrack aufnehmen und phaseninvertiert dazumischen" ist mir eben zufälligerweise auch schon gekommen - ich werde das auch auf jeden Fall mal ausprobieren.
Rein subjektiv würde auch ich eher zur AB-Technik tendieren, damit der Chor anschließend (nach dem Mastern zuhause) genug Räumlichkeit im Stereo-Mix bekommt.

@Basselch:
Mit dem vermutlich recht flachen Klang werden wir wohl leben müssen. Vielleicht (?) kann ich mit einem EQ in den unteren Mitten noch ein wenig wettmachen, aber EQs sind ja oft "den Teufel mit dem Belzebub heraustreiben" - mal sehen.
Bei der von Dir empfohlen Aufstellung habe ich aber ehrlich gesagt Angst, eine noch passable Räumlichkeit der einzelnen Stimmen im Mix hinzubekommen.
Wie sollte ich die beiden Spuren dann später im Pan. positionieren?

Auf jeden Fall schon mal Danke für Eure Antworten,
Gruß
Werner
 
wollte auch gerade den phasendreh-trick bringen :)

auch ich würd die sm58 trotz dünnen klanges und miesem ausgangspegel in AB aufstellen. du schreibst es handelt sich um 10 menschen? wie willst du die denn aufstellen - hintereinander, oder? sonst wird das relativ breit.

ich denke man bekommt die auf 4m breite unter, oder - in leichtem halbkreis... dann würd ich mal mit 2m abstand und einer mikrofonbasis von ca. 70-80cm beginnen - gegebenfalls dann abstand (und mikrofonbasis) vergrößern oder eben verkleinern.

lg
flox
 
Zur Info:

habe die Aufnahme heute nun so gemacht (AB-Technik):

rund 1 m Mic-Abstand (L/R) bei ~ 1,5 bis 2 m Abstand zu den 10 Sängern/Innen in zwei hintereinander stehenden Reihen.

Fazit 1:
Meine beiden Shure SM58 haben sich dabei durchaus ordentlich aus der Auffähre gezogen. Der Klang ist sauber und transparent, und jede einzelne Stimme kann separat von der Aufnahme herausgehört werden.
Es fehlt nur etwas "Luftigkeit" in den Höhen.

Fazit 2:
Mein DigiMixer Korg 168 RC Soundlink (sprich dessen Mic-INs) reichte aus, um noch akzeptable Aufnahme-Pegel (~ - 4dB max.) bei diesen Mics zu erreichen.

Fazit 3:
Nur ~ 1 m Mic-Abstand (L/R) waren m.E. leider zuwenig:
Bei L und R "tummelt sich alles", und in der "Mitte" sowie rechts/links davon ist nahezu akustische Flaute.
Nächstes mal werde ich den L/R-Abstand (für AB-Technik) deutlich verbreitern.

Gruß
Werner
 
Bei L und R "tummelt sich alles", und in der "Mitte" sowie rechts/links davon ist nahezu akustische Flaute.

das klingt jetzt von der beschreibung her eher nach einem mittenloch durch zu breite mikrofonbasis. vielleicht kannst du ja ein soundbeispiel posten.

lg
flox
 
Ich hatte vor einiger Zeit auch mal so eine ähnliche Aufnahmesituation:
Es war ein doppeltes Klassenzimmer.
Also ein Klassenzimmer in der Schule, nur doppelt so groß.
Ich habe die Mikros dann als XY in ca. 2 - 3 m Abstand und
in Brusthöhe mittig vor den Chor gestellt.
Die Sänger dann noch leicht im Halbkreis gruppiert.
Ich hatte damals 1 AT4050 und noch ein geborgtes
AT4033. Dazu ein Goldmike. Man hat jetzt nicht wirklich
einen Unterschied zwischen den Mikros gehört.
Das war nicht das Problem.

Vom Pegel her wird so ein Chor ja doch gerne mal sehr laut ...
Ich habe einfach in 24Bit / 44,1kHz aufgenommen
und ordentlich [g=284]Headroom[/g] gelassen.
Es waren zwischen 10 und 20 Sänger.
Insgesamt hat es gut geklappt, und man hat
auch jeden Sänger einzeln noch hören können.
Vor allem den einen Typen, der quasi keinen
einzigen Ton getroffen hat ...

:)

Wer mal ganz schnell für fast garkein Geld
eine Stereo-Aufnahme machen muß:
Ich kann dieses superbillige Stereoset
von Behringer wärmstend empfehlen.
Das Berhringer C2-Stereoset kostet mit
Stereoschiene, 2 Klemmen und 2xWindschutz
gerade mal 65€. Und es rausch wirklich fast
garnicht. Jedenfalls rausch es nicht mehr
als andere Kleinmembranmikrofone auch.

Eines davon nehme ich jetzt immer als Talkback-[g=116]Mikrofon[/g] ...

:)
 
Oder du schaffst dir mal nen Drummic-Koffer an. Da haste dann automatich ein Matched-Pair Kleinmembraner dabei und bist zudem für den Fall des Falles gerüstet.

Coole Sache aber... an sowas hätte ich auch Spaß. Ich mag die Herausforderung aus No-Go-Situationen was zu zaubern.
 
Inzwischen ist es ja gelaufen, aber ganz allgemein würde ich eine ORTF-Mikrofonierung als Alternative zu X/Y vorschlagen. Mikrokapseln ca. 20cm auseinander und ca. 120 Grad zwischen den Mikros. Ich recorde so Proben und man hat sehr gute Kanaltrennung, aber kein Loch in der Mitte. Monokompatibler als A/B ist es auch.

Gerhard
 
Ich kenn mich mit Mikropositionen im Stereobetrieb nicht so gut aus. Habe jetzt gegoogelt und weiß nun was XY, MS, ORTF ist.
Was ist AB? Kann mir das jemand erklären.
 
AB sind zwei Mikros in grossem Abstand auseinander. Geht im Gegensatz zu den anderen Methoden auch mit Kugelrichtcharakteristik.

Gerhard
 
Inzwischen ist es ja gelaufen, aber ganz allgemein würde ich eine ORTF-Mikrofonierung als Alternative zu X/Y vorschlagen. Mikrokapseln ca. 20cm auseinander und ca. 120 Grad zwischen den Mikros.
das problem bei ORTF ist oftmals die eher komplizierte aufstellung, weil man abstandhalter benötigt, damit sich die kleinmembraner nicht im weg stehen.

der vollständigkeit halber. ortf definiert sich mit 17cm kapselabstand und 110grad öffnungswinkel. ich betreibe lieber eine selber zusammengestellte äquivalenzstereofonie mit 22-25cm kapselabstand und 90° öffnungswinkel, ist vom aufbau einfach viel leichter.

ch kenn mich mit Mikropositionen im Stereobetrieb nicht so gut aus. Habe jetzt gegoogelt und weiß nun was XY, MS, ORTF ist.

weiterführend kannst du dir das hier ja als bettlektüre ausdrucken:

http://www.marcousticaudio.de/Stuff/Diplomarbeit.pdf
http://members.chello.at/floxbox/diplomarbeit_florian_parzer.pdf

lg
flox
 
Als nachträgliches "Dankeschön" für alle Helfer zur Info:

Bei den Choraufnahmen ging es um den "Schneider Song Contest":
Alle Teams der zwölf Niederlassungen meiner Firma sowie die Teams "Verwaltung Köln" (mein Team) und "Vertriebs Management Köln" sollten zu einem vorgegebenen Song+Melodie einen eigenen Text erstellen und auf [g=420]CD[/g] einsingen.

Neben meinem eigenen Team habe ich dabei zusätzlich (nach Bitte darum) auch die Aufnahmen für die Teams "Vertriebs Management Köln" und "Niederlassung Köln" gemacht, und für letztere habe ich zudem auch (leider nur auf die Schnelle) eine finale [g=420]CD[/g] gemastert.
Die Aufnahmen meines eigenen Teams "Verwaltung Köln" konnte ich aber zuhause zusätzlich noch optimieren, wobei mir ein befreundeter Studio-Profi eine große Hilfe war.

Vorgestern hat nun dieser "Schneider Song Contest" im Rahmen einer Betriebsfeier stattgefunden, wobei Komponist und Produzent mit in der Jury sassen.

HIER NUN DIE ERFREULICHEN ERGEBNISSE:

Es wurden gleich DREI ERSTE Preise vergeben, und zwar an:

Team Verwaltung (von mir produziert - "mein" Team)
Team Niederlassung Köln (auch von mir für Kollegen in Köln gemastert)
Team Niederlassung Hamburg (deren Song fand ich auch echt gut)

Ich finde es echt schön, daß ich hier sogar einen persönlichen Doppelsieg einfahren konnte :)))

Jetzt hat sich der ganze Aufwand für mich ja echt gelohnt, da sich sowas ja recht schnell in einer Firma bis in die Spitzen herumspricht...

VIELEN LIEBEN DANK DARUM NOCH MAL AN ALLE HIER:
Mit Eurer Hilfe habe ich ordentliche Choraunahmen machen können, die dann auch auf der finalen [g=420]CD[/g] gut geklungen haben. Das war sicherlich nicht unwesentlich für den Ausgang diese Contest.

DANKE!!!
Werner
 

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