Hallo ich bin neu =)

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Ich schreibe seit einigen Jahren immer mal wieder. Leider gibt es in einem Umfeld nicht so viele Menschen, die das auch gerne machen. ich brenne von Zeit zu Zeit dafür und würde mich freuen, über Tipps und Feedback.

Anderswelt

Immer und ewig und überhaupt
mir der eine Weg / den anderen wieder raubt
denn bin ich den einen / lang genug gegangen
erlangt mich auch recht schnell das distanzlose verlangen
die Richtung auch mal wieder / einfach schnell zu ändern
und so beginne ich / gleich zurück zu schlendern.
Schwankend schreite ich / vorbei an wirklich vielen
nett grüßenden Vorsätzen und trüben Teilzeitzielen.
Pfeile mahnen mich / besser umzudrehen
doch Stimme 13a / sagt: „ einfach weiter gehen“.
Am Himmel leuchtet mächtig / eine Projektion
zeigt glückliche Szenarien mit Mutter, Vater, Sohn,
die augenscheinlich immer / mehr als glücklich sind
das Hauptziel ist erreicht / sie haben nun ein Kind.
Und Arbeit ist für sie / stets eine Erfüllung
jede Regung ist genormt / es gibt keine Enthüllung.
Und dieser nette Werbespot zeigt den Menschen auf
den Weg zu ihrem Glück / sie bestehen einfach drauf
dass jedermann auf gleiche Art zufrieden werden kann
so ziehen sie die Masse / fest in ihren Bann.
Dann kommen mir auf meinen Wegen
viele Menschen angespannt / im gleichen Schritt entgegen.
Ich gehe trotzdem weiter/ und weiche ihnen aus.
Es werden immer mehr / die Strecke wird zum Graus.
Kontrolleure stehen am Rand und mustern streng die Menge.
Ich schlüpfe gerade so noch durch die dichtgedrängte Enge

Das Verlangen nach mehr Tiefe/ sitzt dabei stets auf meinem Rücken,
treibt mich den Weg entlang / und lässt auch keine Lücken,
mir immer wieder einzubrennen, dass Freiheit wichtig ist,
dass man pulsieren sollte und die Anderswelt vermisst

Durch Ducken, Springen, Slalom laufen, entkomme ich der Meute
und sehe immer weniger fremdgeführte Leute.
Am Horizont erscheinen / bunte Emotionen,
die facettenreich erstrahlen / und sich ständig klonen.
Der Himmel ist geschmückt / mit schillernden Gedanken,
die Blockaden lösen / und mich stets betanken,
mit neuen Möglichkeiten / die Dinge zu erkunden
und ungelöste fälle / kinderleicht abrunden.
Wahrnehmungen stehen jetzt am Wegesrand Spalier
öffnen ihre arme / und erzählen mir
von unentdeckten Ecken / tief in meinem ich
öffnen mir die Türen / erweitern meine Sicht.
Aus Blumen jetzt die schönsten Melodien laut erklingen
alle Moleküle/ beginnen mitzuschwingen.
Dynamik und Euphorie / gehen Hand in Hand
und wechseln dabei impulsiv/ ständig ihr Gewand.
Mal schweben sie mit hohem Tempo einfach geradeaus
und plötzlich brechen sie in alle Richtungen mal aus.
Ich werde immer leichter / und schwebe schließlich auch
jegliche Bedrängnisse sind nur noch Schall und Rauch.
Jedes Element wird mit dem nächsten gleich verbunden
Zeit hat keinen Wert mehr / man rechnet nicht in Stunden.
Und auch die eigene Hülle / verliert ihre Bedeutung
Leben oder Tod / bilden eine Gleichung.
Ein unendliches Netz / von Zusammenhängen wächst,
bildlich vor meinem Auge/ völlig ungehetzt.
Logik macht sich neben / Planlosigkeit platz
und erst an diesem Punkt / begriff ich jenen Satz,
dass Wahnsinn und Genie / nah beieinander liegen
und begann dann gleich auch prompt / mich selber zu betrügen.
Denn einerseits hab ich jetzt gerade den allumfassenden Blick
und andererseits, wenn das so bleibt /kann ich nicht mehr zurück.
Denn dieser Blick erläutert mir / in Sekunden unser Dasein,
doch sieht es kaum ein anderer / und ich werde allein sein.
Mit Worten kann ich niemandem / das hier nahe bringen.
Sprache reicht nicht aus / um hier mitzuschwingen.
Dann fühl ich mich verzweifelt / weil ich nicht teilen kann,
was mit mir dort geschah / mich zog in seinen Bann
stehend auf der Schwelle / konnte ich entscheiden,
passiere ich das Tor? Oder werd‘ ich bleiben?
Am Ende bin ich hier / wieder aufgestanden
Versuchte immer wieder/ im Alltagstrott zu landen.

Doch der neue Blick / sitzt fest auf meinem Rücken
Treibt mich den Weg entlang / und lässt auch keine Lücken,
mir immer wieder einzubrennen, dass Freiheit wichtig ist,
dass man pulsieren sollte und die Anderswelt vermisst….
 
smil4904f5fa0d216.gif


Erst mal Willkommen hier! Schön, das wir hier Zuwachs bekommen. Zu dem Text äußere ich mich später ausführlicher, er ist ja etwas länger. Auf den ersten Blick gefällt er mir gut, genaueres dann später....

die Mama Fettig Jörg
 
:welcome:

Soll der Text für sich stehen, oder ein Songetext werden? :)

In beiden Fällen würde ich ihn kürzen. Für einen Songtext noch mehr.

Dann müsste man wohl auch versuchen, ihn in eine Form zu bringen, sprich die für dich wichtigsten Zeilen in einem Refrain zusammenzufassen, der sich dann wiederholt :)

Am besten gefällt mir bis jetz

nett grüßenden Vorsätzen und trüben Teilzeitzielen.

das trübe würde ich aber weglassen.
 
Er steht zunchst für sich. Ich habe gar keine Ahnung davon, wie man Texte in eine Liedform packen kann. Ein Freund und ich haben schon mal ichtung Rap gedacht, aber das nur ganz oberflchlich. anke fürs feeback!
 
So, schon mal ein wenig mehr von Mir.

Es sind tolle Gedanken und auch Formulierungen drin. Beispiele:

"Stimme 13A"
"Am Himmel leuchtet mächtig eine Projektion "
" Das Verlangen nach mehr Tiefe sitzt dabei stets auf meinem Rücken"
" Emotionen die sich klonen"
" Ein unendliches Netz von Zusammenhängen wächst"

Manche Formulierungen wirken auf mich unglücklich , manche Reime sehr gewollt.
Beispiele:

" Die Strecke wird zum Graus"
"Und mich stets betanken"
"Planlosigkeit Platz"
"laut erklingen"

Insgesamt finde ich die Songidee gut. Du bleibst ja schon bei einem Thema und etwas kompliziert ausgedrückt könnte man ja von der Materialsierung der Innenwelt im der Außenwelt sprechen. Oder mit Novalis etwas poetischer: Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken.
Aufgrund seiner Länge kommen wohl nicht so viele Genres in Frage, denke ich. Wenn es also ein Hiphop Text sein soll, dann scheint er mir relativ gut rapbar, ohne das jetzt aber wirklich ausprobiert zu haben.
Mit der Länge spricht meine Lieblingssocke aber was wichtiges an. Das ist grundsätzlich schon ein Problem wenn Songtexte überlang sind.....Vielleicht lässt sich aus dem Text auch ein kürzerer Songtext bauen in üblicher Länge.
Insgesamt finde ich es also schon recht ansprechend. Was mir etwas fehlt sind Kleinigkeiten. Aber nicht nur in dem Sinne wie oben angesprochen.
Sondern tatsächlich im Wortsinn. Kleine Details im Erleben dieser Zauberwelt würden mich mehr fesseln im Songfilm.
Von den Blumen beispielsweise würde ich , von dem unglücklichen Reim bzw. der Satzstellung mal abgesehen, gerne mehr hören. Nicht nur, weil ich auf Blumen stehe.
Sondern weil sie riechen, leuchten, wispern, schmecken , verführen, träumen usw..
Na ja, ick steh nu mal auf Poesie..:)

Liebe Grüße

Mama Jörg
 
Hi Juno,

der Text gefällt mir sehr, und ja, ist wohl weniger ein Songtext als ein Text an/in sich :)

Du breitest einen weit gefächerten Blick in deine (?) Seele aus, man bekommt einen guten Eindruck davon, was dich bewegt, es gibt fast schon kafkaeske Züge, zB hier:


Kontrolleure stehen am Rand und mustern streng die Menge.
Ich schlüpfe gerade so noch durch die dichtgedrängte Enge


Um das handwerkliche lässt sich sicherlich noch reden, je nachdem, wohin die Reise gehen soll :)
 
@Juno: schön, dass du da bist.
Ja, du brennst, willst was lsowerden. Das spürt man sofort und das gefällt mir sehr gut.

Aber ich kann mich nur anschließen: deutlich zu lang für einen Song. auch für einen Rap, soweit ich da informiert bin gibt es da sogar relativ "bindende Standardmaße".
Der erste Teil, in dem "der Weg" als Idee dominiert, würde mMn schon für einen Song "genügen"

hier Stellen, die ICH besonders mag:

Schwankend schreite ich / vorbei an wirklich vielen
nett grüßenden Vorsätzen und trüben Teilzeitzielen.
und...
Am Himmel leuchtet mächtig / eine Projektion
zeigt glückliche Szenarien mit Mutter, Vater, Sohn,
die augenscheinlich immer / mehr als glücklich sind
das Hauptziel ist erreicht / sie haben nun ein Kind.
und...
Kontrolleure stehen am Rand und mustern streng die Menge.
Ich schlüpfe gerade so noch durch die dichtgedrängte Enge

Liebe Grüße
Nina
smil451c73e32e6e5.gif
 
Erster Eindruck: Wow! Zweiter Eindruck: Und nun mach eine Geschichte daraus. Oder viele Geschichten. Das Thema, ich nenne es mal Selbstfindung, gibt es her. Mama Fettig spricht von einem Songfilm, der bebildert werden möchte. Dem muss ich nichts hinzusetzen, denn das ist Arbeit genug. Viel Arbeit.
Herzlich willkommen und frohes Schaffen wünscht dir
Teestunde
 

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