Klavier: Resonanzboden Leimstellen fühlbar

[20outof20]

Hallo,

ich möchte ein gebrauchtes Klavier kaufen. Jedoch kann ich nur den Klang hinreichend beurteilen, nicht jedoch vollständig den technischen Zustand.

Daher meine Frage:
Bei einem Schimmel 118 habe ich festgestellt, dass die Leimstellen der einzelnen Holzteile des Resonanzboden zum Teil mit dem Finger fühlbar sind (durchgehende Linie von etwas 1/2 mm Höhe. Andere Verbindungsstellen zwischen den Hölzern widerum sind vollkommen glatt und nicht fühlbar.

Ist dies problematisch oder ist dies nach 30 Jahren so üblich und unbedenklich?

Anbei ein paar Fotos - man kann es leider schlecht sehen.


Für fachkundige Tipps wäre ich dankbar! LG Guido

 

[Rolleum]

Hallo,

ich halte das für unkritisch, da es ja keine Risse gibt im Resonanzboden. Nach 30 Jahren kann das Holz schonmal so gerarbeitet haben, daß es minimal verrutscht ist, sodaß der Leim mitgewandert ist. Solange nichts scheppert beim Spielen, oder Risse im Resonanzboden sind, solltest Du auf der sicheren Seite sein. Um 100% sicher zu sein, müsste ich oder ein Klavierstimmer /bauer das Instrument genau begutachten. Das kostet nicht die Welt, 50-100€. In Berlin könntest Du mich anmailen.

Viele Grüsse

Dieter

 

[20outof20]

Hey Dieter, danke! Das Geld wäre es mir auf jeden Fall wert, nur leider ist es im Ruhrgebiet. Weißt du, wie ich da an jemanden komme? Die Klavierläden, die ich kenne, wollen natürlich selbst etwas verkaufen, und nicht vermitteln. VG Guido

 

[Rolleum]

Eigentlich sollte eine Einschätzung kein Problem sein, und es gibt einige Klavierbauer und Stimmer, die sowas auch machen. Immerhin verdienen sie Geld damit. Sonst frag mal bei der IHK, die haben meist einen vereidigten Klavierbauer für solche Angelegenheiten, der ist da am neutralsten. Hab ich auch mal gemacht vor 12 Jahren, als ich den Preis für mein altes Cembalo ermitteln musste. Ich wünsche Dir viel Freude mit dem Klavier und daß alles gut läuft.

 

[20outof20]

Hallo,

ich habe das Teil jetzt zu Hause.

Hier sind ein paar Detailbilder. Die Hämmerchen kann man leider mangels Platz schwer von der Anschlagsseite fotografieren. Ich würde sagen, die Abdrücke der Saiten darauf sind etwa 1mm tief.

Was meinst du, Rolleum. Ist das eine vernünftige Substanz, im Ganzen? Der Klangcharakter des Instrumentes ist für mein Ohr angenehm.

Was mich wundert ist, dass sich eine Renner Mechanik findet. Meines Wissens hatte Schimmel mitte der 1980er noch eine eigene, recht schwergängige Mechanik.

VG Guido

 

[20outof20]

Hier eine erste Probeaufnahme damit, gleich nach dem Transport, noch ungestimmt
Listen to Schimmel 118 Demo Dawn Anna by maltewilsen #np on #SoundCloud
https://soundcloud.com/maltewilsen/schmimmel-118-demo-dawn-anna

 

[Rolleum]

Hallo,

ich habe das Teil jetzt zu Hause.

Hier sind ein paar Detailbilder. Die Hämmerchen kann man leider mangels Platz schwer von der Anschlagsseite fotografieren. Ich würde sagen, die Abdrücke der Saiten darauf sind etwa 1mm tief.

Was meinst du, Rolleum. Ist das eine vernünftige Substanz, im Ganzen? Der Klangcharakter des Instrumentes ist für mein Ohr angenehm.

Was mich wundert ist, dass sich eine Renner Mechanik findet. Meines Wissens hatte Schimmel mitte der 1980er noch eine eigene, recht schwergängige Mechanik.

VG Guido

Hallo Guido,

das sieht alles sehr vernünftig aus. Die HKs sind ein wenig abgespielt, aber das ist völlig normal.Kann man mal abziehen und neu intonieren bzw. Mechanik nachstellen.



Sei froh, daß da ne Renner Mechanik drin ist ! Heute kamen meinem Hammerköpfe von Renner endlich an , nach 2 Monaten. Die hatten Sommerpause, und dann hats mit der Spezialanfertigung noch lange gedauert. Dennoch ist Renner für mich die erste Wahl bzgl. Hammerköpfe, nachdem mich die Firma Abel im Juni massiv enttäuscht hat, und für mich keine Option mehr ist.


Viel Spaß und LG

Dieter

 

[20outof20]

Hey, Danke! Das Klavier macht schon jetzt Spaß - ich freue mich schon auf den Klavierstimmer. VG