Gema Freistellung, danach rechnung

[Triggerman]

Hey
ich muss mich mal wieder mit wichtigerem als musikmachen beschäftigen und hab mal folgende Frage:
Anfang2014 hat eine Band eine CD in Kleinstauflage(50Stk.) im Brennwerk herstellen lassen. Dafür musste diese omniöse Freistellung bei der Gema beantragen werden. War wohl auch kein Problem. Das Brennwerk hat nach Freigabe per Fax schnell gliefert.

Jetzt bekommt die Band einige Monate später eine Rechnung von der Gema für Rechteeinräumg zur Musiknutzung.
Da wird ein Teil derer Songs aufgelistet mit Vertretung durch die Gema.
Es ist nicht ersichtlich wer sich die Songs hat sichern lassen und die Recherche in der Datenbank der Gema hilft auch nicht weiter. Die Werkenummern sind einfach unbekannt.
Die Rechnung ist nicht besonders hoch aber da steht was von 1te Quartal 2014 drauf.

Ist jetzt 4x/Jahr mit ähnlichen Kosten zu rechnen?
Hat jemand da schonmal ähnliche Erfahrungen gesammelt?

 

[ElectricSheep]

Hm.... ich würde ganz ehrlich in dem Fall direkt bei der GEMA anrufen und das somit ganz konkret klären.

 

[Sampa]

Ist jetzt 4x/Jahr mit ähnlichen Kosten zu rechnen?
Hat jemand da schonmal ähnliche Erfahrungen gesammelt?

Email an die GEMA schreiben. Ich hab auch schon einige male Abrechnungen bekommen auf denen Songs abgerechnet wurden dessen Urheber gar nicht von der GEMA vertreten wird. Meistens ists dann nur ein Irrtum Aufgrund gleicher Namen etc.
Im Normalfall kann das alles innerhalb kurzer Zeit geklärt werden.

 

[High_LoFi]

Muss die GEMA das nicht vorher genau prüfen? Die können doch nicht einfach mal Rechnungen ausstellen. Das grenzt ja schon an Betrug.

 

[Triggerman]

so wie ich das sehe hat die Gema nur zugestimmt, dass die CD produziert werden darf. Ich schätze mal damit soll unterbunden werden, dass jemand aktuelle CDs mal eben schnell vervielfältigen lässt. Die Rechnung kommt dann nach ausgiebiger Prüfung Sowas dauert bei 8 Songs halt seine Zeit...
Im vorliegenden Fall musste die Band übrigens 2mal bei der Gema anrufen. Die Rechnung wird nun in München überprüft und in Berlin haben sie dann über ihre interne Repertoiresuche herausgefunden, dass ein ehemaliges Bandmitglied in anderem Zusammenhang Gemamitglied ist und da 4 Texte (wahrscheinlich) von eben diesem stammen gabs halt ne Rechnung.
Ist irgendwie alles nachvollziehbar aber für mich persönlich schon ziemlich am Rande dessen wo Hobby noch Spass macht und unabsehbare, finanzielle Überraschungen lauern.
vIeleicht doch besser nur noch Musik hören in Zukunft

 

[McCoy]

Die können doch nicht einfach mal Rechnungen ausstellen. Das grenzt ja schon an Betrug.

Derartiges stupides Stammtischgenöhle ist natürlich immer wieder aufschlussreich, wenn man nicht einmal ansatzweise ALLE Gegebenheiten kennt.

Im vorliegenden Fall musste die Band übrigens 2mal bei der Gema anrufen. Die Rechnung wird nun in München überprüft und in Berlin haben sie dann über ihre interne Repertoiresuche herausgefunden, dass ein ehemaliges Bandmitglied in anderem Zusammenhang Gemamitglied ist und da 4 Texte (wahrscheinlich) von eben diesem stammen gabs halt ne Rechnung.

Da sieht man mal, dass es doch überaus nützlich sein dürfte, sich mit den als Urheber beteiligten Kollegen grundsätzlich VOR irgendwelchen Veröffentlichungen auch darüber auszutauschen, ob und unter welchen Bedingungen einer dieser Miturheber des Veröffentlichungsmaterials eventuell in einer Verwertungsgesellschaft registriert ist.



Die GEMA trifft also offenkundig nicht das geringste Verschulden an diesem nun ungünstigen Verlauf der zur rechtlich korrekten Rechnungsstellung führte.

 

[bartman4ever]

Auch die GEMA bzw. deren Mitarbeiter können sich mal irren. Habe bei meinem letzten Album auch eine Rechnung bekommen obwohl ich nicht mehr Mitglied bin. Habe der Rechnung schriftlich widersprochen und bekam dann einen Anruf, dass es ein Fehler war. Kann passieren, sollte aber eigentlich nicht.

 

[EarlGrey]

jau, shit happens. Gema auch.

Egal. Deuschland hat gewonnen.

 

[Rolleum]

Naja, ein seriöser Verein war die GEMA nie. Sonst würden sie nicht den eh schon reichen Musikern wie Madonna die Kohle in den #### blasen. Unbekannte Künstler gehen in der Regel leer aus, und müssen manchmal selbst für ihre eigenen Songs noch zahlen. Die stellen anscheinend einfach mal Rechnungen aus, und warten mal ab. Was ich schon in der Branche über deren Methoden gehört habe..... GEZ ist auch so ein Verein...

 

[Carcinome]

GEZ ist auch so ein Verein...

... und die Kirche erstmal...und Youtube...und sowieso das Finanzamt...und auch der Busfahrer...

 

[PearlyHB35]

@ Carcinome

+1

 

[Moiterei]

GEZ ist auch so ein Verein...

... und die Kirche erstmal...und Youtube...und sowieso das Finanzamt...und auch der Busfahrer...

Der Busfahrer?????

 

[Rolleum]

GEZ ist auch so ein Verein...

... und die Kirche erstmal...und Youtube...und sowieso das Finanzamt...und auch der Busfahrer...

Wieso der Busfahrer ? Das ist mir ein bisschen zu pauschal. Aber was macht es für einen Sinn, kleine Bands in irgendwelchen Kneipen mit GEMA-Lizenzen zu terrorisieren ? Sinnvoll wäre ein Freibetrag bei der Gage, bis zu dem keine Gebühren fällig werden. Pro Band 1000€, pro Musiker 300€. Da werden ja keine Riesenumsätze gemacht, sondern vor allem Leute gegängelt und genervt. Wenn André Rieu einen Pop-Hit im Fernsehen spielt, dann fließt da unglaublich viel Geld, und eine GEMA Abgabe ist absolut sinnvoll.

 

[PearlyHB35]

Naja, das Problem ist halt wohl, dass der Busfahrer weder kleine noch grosse Bands samt Krachgeräten mitnimmt, es sei denn, er sei Tourbusfahrer.

Anders gesagt:
Wenn man für jedes Schnittchen ne Extrawurst brät, wird man mit dem Wurstbraten nie fertig. Da brauchts dann auch keinen Senf mehr dazu.

 

[McCoy]

Naja, ein seriöser Verein war die GEMA nie. Sonst würden sie nicht den eh schon reichen Musikern wie Madonna die Kohle in den #### blasen.

Man gut, dass Madonna z.B. (falls sie überhaupt urheberechtlich irgendwo anspruchsbeteiligt ist) nicht im geringsten einen deutschen Wohnsitz vorzuweisen hat und daher überhaupt KEIN direkt anspruchberechtigtes GEMA-Mitglied ist, sondern allenfalls Ausschüttungen über eine Verwertungsgesellschaft in ihrem Heimatland bekommen würde (genau dafür gibt es übrigens die weltweit unter den Verwertungsgesellschaften abgeschlossenen Gegenseitigkeitsverträge).

Das ist mir ein bisschen zu pauschal. Aber was macht es für einen Sinn, kleine Bands in irgendwelchen Kneipen mit GEMA-Lizenzen zu terrorisieren ? Sinnvoll wäre ein Freibetrag bei der Gage, bis zu dem keine Gebühren fällig werden.

Noch wesentlich sinnvoller und vor allem zweckmäßiger wäre es, wenn grundlegend erst einmal das notwendige Wissen vorhanden ist, dass Bands die in Kneipen (oder anderen Locations) Musik spielen regelmäßig dafür engagiert (und mit Gage bezahlt) werden, von dem der diese Musik als Veranstaltung in der Location anbieten will.
Und zu diesem Wissen sollte dann auch gehören, dass nicht die Bands von ihrer mit dem Veranstalter vereinbarten Gage die GEMA-Abgaben zu zahlen haben, sondern grundsätzlich die Veranstalter selber, welche die Band für diese Veranstaltung gebucht haben und darum werden GEMA-Abgaben nicht einmal ansatzweise anhand der Höhe der Künstlergagen berechnet, sondern grundsätzlich nach VERANSTALTERTARIFEN (die zudem auch ganz unterschiedliche Staffelungsvoraussetzungen für verschiedene Abgabenhöhen haben), wie unschwer auf der Seite der GEMA auch deutlich nachzulesen und festzustellen ist!

 

[artname]

@Rolleum

Also ich bin seit ...zig Jahren Texter. Schreibe für viele Bands Texte. Kannst du mir mal sagen, warum ich Live-Tantiemen nur beanspruchen dürfen sollte, wenn meine Band mehr als 1000€/VA mit meinen Texten verdient?

Nach deiner Logik geht jeder Handwerker unbezahlt nach Hause, wenn sein Auftraggeber nur Hartz 4 bekomme. Tsss...Genau von diesem geistigen Niveau sind fast alle Vorurteile gegenüber der GEMA:.

Die meisten Autoren müssen sich mühsam vom Kleinklein ernähren. Die große Ausschütte ist wie ein 5er im Lotto. Da geht es den Autoren nicht anders als den Bands. Nur, dass der Liveanspruch/ Song nur wenige Cents pro Song beträgt. Warum sollte ich keinen Cent Tantiemen erhalten, wenn mein Musiker (in deinem Beispiel) nur 299€ verdient? 10 Gigs a 299€ = 2.900€/Monat. Würde ich alle seine Songs eines abendfüllenen Programms geschrieben haben, stünden mir bestensfalls ca. 15€/Abend zu. Also bei 10 Gigs etwa 150 €..

Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir diese Fragen beatworten würdest.

Dazu kommt ja, dass der Veranstalter zur GEMA verpflichtet ist, nicht der Musiker. Wer ist Schuld....wenn sich der Musiker vom Veranstalter die GEMA von seiner Gage abziehen läßt?

 

[Rolleum]

Noch wesentlich sinnvoller und vor allem zweckmäßiger wäre es, wenn grundlegend erst einmal das notwendige Wissen vorhanden ist, dass Bands die in Kneipen (oder anderen Locations) Musik spielen regelmäßig dafür engagiert (und mit Gage bezahlt) werden, von dem der diese Musik als Veranstaltung in der Location anbieten will.

Weißt Du, was Bands hier in Berlin an Gage bekommen ? 50, 100, max. 200 Euro. Der Veranstalter wird dann eben noch weniger zahlen.

Übrigens ist es egal, ob ein ausländischer Musiker bei der GEMA oder einem anderen Verein ist. Die arbeiten ja weltweit zusammen. Und wenn man in die Gema Listen schaut, tauchen da allerhand ausländische Namen auf, die über die GEMA abgesichert und gelistet ist.

@artname

Nun, ich habe da anscheinend in ein Wespennest gestochen. Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, daß es der Musik in der Aufführungspraxis insofern schadet, als dann eben keine Live-Musik mehr erklingt. Manche Texter sind froh, wenn sie überhaupt mal gehört werden, und für Werbemaßnahmen zur Publikation von guten Songs mit guten Texten ist es bestimmt sinnvoller, sie zu spielen, statt sie nicht zu spielen. Wenn sich der kommerzielle Erfolg einstellt, sollte der Texter selbstverständlich dafür angemessen entlohnt werden. Ich halte das Konzept von der GEMA eben für völlig idiotisch, da hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, und Kleinkünstler kriminalisiert werden, wenn sie mal ein paar Cover spielen. Stattdessen sollte man wirklich prüfen, wer was und wo damit verdient, und dann eine angemessene Abgabe dafür verlangen. Diese Pauschalen sind völliger Blödsinn. Wenn man diese Musiker mal mit denen vergleicht, die sich zig Songs aus dem Internet runterladen, dreht sich der Spieß nämlich um. Der Musiker sorgt mit seinem Können (das mal vorausgesetzt, es gibt auch solche, denen gibt man Geld, wenn sie aufhören) dafür, daß gute Musik erklingt, und arbeitet an der Performance, sodaß die Menschen ihre Freude haben. Dem "Pirat" ficht das nicht an, er lädt und lädt, weil, is ja alles für umme.

 

[kickback]

Weißt Du, was Bands hier in Berlin an Gage bekommen ? 50, 100, max. 200 Euro.

Das ist ja wieder ein ganz anderes Problem. Solange es wer um den Preis macht...

Der Veranstalter wird dann eben noch weniger zahlen.

Das geht sogar noch einfacher: das Lokal wird der Band vermietet, Gegenleistung sind die Getränkeeinnahmen - Veranstalter ist die Band.

Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, daß es der Musik in der Aufführungspraxis insofern schadet, als dann eben keine Live-Musik mehr erklingt.

Das halte ich für eine gewagte Theorie bei der Masse an existierenden Bands, von denen genügend auch nicht bei AKM/GEMA und Co sind.

Manche Texter sind froh, wenn sie überhaupt mal gehört werden, und für Werbemaßnahmen zur Publikation von guten Songs mit guten Texten ist es bestimmt sinnvoller, sie zu spielen, statt sie nicht zu spielen.

Wozu, um noch mehr Kompositionen oder Texte für Werbemaßnahmen loszuwerden?

Ich halte das Konzept von der GEMA eben für völlig idiotisch, da hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, und Kleinkünstler kriminalisiert werden, wenn sie mal ein paar Cover spielen. Stattdessen sollte man wirklich prüfen, wer was und wo damit verdient, und dann eine angemessene Abgabe dafür verlangen.

Sie werden nicht kriminalisiert, wenn angemeldet wird. Das Problem ist allerdings, wie schon angesprochen, dass sich der eigentliche Veranstalter oft nicht besonders korrekt verhält und manche Bands so blöd sind, sich für die Anmeldung eine Gagenreduktion aufdrücken zu lassen.

Auf der anderen Seite gibt's auch mehr als genug Gigs, bei denen einfach (wissentlich) überhaupt nichts gemeldet wird. Auf die Verwertungsgesellschaften zu schimpfen ist ja cool (und manche Kritikpunkte sicher berechtigt), aber wie toll das laufen würde, wenn man auf die Fairness aller baut, zeigt ja schon das Verhalten mancher Veranstalter.

 

[artname]

Hallo Rolleum,

Verstehst du eigentlich selber, was Du schreibst?

Manche Texter sind froh, wenn sie überhaupt mal gehört werden, und für Werbemaßnahmen zur Publikation von guten Songs mit guten Texten ist es bestimmt sinnvoller, sie zu spielen, statt sie nicht zu spielen.

Klar deutsch: die Autoren sollen froh sein, wenn die Musiker sie spielen, mit ihnen Geld verdienen? Das ist Bezahlung genug?

Wenn sich der kommerzielle Erfolg einstellt, sollte der Texter selbstverständlich dafür angemessen entlohnt werden.

1.was ist denn angemessen?

2. sollten auch die Musiker erst bezahlt werden, "wenn sichder kommerzielle Erfolg einstellt"?

Ich halte das Konzept von der GEMA eben für völlig idiotisch, da hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, und Kleinkünstler kriminalisiert werden, wenn sie mal ein paar Cover spielen.

Wie kommen denn die "kommerziell erfolgreichen" Autoren zu ihrer "angemessenen" Entlohnung, deren Songs du "mal" coverst?

Stattdessen sollte man wirklich prüfen, wer was und wo damit verdient, und dann eine angemessene Abgabe dafür verlangen.

Diese Kontrolle erfüllt u.a. das GEMA-Formular.

1.Welche konkrete Alternative schwebt DIR vor?

2. Was ist eine "angemessene Abgabe"?

@triggerman

Du hättest Dein Eingangsposting ruhig noch mal konkretisieren können. Denn im Threadverlauf klärst Du auf, dass einer der Texter Gemamitglied ist und als solcher auf seine Tantiemen besteht. Das ist sein gutes Recht. Da es sich laut deinen Angaben um eine Auflage von 50 Stück handelt, belasten mMn diese 4 Songs Euer Bandkonto (geschätzt) um höchstens 15€.

Auch die Aufgabenteilungen zwischen München und zum Beispiel Berlin ist normal und entspricht mMn sogar u.a. dem Wunsch der Mtglieder, nicht alle Macht in einer Stadt zu konzentrieren. Aber es gibt da viele Erwägungen. - Mehrere Telefonate machen zu müssen, um eine REchnung ab zu klären, ist doch heutzutage nichts ungewöhnlich.

So gesehen irretiert es mich, dass Dich der konkrete finanzielle Aufwand überlegen läßt, mit dem Musikmachen auf zu hören. Nicht böse sein, ich halte das für Stimmungsache gegenüber der Gema. Gibt es hier auch ein Forum, welches die kunstfeindliche Rolle des Musikalienhandels anprangert? - Wenn du akzeptierst, dass der Texter bezahlt werden muss, dann ist der Inkassoanspruch der GEMA doch völlig normal. Oder?

Zum Zahlungsmodus. Die GEMA rechnet ihre Hauptgewerke einmal pro Jahr ab. Zum Beispiel "Live" Ende März und Tonträger Ende Juni. In diesem Jahr wurdenTantiemen für Tonträger ausgeschüttet, die bis 30.12.2013 anfielen. Solange ihr keine neue Auflage presst, sollten keine weiteren Ansprüche angemeldet werden. Die Kosten für die Kosten der Aufführungen "live" oder
in den Medien tragen ja die entsprechenden Veranstalter.

 

[Rolleum]

Hallo Rolleum,

Verstehst du eigentlich selber, was Du schreibst?

@artname
Ja. Du verstehst mich alledings nicht, und hast m.E. irgendwie einen Minderwertigkeitskomplex. So, ich bin hier raus....