Hi jdahme,
Jawohl, ein gutes Komprimieren der Einzelspuren ist die Lösung.
Wenn man der Meinung ist, man muss im Mix nicht viel komprimieren,
denn das wird alles beim Mastering gemacht, bekommt man die
Produktion nicht laut. Ich war kurz auf eurer Homepage, um zu sehen,
was du für Musik machst - also Band mit echten Drums.
Ich erzähl dir mal, wie du vorgehen kannst:
- Schlagzeug:
Komprimiere die Einzelspuren (Bassdrum, [g=149]Snare[/g], Toms,
gerne auch die Overheads ein bißchen, aber die Becken
dürfen nicht [g=147]pumpen[/g]). Dann routest du alle Drumspuren
an einen Stereobus und komprimierst den ebenfalls
nochmal sanft, damit die Schlagzeugeinheit dichter wird.
- [g=118]Bass[/g]:
Auch den [g=118]Bass[/g] kannst du gut komprimieren, was ja auch nicht
so schwer ist, wenn der Basser schon relativ gleichmäßig gespielt
hat. Die Töne sollten alle ungefährt gleich laut sein. Sonst kannst
du einzelne Töne ja auch manuell leiser oder lauter ziehen, wenn bei
denen der Kompressor nicht so optimal reagiert.
- Gitarren:
Bei Akustikgitarren solltest du ein wenig vorsichtig sein, aber E-Gitarren
kannst du ebenfalls ganz einfach richtig kompakt machen. VErzerrte Gitarren
sind ja ohnehin kein Problem, die kommen meist schon ziemlich komprimiert
in den Rechner.
- Vocals:
Gut, über Gesang brauchen wir nicht reden, oder? Jedes Wort sollte
verstanden werden, die [g=4]Dynamik[/g] des Sängers muss also auch mit einem
Kompressor begrenzt werden. Hier darfst du es auch nicht übertreiben
die Stimme sollte ja schließlich nicht [g=147]pumpen[/g]. Wenn ein Kompressor zu
krass arbeitet und die Vocals stressig am Limit klingen, hilft es oft, zwei
Kompressoren einzuschleifen, die du dann weniger heftig einstellst.
Bei gedoppelten Vocals kannste gerne auch alle Gesangsspuren an einen
[g=183]Bus[/g] routen und diesen nochmal leicht komprimieren.
- Stereosumme:
Okay, eigentlich nicht "erlaubt", aber ich muss mich outen

:
ich lege bei dreckigen Rock-Produktionen manchmal schon gerne
einen Limiter auf die Summe, der mir die Mix-[g=4]Dynamik[/g] nochmal etwas
einschränkt. Aber nur gaaaanz minimal. Ist Geschmackssache.
Sooo, soviel zum Mix. Halt, eine Sache noch: Beim Mastering werden logischerweise
durch weitere Summenkomprimierung die Peaks nochmals abgeschnitten. Wenn die
Drums also trotzdem knallen sollen, bietet es sich an, das SChlagzeug etwas lauter
zu mischenals normalerweise - wie gesagt: Beim Mastering wirds vom Eindruck
her eh wieder etwas leiser, vor allem Bassdrum und [g=149]Snare[/g]. Also probiers mal, den
Schlagzeugbus um 1 bis 3 dB lauter zu fahren als du es sonst machen würdest.
----
Naja, und jetzt wird gemastert. Der Mix ansich müsste jetzt schon ziemlich
laut sein - vielleicht so mit einem RMS-Pegel um -11 bis -10, natürlich immernoch
mit einigen Schwankungen. Diese kannst du jetzt beim Mastern mit einem
Kompressor und/oder einem Brickwall-Limiter komplett ausbügeln. Auch hier
gilt: Bevor du den Kompressor zu krass einstellen musst und das ganze digital
klingt, leg lieber zwei Kompressoren bzw. Limiter in Folge in die Effektkette.
Auf diese Weise solltest du es schaffen, den Mix problemlos auf -8 RMS
hochzupumpen!
Ob das jetzt gut ist oder nicht und ob die Loudness-Race
moralisch vertretbar ist oder nicht - darüber will ich mich jetzt nicht unterhalten,
.. ich bin da auch etwas zwiegespalten, was total totkomprimierte Produktionen
à la Maroon5, Greenday oder The Darkness angeht. Aber du wolltest wissen, wie
du deinen Mix lauter bekommst, und vielleicht konnte ich dir da etwas weiterhelfen.
Dann wünsche ich dir auf jeden Fall eine gute Nacht
immerhin ist es schon 03:15 -
Halt, - ein Tipp noch: Loudness-Race ist nicht immer toll,
vor allem nicht im Bett. Wenn du auch so schlimm schnarchen
solltest wie ich, dann empfehle ich dir, beide Nasenflügel an einen
Sterobus zu routen und diesen mit einem [g=82]Noise-Gate[/g] zu belegen
ROSSINI
