leichtes Übersteuern von Tracks - Fehlerquelle??

[Alex1983]

Hallo,
danke an alle, die sich die Zeit nehmen diesen Thread zu lesen und darauf zu antworten.

Ich bemerke seit langer Zeit schon, dass Songs, die ich über iTunes oder WMP abspiele an manchen Stellen ganz leicht übersteuern (kommt mir vor als wäre es bei hohen Pegeln, also lauten Stellen).

Ich benutze ein Focusrite Saffire PRO 24 DSP als Interface. Und - JA ! Der neuste Treiber ist installiert. Bei den Windows Einstellungen habe ich eingestellt, dass die Leistung optimal für Hintergrunddienste und nicht für Programme angepasst ist. Über den Windows Lautstärkeregler, habe ich den Main Output auf 95 % gesetzt.
Meine Boxen sind die KRK Rokit 5 (auf +/- 0 db eingestellt). Meine beiden Headphones sind die AKG K 271 und 701 (output Regler auf Mittelstellung).

Auch wenn ich die Songs auf meinen iPod oder iPad übertrage und dort mit den Headphones oder auch normalen anderen inear Kopfhörern höre, tritt dieses leichte Übersteuern auf. Es ist sehr subtil. Zu gering um es als echtes Problem auszumachen aber auch zu hörbar um darüber hinwegzusehen. Sowohl bei Titeln, die ich per CD importiert habe (Importeinstellungen: MP 3, 196 kBit oder 256 kBit) als auch bei gekauften Titeln (Amazon download, 256 kBit, 44100).
Der Lautstärkepegel spielt dabei keine Rolle. Ich höre es, wenn der Track leise ist und wenn er laut ist gleich.

Ich habe ein recht sensibles Gehör und frage mich, ob ich der einzige Mensch bin, der jemals so ein Problem hat?
Wie ihr aus der obigen Beschreibung entnehmen könnt ist die Suche nach der Fehlerquelle auch nicht sehr erfolgreich.
Liegt es an den Files? Am Interface? Einer Windoofs Einstellung? Den Boxen? den Headphones? Oder doch an mir???

Danke für Tipps.
Ich wusste nicht, in welche Kategorie ich posten sollte und dachte diese hier kommt dem am nähsten.
Alex

 

[SynthRock]

Importeinstellungen: MP 3, 196 kBit oder 256 kBit

Ich tippe einfach mal auf die niedrige Bitrate der Files.
Was Du mit "übersteuern" meinst sind mit Sicherheit Artefakte die sich beim runterkomprimieren bemerkbar machen. Das Material wird dabei in der Bandbreite eingeschränkt um Platz zu sparen, natürlich auf Kosten der Qualität.

Versuche mal eine Bitrate von 320kbit/s anzusteuern.

Und wenn ein File von Haus aus schon clippt, dann kannst Du Deine Monitore leveln wie Du willst,
das File wird immer übersteuern. Deine Einstellungen sollten also dahingehend passen.

 

[suboptional]

I
Und wenn ein File von Haus aus schon clippt, dann kannst Du Deine Monitore leveln wie Du willst,
das File wird immer übersteuern. Deine Einstellungen sollten also dahingehend passen.

Das war auch so ein Gedanke von mir, dass es vielleicht an den Files selbst liegen könnte.
Bei manchen Genres/Tracks ist ja bekannt, dass bis zum Übersteuern aufgepumpt wird, deswegen wär's vielleicht auch ganz nützlich zu erfahren was du so hörst, oder bzw. ob das bei moderat gemasterten Tracks oder zB Jazz/Klassik auch passiert.

 

[Liceo]

Hi.

Kannst du eventuell mal ein Beispiel zur Verfügung stellen?

Gruss

Liceo

 

[Alex1983]

Hallo,
vielen Dank für eure Hilfe.
Zu den Genres: ich höre eigentlich alles bis auf Metal. Sprich: Viel Jazz, Blues aber hauptsächlich Rock und Pop. Ich habe noch nicht darauf geachtet, ob das Übersteuern Genreabhängig ist. Ich werde darauf achten.
Ich hänge mal ein File an. Das File hab ich bei Amazon gekauft. Es ist nicht gerade ein typischer Track für meinen Musikgeschmack, aber dort ist es mir gerade besonders aufgefallen (226 kBit Qualität).
Hört euch mal den Track ab 2:20 min. an. Bei 2:35 kann man genau hören, was ich meine (oder auch nicht ;- )
Ich werde gleich mal eine CD neu importieren und sie mit den alten importierten Files A/B Hören.
Alex

 

[Alex1983]

Achso. Mit Anhang wäre auch nicht schlecht.......
der Klassiker....
Schneiden musste ich es auch noch kurz. Jetzt ist nur der Ausschnitt, den ich meinte. bei 0:15 min solltet ihr jetzt hören, was ich meine. Ein leichtes Verzerren wenn die Vocals ihren Peak erreichen.

Als ich den Track gerade im Sequenzer (Studio One 2.5) geöffnet hatte, kam es mir so vor als wäre die Verzerrung geringer! Nach dem Mixdown in 192 kBit Quali scheint es wieder etwas stärker. Insofern könnte eure These zutreffen.
Ich dachte immer 192 kBit seien ausreichend...... Wenn dies wirklich der Grund sein sollte ist das zwar schön, ihn gefunden zu haben, aber auch etwas doof, da meine gesamte Library (gerade DAMIT sie nicht zu groß wird) in 192 kBit importiert ist......

 

[Liceo]

Hm, also clipping würde ich das jetzt nicht nennen, denke das ist der Kompressor / die Kompressoren. Hört man oft bei Popwürsten... Aber Irrtum vorbehalten

 

[stereoleben]

192kbps ist in der tat ausreichend. es wird ja nur alles ab 19khz weggeschnitten, was bei deinem beispiel kein problem sein sollte. was allerdings bei dir zerrt ist wahrscheinlich ein kompressor oder maximizer.. oder wirklich clipping. das knarrt ja schon vor 00:15 wahnsinnig hier auf meinen kopfhörern.

wenn´s bei deinen exporteinstellungen (oder beim konvertieren zu mp3) keine einflussfaktoren mehr gibt, die du ausschließen kannst, wirst du wohl mal die rohspur hier hochladen müssen, um das problem gänzlich zu lösen

ps: kann das sein, dass dein beispiel mal einfach VIEL zu laut gemischt ist? beim 2. hinhören dachte ich mir nämlich, dass es einfach schlichtweg laut ist und null platz nach oben bleibt.

 

[the_Emre]

„Intersample Limiting“: Durch die stetige Erhöhung der Lautheit von Musikproduktionen ist man auf das Problem der „Intersample Peaks“ gestoßen. So kann es bei der Digital-Analog-Wandlung zwischen den Samples zu Pegeln jenseits von 0 dBFS (dB Full Scale) kommen. Pegelmessgeräte mit höherer Auflösung als das Audiomaterial können diese darstellen. Einige Hersteller bieten deshalb „Intersample Limiter“ an, die das Audiomaterial mit einer hohen Samplerate abtasten und diese Übersteuerungen begrenzen.

-Wikipedia-

 

[stereoleben]

jup, intersample clipping könnte es auch sein.

schau dir das mal an, ist free:
http://www.solid-state-logic.com/music/X-ISM/

 

[the_Emre]

Also der Beschreibung zufolge... kommt schon nichts anderes mehr in Frage!

 

[suboptional]

Und was hier noch nicht genannt wurde, Konvertierung zu mp3 kann anscheinend auch zu Erhöhung von Peaks führen.

Hab selbst noch keine Tests gemacht, aber hier ist zB teilweise von fast bis zu 2db die Rede.

http://www.gearslutz.com/board/mastering-forum/662327-mp3-conversion-causes-clipping.html

Ich fahr meine Tracks deshalb immer n bisschen runter vor mp3-Konvertierung.

 

[stereoleben]

kommt drauf an, mit was du konvertierst. ich leg jedem ans herz, direkt mit lame und der eingabeaufforderung zu konvertieren. du hast oft nen preset replay gain in so vorgefertigen exports, der´s natürlich verhunzen kann (lässt sich aber i.d.r. deaktivieren).

 

[suboptional]

kommt drauf an, mit was du konvertierst. ich leg jedem ans herz, direkt mit lame und der eingabeaufforderung zu konvertieren. du hast oft nen preset replay gain in so vorgefertigen exports, der´s natürlich verhunzen kann (lässt sich aber i.d.r. deaktivieren).

Nein, das ist ein Phänomen der mp3-Konvertierung an sich, egal was man benutzt.

http://www.gearslutz.com/board/7621357-post18.html

Und replay-gain taggt meines Wissens ja nur die fertig konvertierten mp3's, ist also hier eigentlich irrelevant wenn es bei der Konvertierung an sich schon clippt.

 

[Liceo]

@Alex: Hast du den Originalsong irgendwo auf CD oder iTunes? Klingt der wirklich anders? Ob es an der Kompression liegt oder nicht kannst du ja einfach verifizieren.

Ich persönlich glaube eher, dass das Original schon so klingt...

 

[stereoleben]

Nein, das ist ein Phänomen der mp3-Konvertierung an sich, egal was man benutzt.

hmhm, sagen wir einfach, dass mp3-konvertierung ein riesen thema ist mir ist nur bisher nie bewusst gewesen, dass es zu clipping kommen kann. ist mir jedenfalls noch nie passiert, nicht bei der konvertierung. ps: wen´s wirklich interessiert, das hier ist noch in meinen bookmarks: http://www.soundonsound.com/sos/may00/articles/mp3.htm

zum track selbst nochmal: ich hab den gerade mal hier zuhause angehört.. haha. dafür kann niemand ernsthaft geld verlangt haben, oder? falls das die original-version ist, zurückschicken und die richtige verlangen. das klingt, als ob ein blatt papier zwischen meinen kopfhörern und ohren wäre und das die ganze zeit rumflattert.

 

[Alex1983]

Hallo,
danke für eure Zeit und Mühen.
Der Ausschnitt klingt genauso wie der Originaltrack an sich.
Da ihr das Phänomen auch wahrnehmt, fühle ich mich darin bestätigt, dass ich nicht der Einzige bin.

Um das noch einmal klar zu stellen:
ich habe diesen Song (und auch die anderen Songs) nicht selbst produziert und keinen Mixdown aus meiner DAW erstellt! Deshalb nützen mir auch die von euch vorgeschlagenen Masterin tools nichts.
Die Files von denen ich spreche sind allesamt entweder bei iTunes oder Amazon gekauft oder wurden von mir mit dem Programm iTunes von einer CD auf die Festplatte kopiert bzw. gleich Konvertiert. Dabei habe ich immer den "MP3- Decoder" benutzt. iTunes bietet einem nur folgende Konvertierungsprogramme:
AIFF, ACC, Apple Losless, MP3 Decoder, Wave Decoder.
Die Bitrate hatte ich zunächst auf 128 kBit, habe sie aber vor einiger Zeit auf 192 kBit angehoben.
Wie aber manche von euch gemeint haben, hat weder der Decoder noch die Bitrate einen Einfluss auf das clipping - das anscheinend einfach durch die Konvertierung zu einem MP3 file entsteht.
Ich habe nachgesehen: Itunes bietet keine mögliche Einstellung, dass der zu importierende Track mit sagen wir mal -1dB ausgelesen wird.

Preisfrage:
liegt die Lösung darin, ein anderes Konvertierungsprogramm (also nicht iTunes) zu verwenden?
Wenn ja, mit welchen Einstellungen?
Oder ist man mittlerweile einfach machtlos gegen die Tracks, die am Rande des erlaubten was die Lautstärke angeht, produziert sind.

(Audio-) phile Grüße an euch alle!
Alex

 

[Liceo]

Auf die Gefahr hin dass ich mich wiederhole: Das ziemlich sicher kein "Konvertierungsproblem", der Track wurde (leider) offenbar so produziert. Ich habe auch schon Songs gekauft und nach dem ersten anhören habe ich gedacht: Das darf ja nicht wahr sein! Ist aber leider wahr, da kannst du nichts machen.

Die Diskussion, welchen Codec mit welchen Einstellungen verwendet werden soll, ist eine andere. Die Meinungen zum Thema "ich kann den Unterschied hören" gehen auch so ziemlich auseinander...

Ich persönlich würde eher auf 256kBit oder darüber gehen und im iTunes statt MP3 wohl eher den AAC Codec verwenden. MP3 ist der Urvater der Codecs und findet immer noch die grösste Unterstützung. Hinsichtlich des Verhältnisses von Qualität zur Dateigrösse sind andere Codecs besser (zu erwähnen ist hier OGG!).

Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, verwende einen Lossless Codec wie FLAC oder Apple Lossless oder WMA Lossless, kommt natürlich darauf an mit welchen Applikationen du arbeitest.

Gruss

Liceo