Gitarre mit Line 6 Pod aufnehmen?

SNAFU

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Hi,

also meine Frage bezieht sich auf das Aufnehmen von Gitarrenspuren, vornehmlich verzerrter Klampfen.

Hier ist es so, dass ich bisher immer einen Line6 Pod der ersten Generation benutzt habe. Für meine Belange reicht das Teil völlig. Ich möchte mich jetzt mal an einer "guten" Aufnahme eines ganzen Songs versuchen, aber mir fehlt ein bisschen der genaue Plan dabei.

1.) IMHO macht es keinen Sinn, die Gitarrenspur(en) mit allem Schnick-Schnack aufzunehmen - ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem beim Mischen weniger Probleme macht, wenn Delay, Reverb, etc. erst später dazu kommen.

Gerade aber bei den Zerren bin ich mir unschlüssig. Wann genau wieviel Rotz? Die Meinungen scheinen mir hier etwas auseinander zu gehen. Gleich die gewünschte Distorsion mit reinpacken oder erst nachträglich zuschalten?

2.) Da ich - wie eingangs erwähnt - mit dem (alten) POD arbeite bin ich natürlich vorrangig an Lösungen interessiert, die genau auf dieses Equipment abzielen. Wer kann mir Vorschläge bieten, für eine fette Gitarrenabnahme? Was sollte ich im Vorfeld beachten und welches Setup bietet sich an?

3.) Ab einem gewissen Verzerrungsniveau klingt der POD etwas zu "sägend", zumindest wenn die Aufnahmespur gedoppelt wird. Weniger Zerre behebt zunächst zwar das Probleme, allerdings habe ich beim Mix dann oft das Gefühl, dass die [g=422]Gitarre[/g] zu bassig und eine zu geringe Präsenz aufweist: kennt wer Abhilfe für dieses Problem?

Greetz
 
Hi.

Ich würde vor dem POD eine [g=176]DI-Box[/g] schalten, die zwei Out-[g=190]Channel[/g] hat. Der 1. [g=190]Channel[/g] wie gewohnt in den POD mit dem "Rotz" den Du fürs Spielgefühl brauchst, der zweite [g=190]Channel[/g] als cleanes Signal sozusagen "Clean" in einer weiteren Spur aufnehmen. Du nimmst also beide Signale in zwei Audio-Spuren auf.

GRuß
Freuby
 
vorneweg: es ist tatsächlich unheimlich schwer, aus dem alten pod wirklich gute zerrsounds rauszubringen. ich habs jahrelang versucht und vor kurzem endgültig aufgegeben.

du solltest bei den einzelnen gitarrenspuren mit recht wenig zerre arbeiten. wenn du doppelst, dann ist gerade bei matschgeräten wie dem pod ganz schnell schicht im schacht in sachen druckvoller, definierter sound. wieviel zerre nun gut ist und wieviel nicht, hängt natürlich immer vom song ab. da hilft nur ausgiebiges testen der grenzen. am ende wirst du überrascht sein, wie clean die einzelnen gitarrenspuren klingen und wie fett es gerade dann im gesamtmix scheint.

alle anderen einstellungen hängen ebenfalls vom song, deiner [g=422]gitarre[/g] und deinem geschmack ab, deshalb können wir da nichts zu sagen. allgemeine "tricks": spiele nicht alle gitarren mit einem sound ein, sondern suche dir mindestens zwei, die sich gut ergänzen. wechsle auch zwischen steg- und hals pickup (oder nutze gleich, sofern vorhanden, unterschiedliche gitarren). experimentiere mit unterschiedlichen lagen und griffen, ein powerchord zb klingt unter umständen noch dicker, wenn er auf zwei verschiedene weisen gespielt wird. mische ruhig auch einen cleanen sound unter, das kann gerade verzerrten gitarren untenrum noch etwas helfen.
... mehr fällt mir gerade nicht ein ;)


allerdings noch ein genereller tipp: der alien connections revalver mk2 ist in meinen augen wie gemacht für zerrsounds und sehr günstig. momentan (bzw immer, falls du schüler, student oder lehrer bist) bekommst du dort rabatte, wenn du denen schreibst, dass du deinen pod gegen ihr programm eintauschst ;) wenn dir die aufnahmen wirklich am herzen liegen, würde ich mich jedenfalls nach einer alternative umsehen. ich habe meinen alten pod gegen den revalver getauscht und bin glücklich.
 
Jessas, ihr seid's ja schnell ;-)

Also, zunächst mal @Freuby: Hab leider keine [g=176]DI-Box[/g], aber ich glaube, was du meintest ist im Prinzip folgendes: eine clean + eine Zerrspur. Die Zerrspur für die Distorsion und die Cleanspur um die Feinheiten auszudefinieren? Hab ich's soweit kapiert?

@Vironnimo: die sache mit dem revalver scheint ziemlich interessant, allerdings bleibt damit das Grundproblem:

hatte mir mal guitar-rig2 als demo runtergeldaden und damit experimentiert. mein grundproblem blieb aber bestehen. dadurch, dass viele effekte im sound bereits integriert waren, hatte es sich schnell mit doppeln etc, weil mir das ergebnis nicht "sauber" genug war. OK, das ist natürlich Geschmacksache, aber mal ein Beispiel: Rammstein haben einen totalen Abrissbirnensound auf Alben wie "Reise Reise" oder "Rosenrot". Die Gitarren stehen nicht zu weit im Vordergrund und haben trotzdem sehr viel Biss und Druck.

Was ich nicht hinbekomme ist, dass diese Präsenz erhalten bleibt, sobald Melodielinien mit ins Spiel kommen. Ich meine bei Chords geht es ja noch (gerade so), aber Melodielinien verlangen eine stärkere Differenziertheit und die bekomme ich so einfach nicht hin (sonst: typischer Breisound).

Der Witz ist: schalte ich den Line6 so, wie ich den Sound gerne hätte (Rectifier, Drive 5, wenig [g=118]Bass[/g], Mitten auf 6-7 und Treble so auf 7; 0 Reverb, Delay auf 3-4) dann klingt eine Spur so, wie sie eigentlich klingen soll. Dummerweise klingt eine Spur recht dünn, wenn dann noch Drums, [g=118]Bass[/g] und evtl. Keys dazu kommen. Doppele ich die Spur klingts wieder Scheiße, weil natürlich alle Effekte mitgedoppelt wurden.

Du hattest übrigens Recht, was das ausbalancieren der richtigen Zerrsounds angeht: ist eine Wissenschaft für sich! Prinzipiell tendiere ich ja auch dazu, eher mit weniger Drive aufzunehmen, weil mir schon klar ist, dass gerade beim Doppeln der Gesamtsound darunter leidet. Allerdings bewirkt zu wenig drive, dass der Sound zu "crunchig" wirkt und dann klingen auch die Delayeffekte nicht so doll...
Also besser Abstand nehmen vom POD?

Greetz und schon mal vielen Dank für eure Antworten
 
Hi.

eine clean + eine Zerrspur. Die Zerrspur für die Distorsion und die Cleanspur um die Feinheiten auszudefinieren?
Eigentlich dachte ich daran, bei Nichtgefallen, die cleane Spur wieder in den POD zu schleifen (oder Guitar Rig, oder Amplitube, oder Revalver usw.) damit Du nicht jedesmal den Track neu einspielen mußt. Ich gestehe, ich bin kein Gitarrist und deshalb mache ich das so, weil ich froh bin , wenn ich mein gezummpel in den Sequenzer kriege :D

freuby
 
Geht alles ganz einfach, wenn dein Pod den SLO100 drinnen hat. Greenback25 Boxen dranhängen, Tubescreamer davor (wenig Drive, viel [g=105]Gain[/g]) Shure Mic voll drauf (0% Raum), Bässe hoch, Mitten Mitte, Höhen 14 Uhr, Presence 15 Uhr- voilà - Brett. Doppeln, beide Spuren gruppieren, Vintage Warmer kaufen und auf die Gruppe packen, ein wenig mit den Parametern herumspielen, freuen und sich über Menschen wundern, die Gitarrren auf 35 Spuren mit unterschiedlichen Einstellungen aufnehmen und immer noch fluchen ;)
 
SNAFU schrieb:
(Rectifier, Drive 5, wenig [g=118]Bass[/g], Mitten auf 6-7 und Treble so auf 7; 0 Reverb, Delay auf 3-4)

wenn du auf die verzerrten gitarren reverb UND delay legst, dann ists jedenfalls kein wunder, dass das ganze nicht klingt. lass das doch einfach mal weg (im mix kannst du ein bisschen raum probieren, muss aber auch nicht), dann wirst du es schon sehr viel leichter haben.
 

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