paar gute sachen wurden schon genannt. mal der reihe nach, was ich bei so einer problemstellung überlicherweise benutze
1. klar: denoiser, idealerweise mit footprint
2. oft unterschätzt: expander in den höhen, also ein expander, der nur in einem wählbaren höhenband dynamisch auf die pegelspitzen reagiert. damit lässt sich in der regel der höreindruck gewaltig verbessern, gleichzeitig fängt man sich dabei nicht diese "warbly" artefakte von oben genanntem footprint denoiser ein. der olle waves C1 kann das z.b. ganz hervorragend
3. härtere methode: dasselbe als multiband, also ein paar kernfrequenzen des nutzsignals suchen und hier mit multiband expander arbeiten. um bei waves zu bleiben, der C4 macht das auch ganz gut (vor allem angenehm weich), aber z.b. auch die freeware "iq4gui"
4. wenn man das nutzsignal weit genug vom noisefloor entfernen kann, dann kann man ab hier auch nochmal einiges tun um die verständlichkeit zu verbessern. gerade bei extrem dumpfen signalen helfen exciter oder auch eisenhart einfach ein verzerrer. wichtig ist hierbei, einen threshold zu finden dass wirklich nur die teile über dem noisefloor "pimpt". hier hilft es manchmal auch, eine kopie des kanals (incl. aller bearbeitungen) zu machen und dort vor den zerrer/exciter nochmal einen weiteren expander zu setzen, damit wirklich nur die relevanten teile bearbeitet werden
5. falls das signal stereo ist (isses wahrscheinlich nicht) lohnt immer auch ein blick auf mittenband/seitenband, wo man mehr vom nutzsignal findet. z.b. bei breitbandigem rauschen dass aber inkonsistent übers stereofeld verteilt ist während des herauszuputzende signal mono ist hilft es oft, die seitenbänder einfach wegzuwerfen
6. klar: frequenzen des nutzsignals schmalbandig lokalisieren und anheben. hilft vor allem auch in kombination mit multiband expandern, um sozusagen den expandern "die arbeit leichter zu machen" - dann kann man auch hinter dem expander den frequenzgang wieder hübscher machen. quasi eine art handgemachter sidechain filter
7. speaking of which - bei steinberg gibts bei den werksplugins auch einen netten breitbandexpander mit filter im sidechain. kann man auch mal grob versuchen
8. nochmal frequenzen: so wie man das nutzsignal anheben kann kann man natürlich auch versuchen, die störgeräusche abzusenken. resonanzen, brumm etc finden und schmalbandig wegputzen
9. oft hilft es auch, wenn man den kanal nochmal kopiert, einen einzelnen frequenzbereich per hoch und tiefpass isoliert (so dass z.b. nur der bereich zwischen 150 und 500 hz übrigbleibt), dass dann ganz hart expandieren (an der grenze zum noisegate schon fast), und dieses signal dann leise beimischt. kann wunder wirken...
10. und dann *hinter* diesen ganzen bearbeitungen nochmal einen "sophisticateten" denoiser, der quasi dann mit einem schon deutlich herausgeputzteren signal einen leichteren job hat und nochmal bisschen säubern kann
hallfahnen sind natürlich fies. hoher raumanteil ist oft tödlich. wäre wirklich interessant das signal zu hören.
