Kreative Leere, leeres weißes Blatt Papier, leeres Projekt in der DAW

  • Ersteller scholz37
  • Erstellt am
@scholz37 Du hast Perfektionismus. Die schlechte Sorte, die einen blockiert.

Alles muss besonders sein. Nicht nur das Ergebnis, nein sogar der Weg dahin muss perfekt sein. Aus dem Nichts auf dem weißen Blatt erschaffen. Jeder Buchstabe, jede Note muss sitzen. Jeder Takt von göttlicher Inspiration überquellen.

So kommst du zu nichts.

Meine Therapie hieß „viel“ und „schlecht“. Viel, viel Musik machen. Die auch so richtig, richtig schlecht sein darf.

Jeden Tag einen oder sogar mehrere Song schreiben, komplett von vorn bis hinten. Nur Gitarre/Klavier (fehlerhaft eingespielt) und Gesang (schräg gegrölt).

Klingt scheiße und die Reime sind erbärmlich? Dann ist es perfekt. Du hast was _fertig_ gemacht. Einen Entwurf. Das ist das Ziel. Entwürfe sind der Anfang. Sie sind ausbaufähig, anders als leere Notensysteme.

Am besten suchst du dir eine Gruppe, der du diesen Entwurf sofort schicken kannst, um einen Punkt drunter zu setzen. Poste ihn uns hier. Oder fawm.org. Oder dem badsongclub.com.

Frag nicht nach Feedback. Kriegst du trotzdem welches, ignorier alles Negative. Zieh nur positive Kommentare und Ideen in Betracht.

Wenn dir ein Entwurf Tage später noch im Kopf rum geht, ist er gut. Dann machst du das Projekt nochmal auf, suchst dir exakt die eine einzige Sache/Stelle, die dich noch am meisten stört, und änderst sie. Das Ergebnis renderst du als v2 raus. Das machst du nochmal mit v3, v4 usw. Wenn du den Song vorher geteilt hast, teilst du am Ende des Tages die neueste Version.

Wenn du anfängst, Sachen hin und her zu ändern, oder dir nichts mehr einfällt, oder du genervt bist, bist du fertig. Dann hörst du auf und publizierst das Teil.

Kein Künstler malt mal eben aus dem Handgelenk ein Meisterwerk aufs weiße Blatt. Da Vinci hat Dutzende Vorzeichnungen gemacht, bevor er ein Bild hingepinselt hat. Manche Songwriter haben tausende Songs geschrieben, bevor der erste brauchbare bei rumkam. Ed Sheeran macht angeblich fünf Songs täglich.
 
Ich habe nicht alles gelesen.
Was mir schon mal geholfen hat, war Abstand von der Musik.
Also bewusst über Tage oder Wochen keine Musik mehr hören.
War bei mir wie ein "Reset" des Gehirns.
Bin in der Zeit viel alleine Spazieren gegangen.
Danach hatte ich mehr Ideen im Kopf als ich hätte umsetzen können.
Aber jeder tickt ja anders.
Von daher kein Allgemeinrezept.
 
@scholz37 Du hast Perfektionismus. Die schlechte Sorte, die einen blockiert.

Alles muss besonders sein. Nicht nur das Ergebnis, nein sogar der Weg dahin muss perfekt sein. Aus dem Nichts auf dem weißen Blatt erschaffen. Jeder Buchstabe, jede Note muss sitzen. Jeder Takt von göttlicher Inspiration überquellen.

So kommst du zu nichts.

Meine Therapie hieß „viel“ und „schlecht“. Viel, viel Musik machen. Die auch so richtig, richtig schlecht sein darf.

Jeden Tag einen oder sogar mehrere Song schreiben, komplett von vorn bis hinten. Nur Gitarre/Klavier (fehlerhaft eingespielt) und Gesang (schräg gegrölt).

Klingt scheiße und die Reime sind erbärmlich? Dann ist es perfekt. Du hast was _fertig_ gemacht. Einen Entwurf. Das ist das Ziel. Entwürfe sind der Anfang. Sie sind ausbaufähig, anders als leere Notensysteme.

Am besten suchst du dir eine Gruppe, der du diesen Entwurf sofort schicken kannst, um einen Punkt drunter zu setzen. Poste ihn uns hier. Oder fawm.org. Oder dem badsongclub.com.

Frag nicht nach Feedback. Kriegst du trotzdem welches, ignorier alles Negative. Zieh nur positive Kommentare und Ideen in Betracht.

Wenn dir ein Entwurf Tage später noch im Kopf rum geht, ist er gut. Dann machst du das Projekt nochmal auf, suchst dir exakt die eine einzige Sache/Stelle, die dich noch am meisten stört, und änderst sie. Das Ergebnis renderst du als v2 raus. Das machst du nochmal mit v3, v4 usw. Wenn du den Song vorher geteilt hast, teilst du am Ende des Tages die neueste Version.

Wenn du anfängst, Sachen hin und her zu ändern, oder dir nichts mehr einfällt, oder du genervt bist, bist du fertig. Dann hörst du auf und publizierst das Teil.

Kein Künstler malt mal eben aus dem Handgelenk ein Meisterwerk aufs weiße Blatt. Da Vinci hat Dutzende Vorzeichnungen gemacht, bevor er ein Bild hingepinselt hat. Manche Songwriter haben tausende Songs geschrieben, bevor der erste brauchbare bei rumkam. Ed Sheeran macht angeblich fünf Songs täglich.
Gehe ich voll mit, allerdings mit der Ausbahme, dass ich positive Kritik durchaus gut ist, um das Bäuchlein zu kraulen, man wächst aber nur mit negativer, aber natürlich konstruktiver Kritik. Sonst ist man zu schnell in der. Lase und bewirbt sich wohlmögöich bei DSDS, weil ja alle in meinem Umfeld gesagt haben, wie toll ich singe. 😉
 
Ein leeres Blatt kenne ich nicht.
Spätestens wenn der Erste naht und die Kohle für die Miete fällig, werde ich wieder richtig kreativ.
Dann wird Tag und Nacht produziert, damit die Flocken rechtzeitig reinkommen.
 
Geht’s euch auch so, keine Einfälle, kreatives Sterben, innere Leere… und der Blick auf andere was die alles so schönes neues Engagieren? Dazu das eigene Unvermögen was aufs Blatt zu bringen..
Mach Kreativität zur täglichen Übung, z.B. indem du zum Beobachter täglichen Lebens (vor allem dein Innenleben) wirst. Schnell wird dein Gehirn im Hintergrund kreativ arbeiten und dir werden den Tag über einzelne Zeilen, Songtitel/-themen, Texte, Textzeilen, Riffs etc. ganz automatisch einfallen. Die musst du entsprechend ordnen. Ich benutze auf Android die Notizen- und eine Diktier-App. So kannst du dann mit Labels/Dateinamen deine Ideen/Snippets organisieren, damit du dich zurechtfindest.
Jedes Mal, wenn mich gerade nicht die Muse küsst, ich aber etwas machen will, browse ich durch die täglich gesammelten Ideen und irgendetwas spricht mich an, das zur Weiterarbeit verführt. Ich habe eine entsprechend riesige Sammlung, viel Unsinn, viele Gute Sachen, das bewerte ich nicht. Manchmal lösche ich was, mit dem ich mich überhaupt nicht mehr identifizieren kann, denn mit der Zeit entwickelt man sich zwangsläufig weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Florian Hoffmann
guter Tip. Man will ja stets vollwertige rundherum kritiklose Sachen machen und orientiert sich als reiner Amateur an den großen der Branche. Ich habe mir mit Cubase beginn ein extra Ordner auf ner externen Partition gemacht und zu jedme Peohejt, ob fertig oder angefangen und genervt belassen, extra Unterordner mit Montasdatum gemacht. Bei einigen der genervt liegen gelassenen Projekte schau ich hin und wiedermal rein und .. ja Merke das die nicht umsonst liegen gelassen wurden., obwohl da einige brauchbare Details drin sind.

@CFR
wahrscheinlich die derzeit einzige Alternative alles erstmal mit Abstand zu betrachten, stehen lassen und ne Zeit wirken lassen.

@All
erstmal für alle hier nen super Dankeschön. Merke das es einigen auch so ergeht und brauche mir daher keine eigenen Besorgnisse hinsichtlich für Artzbesuche machen...
:)
 
Tipp dreiunddrölfzig:
Mach bei Contests mit. Dann steigt die Motivation Songs zu beenden und du hast im Anschluss etliche Skizzen.
 
Du hast Perfektionismus. Die schlechte Sorte, die einen blockiert.
Und das Problem ist ja, dass sich das immer weiter verstärkt. Je weniger Output, desto wichtiger scheint einem, dass das Wenige auch perfekt sein sollte.

Für mich war, um aus den Kopfgeburten und Hirnfürzen raus zukommen, dies
Mach bei Contests mit. Dann steigt die Motivation Songs zu beenden und du hast im Anschluss etliche Skizzen.
der entscheidende Schritt. Davor ging der Output über Jahre gegen 0.
Wichtig ist halt nur, dass man nicht vergisst, dass es dann nicht um die Platzierung geht, sondern um die Selbstwirksamkeit.
Also: "Schaut her ich habe Feuer gemacht" und nicht "Schaut her mein Feuer ist besser als eures." Sonst geht das natürlich schnell nach hinten los (siehe oben, Perfektionismus).

Ansonsten ist es auch wichtig anzuerkennen, dass es auch Zeiten gibt, wo halt einfach nichts geht in Sachen Kreativität. Und dann eben
Die Zeit sinnvoll nutzen, z.B. Presets erstellen, Templates machen, Plugins aussortieren (oder auch einsortieren).
Es ist halt auch echt ärgerlich, wenn man eine kreative Phase hat und dann nicht durchstarten kann, weil man sich mit dem Dreck herum schlagen muss, statt einfach loslegen zu können.

Ich fand dieses Büchlein von Devin Tonsend (http://www.freedevbook.com kostenloser Download) auch zu dem Thema sehr cool. Ist halt leider englisch.
 
Küche oder Bad putzen hilft auch enorm. Da sprudeln die musikalischen Ideen sofort ...
 
salvador dali hat die "paranoisch kritische methode" beschrieben.
hierbei läßt man seinem wahn seinen lauf und versucht das, was dabei entsteht, aufzuzeichnen.
anschließend betrachtet man die aufzeichnungen kritisch und extrahiert die essenz daraus.
diese nimmt man dann als basis für sein werk.
 
Such dir ein Genretutorial oder eben auch eine Masterclass die dir gefällt, vielleicht etwas wo jemand einen kompletten Song von grund auf Komponiert und Produziert. Ich würde allerdings auf etwas setzen, wo ich den Tutor als eine Art Mentor sehen kann. Youtube Content mag ich dafür zum Beispiel überhaupt nicht.

Jetzt kannst du versuchen das einfach zu Kopieren. Das klingt eventuell ersteinmal sehr unkreativ, dient mir aber oftmal als Initialzündung für eigene Ideen. Selbst wenn dann das Ergebnis wenig zufriedenstellend ist, war ich produktiv und habe neue techniken gelernt.

Irgendwann werde ich mir Karteikarten mit allen möglichen Zeug beschriften zB. Tempowechsel, Benutze Instrument XYZ, Bounce den Break und Spiel in Rückwärts. Halt alles was mir einfällt...

Die leg ich mir auf den Tisch und wenn mir nichts einfällt ziehe ich eine Karte und versuche das umzusetzen.
 
Neue Sachen lernen kann helfen. Wenn Du nur mehr schlecht als recht ein Instrument spielst, mach mehr draus und gib dir die Chance auf Input. Mit dem Lernen kommt neuer Input, irgendeine Harmoniefolge, die etwas in dir triggert.
Oder aber, meine beliebteste Methode, mach einfach nix mit Musik. Ich lese viel oder mache auch einfach gerne nichts.
 
Ich höre gerade ein paar meiner Lieblingssongs und hab instant wieder Lust auf Musikmachen.
Wäre vielleicht auch noch eine Idee.
 
Geht’s euch auch so, keine Einfälle, kreatives Sterben, innere Leere… und der Blick auf andere was die alles so schönes neues Engagieren? Dazu das eigene Unvermögen was aufs Blatt zu bringen..
Also bei mir persönlich ist das Gegenteil der Fall. Seit einigen Jahren ist jedes angefangene Projekt brauchbar. Wenn ich mal
keine Idee habe, wie ich anfangen soll, dann höre ich mir Musik in der gewünschten Richtung an. Wenn dir gar nichts einfällt,
dann mache doch Soundalikes. Also etwas Musik anhören und so ähnlich nachmachen (ohne sich die Midi-Noten zu holen).
Ich selbst habe nur oft keine Lust/Muse Musik zu machen.
 

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