Kaufberatung für Wiedereinsteiger

[Pegasus-Ritter]

Hallo zusammen!

Nachdem ich nun schon seit Tagen in zig Foren und sonstigen Internetseiten zum Thema angelesen habe, weiß ich bald weniger als zuvor - mir qualmt der Kopf.

Kurze Einleitung:
Vor Jahren habe ich mit einem Yahama PSR-630, welches ich immer noch besitze, mit dem Keyboardspielen angefangen. Zwar hatte ich auch eine Musikschule besucht, würde mich aber nicht wirklich als Musiker bezeichnen, denn das wäre eine Beleidigung für wirkliche Musiker.

Um was geht es?
Nach zehn Jahren Pause möchte ich wieder in die Musik einsteigen, bzw. ins Recording, dabei übernimmt meine Tochter den Bereich Gesang und Papa klimpert eben auf dem Keyboard.

Musikrichtung:
Keine Ahnung, erstmal alles was uns gefällt. Zudem möchten wir gerne unsere Videofilme mit selbst erstellter Musik untermalen.

Was ist vorhanden?
Ein Yahama PSR-630, PC´s und Notebooks mit WIN 7 64 Bit, geschlossene und halboffene Kopfhörer, Magix Music Maker.


Als USB Audio Interfaces habe ich mal eine Vorauswahl getroffen:

TASCAM US-144 MK2
https://www.thomann.de/de/tascam_us144mk2.htm

FOCUSRITE SAFFIRE 6 USB
https://www.thomann.de/de/focusrite_saffire_6_usb.htm

PRESONUS AUDIOBOX 22VSL
https://www.thomann.de/de/presonus_audiobox_22vsl.htm

M-AUDIO FAST TRACK PRO
https://www.thomann.de/de/maudio_fast_track_pro.htm

ROLAND UA-55 QUAD-CAPTURE
https://www.thomann.de/de/roland_ua55_quadcapture.htm

Was würdet Ihr für mein PSR-630 mit WIN7 64 Bit empfehlen, erstmal aber unabhängig von der jeweils beiliegenden Software - also reine Gerätebewertung.


Als Mikro dachte ich an:
RODE NT1-A COMPLETE VOCAL RECORDING
https://www.thomann.de/de/rode_nt1a_complete_vocal_recording.htm


Bei der Software komme ich ähnlich wie bei dem Audio Interfaces zu keiner Entscheidung. Die Meinungen in den Foren sind da aktuell zwischen Cubase und Studio One sehr konträr, sodass man hier als Anfänger bzw. Wiedereinsteiger ohne Erfahrung im Bereich Recording mit den teilweiße geführten "Glaubenskriege" wenig anfangen kann.

Was ich bzw. meine Tochter (16 J.) möchten, ist eine Software die von Anfang Spaß macht und man sich nicht mit zig Hürden wie Installations-, Stabilitäts- oder Anbindungsprobleme mit Hardware oder Fremdsoftware (z.B. VSTs etc.) rumärgern muss, aber auch später wenn man eine Menge Erfahrung gemacht hat und mehr möchte, die Software dann einfach erweiterbar ist.

Was mir als Laie sofort negativ bzw. positiv aufgefallen ist:
Cubase:
Negativ:
Die Gängelung mit dem Dongle, wofür ich, da alle USB-Plätze belegt sind, noch einen zusätzlichen HUB anschaffen müsste. Hotline nur über eine teuere 0900-Nummer - nein danke, so etwas lehne ich grundsätzlich ab.
Positiv:
Eben die Ausgereiftheit und große Verbreitung, sodass man da von ausgehen kann, dass man an vielen Stellen Hilfe bekommt und es die Software wahrscheinlich auch noch in zehn Jahren geben wird.

Studio One:
Positiv:
Keine Gängelung mit Dongle und man kann die Software bis auf fünf verschiedenen Rechner installieren, auch wenn uns zwei genügen. Der Workflow scheint mir gerade für den Laien leichter nachvollziehbar, innovativer zu sein.
Negativ:
Kein Surround, was wir für unsere Filmvertonung schon gerne hätten, aber hier auch den Umweg über Magix Music Maker machen könnten. Neu auf dem Markt - wer weiß ob es die Software noch in einigen Jahren gibt und man dann wieder von Null mit einer anderen Software beginnen muss, kein deutscher Support vom Hersteller.

OK, dass war es erstmal von mir. Ich würde mich über Anregungen und Hilfestellungen sehr freuen.

Liebe Grüße,
Michi

 

[kenfjohnnydee]

Ich würde mich an Deiner Stelle für Focusrite, Roland oder M-Audio entscheiden. Die anderen beiden halte ich für weniger solide.

Sequencerfrage:
War mal Cubase User, bin jetzt Studio One User.
Jetzt, wo ich mein erstes Projekt fast fertig damit habe, muss ich sagen, es ging alles recht intuitiv von der Hand.
Kleiner Pluspunkt in Sachen Gesang wäre da auch die Melodyneintegration, die sich da auch gut händeln lässt, (mittlerweile... gab anfangs noch einige Bugs).
Natürlich ist auch Cubase ein gutes Programm und hat die von dir in Betracht gezogenen Surroundfunktionen. Dafür hat Studio One allerdings Masteringtools, die Zusatzsoftware zum Mastern überflüssig macht.
Dazu kommt auch der günstigere Preis und der von Dir erwähnte Betrieb ohne Dongle. Allerdings hat dann die große Cubaseversion insg. eine größere Ausstattung an bordeigenen Effekten und virtuellen Instrumenten.

Hier musst Du einfach Deine Schwerpunkte genau definieren. Ich hab' mich für die intuitivere Bedienbarkeit entschieden, hätte aber auch 'nen anderen Sequencer genommen, wenn Studio One dabei nicht auch noch um einiges günstiger wäre als die Konkurrenz der Etablierten. Also, letztendlich 'ne rein pragmatische Entscheidung.

 

[hopoh]

Hallo Pegasus-Ritter

Ich kann kenjohnnydee nur zustimmen.
War auch vor der Wahl, hatte auch M-Audio und Focusrite und das TASCAM us 144 in der Auswahl.
Hab mich aber dann für das Tascam entschieden. Für den Anfang ( und dafür ist es ja ) läuft es gut, einfache bedienung etc. aber die andern beiden wären auch ok vielleicht eher noch das Focusrite ( hat noch bessere Kritiken ) Beim TASCAM ist Cubase LE dabei. Da kannst gleich loslegen und testen ob das was für dich ist.

Gruss
hopoh

 

[Pegasus-Ritter]

Hallo!

Danke Euch beiden für Euere schnellen Antworten!

Bis auf das keiner von Euch die PRESONUS AUDIOBOX 22VSL nehmen würde, bleibt für meine Entscheidungsfindung fast alles beim Alten.

Viele Grüße,
Michi

 

[kenfjohnnydee]

Hallo!

Danke Euch beiden für Euere schnellen Antworten!

Bis auf das keiner von Euch die PRESONUS AUDIOBOX 22VSL nehmen würde, bleibt für meine Entscheidungsfindung fast alles beim Alten.

Viele Grüße,
Michi

Naja, sieh es mal so. Du hast den Thread zwar mit einer umfangreichen, übersichtlichen und guten Fragestellung gelauncht, aber aus der Ferne kann man ja nur über eigene Erfahrungswerte mit der o.g. Hard- und Software berichten. Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Für wirklich relevante Aussagen müsste man z.B. 100%ig über Deinen Workflow Bescheid wissen, exakt über Vorkenntnisse und frühere Erfahrungswerte mit Sequencern etc.
Dir da jetzt was aus der Distanz aufs Auge zu drücken halte ich für fahrlässig.
Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass, wenn Du auf die jeweils größten Versionen der Sequencer fixiert bist, Studio One schneller zu erfassen ist und Du damit auch gut mastern kannst, während Du bei Cubase einen größeren, umfangreicheren Content hast inkl. Surroundfunktionen, es jedoch alles in allem träger und weniger selbsterklärend ist.

Zu den USB-Interfaces folgendes: Ich arbeite derzeit z.B. mit dem Focusrite Scarlett 8i6. Gute Latenzen, keine Knackser bei 2ms Asio Buffer Size und bisher 21 Spuren mit etwaigen Effekten im gegenwärtigen Mix. Robust verarbeitet! Allerdings hast Du danach nicht gefragt.
Ansonsten: guck mal auf der Thomann Seite, oder stöbere hier im Forum nach Erfahrungsberichten mit etwaigen von Dir genannten Interfaces.
Das M-Audio Fast Track Pro ist z.B. schon seit vielen Jahren auf dem Markt. Dazu finden sich auch dementsprechend viel Testberichte und Erfahrungswerte im Netz. Ebenso verhält es sich mit dem Focusrite Saffire 6. Da aber noch 'ne Vorwarnung. Da es sich dabei um ein USB 1.1 Interface handelt, kannst Du damit Surroundbearbeitung knicken, da Du nur mit dem Gerät bis 48khz gehen kannst. Grundsätzlich wäre das Arbeiten mit 96kHz Abtastfrequenz für den Zweck der Surroundmischung besser, insofern würde ich Dir zu einem USB 2 Interface raten.
Aber vielleicht schreibt Dir zu diesem Thema irgendein Spezi hier noch was dazu. Ist jetzt nicht wirklich meine Materie.

 

[Pegasus-Ritter]

... Studio One schneller zu erfassen ist und Du damit auch gut mastern kannst, während Du bei Cubase einen größeren, umfangreicheren Content hast inkl. Surroundfunktionen, es jedoch alles in allem träger und weniger selbsterklärend ist.

OK, ich habe mich nun für folgendes entschieden:
Den Surround werde ich mit Magix im Final machen, das sollte gut funktionieren. Somit bin ich bei der DAW-Auswahl nicht auf diesen Punkt eingeschränkt. Studio One wird ja mittlerweile von vielen gelobt, sodass die Software nun in meine engere Auswahl kommt.
Gibt es Studio One auch in deutsch?

... insofern würde ich Dir zu einem USB 2 Interface raten. ...

OK, USB und 96 kHz sind angesagt - werde ich so machen. Welche Interface´s habe diese Optionen und würdest Du oder auch andere Mitleser empfehlen ( Preis so ca. 200-400 Euro)?

... Aber vielleicht schreibt Dir zu diesem Thema irgendein Spezi hier noch was dazu. Ist jetzt nicht wirklich meine Materie.

Tja, das würde mich auch freuen. Jedenfalls danke ich Dir schon mal für Deine ausführlichen Ratschläge.

Viele Grüße
Michi

 

[stoman]

Zur DAW-Frage: Niemand wird dir völlig objektiv zum "richtigen" Sequencer raten können, weil jeder völlig andere Erwartungen hat. Es gibt von fast allen "großen" DAW-Programmen aber 30-Tage-Testversionen. Am besten testest Du die also einfach mal alle intensiv durch und ziehst Deine eigenen Schlüsse.

Kriterien, auf die dabei zu achten wäre, sind z.B.:

1. Funktionsumfang - können alle meine geplanten Aufgaben damit erledigt werden?
2. Bedienung - ist das Programm leicht zugänglich, macht es Spaß?
3. Kompatibilität - läuft das Programm auf meinem Rechnern/mit meiner Soundkarte?
4. Stabilität - ist das Programm ausreichend absturzsicher?
5. Preis - liegt das Programm in meinem Budget?

Kriterien wie die angesprochene Dongle-Problematik spielen natürlich auch eine Rolle, aber Dir muss klar sein, dass Du, solltest Du beim Hobby bleiben, im Laufe der Zeit Software (VST-Plugins) hinzu kaufen wirst und dann - leider - irgendwann nicht mehr am Dongle vorbei kommen wirst. Ich hasse diese Geschäftspolitik ebenfalls wie die Pest und habe keinerlei Verständnis für diese Gängelei, aber ich werde mir bald den dritten Dongle kaufen müssen, weil ich so viel Software habe, die ohne Dongle nicht läuft.

Ich würde mir an Deiner Stelle auf jeden Fall mal die Testversionen von Cubase, Sonar, ggf. Logic (falls Du einen Mac hast und auf PC-Unterstützung verzichten willst und kannst) und Studio One ansehen. Und vergiss nicht REAPER - dort ist die Bedienung zwar sehr ungewöhnlich, aber der Preis ist unschlagbar, und viele Hobby-Anwender schwören darauf. Ich selbst nutze es zum (Pre-)Mastern und würde es dafür auch nicht wieder hergeben wollen. Zum Mischen verwende ich Cubase 6. Studio One kann ich zur Zeit nicht nutzen, weil es bei mir nicht funktioniert (permanente Hänger bei der Verwendung der Melodyne-Integration), aber wenn Du auf Melodyne-Integration vorerst verzichten kannst (das wird ja sicher irgendwann mal repariert werden), solltest Du es Dir zumindest mal ansehen.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[kenfjohnnydee]

Yep!
Einfach mal die Testversionen ausprobieren, die Du auf den Herstellerseiten finden kannst.

Dieses Statement ist mittlerweile - leider - obsolet

Kleiner Pluspunkt in Sachen Gesang wäre da auch die Melodyneintegration, die sich da auch gut händeln lässt, (mittlerweile... gab anfangs noch einige Bugs).

Die Bugs sind immer noch da. Schien nur zwischenzeitlich behoben zu sein als während des Projekts keine Probleme zeitweise auftauchten.

Gibt es Studio One auch in deutsch?

Ja, sämtliche Bedienelemente und Menüs sind in deutsch.