Ist Sibelius für Einsteiger sinnvoll?

Niyama

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Liebe Komponisten und Notenliebhaber...

40 Jahre spiele ich nun schon (mehr oder weniger erfolgreich) ohne Noten!
Nun wage ich gerade einen kleinen "Change" und fange Klavier und Noten an zu lernen.

Mein Interesse geht dahin, spannende Klang- und Melodiewelten zu erschaffen, die zwischen Meditation-, Rock-, Welt-, Elektronik-und Filmmusik liegen könnten.

Meine Frage an Euch, die Ihr Programme wie Silbelius 6 kennt:
Ist es für einen "Noteneinsteiger" wie mich sinnvoll ein Programm wie Sibelius anzuschaffen?
Kann es mir eine Hilfe sein in der Welt der Notenschrift (besser/schneller) Fuß zu fassen?

Mit den Noten befasse ich mich nun auch mit der Harmonielehre etwas intensiver als zuvor.
Kann mir Sibelius beim Verständnis der doch recht komplexen Materie helfen? Auch mir als "Anfänger"?


Ich nutze Libarys wie EWQLSO.
Ich hörte, das man die Sounds direkt in Sibelius einbinden kann. Hat da jemand Erfahrung?

Wie lässt es sich überhaupt mit Sibelius komponieren?

Mir ist schon klar, das ein Programm wie Sibelius schon etwas überdimisioniert für meine Zwecke sein könnte. Aber ich muß ja nicht gleich Partituren für ein 100 Mann Orchester schreiben... ;)

Wenn ich aber mit Sibelius schneller (oder intensivere) Erfolge beim Lernen der Noten-, Harmonie- und Kompositionsmaterie habe, würde ich mir das Programm kaufen...

Eure Empfehlungen interessieren mich sehr...

danke.gif


Beste Grüße aus Berlin
 
Wenn ich aber mit Sibelius schneller (oder intensivere) Erfolge beim Lernen der Noten-, Harmonie- und Kompositionsmaterie habe, würde ich mir das Programm kaufen...
Kann ich mir nicht denken.. Immerhin kannst du da doch nur Noten notieren oder? ;)
 
kleine frage: was genau hätte jetzt sibelius für einen vorteil? ich hab auch nach 4 jahren jetzt endlich klavier unterricht.
 
kleine frage: was genau hätte jetzt sibelius für einen vorteil? ich hab auch nach 4 jahren jetzt endlich klavier unterricht.


War die Frage jetzt an mich gerichtet?
Hoffe auch auf eine Antwort in dieser Richtung... :)

Edit-

Ich könnte mir vorstellen, das es ein Vorteil wäre, sämtiche gespielten Noten immer direkt vor Augen zu haben. Man gewöhnt sich an die Noten...
Korrekturen in der Komposition ließen sich evtl. auch leichter vornehmen als im Piano-Roll-Fenster einer Daw.

Evtl. liege ich aber auch völlig daneben... ;)
 
Ich könnte mir vorstellen, das es ein Vorteil wäre, sämtiche gespielten Noten immer direkt vor Augen zu haben. Man gewöhnt sich an die Noten...

Zu 90% sieht das, was man in eine DAW einspielt, als Notation recht wüst aus. Leicht vorgezogene Noten werden mit vielen zusammengebundenen, punktierten Einzelnoten dargestellt, rechte und linke Hand landen kunterbunt vermischt in einem Klaviersystem etc.

Also muss man erstmal so quantisieren und bearbeiten, dass das Gespielte (in aller Regel) nicht mehr nach dem KLINGT, was es mal war. Dafür ist es LESBAR.

Viele Musiker machen sich (z.B. bei Orchestermusik) deshalb zwei Projekte - eines zum Abspielen und eines zum Notendrucken.

Zum kennenlernen von Noten tut es der eingebaute Noteneditor einer DAW, falls nicht vorhanden Notepad oder ähnliche kostengünstige Software.

Clemens
 
Ich arbeite ab und an mit Finale, was ja denke ich ungefähr mit Sibelius zu vergleichen ist...
Für Noteneinsteiger kann ich das nicht wirklich empfehlen.

Die meisten Harmonielehrebücher oder -seiten verwenden ja Notenbeispiele, das dürfte zum verstehen erstmal reichen.

Ich denke diese Seite könnte dir helfen:
http://www.musiklehre.at/

wenn du die dort genannten Beispiele auf anderen Grundtönen beginnst dürftest du denke ich genug fürs erste lernen.

Anne
 
Hi,

ja, ich stimm Clemens zu... m.E. sind Notationsprogramme wirklich nur zum Aufschreiben sinnvoll. Die Möglichkeit, Orchesterlibraries dort einzubinden, will ich immer noch nur als Feature für die Werbeplakate sehen, denn um was wirklich gut klingen zu lassen ist Notations-Software einfach nicht geeignet.... ich red vom Timing.

Und um bisschen Notenschrift kennen zu lernen, würd ich mir nicht gleich Sibelius 6 kaufen, außer du hast wirklich vor, mal Partituren für echte Instrumente (oder Leadsheets für Rock/Pop/Jazz) zu erstellen, aber das scheint ja bei dir momentan nicht der Fall zu sein. Da reicht vermutlich auch der Notations-Modus einer DAW.

Zum kennenlernen von Noten tut es der eingebaute Noteneditor einer DAW, falls nicht vorhanden Notepad oder ähnliche kostengünstige Software.

....Finale Notepad meinst du?

Gruß Can

PS: Ich hab nochmal nachgelesen. Also für mich hatte Harmonielehre überhaupt nichts mit Noten zu tun. Ich hab Harmonielehre am Keyboard/Klavier gelernt und mir die Funktionen, Zusammenhänge usw. durch ausprobieren und spielen erarbeitet. Noten lesen (bzw. schreiben) hab ich erst 5 Jahre später einigermaßen gelernt. Also das muss nicht zwingend was damit zu tun haben. Ist natürlich möglich, dass es auch Leute gibt, denen es dadurch leichter fällt.
 
Ich habe neben Logic 9, Finale als Notationsprogramm im Einsatz, war mir damals im Vergleich zu Sybelius angenehmer vom handling.

Wie schon oben beschrieben, wenn du Einsteiger bist was Noten betrifft nützen dir solche Programme nichts, denn sie setzten umfangreiche Kenntnis der Materie voraus, da empfehle ich doch zu Fachliteratur zu greifen.

Frank
 
Noch einmal ein kleines Feedback zum Thema...

Ich hatte in den letzten Tagen Gelegenheit, etwas in den Sibelius Handbüchern und im Sibelius "Praxisbuch" zu lesen.
Hatte natürlich schon geahnt, das Sibelius überdimensioniert sein könnte. Was ich dann aber lesen konnte, machte die Sache doch recht deutlich...

Ihr habt recht, für meine Zwecke ist das nix... ;)

Fachliteratur zum Thema habe ich natürlich und ganz unbewandert bin ich zum Glück auch nicht mehr was Noten und Harmonielehre angeht. Bin nur dabei, etwas tiefer und intensiver in die Materie einzusteigen.

Dachte, ein Programm wie Finale oder Sibelius könnte evtl. hilfreich sein, aber diese Art Software ist doch recht komplex und speziell.

Leider hat Ableton Live keinen Noteneditor, da ich mir aber kürzlich noch Sonar X1 gönnte, werde ich dort mit Noten arbeiten können, sollte ich es brauchen.

Vielen Dank noch einmal für Euer Feedback!
Ihr habt mir sehr geholfen...

danke2.png


Beste Grüße aus Berlin
 
Nur noch als Ergänzung für alle Einsteiger, die sich überlegen, ein Notensatzprogramm anzuschaffen:

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Sibelius intuitiver ist zu lernen als Finale. Allerdings gilt es zu bedenken, dass Sibelius nicht mehr weiterentwickelt wird (Avid hat es aufgekauft und alle Programmierer entlassen). Möglicherweise ist Finale mittel- bis langfristig also doch die sicherere Variante (oder Notion und was es noch so gibt)
 
zum Thema Avid und Sibelius, muss man hier einiges gerade rücken:
- die Finn Brüder haben bereits 2006 Sibelius an Avid verkauft und seit dem sind einige Versionen unter Avid erschienen
- Avid hat nicht alle Sibelius Programmierer entlassen
- Avid hat erst letzte Woche eine neue Version von Sibelius Scorch veröffentlicht, das Plugin für Webbrowser das u.a. von großen Verlagen verwendet wird um Notenblätter zu verkaufen
- Avid bietet seit Januar ein Sibelius Curriculum an, ähnlich wie Pro Tools 101, 201 etc. leider derzeit noch nicht in Deutschland

So wie ich das sehe hat Sibelius gegenüber Finale vom Funktionsumfang immer noch die Nase (weit) vorne und bietet beide Noteneingabe-Methoden, die traditionelle von Sibelius und die von Finale (Aufnahme über MIDI können ja beide), beim Datei Import sehe ich auch ganz klar Sibelius vorne.
 
Konkurrenz schadet nie.
Aber da man es eh niemandem ganz recht machen kann ist die Frage ob ein professioneller Anwender von Sibelius oder Finale überhaupt wechseln würde, selbst wenn Steinberg "Sibelius +" rausbringen würde, was sie aber glaube ich gar nicht vorhaben. Die werden den Cubase Notationsteil aufbohren, wie damals in Pro Tools 8 die Sibelius Notations-Engine implementiert wurde. Das ersetzt aber kein Notationsprogramm.
 
Um Noten zu LERNEN ist ein Notationsprogramm der falsche Ansatz. Mein Tipp: erst Noten lernen, da gibt es eine Fülle von Büchern und Webtutorials. Wenn Du das, was Du über die Tastatur einspielst im Notensatz sehen willst, kann z.B. der Noteneditor einer DAW ausreichen - der von Logic ist mittlerweile ganz ok. Aber wie schon oben gesagt: was ein Noteneditor aus den Midievents macht, ist nicht das, was ein Komponist so schreiben würde, Du muss auf jeden Fall viel nachbearbeiten und dafür brauchst Du - Du ahnst es - Notenkenntnisse.

Sibelius ist für einen Anfänger total überdimensioniert. Alternative: Sibelius First ist die kleine und wesentlich preiswertere Version und erlaubt auch bis zu 12 Notensysteme.
 
Für Gehörbildung und Musiktheorie gibt es 2 interessante Programme von Rising Software:
Auralia und Musition
Die letzten Versionen in Deutsch sind Version 2, neuere Versionen wurde nicht übersetzt und sind derzeit nur in English, was es wieder schwieriger macht, aber auf der Musikmesse wurde eine Übersetzung der aktuellen 4er ins Deutsche angekündigt.

Sibelius egal ob Vollversion oder First zu empfehlen um Noten zu LERNEN halte ich für falsch, das sind Tools um Notenblätter zu erstellen (oder Videos wie es die First kann).
 
hallo,

nur mal ganz kurz meine Meinung zu dem Thema:

es gibt nur einen guten Weg Notenlesen zu lernen, nämlich soviel wie möglich Noten zu lesen. Ist komplett analog zu lesen lernen an sich, lesen und schreiben bringt's einfach.
Wenn man es etwas spezieller möchte kann ich "Modern reading text" von Louis Bellson empfehlen, zunächst "in 4/4", später gibt's glaub ich auch noch eine "odd meters" Version.
Metronom anstellen und die notierten Sache klopfen oder klatschen, dann einfach auf einem Ton auf Deinem Instrument spielen, (später viellecht auf mehreren). Damit ist man schon mal für die meisten Rhythmik Pattern gewappnet.
Ansonsten, alles was einem an Noten, auch Instrumentenfremde Noten einfach lesen, also klopfen, klatschen spielen. (Fuß, lautes Zählen, Metronom).
Bei sight-reading-Übungen nicht oft hintereinander spielen, immer nur ein-zweimal frisch auch wenn es nicht ganz stimmt, sonst lernt man es auswendig, das will man ja bei den Übungen nicht!

Kann aber sein, daß für andere Menschen andere Wege zum Ziel führen, viel Spaß unterwegs, Grüße vom kayo
 

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