Ist Rieselschutzvlies ein Muss trotz Folienverpackung?

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Christian_30

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Hallo,

ich sehe immer wieder hier im Forum, dass manche hier Absorber wie z.B. Basstraps bauen und nur die Rede von Folie ist, was wohl "Malerfolie" ist.
Andere wiederum verwenden zusätzlich Rieselschutzvlies. Macht das Sinn oder ist das doppelt gemoppelt? Denn die Malerfolie schließt doch auch schon alles luftdicht ab, oder?

Rieselschutzvlies kostet auf der Rolle immerhin 80E und ist beim Bau von Basstraps damit wohl der teuerste Posten. Wenn es der Gesundheit dient, gebe ich es gerne aus, wenn nicht, spar ich mir das natürlich gerne.

Viele Grüße
Christian
 
(Maler-)Folie ist ja normal ausreichend, um Faserflug zu unterbinden, solange sie nicht beschädigt wird, aber als Oberfläche optisch meist hässlich.
Deshalb wird dann außen herum noch einmal mit etwas Ansehnlichem (Vlies, Bühnenmolton, Akustikstoff etc.) verpackt.
Ich habe z.B. graues Wurzelschutzflies aus der Gartenabteilung genommen, bevor ich beplankt habe,
 
Gurkey, was bedeutet "beplankt"? PS: Optisch ists egal, ich mach am Ende eh noch Stoff drüber.
 
Man kann den WIrkbereich eines Absorbers dadurch nach oben hin begrenzen, dass man Beugungseffekte nutzt, um Mitten und Höhen moglichst nicht zusätzlich zu beeinflussen (absorbieren). Das soll der Überdämmung in diesem Bereich entgegenwirken, die bei reichlich Absorbermaterial im Raum nicht unüblich ist.

Man verkleidet hierbei den Absorber teilweise mit schallharten Materialien, so dass nur unterhalb einer durch die Beplankung - und deren Abstände dazwischen - festgelegten Frequenzgrenze Absorption eintritt, darüber zunehmend und weitgehend Reflektion. Am Einfachsten kann man hierzu Paneele für die Wandverkleidung oder Laminatstreifen o.ä. nehmen, mit denen der poröse Absorber aussen zusätzlich verkleidet wird, wobei man zwischen den einzelnen Paneelen bzw. Laminatstreifen wohldefinierte Lücken lässt, die dann in Kombination mit der festgelegten einzelnen Paneelbreite/-höhe wie ein akustischer Tiefpass wirken. Dabei spielt die Relation von Paneelbreite/-höhe im Verhältnis zur Wellenlänge der entsprechende Schallwellen eine entscheidende Rolle, da große Hindernisse im Verhältnis zur Wellenlänge Reflektion bedeuten und (in Relation zur Wellenlänge) kleine Hindernisse zur Beugung der Schallwelle um das Hindernis herum führen. Im Fall des genannten Absorbers sind dann die Paneelbreite / -höhe klein im Verhältnis zu den Wellenlängen im Bassbereich, so dass die Schallwellen in den Absorber hinein gebeugt werden, während bei kurzen Wellenlängen (höheren Frequenzen) die Paneelbreite / -höhe zu einer zunehmenden Reflektion führen. Der Übergang ist - wie bei einem analogen Filter - gleitend.
 
Wird die Absorption von hohen Frequenzen nicht schon allein dadurch vorgebeugt, dass die Folienverkleidung bei Basstraps hohe F. reflektiert, anstatt sie durchzulassen?
 
Teilweise richtig, aber eine Folie stellt beispielsweise für mittlere bzw. höhere Frequenzen keine Schall-harte Oberfläche dar. Zudem spielen dann die (meist unbekannten) Folieneigenschaften eine entscheidende Rolle: Rauigkeit, Steifheit / Dicke, Elastizität usw., somit eine schwer kontrollierbare Größe. Die nur µ-starken (Maler-)Folien sind da kaum einzugrenzen und akustisch weitgehend undefiniert. Mit der Schall-harten Beplankung schafft man eindeutig nachvollziehbare (berechenbare) Verhältnisse, die auch weit tiefer reichen. Meine beplankten Corner Traps sind beispielsweise nur bis ca. 920 Hz (berechnet) wirksam, darüber nehmen die Absorptionseigenschaften dann stark ab.
Ein akustisch im Mitten- / Höhenbereich überdämpfter Raum klingt eher leblos und dumpf.
 
Und wie berechnet man so etwas?
 
Wie gurkey ja schon sagte, mit der Wellenlänge.


Willst du ab einer bestimmten Frequenz nach oben reflektieren dann muß die Beplankung an der schmalsten "Breite" mind. der Wellenlänge entsprechen.


zB.:

Soll ab 1000Hz aufwärts wieder reflektiert werden.
Dann sollte die Schallharte Beplankung mind. 34cm breit sein.


Da immer zwischen den Schallharten Oberflächen ein Spalt gelassen wird, beugen sich Frequenzen mit größere Wellenlänge herum und werden vom dahinterliegenden Dämmmaterial absorbiert

Ich würde es begrüßen etwas mehr im Forum zu lesen, anstatt gleich einen Thread zu öffnen.
da triffst du noch auf viele weitere Punkte in der Akustikwelt :)

Auch Google hilft dir wahnsinnig gerne.

Hier noch zum berechnen der Wellenlänge/Frequenz
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellenlaenge.htm


lg Bert
 
Den Thread habe ich eröffnet, um zu erfahren, ob man neben Folie zusätzlich Rieselschutzvlies braucht, die Beplankung ist hier nur sekundär. Btw: Was meinst Du in Sachen Rieselschutzvlies, Bert?
 
Wenn die Folie luftdicht ist, kann ja auch nichts mehr rieseln :)

Ich habs ja nicht böse gemeint, aber es gibt hier so viele Dokus wo das ganze schon öfters
besprochen wurde.
Genauso im zuge der Schimmelgefahr usw.

Daher meinte ich ja
""da triffst du noch auf viele weitere Punkte in der Akustikwelt""


lg Bert
 
Ja, ich weiß, die Akustikwelt ist in der Hinsicht unendlich und lese auch viel zu allen damit verbundenen Aspekten. Nur leider zu genau dieser Frage (Rieselschutz trotz Folie ja nein) fand ich keinen Thread, der mir diese Frage beantwortet hätte :)

"Wenn die Folie luftdicht ist, kann ja auch nichts mehr rieseln" Ja stimmt, klingt auch logisch, nur wundert es mich dann, warum ich in manchen Threads trotzdem sehe, dass manche beides verwenden.
 
Die Antwort hatte ich Dir schon weiter oben gegeben:
Einmal der Optik wegen und Zweitens, weil diese sehr dünnen "Malerfolien", die ja meist nur einige µ Dicke aufweisen, sehr schnell beschädigt werden bzw. bei den Arbeiten usw. einreissen.
Dann ist zumindest an dieser Stelle der "Rieselschutz" dahin.
 
Ok, also wenn ich
- einen 240 l-Müllsack benutze, ihn luftdicht verschließe, darauf acht gebe, dass er beim Bau nicht weiter beschädigt wird und ich
- zur Optik über alles einen Stoff drüber spanne, dürfte das ausreichen, um sowohl in Sachen Faserschutz als auch Akustik eine ordentliche Basstrap zu haben?
 
Jein.
Du hast dann einen Rieselschutz, aber gleichzeitig nicht nur einen Basstrap sondern auch einen - zumindest teilweise - Mitten. und Höhentrap, da die Stoffbespannung zusammen mit der undefinierten Wirkung der Folie auch diese in gewissen Maßen schluckt.

Ob sich das aber negativ oder vielleicht sogar positiv auswirkt und in welchem Umfang können nur Messungen zeigen. Das ist bei solchen akustischen Maßnahmen eigentlich immer das A und O, weil man ansonten "blind" arbeitet mit unbekanntem Ausgang.
 
Ich les immer "Riesenschnitzel" ...
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