Gibt es "gesunde" Pop-Sänger?

  • Ersteller bensummerfield
  • Erstellt am
Ich denke, es steht und fällt mit der guten Technik.
Mit der Zeit lernt man sich gewisse Techniken an, auch z.B. erkältet zu singen...man muss halt wissen, wie man damit umgehen kann...und Medikamente können zumindest so nervige Symptome wie verstopfte Nase (klingt blöd, is aber so) wirkungsvoll für 2-3 Stunden auf Eis legen.

Es hängt ja stark damit zusammen, was man genau hat...mit ner Erkältung singen macht keine Stimme kaputt, permanent gegen tiefberrauchte Kneipen ansingen is bei einigen Stimmen schon schwieriger, allerdings wissen wir auch wieviele Raucherlungen ihre smoky voice zu ihrem Markenzeichen gemacht haben...ob jetzt Whisky oder Zigaretten für den richtigen Sound sorgen sei mal dahin gestellt.

Jede Stimme ist anders und einzigartig.
Im Gegensatz zur Gitarrensaite, die halt einfach schwingt, wenn man sie anzupft ist der Gesangsapparat eben noch viel feiner aufgebaut, viel komplizierter und eng mit der Psyche, der Tagesform und Laune verbunden. In sofern...
hilft es nichts: Üben Üben Üben, denn die Stimme rostet mit der Zeit ein...vergisst Register und Effekte, Sounds etc...
und eben... naja, möglichst gesund ernähren halt, damit der Körper und damit die Stimme fit ist... zur Not eben Salbeitee, Emser Pastillen und Co. Oder eben der Whisky, wenn nivhts mehr hilft.

Ansonsten großartig zur Stimmpflege und -genesung...SCHLAF...viel Schlaf...vielleicht sind desweegn die Rocker so fertig, weil sie nicht mehr schlafen...:)

*Laberalarm off*
 
Moin!

Um mal zwei gesunde Beispiele aufzuzählen, um die Ben anfänglich bat:
Hört Euch mal George Michael oder James Taylor an.

Beide haben eine gute Technik und dadurch eine sehr gesunde, offene Stimme, die ohne viel Druck auskommt.

Grüße

Markus
 
Beide haben eine gute Technik und dadurch eine sehr gesunde, offene Stimme, die ohne viel Druck auskommt.
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hi markus,

mit "gesund" meinte ich nicht primär "gesunde technik", sondern "gesund über die wochen und monate des harten tour- und profi-sänger-alltages kommend ohne zu sehr auf starke medikamente und ähnliche hämmer setzen zu müssen".

wobei eine gesunde technik mit sicherheit damit zusammenhängt, keine frage.

habe die tage auch nen hno-doc besucht, der selbst opern-sänger und spezialisiert auf die behandlung von sängern ist. der erzählte mir dann geschichten von lokalen opern-sängern, die sich "regelmässig" (wobei die regelmässigkeit natürlich von fall zu fall unterschiedlich ausfällt) ihr cortison verabreichen lassen, wenn die stimme nicht ganz fit ist und ein konzert ansteht. "is normal im profi-geschäft" meinte der doc:)
 
Lola82 schrieb:
allerdings wissen wir auch wieviele Raucherlungen ihre smoky voice zu ihrem Markenzeichen gemacht haben...ob jetzt Whisky oder Zigaretten für den richtigen Sound sorgen sei mal dahin gestellt.



*Laberalarm off*
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Ja...
und dann gibt es noch die Leutchen bei denen man nie gedacht hätte, das sie jemals eine Zigarette anrühren würden und nicht unbedingt die Typische Raucherstimme haben:

Whitney Houston, Barry White (Tief aber nicht rauh!), Luciano Pavarotti bei dem es mir fast die Sprache verschlagen hat als er in einem Interview eine Zigarette zückte und gemütlich eine rauchte "aber mein Lehrer hat doch gesagt die rauchen alle nicht!", Mario Lanza, Nina Simone, Billie Hollieday, Maria Callas und viele, sehr viele mehr...

Es gibt auch für Raucher Übungen die die Stimmbänder geschmeidig halten... aber das lernt man leider nicht bei allen Lehrern ;)
 
Ich bin auch Raucher und hab deswegen trotzdem keine Probleme "clean" zu singen, ich machs nur selten, weil ja in der Rock- und Popmusik, dieses Kratzige in der Stimme oft als toll empfunden wird.

Wenn ich warmgesungen bin kann ich stundenlang rumbrüllen, Probleme gibts meist erst wenn man sich im Eifer des Gefechts (sprich Live-Auftritt) zu sehr verausgabt und in den roten Bereich dreht. Dann kommt die Luftknappheit, die Kopfweh und die Heiserkeit... das A und O ist eben seine eigenen Grenzen zu kennen.
 
Hi Leute,

zum Thema Rauchen: Ich denke man braucht wirklich nicht mehr über die Folgen (besonders - aber eben nicht NUR für die Stimme) reden.
Gleiches gilt für Alkohl, Drogen und Medikamente - man kann immer Glück haben und jeder Körper reagiert anders auf Substanzen aber wer diese pauschal verharmlost (mit dem sehr überzeugenden Beispiel: "Also ich habe keine Probleme"), der hat's echt nicht verstanden.

Zum Thema Stimmtechnik: Mit einer guten, der eigenen Stimme angepassten Technik kann man lange und wenig belastend singen (bestes Beispiel: Domingo - der singt seit einer Ewigkeit ohne Probleme. Hat ja auch direkt seine Lehrerin geheiratet - so macht man das :). Doch gibt es leider viele Faktoren, die sich mit noch so guter Technik nicht ausschalten lassen:
Stimmung, Ernährung, Allergien, Krankheiten und Infektionen müssen auf andere Art und Weise umgangen werden (wobei man es mit der richtigen Technik um einiges einfacher hat, sollte man durch oben genannte Probleme beeinträchtigt sein).

Ich habe jedes Jahr ne Menge Auftritte (sowohl im klassischen Gesangsfach als auch im Rock/Pop berreich) und erst seit ich auf meine Ernährung achte, mich um meine Stauballergie kümmere, mit dem Alkohol aufpasse und besonders den Stress vermeide, habe ich kaum noch Probleme vor den Auftritten (ohne Probleme wird es wohl nie gehen).

Zu Ben's Anfangsfrage: In meinem Umfeld sind mir KEINE Sänger bekannt, die völlig problemfrei als Sänger/in arbeiten.

Man muss als Sänger oft Opfer bringen, die für jeden anderen erst mal schwer nachvollziehbar sind. Ich kann z.B. nicht mehr bei unter etwa 12 Grad joggen gehen, da mir die kalte Luft sofort auf die Stimme schlägt (und ich laufe gerne und viel).

Wie oft schon gesagt wurde: Singen ist Hochleistungssport - für Körper und Geist - ich kann am Tag locker 5-8h [g=422]Gitarre[/g] spielen. Dann tuen mir am nächsten Tag vielleicht die Finger etwas weh - beim Signgen geht das ganz bestimmt nicht lange gut.

Schönes WE,
Christoph
 
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