Metal Re-Amping eines Cellos (Apocalyptica Sound)

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Moin,
seit einigen Tagen habe ich die fixe Idee mal etwas Apocalyptica-mäßiges einzuspielen.
Recordingkram, Drums, Cello und Gitarrenamp hab ich.

Hab das Cellosignal erstmal gewöhnlich aufgenommen, unterschiedliches versucht: SM57, Neumann TLM, Thomann Bändchenmikrofon. Akustisch war es in Orndung, allerdings konnte ich mit Ampsimulationen keinen vernünftigen Metalklang daraus erzeugen.

Somit plane ich diese akustische Aufnahmen via Lineout meines RME Fireface direkt an den Input meines Diezel Hagen zu senden, dort ordentlich zu verzerren, erneut aufzunehmen und hinterher mit dem Originalsignal zu mischen.

Allerdings besitze ich (noch) keine Reampingbox oder dergleichen, die ich dazwischenschalten könnte ...
Ich nehme mal an es ginge trotzdem, aber beschädige ich mit dieser Vorgehensweise unter umständen etwas? Ich vermute mal der Klang verzerrt schneller, aber das will ich ja ohnehin

Oder belastet es die Röhren/Endstufe/Was-auch-immer des Amps, wenn das Signal dort zu "laut" einspeise? (Sorry, von Physik und Technik leider ziemlich wenig Ahnung)

Für Antworten vielen Dank im Voraus!
 
Ich denke der Trick bei Apocalyptica ist, dass die mit Tonabnehmern arbeiten und nicht mit Mikrofonsignalen ;)
 
Live nutzen die selbstverständlich Pickups, aber ich glaube nicht wirklich, dass sie im Studio die Signale nur über ihre 150 € Fishmen Tonabnehmer aufnehmen. Die live Tracks klingen meines Erachtens auch alle um einiges nasaler als die volle Breitseite auf Studioalben.
Hm, außerdem wollte ich wie gesagt nur mal ein wenig experimentieren und mir nicht gleich wieder neues Equipment kaufen.
Somit war die Frage weniger ein wie machen die das, als ein: Ist gegen ein Ghetto-Reamping Versuch ohne Box aus technischer Sicht etwas einzuwenden?
 
nimm doch ne vst amp simulation und teste damit rum

edit:

ähhh sorry
sollte doch besser alles lesen :)

was hast du denn an ampsim getestet
 
Ich denke auch mit viel Rumprobieren solltest du mit ner Ampsim was hinkriegen. Dauert halt bissl.

Den Lineout vom Interface in den Gitarren-Input vom Amp zu stecken ist keine gute Idee. Wenn dann solltest du den LineIn vom Amp verwenden, falls der sowas hat.
 
Sooo ...
Ich habs denn gestern einfach mal versucht mit dem Cello via Gitarrenamp (bevor ich dem Einwurf von TinDD gelesen hatte). Ergebnis: So lala.
Wichtig ist, dass das mikrofonierte Cellosignal so trocken und raumlos wie möglich klingen muss, dann geht es einigermaßen. Ich habe dazu noch einen Cellodämpfer genutzt, dass hilft den Klang etwas zu fokussieren und das Kondensatormikrofon so nah ran wie möglich. Merkwürdigerweise klingt es auch besser wenn man möglichst leise spielt, vielleicht weil dann weniger raumanteile zurückgeworfen werden?
Also der reampte klang ging so einigermaßen, aber es ist mir dann in der Praxis doch viel zu viel Arbeit. Zudem hemmt das "leise-spielen-mit-Dämpfer" auch sehr die natürliche Spielweise. Hm, für die Zukunft werde ich wohl doch mal via Moneyback so nen Cellopickup testen (hat jemand ne Empfehlung für Metalcellos?).
Als VST Simmulationen hatte ich diverse Standart-Distortions + Guitarrig getestet. Ich glaube ich habe hier irgendwo noch diese "Metal Rooms" Simulation rumfliegen, das könnte ich nochmal testen.

@TinDD: Öhm, warum war der Weg Lineout vom Interface in Gitarren-Input vom Amp keine gute Idee? Wenn man das output Signal dort sehr leise eingab klang es recht normal, je mehr Signal desto mehr Distortion gab es. Aktive Gitarren haben doch auch ein sehr lautes Signal? Störgeräusche gab es übrigens zu meiner Überraschung kaum.
 
Soweit ich weiss sollte man generell nur das verbinden was impedanzmäßig aufeinander eingestellt ist, also Instrumente oder Mics nur in entsprechende Eingänge, und einen LineOut nur in einen LineIn. Wenn man das nicht befolgt kann es zu Klangveränderunge/Verzerrungen kommen, im schlimmsten Fall (also bei Dauerbetrieb) kann theoretisch sogar was beschädigt werden glaube ich.
Und die Verzerrungen die man auf diese Art bekommt klingen auch schice eigentlich.

Alles ohne Gewähr, ich sag nur Achtung gefährliches Halbwissen ;-)

Vielleicht klingt es ja gut das Originalsignal und das verzerrte Signal zu mischen? So geht dir die Definition des Klangs nicht total flöten.

Als Input für die Verzerrung würde ich denken eignet sich ein höhenarmes Signal besser, da kannst du ja evtl mit EQ nachhelfen. Und ein sanfter Overdrive reicht aus denke ich.

Kannst ja auch mal ne Hörprobe hier einstellen, dass man einen etwas genaueren Eindruck bekommt.
 
wenn du ein rohes cleanes soundbeispiel als wav reinstellen könntest
würde ich gerne mal probieren einen geilen zerrsound mit vst´s hinzukriegen
 
@lazymarc: nimm dir doch dazu eifach ein Cello-Sample und schalt nen VST-Amp dahinter...
 
schon probiert
ist echt nicht einfach
 
ganz genau... ;-)

Die Apocalyptica-Jungs und Tonleute wissen schon, wie sie ihren Sound so hinbekommen, alles sehr aufwändig, nur dann solche hochwertigen Ergebnisse. Mit "mal eben ausprobieren" geht da leider nix.
 
jau da hast du recht
 
Hm, für die Zukunft werde ich wohl doch mal via Moneyback so nen Cellopickup testen (hat jemand ne Empfehlung für Metalcellos?).
Zum Vergrößern anklicken....

Ich kann Dir sagen, was im allgemeinen als guter Cellopickup gilt. Ob man dann auch das daraus machen kann, was Du Dir vorstellst, weiß ich nicht.

Kein Pickup, sondern ein Mikrofon. Mit den üblichen Vor- und Nachteilen: https://www.thomann.de/de/dpa_dvote_4099_cello.htm Ist wohl DIE Lösung, wenn es um authentischen Klang geht und die Umgebung nicht zu laut ist.

Auch das ist ein Mikrofon, aber aufgrund der Bauweise weniger rückkopplungsempfindlich: https://www.thomann.de/de/schertler_stat_c.htm Ich glaube, das ist auch einer der Apocalyptica-Pickups, neben einem von Barcus Berry.

Das ist mal ein echter Pickup. Ich habe ihn noch nie ausprobieren können, aber sehr vielen Erfahrungsberichten zufolge ist das der beste Cellopickup, wenn es um den "echten" Celloklang geht: https://www.thomann.de/de/david_gage_the_realist_soundclip_cello.htm

Weit verbreitet sind ja Pickups dieser Bauart. Ich weiß nicht, ob Du Dir das Abnehmen udn Aufstellen des Stegs zutraust? https://www.thomann.de/de/david_gage_the_realist_cello.htm oder https://www.thomann.de/de/shadow_sh_nfx_955c.htm

Stell' bitte mal was online!
 
Sooo. Erst nochmal vielen Dank an alle für die vielen Links und Tipps!
Vielleicht sollte ich mir das Apocalyptica Gear doch mal näher anschauen, wie schon geschrieben, die Jungs sind ja vom Fach.
Als Pickup hab ich mir aber heute Abend schon ganz kurzfristig nen "Shadow SH955 NFX-C" für 139 € gekauft (war der einzige Pickup den der Laden hatte).
Aber genau den wollte ich sowieso. Ich denke Kondensatormikrofone als Klipp nehmen zuviel Raumklang auf für Highgain und die anderen Thoman Pickups fand ich schon als etwas zu teuer.

Ich habe den Shadow (Funktionsweise: Nanoflex-Folientonabnehmer) dann gerade mal 30 Minuten im Proberaum angetestet und ich werd ihn wohl behalten. Der Klang trifft zwar noch nicht ganz die 100% die mir vorschwebten, aber er gefällt mir doch sehr gut und macht vor allem viel Spaß. Vom ersten Eindruck ist es besser als die Mikrosignal Reampingversuche. Vermutlich könnte man mit nem Fußtreter EQ nach dem Cello Pickup/vor dem Amp auch noch was reißen. Naja erstmal in Ruhe ausprobieren.
Vielleicht komme ich Donnerstag dazu einen Beispielschnipsel aufzunehmen.
 
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