Hans Zimmer live on tour 2016 !

[Lobotomeandyou]

alles andere als zeitlos oder auch nur jetztzeitig.

Übrigens... wo habe ich behauptet, dass Filmmusik "zeitlos" oder "jetztzeitig" sein muss, um gut zu sein? Versteh ich auch nicht wirklich.
Es gibt doch genug Beispiele von geilen Soudtracks aus diversen Jahrzehnten, die nicht im musikalischen oder technischen Sinne "zeitlos" sind, aber nach wie vor ihre Wirkung entfalten können.

 

[Lobotomeandyou]

Der Soundtrack des Münchners Marc Streitenfeld zu Ridley Scotts "American Gangster" war gerade mal sein 3. Film als Komponist.

Also, hast du dir mal dessen biographische Daten durchgelesen?

Dort absolvierte der musikalische Autodidakt auf Empfehlung eines entfernten Bekannten ein Praktikum bei dem deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer.[2]

Streitenfeld arbeitete drei bis vier Jahre[2][3] als Assistent für Zimmer und war unter anderem an Projekten wie Tony Scotts Crimson Tide – In tiefster Gefahr (1995), Michael Bays The Rock – Fels der Entscheidung (1996), James L. Brooks’ Besser geht’s nicht (1997) oder Terrence Malicks Der schmale Grat (1998) beteiligt.




https://de.wikipedia.org/wiki/Marc_Streitenfeld




Das ist doch das klassische Vitamin B Schema.

Sei dem jungen Mann ja gegönnt. Aber das ging nur über Connections.

und ergänzend noch:

"Nachdem er gekündigt und mehrere Monate mit Reisen und Fotografie verbracht hatte,[2] wurde Streitenfeld erneut von Zimmer als Musikeditor für John Woos Actionfilm Mission: Impossible II (2000) verpflichtet. Mit ähnlichen Aufgaben wurde Streitenfeld auch bei weiteren Auftragsarbeiten Zimmers wie Ridley Scotts Regiearbeiten Gladiator (2000), Hannibal, Black Hawk Down (beide 2001), Königreich der Himmel (2005) sowie Edward Zwicks Last Samurai (2003) betraut."

Also die Connection zu Ridley Scott bestand schon seit 2000. Soviel mal dazu.

 

[Lacunaflow]

Wenn das was er macht alles so einfach und simpel ist, warum gibt es dann nicht dutzende Zimmers?

 

[Lobotomeandyou]

Wenn das was er macht alles so einfach und simpel ist, warum gibt es dann nicht dutzende Zimmers?

Andersrum gefragt... was macht denn Hans Zimmer zu Hans Zimmer? Was ist das Einzigartige?

Und ergänzend:

Was davon macht Zimmer denn nun im Alleingang?

 

[Hyp]

Wenn Erfolge dadurch entwertet werden, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein, dann würden jede Menge Legenden stürzen. Das führt also zu nichts.
Allein schon der Zufall beim Zusammentreffen von Musikern, woraus Bands entstehen...

Wenn ich mich durch aktuelle Soundtracks höre, kann ich nicht feststellen, dass Hans Zimmer im allgemeinen dahinter zurücksteht. Und andere Filmmusikkomponisten haben auch Angestellte, die ihnen zuarbeiten.

Ok, da diese Tracks zu "Halt and catch fire" elektronisch waren und von einer aktuellen Produktion stammten, hatte ich angenommen, dass das in der Jetztzeit spielt. Musik mit Stilelementen, die für mich den Test der Zeit nicht bestanden haben, könnte für mich jedenfalls nicht mehr großartig sein.

 

[Lobotomeandyou]

Wenn ich mich durch aktuelle Soundtracks höre, kann ich nicht feststellen, dass Hans Zimmer im allgemeinen dahinter zurücksteht. Und andere Filmmusikkomponisten haben auch Angestellte, die ihnen zuarbeiten.

Im Mainstream herrscht Konsens. Liegt vielleicht auch am Einfluss der Geldgeber und der Produzenten von Filmen. Der neueste Blockbuster darf sich ja nicht zu weit musikalisch abgrenzen von dem was vorher der Superhit war. Insofern liegen den Komponisten da schon so'n Paar Handschellen an und da heißt es auch mal mit angezogener Handbremse loszulegen.
Ich behaupte nicht, dass die Konkurrenz von Zimmer in weiten Teilen besser ist. Da gibts noch ein paar mehr, die auf die Liste der Nervtöter gehören. Aber was mir immer wieder auffällt bei Hans Zimmer, mehr als bei einigen anderen "seines Kalibers", ist das grottige Timing und deplatzierte musikalische Stimmungselemente. Selbst wenn man mal vom ganzen nervigen Bombast absähe, halte ich ihn für einen schlechten Handwerker, dem die Empathie fürs Bildmaterial fehlt.
Generell fehlt dem heutigen Mainstreamfilm die Experimentierfreude früherer Jahrzehnte. Sehr viel eindimensionaler und rückwärtsgewandter mittlerweile.

 

[Lobotomeandyou]

Ok, da diese Tracks zu "Halt and catch fire" elektronisch waren und von einer aktuellen Produktion stammten, hatte ich angenommen, dass das in der Jetztzeit spielt. Musik mit Stilelementen, die für mich den Test der Zeit nicht bestanden haben, könnte für mich jedenfalls nicht mehr großartig sein.

Du betrachtest da die Musik für sich selbst genommen. Ich habe schon dabei die Bilder der Serie im Kopf, wenn ich das poste. Und die 30 Sekunden im Intro sind m.E. ziemlich perfekt synchronisiert zum Bild. Brennt sich sofort ein (jedenfalls bei mir). Sowas nenne ich gutes Handwerk.

 

[Gast92251]

c) dass es scheinbar immer weniger Menschen gibt, die in Sachen Filmmusik einen gewissen Anspruch hegen.

Das ist wohl leider so, ja.

Ferner ist es heutzutage ja geradezu ein Trend Filmmusiker zu werden. ..
Nicht umsonst bieten "spezialisierte" (?) Schulen überall solche Crash-Kurse (Betonung auf Crash!) an, und jeder Depp hat heute die Möglichkeit - mit geringen finanziellen Mitteln - seinen Rechner hochzuzüchten und teuere Libraries zu fahren. Der billigen Digitaltechnik sei Dank.
Wie es dann klingt und daherkommt, so ohne wirkliche Erfahrung, Talent und ohne Gespür für Musik in Verbindung mit bewegten Bildern (und damit zwangsläufig ohne wirkliche Kontakte/Aufträge), das steht auf einem anderen Blatt. (sicher kein Notenblatt...)



!

 

[Lobotomeandyou]

Wenn Erfolge dadurch entwertet werden, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein, dann würden jede Menge Legenden stürzen. Das führt also zu nichts.
Allein schon der Zufall beim Zusammentreffen von Musikern, woraus Bands entstehen...

Hier geht es mir ja nicht um Legendensturz, sondern um Entmystifizierung. Ein großer Unterschied. Oft habe ich den Eindruck, dass Leute beim Nennen eines Namens in eine Schockstarre der Ehrfurcht verfallen.
Muss nicht sein.
KEIN Star macht sich selbst.

 

[Hyp]

[ref=[media=youtube]gCb2pKgNXd8[/media]

Martin Scorsese lässt die Musik zu seinen Filmen aus schon vorhandener Musik aus allen Epochen zusammenstellen. So kam z.B. der bis dahin kaum bekannte deutsche Zeitgenosse Max Richter zu Ehren in "Shutter Island".

Die Dominanz des Orgel-Instruments in Interstellar ist auch ungewöhnlich und nicht typisch Hollywood.

Trent Reznors Stil ebenfalls eigen und nicht Mainstream.

Wer sich mehr auskennt, wird sicher einiges mehr nennen können.

 

[Gast92251]

Hier geht es mir ja nicht um Legendensturz, sondern um Entmystifizierung. Ein großer Unterschied. Oft habe ich den Eindruck, dass Leute beim Nennen eines Namens in eine Schockstarre der Ehrfurcht verfallen.
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Noch ein trauriger Witz: soeben mal bei Youtube nach "Inception" geschaut.
Weit über 200, 300, 350? hochgeladene Videos von Privatleuten, welche auf ihrem Klavier (wahlweise Gitarre u.a.) das bekannte Thema nachplinkern, oder mit ihrer DAW ein Midi in Verbindung mit ein paar VST-Samplelibriares (meinst NI Komplete Orchestral) abspielen...

Ich frage mich: was soll der Mist?
Warum äfft man hier nach? (wie so oft, heutzutage, ja...)
Warum macht man nicht mal Eigenes? (!)
Sind die Leute unfähig dazu?
nicht kreativ genug?
oder gar zu dumm?
Ohne Worte. Das meine ich alles durchaus ernst.

!



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[Lobotomeandyou]

Die Dominanz des Orgel-Instruments in Interstellar ist auch ungewöhnlich und nicht typisch Hollywood.

Jo, und von Max Richters Komposition ja auch ziemlich abgekupfert, inkl. Orgelsound. Wo ist da also die Zimmer Handschrift?


Birdman habe ich gesehen. Deswegen kann ich zu dem Soundtrack auch was schreiben. Der Soundtrack war angemessen. Hielt ich jetzt nicht für sooooooo originell, wie er dargestellt wird, aber - du hast recht - hat 'ne experimentelle Note. Mir gefiels.
Musste dabei von der Groovegestaltung etwas an Lalo Schifrins Soundtrack zu Dirty Harry denken.
Und Oscar Gewinner ist nicht zwangsläufig immer gleich Blockbusterproduktion. Das Budget für den Film lag bei 18 Mio. Dollar. Das ist ein Witz für heutige Verhältnisse. Das ist B-Movie Budget.
Aber insofern ein gutes Beispiel dafür, dass Kreativität 'nen Soundtrack gut macht, nicht der Einsatz von enormen Mitteln, wie bei Hans Zimmer. Ein Mann an den Drums kann oftmals mehr besehen als ein ganzes Orchester plus Sampler plus Synths.

Ich bin kein Experte in der Soundtrack-Welt

Ich auch nicht... aber als Musiker müsste man doch ein Gespür dafür besitzen, was zusammengeht und was nicht. Wie müssen hier ja nicht über Geschmacksfragen diskutieren. Das wäre mir auch zu platt. Aber man sollte sich schon mal fragen, und rkdk machte dahingehend die richtigen Äußerungen, wie funktional der Score in einem Film ist. Und bei einigen Pappenheimern (wie Hans Zimmer) verkommt der Score zu 'nem reinen Selbstzweck. Steht für sich genommen neben dem Film und wabbert daher.

 

[Lobotomeandyou]

Ich frage mich: was soll der Mist?
Warum äfft man hier nach? (wie so oft, heutzutage, ja...)
Warum macht man nicht mal Eigenes? (!)
Sind die Leute unfähig dazu?
nicht kreativ genug?
oder gar zu dumm?
Ohne Worte. Das meine ich alles durchaus ernst.

Sowas ging mir beim Schreiben eben auch durch den Kopp.
Dieses "Nach-Oben-Gegucke" lähmt bei vielen die Kreativität. Ist natürlich nur meine Meinung, kann ich nicht belegen. Aber diese Mythenbildung könnte m.E. schon dahin führen.
Den Leuten werden da Märchen aus 1000 und einer Nacht vorgegaukelt, so dass sie an Genies glauben, denen man nacheifern muss oder die man eh nie erreicht.... und sowas hemmt dann ggf. die eigene Kreativität und das Selbstvertrauen ans eigene Wirken.

 

[Hyp]

Warum macht man nicht mal Eigenes? (!)

Hits werden halt gern nachgespielt.
Auch sehr viele Orchester-Musiker spielen ihr Leben lang die Noten anderer Komponisten...
Unkreativ? Vielleicht. Dumm? Ich weiß nicht.

 

[Gast92251]

Anderes Beispiel, hier direkt täglich im Forum zu entdecken:
Viele Leute wollen unbedingt diesen oder den anderen Synthsound eines ihrer Idole auch haben und exakt nachbauen...(meist auch dann Note für Note nachspielen)
Nun, "Talent" und "Kreativität" ist das ja nicht gerade.
Aber hjierbei frage ich mich heimlich immer, was denn diese Idole (wohl auch HZ) so denken, wenn man sie komplett nachäfft... Das meine ich ziemlich ernst.


!

 

[Gast92251]

Auch sehr viele Orchester-Musiker spielen ihr Leben lang die Noten anderer Komponisten...
.

Nun, ein Urheberrecht dürfte es auf einzelne Noten, Akkorde, Tempi, und Instrumentengattungen
- auch ebenso auf einzelne Buchstaben des Alphabets - sicher nicht geben...





.

 

[Hyp]

rkdk,
in Interviews liest man dazu eigentlich immer, dass Musiker sich geehrt fühlen, wenn andere sie nachmachen. Das gilt dann als "höchstes Lob", das ihnen widerfährt.

Lobotomeandyou,
du meinst also, Barry Levinson, Ridley Scott, John Woo, Werner Herzog, Christopher Nolan, Zack Snyder, usw. lassen sich einfach stumpf von den Geldgebern Hans Zimmer aufdrücken und beklatschen hinterher mit gequältem Lächeln den Murks - im Wissen, dass ja sowieso Konsens herrscht unter den Filmmusikkomponisten der Mainstream-Etage und es daher egal es, wen man nimmt und eh alles der gleiche Mist ist? So wird's wohl sein.

 

[NoDongle]

Aber hjierbei frage ich mich heimlich immer, was denn diese Idole (wohl auch HZ) so denken, wenn man sie komplett nachäfft.

Nix!

Dieses "Nach-Oben-Gegucke" lähmt bei vielen die Kreativität

und belebt das Geschäft!

Aber zurück zu HZ. Ich habe keinen Artikel von/über ihn gelesen, wo er sich über alles emporhob. Das spricht für ihn. Nun stellt er sich vor ein Orchester und macht auf Dirigent. Ehrlicher wäre es, er würde sich einfach links oder rechts der Bühne auf einen Stuhl setzen und sich begaffen zu lassen, mehr will das Publikum doch nicht, oder?
Ich habe Hansi gesehen! Um was geht es noch? Darum, dass heutzutage in solchen medialen Shows mehr über die PA kommt, als von der Bühne? Inkl. der "Zuspielungen"? "Live" mit Orchester? Nicht auf solchen Events, nicht in diesen Veranstaltungskolossen!

Gruß
Peter

 

[Lobotomeandyou]

Lobotomeandyou,
du meinst also, Barry Levinson, Ridley Scott, John Woo, Werner Herzog, Christopher Nolan, Zack Snyder, usw. lassen sich einfach stumpf von den Geldgebern Hans Zimmer aufdrücken und beklatschen hinterher mit gequältem Lächeln den Murks - im Wissen, dass ja sowieso Konsens herrscht unter den Filmmusikkomponisten der Mainstream-Etage und es daher egal es, wen man nimmt und eh alles der gleiche Mist ist? So wird's wohl sein.

Äh, Momang mal...
1. kann es durchaus sein, dass die o.g. Regisseure Fans von Zimmer sind. Weiß ich nicht. Bei Ridley Scott z.B. habe ich den Eindruck, dass er durchaus den kommerziellen Erfolg im Auge hat. Und mit dem Namen Zimmer verbindet man auch 'nen erfolgreichen Blockbuster. Bei kaum einem Regisseur ist die Streuung der Qualität der Filme auch so groß wie bei R. Scott. Da ist ja von schäbig bis epochal alles drin.
2. weiß ich nicht, wie musikalisch diese Regisseure ticken und für wie relevant sie den Score wirklich halten. Auch da mag es Unterschiede geben.
3. Kenne jetzt nicht alle Filme der o.g. Filmemacher, aber Werner Herzog hat m.E. selten ein gutes Händchen, was die Filmmusik anbelangt. Setzt sie auch nicht immer gut in Szene. Hat bei ihm immer was Dilettantisches.
4. Wer Blockbusterfilme produzieren will, setzt selten auf anspruchsvolleren Soundtrack, der den popcornessenden Gewohnheitsgucker verstören könnte.
5. Es entscheidet nicht der Regisseur allein... selbst das eigene Drehbuch wird verworfen, umgebaut, wenn bei Testvorführungen der Film durchfällt.
Natürlich ist die Big Budget Produktion ein Kompromiss, von A bis Z.
6. Lobhudelei gehört in Hollywood dazu. Was hinter den Fassaden abgeht, erahnen wir nicht einmal.

 

[Hyp]

Lobotomeandyou, du schließt nicht aus, dass es nicht nur Erduldende, sondern sogar Fans von Hans Zimmer gibt unter diesen Regisseuren? OMG
Fest steht, dass die Filmwelt eine bessere wäre, wenn Du der musikalische Berater dieser und all der anderen Produktionen gewesen wärst. Und das Publikum kann es ja nicht schlechter finden, wenn endlich zu den Bildern passende Musik erklingt - das wird jedem einleuchten.

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