Guter, älterer (?!) Combo für Gitarre?

[Tom81]

Ich gucke nach gebrauchten Gitarrenverstärkern, weil ich sound- und lautstärketechnisch gerne einen Schritt nach vorne gegenüber meinem Roland MicroCube machen möchte. Soll für mich zum Üben sein, aber ich will auch mal meinem Bandkollegen einen größeren Amp hinstellen, damit er vielleicht auf den Geschmack kommt. Zur Zeit spielen wir beide bei Proben und Auftritten diesen hier: https://www.thomann.de/de/vox_vt20.htm (wir spielen z. Zt. nur kleine Konzerte, in Wohnzimmern etc., unser Schlagzeuger spielt dann Cajón. E-Gitarre wird auch nur in vier Songs gespielt. Im Proberaum sitzt der Drummer am Schlagzeug, er spielt aber sehr leise, ein bischen wie ein Jazz-Schlagzeuger, und auch mal mit Besen oder Mallets).

Modeling will ich eigentlich nicht, sondern zwei Kanäle clean/verzerrt, einen Footswitch Eingang, zwei oder drei EQ-Bänder, evtl. Kopfhörer Ausgang, evtl. Reverb. Keine weiteren Effekte: Ich habe für's Cello ein Pedalboard mit hochwertigen Bodentreten. Diese Effekte würde ich dann bei Bedarf auch mit der E-Gitarre einsetzen.

Bringt mir eine FX Loop eigentlich etwas? Und ich denke, es geht in Richtung 1x12" Speaker, ~ 50 W Transistor oder ~ 10 W Röhre, dann aber nur mit eingebauter Powersoak und wahrscheinlich finde ich da eh nichts bezahlbares. Und deutlich unter 20 kg sollte der Combo wiegen.

Weil ich pleite bin und E-Gitarre auch nicht mein Hauptinstrument ist, möchte ich gerne einen älteren Amp kaufen, gebraucht und für möglichst wenig Geld. Bei ebay ist z. B. ein Marshall 5210 drin, den ich auch abholen könnte. Ich habe nicht so die Klangvorstellung von den verschiedenen Herstellern. Ich denke, warm, breit, etwas glockig ist eher mein Ding als twängig, brilliant, direkt. Kennt ihr einen Combo, vielleicht aus den Neunzigern, mit dem ich nicht viel falsch machen würde und der auch öfter mal gebraucht für 100 bis 150 € zu haben ist? Aktuell spricht mich z. B. der Blackstar HT-5R an, aber für den Kurs ist der auch gebraucht nicht zu haben.

 

[Gnarf]

Hmm. Kannst du mit einem Lötkolben umgehen? Wenn ja ist meine Alltime-Favourite-ultrabillig Lösung ja vielleicht was für dich: kauf dir gebraucht einen Epiphone Valve Junior. In der ursprungsversion ist der allerdings ziemlich muffig und basslastig. Zerrverhalten ist auch nicht das gelbe vom Ei. Mit ein paar einfachen Modifikationen (z.b. jp1 lift mod -> Google) kann die kleine Kiste aber richtig was. Den amp kriegst du für 70-80 € und dann nochmal Bauteile für <20 € und du hast einen netten kleinen amp. Achte aber darauf, mindestens Version 2, besser Version 3 zu kaufen, da die heizspannung der Röhren in der ersten Version mit Wechselspannung läuft und daher brummt. Bei Version 3 kannst du sogar darauf verzichten den ausgangsübertrager zu wechseln.

Wenn du Fragen hast, helfe ich gerne weiter.

Flo

PS: lass dich von den 5w Leistung nicht abschrecken. Gerade an einer größeren Box ist die kiste brüllend laut. Für Wohnzimmergigs reichts allemal. Ich wurde z.b. letztes Jahr bei einem open air (!) vom FOH-Mann gebeten meinen amp doch bitte leiser als zu drehen

(ich hab den jedoch auch auf ner 2x12 mit recht hohem Wirkungsgrad stehen und spiele ihn auch nicht clean)

 

[Tom81]

Hmm. Kannst du mit einem Lötkolben umgehen?

Ich hatte schonmal einen in der Hand. Ausgeschaltet. Zählt das?

Ich glaube, das Risiko, gegrillt zu werden oder den Amp zu schrotten, hält mich von dieser Lösung erstmal ab. Wenn sich kein Amp findet, sehe ich mir aber mal an, ws bei solchen Mods eigentlich gemacht wird und was man dafür braucht. Mal ein Kabel selbst löten zu können und auch die Sachen dazu im Haus zu haben, wäre schon praktisch.

Danke dir auf jeden Fall!

 

[Gnarf]

Melde dich mal bei sewatt.com an und les dich mal in die Thematik ein. Mein vj war auch ein lernprojekt und jat sich inzwischen zu einem ernstzunehmenden amp entwickelt

 

[ToddRundgren]

Hm, wenn er laut sein soll: Ich hatte mal einen gebrauchten Engl "Pro Blues" aus den 80ern. Er hatte zwei 10er und man konnte ihn vom Gewicht her noch sehr gut tragen. Dennoch machte er eine Welle, die dem Fender Twin meines Kollegen völlig ebenbürtig war. Der guckte dann immer ganz beleidigt, besonders, wenn es ans Tragen ging.

Er hatte aber nicht diesen harten "Twang" sondern klang sehr angenehm und irgendwie "bauchig". Setzte sich dabei aber selbst in einer lauten Band gut durch.

Ich trauere ihm noch heute hinterher, aber da ich in keiner Band mehr spiele, reichen mir jetzt kleine Ams - die entfalten sich daheim besser.

 

[KMDR]

Jaaaa ... Engl ... ich trauere meinem auch heute noch nach.
Bei ebay steht gerade einer drin, den ich sofort kaufen würde, wenn ich 500 Euro übrig hätte.
Ist ein Bombenpreis für einen richtig soliden Vollröhren-Amp mit viel Druck und ohne Modeling-Firlefanz: http://www.ebay.de/itm/ENGL-Screame...78?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item2a4d06b926
Ist allerdings nicht der Endpreis ... noch 21 Stunden und bis jetzt kein Gebot ...