Frequenzgang und Alter Oktava 2500

  • Ersteller bartman4ever
  • Erstellt am
bartman4ever

bartman4ever

Registriert
06.10.11
Beiträge
1.003
Reaktionen
561
Punkte
2.714
Beim grossen T habe ich mir ein aktuelles Oktava 2500 Röhrenmic gekauft, weil ich ein eher dunkel abgestimmtes Röhren-Mic für meine Stimme bevorzuge. Laut FG-Angabe bei Oktava und Thomann hat das Mic eine Überhöhung bei 3.5 kHz, was meiner Stimme entgegen kommt. Mein geliefertes hat aber diese Überhöhung nicht, sondern eine Anhebung zwischen 8 und 9 kHz.

Das Mic klingt recht gut. Es hat nicht diese aufdringlichen China-Höhen, kommt aber meinem alten CMV563 nicht nahe. Wegen der Anhebung klingt meine Stimme aber trotzdem noch recht crisp. Bisher setze ich ein Oktava 319 floating dome PEO von Joly ein. Das Mic klingt sehr offen und direkt, ist aber nicht kompatibel mit meiner Stimme. Ich möchte ungerne weiterhin mit EQ den Sound extrem bearbeiten müssen. Momentan ziehe ich mit dem API 5500 bei 1, 3 und 7 kHz raus und drehe sie wieder mit dem Gyraf G14 rein. Das macht das Signal weicher aber optimal scheint mir das nicht.

Beim gelieferten Mic sind auch 2 Datumangaben dokumentiert. Jeweils 2003 und 2010 stehen auf dem Dokument. Ich finde das schon grenzwertig, ein 12 Jahre altes Mic als neu zu kaufen. Dazu kommt, dass man ja nicht weiß, wie es wo gelagert wurde. Die Holzkiste jedenfalls hat Spaltmasse wie ein 30 Jahre alter Lada. Und die Folie vom Mic ist so knapp bemessen, dass ich nicht glaube, dass sie 12 Jahre lang Feuchtigkeit abgewehrt hat.

Momentan bin ich mit Thomann in Verbindung. Eine Rückgabe ist kein Problem. Ich hätte nur gerne ein Mic in der Nähe des avisierten FG. Mit Michael Joly habe ich kurz gemailt. Er hat auch keine Erklärung für die FG-Abweichung. Nun habe ich noch Oktava-Online angeschrieben. Mal schauen, ob es da mal eine neue Abstimmung gab. Bei gearslutz kann man lesen, dass einige eher dunkle 2500-er haben und andere nicht.

Was meint ihr? Kann man einer 12 Jahre alten Kapsel vertrauen? Der Basissound ist schon recht gut.
 

Anhänge

  • oktava_2500_herstellerangabe.jpg
    oktava_2500_herstellerangabe.jpg
    36,8 KB · Aufrufe: 128
  • oktava_2500_frequenzgang.jpg
    oktava_2500_frequenzgang.jpg
    237,2 KB · Aufrufe: 143
  • oktava_2500_datum.jpg
    oktava_2500_datum.jpg
    266,6 KB · Aufrufe: 133
Hier noch die Beantwortung einiger offener Fragen, falls mal jemand die Suchfunktion bemüht.

Alter: alle 2500-er wurden um das Jahr 2003 produziert und lagern seitdem bei Oktava. Das Netzteil wurde vor paar Jahren überarbeitet. Deshalb sind hoher Rauschanteil und Störgeräusche nicht mehr vorhanden.

Frequenzgang: der veröffentlichte FG ist relativ selten anzutreffen. Oktava hat mir die FGs von 3 Alternativ-Mics geschickt und ich habe jetzt ein Mic, dass dem FG auf der Seite etwas näher kommt, also keine Überhöhung ab 8K und dafür eine leichte Anhebung bei 4K. Alle anderen 3 (das was ich hatte und 2 der Alternativen) hatten einen leichten Boost bei 8 bis 9K, was den meisten wohl gefallen wird.

Sound: der Basissound ist wirklich top. Das hätte ich bei dem Preis wirklich nicht gedacht. Beide Mics (auch das, was von Oktava getauscht wurde) klingen sehr smooth, warm und erdig. Das Mic liefert einen hohen Pegel und reagiert gutmütig bei kurzer Distanz zum Mic. In der Spinne von Oktava (Spider) kann das Mic festgeschraubt werden.

Modding: Joly und Rauschenbergstudio bieten jeweils Modding für das 2500 an. Die Hörbeispiele haben aber kein Kaufanreiz bei mir ausgelöst. Im Gegenteil. Der warme und smoothe Grundton geht meiner Meinung nach bei beiden Varianten verloren. Es klingt heller und komprimiert. Bei Joly tritt die gemoddete Variante gegen ein U67 an. Die Signale vom U67 hören sich sehr ähnlich dem Grundsound der Basisversion auf der Rauschenbergseite an (Akustikgitarre).

Fazit: ich bin für die nächsten Jahre erstmal zufrieden. Als Sprecher-Mic, für Gesang und Akustikgitarre ist das Oktava 2500 für mich top.
 

Ähnliche Themen

popsta
Antworten
0
Aufrufe
3K
popsta
popsta

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben