Gesang im Proberaum durchstzungsfähiger machen

[twagner]

Moin,

ich bin der einzige Sänger in einer Punkrock Band und habe das Problem, mich bei der Probe gegen die Instrumente durchzusetzen. Wir haben schon mehere Aufstellungen im Proberaum ausprobiert, ich habe neben 2 großen Boxen noch einen Fußmonitor vor mir liegen.
Das Mikrosignal geht trocken in ein (Behringer) Mischpult und von dort aus in die Endstufe.
Ich merke halt, dass ich ganz schön brüllen muss, um mich durchzusetzen, danach aber heiser bin (man wird ja nicht jünger ).
Gibts da was am Markt, was Abhile schaffen würde?
Ich habe keine Ahnung, in welche Richtung "Zauberkiste" ich mich orientieren muss, um das richtige Hilfsmittel zu kaufen.

Ich würde mich über Anregungen bzw. eigene Erfahrungen freuen.

Danke und Grüße, Thomas

 

[Signalschwarz]

Ein einfacher Kompressor könnte helfen.

 

[DaVogi]

proberaumlaustärke reduzieren,
alternativ in ear einsetzen

 

[twagner]

Ein Behringer 19" Kompressor (Composer) ist tatsächlich vorhanden. Ich würde bei der Gelegenheit gerne auch die Stimme etwas "aufhübschen" - zb mit Reverb, ggf. sogar Delay.

Allerdings befürchte ich fette Feedback-Orgien...wie sieht es denn mit der Gesangs-PA in anderen Proberäumen aus?

Probelautstärke reduzieren scheidet aus, ist bereits probiert worden.
In Ear ist ebenfalls keine Option, da die anderen auch was hören wollen.

Gruß, Thomas

 

[Moiterei]

Probelautstärke reduzieren scheidet aus, ist bereits probiert worden.
In Ear ist ebenfalls keine Option, da die anderen auch was hören wollen.

Wenn sie auch was hören wollen, dann sollen sie eben leiser spielen. Auch wenn es ihnen nicht schmeckt.

 

[DaVogi]

?!

wieso sollte InEar hier nicht gehen?

die vorhandene pa bleibt für die band.. du bekommst für dich einen eignen monitorweg für InEar.

die effekte usw. ist dann wieder ne andere baustelle. aber zuerst mal das thema monitoring lösen... denn effekte helfen die im proberaum nicht dich besser zu hören!

@ compressor: schlechte idee am monitorweg. in fact ist es sogar üblich gesang auch mal aufzusplitten und nur den pa weg zu komprimieren.... der monitorweg bleibt unberührt. gerade in problematischen monitorumgebungen (also wenn man sich eh schon nicht hört und an der feedbackgrenze arbeitet) kommz man sonst in teufelsküche.

 

[cherry50]

Alt bekanntes Problem, und ein gutgemeinter Rat:

Nicht gegeneinander, sondern miteinander spielen, und gegen die Heiserkeit hilft schon sehr oft, wenn man die Songs in der Tonlage spielt, die auch dem eigenen Vermögen entsprechen.

Das ist nicht Böse gemeint, sondern gehört zum ABC.


LG Cherry50

 

[User70408]

Möchte mich da anhängen weil ja schon oben geschrieben.

Leiser spielen, das ist der Schlüssel zum Erfolg !
Guter Input von Cherry ! >>> Zuhören lernen !!!

Das Problem zeigt sich meist so:
1. Das Naturzeugl geht halt nun mal nicht leise <<< da liegt das Problem !!!
2. Der Bass richtig sich nach der Lautstärke der Drums
3. Die Rythmusgitarrist will da dann nicht untergehen ...
4. Der Sologitarrist will sich, weil er ja der "Wichtigste", behaupten ...
5. Keyboarder sind im Prinzip immer viel zu laut

Abhilfe kann da bringen:
1. Der Drummer spielt mit so "Beserln" und alle Instr. drehen sich leiser
2. Im Proberaum spielt der Schlagwerker, wie bei uns, mit einem E-Drum


Off Topic
Bei so einem Schlagwerker kannst z.B. nur abstinken [media=youtube]3RBSkq[/media]-_St8

sorry, aber hab ich grad gefunden :-)
[img]https://recording.de/uploads/smil46ff77a1c5e77.gif

Don

 

[verflixte13]

Probelautstärke reduzieren scheidet aus, ist bereits probiert worden.
In Ear ist ebenfalls keine Option, da die anderen auch was hören wollen.

... hier möchte ich dem @DaVogi aber auch so etwas von zustimmen!

grundsätzlich ist in den proberäumen nicht die vox-lautstärke
das problem (die meisten haben doch eine relativ ausreichende
verstärkereinheit für die vocals aufgebaut ... ) sondern -->

das unkontrollierte "reinbrettern" der instrumentalisten.

*will sagen ... es ist kaum möglich, gegen eine wand anzusingen,
die z.b. von den drums und bass fundamentiert wird und auf die sich
dann die gitarristen ihre "überragenden" soundtürme bauen.
(und das sage ich jetzt als gitarrist)

und wenn du tatsächlich denkst, dass du durch das gear-"aufrüsten"
der vocals zu einem durchsetzungsfähigerem vox-probe-sound kommst,
dann begehst du den gleichen fehler, dem wir auch lange
hinterhergedackelt sind ... im endeffekt, da wird ALLES
noch viel, viel lauter und dadurch die vox auch wieder begraben.

deswegen gibt es wirklich nur diese zwei vorgeschlagenen wege ... -->

1. disziplin, der instrumentalisten und das schliesst
auch ganz besonders den drummer mit ein ... der seine
schlagbude dann eben hinter einer plexiglaswand dämpfen muss,
wenn er nicht dazu in der lage ist seinen dampf auch
spieltechnisch zu mindern ... oder eben -->

2. dann eben kopfhörer/in-ears ... du als sänger MUSST
deine stimme auch kontrolliert vortragen können ...
und da würde ich dann keinerlei kompromisse eingehen!

denn wenn die kollegen nicht in der lage dazu sind ihr pfund zurückzufahren,
dann bleibt dir doch nur noch dieser ausweg. LG

 

[speedtom]

Die gutgemeinten Ratschläge, die Lautstärke runterzufahren, gehen erfahrungsgemäss an der Realität vorbei.

Ich hab eine ähnliche Situation, singe (und spiele Gitarre) in einer Punkrockband, und leiser ist einfach nicht. Wenn du unserem Drummer kommst mit 'spiel mal leiser', dann wirft der die Stöcke in die Ecke und geht. Und ich verstehe ihn auch: wenn du als Drummer nicht mit vollstem Einsatz spielst, KLINGT das einfach anders. Weniger kraftvoll. Das gehört zur Performance und Sound dazu, diese "Velocity", sonst hast du Radiopop!

Allerdings höre ich mich wunderbar, auch ohne Monitor, einfach über die Boxen. Wie sieht denn euer Proberaum aus? Klein, gross, wo stehen die Amps, wo die Boxen? Vielleicht ist eure Anordnung nicht perfekt?

Ansonsten würde ich einfach mal am EQ was probieren, Bässe raus, ganz hohe Höhen raus, mehr Mitten und Hochmitten rein.

 

[slowhand73]

Was hat die Anlage an Leistung, welchen Monitor hast du.

Also hatte auch mal einen von T-bone und mit 120 Watt, aber das kannst du schmeißen, bzw. 80Watt Sinus

Evtl auch den Drummer hinter eine Plexiglaswand.

 

[Tom81]

Als Ergänzung zu den anderen Vorschlägen: Benutze ein ordentliches Mikro (dass du ein XLR-Kabel nimmst und nicht in den Line-Eingang gehst, setze ich mal voraus ). Wenn du nur das SM58 oder Billigmikrofone kennst, probier' mal verschiedene Mikrofone um 250 € aus (es muss gar nicht unbedingt um dynamisch vs. Kondensator gehen).

Insgesamt schließe ich mich aber auch denen an, die sagen: Spielt leiser! Klar ist Dynamik wichtig. Aber die entsteht nicht allein aus hoher Lautstärke, sondern aus Lautstärkeunterschieden, betonten und unbetonten Schlägen, leiser und lauter gespielten Passagen.

Noch ein Tip: Die Amps/Boxen für Gitarre und Bass in Ohrenhöhe aufstellen und dafür runterdrehen. Und wenn da einer einen Röhrenamp mit 50 Watt über eine 4x12er Box spielt oder ähnliches, dann soll der sich um passenderes Equipment kümmern und nicht du als Sänger.

 

[twagner]

Hallo nochmal,

ich hätte nicht gedacht, dass meine Frage auf solche Resonanz stößt, deshalb will ich die Sachlage nochmal genauer darstellen, damit ihr ein Bild vorm geistigen Auge bekommt.

Zunächst einmal spiele ich auch die Rhythmusgitarre, womit das Gitarrenproblem (ich bin zu leise..) auch mir bekannt ist. Ich spiele einen auf 20W gedrosselten 40W Röhrencombo, mein Solo-Kollege einen 50W Engl mit 2x12" Box. Der Bassmann spielt einen 200W Transistoramp (dieser GA Audio mit Zigarettenanzünder drin) und der Drummer ein Sonor Set. Letzterer ist garnicht mal so laut, ich habe in der Vergangenheit in Bands (Bass) gespielt, wo der Drummer mit einem kleineren Set deutlich lauter war.

Zur PA: Die Endstufe ist Markenware, diskret vor 30 Jahren per Hand aufgebaut, leistet 2x230W. Die ist gut, da wir sie erst kürzlich gegen den t.amp Schrott ausgetauscht haben. Die Boxen sind ebenfalls vor 30 Jahren handmade für unseren Drummer gebaut worden, damals schon als PA Gesangsanlage. Ebenfalls gute Teile! Der aktive Monitor ist von Peavey.

Zum Raum: Dieser ist rechteckig, ca. 3 x 6 Meter. An der langen Seite von links nach rechts: Linke PA Box auf Ständer, leerer Platz (Erklärung folgt), mittig die Drums, Bassanlage, rechte PA Box. Jeweils gegenüber schräg in den Ecken die Git-Amps aufgestellt mit einem Winkel, dass sie jeweils in den o.g. leeren Platz strahlen.
Dämpfung durch ein paar qm Noppenschaum an der Decke und dünner Teppich auf dem Boden und hinter dem Drummer (Raum nicht totgedämmt, eher zu wenig).

Nimmt man mal den Gesang weg, ist jedes Instrument von jeder Position wirklich gut zu hören. Durch den Tausch der Endstufe habe ich schon wesentlich mehr Pegel (ohne Feedback) auf dem Gesang, aber da muss noch mehr gehen. Dazu kommt ja noch der Wunsch nach wenigstens etwas Reverb/Delay...

So, das erstmal von mir, Danke schonmal an alle, die gepostet haben. Bis morgen.
Gruß, Thomas

Tante Edit: Sorry, ich habe das Mikro vergessen: Ist ein DAP Audio und ja, ich kenne den Unterschied zwischen Line und Mic Eingang

 

[Tom81]

Dann sind das Mikrofon und die Leistung der Gesangsanlage ja nicht das Problem. Du hast nicht alle Regler auf 9 3 Uhr, sondern es fängt an zu pfeifen, bevor du eine ausreichende Lautstärke hast. Richtig?

Gerade wenn das Schlagzeug gar nicht sooo laut ist, bleibe ich dabei: Die Instrumente gehören leiser. Wenn ihr oder einer von euch das nicht will oder kann: Equalizer besorgen.

Ich benutze für's Cello diesen Bodentreter: https://www.thomann.de/de/mxr_m_108.htm

Bei dir ist die Lage ja aber etwas anders. Da du eh schon eine Endstufe hast (und keine Aktivboxen), kauf' dir dazu einen Equalizer. Meine Wahl wären 2 x 15 Bänder (zu dem Modell hier kann ich aber nix sagen): https://www.thomann.de/de/dbx_215s.htm

Ihr stellt euch auf, du bringst dein Mikro in Position und ziehst Gain/Volume hoch. Wenn es pfeift, ermittelst du die Frequenz (meine kostenlose Stimmgerät-App auf dem Handy, gStrings, zeigt die Hertz-Frequenz an). Dann senkst du das entsprechende Band z. B. um sechs dB ab. Das Pfeifen sollte aufhören. Du drehst Gain/Volume weiter auf, entweder pfeift es jetzt bei der selben Frequenz, dann senkst du die noch weiter ab, oder bei einer anderen. Und so weiter.

Du wirst die empfundene Lautstärke so um einiges vergrößern können. Wenn das nicht reicht, bei 2x230 W auf 18 qm, dann ist der Gesang objektiv nicht zu leise, dann liegt das Problem woanders.

 

[verflixte13]

werte kollegen ... kapiere ich da etwas nicht richtig?

wir sprechen von einem proberaum mit 3 x 6 metern = 18qm

darin steht ein naturdrum und dieses gibt die lautstärke vor ...
(für meine vorstellungskraft, da ist der raum jetzt schon "Vol"-überfüllt.)

die gedrosselten 20 watt des rhythmusgitarristen, die sind laut ansage
des TE auch schon zu leise, um sich innerhalb des gesamten
bandgefüges durchzusetzen ... nochmals laut -->

20 WATT DER "RHYTHMUS"-GITARRE! in einem 18qm raum.

also, beim besten willen, Punk oder Rock entfesselte spielgefühle
hin oder her ... das ist schlichtweg wahnsinn ... und mir völlig unbegreiflich,
wie man da noch die vox klar und deutlich über die rest legen will. LG

 

[hermestc]

Deine Stimme geht auf Dauer kaput, wenn Ihr nichts ändert und das ist selbst für Punk doof.
Möglichkeiten:

1. Alle spielen leiser => Du sagst, das geht aufgrund des Könnens oder des Wollens nicht
2. Du hörst Dich InEar ab, so dass Du Dich hörst und Deine Stimme schonst. Wer Dich auch hören will, macht sich entweder leiser oder verzichtet freiweilig darauf in den Genuss Deiner Stimme zu kommen.
3. Schlagzeuger holt sich für den Proberaum ein E-Drum ("Oh, wie unpunkig") und Ihr regelt alles auf eträgliches Niveau oder geht gleich alle nur noch über InEar-Monitore und jeder kann sich regeln wie er will.
4. Du suchst Dir ne andere Band oder einen anderen Proberaum