Mastering Brecht-Lieder mit Sängerin und Klavier. Wie mischen?

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Hallo zusammen,


vielleicht könnt ihr mir weiter helfen.

Habe eine Aufnahme mit einer Sängerin gemacht, die Brecht Lieder gesungen hat. Begleitet wurde sie von einem Flügel.

Normalerweise mache ich Klassik-Aufnahmen mit Kugel zu der ich dann nur noch einen [g=108]Hall[/g] dazu gebe. Nichts weiter.
Diesmal habe ich allerdings Brecht-Lieder aufgenommen, die ein anderes Genre betreffen, deshalb auch Niere verwendet.

Kennt sich in diesem Genre jemand aus?
Wie würdet ihr jetzt mixen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen?

Habe Cubase mit allen Möglichen Plugins.

Bis jetzt dachte ich an [g=108]Hall[/g] und [g=322]Compressor[/g].
(Welchen würdet ihr empfehlen?)

Freundlicher Gruß
Musikuss
 
Hi Musikuss!

Deine Frage wirft gleich eine Gegenfrage meinerseits auf:

Musikuss schrieb:
Normalerweise mache ich Klassik-Aufnahmen mit Kugel ...
Diesmal habe ich allerdings Brecht-Lieder aufgenommen, die ein anderes Genre betreffen, deshalb auch Niere verwendet.

Wie darf ich das verstehen?
Du hast ein Mikro mit Nierencharakteristik irgendwo in den Raum gestellt?
Du hast mehrere Mikros mit Nierencharkteristik verwendet?
Wenn ja, wie viele und wo?

Eräutere das mal, denn man weiß ja gar nicht wie viele Spuren Du nun zu mischen hast.

Im Allgemeinen kann man auch nicht von [g=108]Hall[/g] und Kompressor ausgehen.
Das ist viel zu pauschal.
Man muss erstmal eine Klangvorstellung entwickeln, die es dann umzusetzen gibt.
Lad vielleicht mal ein kleines Stück hoch, damit man hören kann, wie es bis jetzt klingt.
Oder sag uns, wie die Aufnahme klingt und was Du Dir von [g=108]Hall[/g] und Kompressor versprichst.

Grüße

Markus
 
Hallo,

Ich gehe davon aus, dass du Flügel stero und Gesang mono je für sich auf eigenen Spuren hast.

Vom Feeling her würde ich die Spuren minimal Komprimieren 2:1 oder so.

asl Raum-FX 2 eher nach Ambient klingenden Rooms basteln - den einen mit mehr Room und weniger Höhen. Diesen auf den Flügel, den anderen auf die Stimme. Beides eher dezent.

Ich denke, eine Bar-Stimmung kommt ganz gut für sowas.

Am EQ musst du schauen was passt - ich würde eher natürlich arbeiten und nur ungewollte Resos rasuziehen und der Stimme etwas Präsenz geben.
Wenn die Mikes gut sind, muss du da eh nicht viel machen.

Zum Schluss noch eine minimal Sommenkompression - eher als Limiter mit hohem Treshold.

Gruß, Randy
 
Hallo Randy,

ja, habe Flügel auf Stereo-Spur (Oktava MC 012) gelegt und Gesang auf Mono (AKG 4000B)

Werde mal versuchen, Deine Anleitung umzusetzen. Weiß nicht, ob ich alles verstanden hab?


Gruß Musikuss
 
haben sie gleichzeitig gespielt/gesungen??

dann solltest du auf jedenfall mal schauen/ausprobieren ob du nicht mit nem delay den wegunterschied ausgleichst zwischen flügel und sängerin...
 
Hallo Markus,

ist gerade schwer einen Klangm Klangvorstellung zu beschreiben.

Vielleicht so viel: Das Gesangsmikrofon steht an einem bewährten und wohl besten Platz das diese Dachwohnung zu bieten hat, ohne sich dabei allzusehr akustisch gegenseitig ins Gehege zu kommen (Sänger vs Flügel). Hab das vor 2 Jahren über viele Wochen ausprobiert. Der natürliche [g=108]Hall[/g] hält sich swieso in Grenzen, weil es eine Dachwohnung mit Dachschrägen ist (bzgl. stehende Wellen)

Klangbeispiele gibt es auf meiner HP: www.singen-aus-der-Mitte.de

Allerdings hier rechts die Klassik ausschließlich mit [g=108]Hall[/g] zusätzlich versehen, bzw. auf der linken Seite das "Love me tender" zusätzlich mit Kompressor.
Wurde immer alles gleichzeitig aufgenommen.

Bin gespannt was Ihr dazu sagt.


Freundlicher Gruß
Musikuss
 
Hi!

Ein paar Ideen...

Zum Thema [g=108]Hall[/g]:
Prinzipiell würde ich bei einer trockenen Aufnahme, wie Du sie beschreibst, mit einem relativ langen, diffusen [g=108]Hall[/g] experimentieren, den man nur sehr leicht dazu mischt.

Thema Kompressor:
Da gehen die Meingungen sehr auseinander.
Die einen benutzen schon aus Prinzip keinen Kompressor, die anderen machen durch puren Lautheitswahn und Ohrfaulheit nicht mal vor klassischer Musik halt.

Bei Aufnahmen von klassischem Gesang habe ich persönlich schon viel mit Kompressoren experimentiert und nutze eher einen farblosen Kompressor mit einer hohen Ratio, aber auch einem sehr hohen Arbeitspegel.
Damit spricht der Kompressor nur an, wenn ein zu hart abgesprochener Konsonant oder etwa ein zu stürmisch einsetzendes "i" in der Höhe die technisch bedingte [g=4]Dynamik[/g] zu sehr ausnutzt und damit das Endprodukt an Lautheit verliert.
Der Kompressor darf auf klassischem, filigranen Gesang natürlich überhaupt nicht zu hören sein.
Beim Klavier widerrum benutze ich gerne einen färbenden Kompressor, der den Charakter des Instrumentes unterstützt, hier ist viel Probieren gefragt...
Diesen Kompressor stelle ich meist so ein, dass ich die Kompression zwar nicht bewusst höhre, aber das Instrument etwas voller, etwas "runder" klingt.


Der Rest ist Geschmackssache.
Gerade beim Kunstlied hat jeder andere Vorstellungen. Der eine will viel Raum auf der Stimme und ein sehr trockenes Klavier, der andere braucht eine eher trockene Stimme und viel räumliches Volumen auf dem Klavier, usw...

Auch wenn ich Deine Interpretation von "Die Rose, die Lilie, die Taube, ..." für etwas gewagt langsam halte und die Rhythmuskrawatte etwas locker sitzt ;) , ist diese Aufnahme technisch recht schön.
Etwas weniger [g=108]Hall[/g] auf der Stimme, bei ca. 300 Hz etwa 3 dB im Klavier rausziehen und dafür das selbige um 2 dB anheben und ich wäre begeistert. :)

Liebe Grüße

Markus
 

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