Faire Bezahlung/ Preise Recording

[Cruba]

Ich kann mich noch an ganz andere Tagessätze (teils 1200-1500 DM zzgl. Bandmaterial) erinnern.

Gute Studios in USA oder UK kosten immer noch >2000 $/€/Pfund. Da hat sich nichts geändert.

Jo, 200 die Stunde so um den Dreh, da kann ich mich auch dran erinnern.

 

[diagnostix]

Hallo liebes Forum!

Ich habe mal eine Frage, womit müsste man finanziell ca rechnen wenn man 3 Songs aufnehmen möchte.
Mischung und Mastering sollten im Preis schon enthalten sein. Was sind gängige Preise für kleine Studios etc?Ist da jemand im Bilde wo die Preise sich so bewegen und könnte dies mal runterbrechen?

Ach ja, es geht um eine Stino Rockband Besetzung: Drums, Bass, Gitarre, Keys, Vocals falls das was am Preis ausmachen sollte. Vielen Dank!

ich hätte an deiner stelle nicht alles "aus einer hand" genommen.
es gibt eben wenige "studios" wo alles auf dem top-niveau abläuft, und diese wenige studios erheben dann zurecht ordentliche preise...
also der einer hat z.b. cooles mikrofonpark, aber dafür keine räumlichkeiten, oder megadesk, aber dürftige peripherie usw., du weiss was ich meine...
viele denken auch - bezahle halt, und ich miete das was ich brauche - aber das ist auch dann problematisch...
mach einfach den tracking in einem studio wo die räumlichkeiten stimmen, und lasse das ding von einem anderen mischen/mastern.
wenn du gut verhandelst, könntest du auch gut sparen gegenüber "all in one" angebot...

 

[speedtom]

Man kann teilweise verstehen, dass manche glauben, Mix und Master wäre für umsonst. Man muss nur mal schauen, wie grosszügig die Mischer der Mischmaschine Spuren hier veredeln – für lau. Dann könnte es stille Mitleser geben, die denken „super, dann tracken wir nur im Studio, nehmen die Spuren und lassen das bei recording.de mischen und mastern“

 

[diagnostix]

Man kann teilweise verstehen, dass manche glauben, Mix und Master wäre für umsonst. Man muss nur mal schauen, wie grosszügig die Mischer der Mischmaschine Spuren hier veredeln – für lau. Dann könnte es stille Mitleser geben, die denken „super, dann tracken wir nur im Studio, nehmen die Spuren und lassen das bei recording.de mischen und mastern“

das habe ich natürlich nicht gemeint, aber ist auch eine lösung...

edit: viele große produktionen werden gesplittet. warum dürften dann nicht auch die bands mit kleinerem budget von der konkurrenz profitieren?

 

[speedtom]

das habe ich natürlich nicht gemeint, aber ist auch eine lösung...

Weiss ich, unsere Beiträge haben sich überschnitten, dein Beitrag war noch nicht zu sehen, als ich das schrieb!

 

[FredTadge]

Wie überall in der Wirtschaft ist es eine Sache von Angebot und Nachfrage. Das Problem ist meist nur, dass der unbedarfte Hobbymusiker das Angebot gar nicht bewerten kann, weil er keine Ahnung davon hat.

Erfahrung, Können und Wissen kosten Geld und das ist auch richtig so. Deshalb muss ein Studiotag einen bestimmten Satz kosten, wie soll der Betreiber sonst laufende Kosten, Akquise, Anschaffungen und die Arbeitszeit bezahlen?

Wenn jetzt einer daherkommt, der für 250€ eine komplette Albumproduktion macht, dann macht er das entweder nicht hauptberuflich oder aber er wird es nicht mehr lange hauptberuflich machen.

Nur mal ein Beispiel:
Wir haben mit einer meiner ersten Bands mal zwei Studiotage bei eBay ersteigert, die dort für je 120€ zzgl. Mwst. von einem jungen Studiobetreiber angeboten wurden, der Referenzen sammeln wollte. Das war damals ein absoluter Glücksgriff für uns. Wir haben einen Tag aufgenommen, am zweiten Tag noch 2-3 Gesangsspuren dazugedudelt und dann den Rest des Tages mixen lassen. Am Ende hatten wir eine 5-Song-Demo, die zumindest über das übliche Proberaummitschnitt-Niveau weitaus erhaben war.

Ein Jahr später sind wir wieder in dasselbe Studio gegangen und haben für zwei Studiotage je 250€ zzgl. Mwst. bezahlt. Das war immer noch megagünstig, aber der Studiobetreiber war ja inzwischen auch unser Kumpel geworden...
Dass man jedoch von diesen Preisen nicht leben kann, sieht man daran, dass es das Studio heute nicht mehr gibt.

Wenn man langfristig bei dem Thema Geld sparen will, richtet man sich ein Homestudio im Proberaum ein. Das rentiert sich je nach eigenem Talent, Interesse und Enthusiasmus sowie Umfang der Produktionen bis zu einem gewissen Grad etwa ab der 3.-4. Produktion, sofern man die eigene Arbeits- und Einarbeitungszeit nicht mitrechnet. Zu High-End-Produktionen wird man in diesem Fall vermutlich nie kommen, aber für viele Zwecke reicht es.

 

[SOS]

ich bring' immer das beispiel, wenn gejammert wird: wenn du in den supermarkt gehst und 'nen sack mehl kaufst, kannst du der kassiererin auch nicht sagen, du bezahlst das nächste woche und ob sich noch was am preis machen lässt.

 

[Moogman]

Wenn er die Kraft und den zeitlichen Luxus hat, top!

Eigentlich ist das kein Luxus, die Proben müssen aber sein, bevor man auf die Bühne geht.
Natürlich wird das alles möglichst gut vorbereitet, so das man morgens schon direkt loslegen kann, um die Zeit optimal auszunutzen. Die Synthesizer haben wir weitgehend doppelt und dann ist das Set schon komplett spielbereit, wenn mein Partner bei mir eintrudelt.
Andere Musiker fahren 300km und mehr zur Probe.

 

[Moogman]

Wenn er die Krauf und den zeitlichen Luxus hat, top!

Vielleicht hat er diese aber nicht, sondern nimmt sie sich einfach und lässt dafür anderes sausen.

Wir sind beide Berufsmusiker. Mein Partner tourt sowieso ständig und verbringt mehr Zeit im Auto und in Hotels als sonstwo. Man muss das mögen, ständig auf Achse und Tourneen zu spielen ist nicht meins.

 

[Kosaken-Kaffee]

Ja, verstehe.

Auf was ich 'raus wollte, war gewesen, dass es mMn keinen zeitlichen Luxus gibt. Keiner hat mal eben so Zeit. Zeit muss man sich erarbeiten, und etliches bleibt für gewöhnlich dann auf der Strecke. Um sich zeitlich frei zu schaufeln, müssen die meisten vielleicht Opfer bringen.

 

[Moogman]

Proben gehören halt dazu, das ist wie das Gläserspülen in einer Kneipe. Die Zeit dafür muss man sich nehmen, wenn man das ernsthaft betreibt.

 

[Cruba]

Wenn er die Krauf und den zeitlichen Luxus hat, top!

Vielleicht hat er diese aber nicht, sondern nimmt sie sich einfach und lässt dafür anderes sausen.

Wir sind beide Berufsmusiker. Mein Partner tourt sowieso ständig und verbringt mehr Zeit im Auto und in Hotels als sonstwo. Man muss das mögen, ständig auf Achse und Tourneen zu spielen ist nicht meins.

Ja ok, ich ging jetzt von jemandem wie mir aus, der um 4:30 aufsteht und um 17:00 Uhr zuhause ist mit 2 Stunden Fahrweg. Da ist das unmöglich...

 

[one_hit_wonder]

der um 4:30 aufsteht

Du bist definitiv kein Musiker!

 

[BlueCellarMedia]

Gute Studios in USA oder UK kosten immer noch >2000 $/€/Pfund. Da hat sich nichts geändert.

Man zahlt das Studiogeld aber vornehmlich für gute Leute, nicht für die Einrichtung. Man darf nicht vergessen, dass heute tatsächlich gutes Audio-Equipment bezahlbar ist. Für ein Budget von 5000 Euro kann man sich in der Tat eine gute DAW mit der nötigen Peripherie zusammenstellen. Da kann man sich wirklich überlegen, ob man einen vierstelligen Betrag ins Studio von nebenan trägt.

Ich sage immer, das kann man gerne machen. Wenn man fit in dem Zeug ist, ist das eine super Sache, die meiner Generation immer verschlossen blieb (meine damalige Erstausstattung mit zwei ADATs plus Pult kosteten mich schon einen Kleinwagen - und dann fehlten noch Outbord und Mikros). Insofern bin ich da schon ein bisschen neidisch, was man heute für's Geld bekommt. Aber Equipment allein macht nun mal keinen guten Sound, und das merken die Bands schon sehr schnell, ob jemand den Kram schon 20 Jahre macht oder eben nicht.

 

[cauerpower]

Es gibt schon einige Vorteile von Studios:
- Drumrecording - viele Mikros/Kanäle
- gute Akustik
- gute Abhöre,
- "Laut-sein-dürfen"
- sich auf die Musik konzentrieren können, weil sich jemand um die Technik kümmert (auch, wenn man selbst das Know how dazu besitzt)
- professionelle Einschätzung und Tipps von jemand mit Erfahrung und mit Abstand zum Projekt
- meist mehr Platz/Licht als in Proberaum oder Homestudio-Zimmerchen

Musik lebt von nunmal von Emotionen und die lassen sich in einer Wohlfühl-Atmosphäre viel leichter herauskitzeln.
Ja, geht alles allein am Rechner, aber mehr Spaß, schneller und besser gehts zusammen mit anderen Menschen im Studio.

 

[TheSnatcher]

Man zahlt das Studiogeld aber vornehmlich für gute Leute, nicht für die Einrichtung.

Grundsätzlich ja - allerdings fliessen die Kosten für die Einrichtung in den Preis mit ein. Und ich kann nicht erwarten, in nem High-End Studio meine Sachen für 200 Euro aufzunehmen, geschweige denn Mixen und Mastern zu lassen.

und das merken die Bands schon sehr schnell, ob jemand den Kram schon 20 Jahre macht oder eben nicht.

Das ist wohl richtig, aber die Studiozeit bis dahin muss man auch bezahlen Zumindest fänd ich es verwunderlich, wenn ein Studio das Geld zurückerstattet, weil einem der Mix nicht mehr gefällt (Meist zahlt man ja erst nach "Abnahme") - und es ist aus meiner Sicht definitiv ein Fehler, das Ganze gratis zu machen, nur weil Engineer und Musiker nicht auf einen Nenner kommen. Rabatte vielleicht, aber die Arbeit war ja da.

Ich kann ja auch nicht im Restaurant was bestellen, alles aufessen und dann sagen "Hat nicht geschmeckt, das bezahl ich nicht" - zumindest bin ich damit bisher nicht durchgekommen

 

[one_hit_wonder]

Gute Studios in USA oder UK kosten immer noch >2000 $/€/Pfund. Da hat sich nichts geändert.

Man zahlt das Studiogeld aber vornehmlich für gute Leute, nicht für die Einrichtung.

Bei diesen Studios ist im Preis ein Assistent enthalten. Deinen Faderschubser/Produzenten musst du selbst mitbringen.
Das kostet noch mal extra.

 

[Moogman]

Ein Jahr später sind wir wieder in dasselbe Studio gegangen und haben für zwei Studiotage je 250€ zzgl. Mwst. bezahlt. Das war immer noch megagünstig, aber der Studiobetreiber war ja inzwischen auch unser Kumpel geworden...
Dass man jedoch von diesen Preisen nicht leben kann, sieht man daran, dass es das Studio heute nicht mehr gibt.

Solche Preise sind einfach nicht machbar.
Da man ja auch noch Steuern bezahlen muss, dazu noch Krankenkasse, Raummiete, Strom, Heizung und nicht zuletzt auch noch das Equipment, kann man unter einem Mindest-Stundenlohn von ca. 50 Euro incl. MwSt. nicht wirklich überleben.
Solche Schweinepreise kann nur einer anbieten, wenn er das als Hobby so nebenher macht, aber nicht hauptberuflich.
Oder er ist zu doof zum kalkulieren, hockt 15 Stunden täglich im Studio und verdient dabei weniger, als ein Burgerbrater bei McDonalds. Wer tut sich das an?

 

[oliveramberg]

Man darf nicht vergessen, dass heute tatsächlich gutes Audio-Equipment bezahlbar ist.

Ein wirklich gutes Studio bietet Dir nebst erstklassigen Equipment auch eine erstklassige Akustik und entsprechende Räumlichkeiten. Nicht zu vergessen entsprechende Relax-Möglichkeiten für die Musiker bis zu einem Catering.

 

[C1GART]

Ohne den ganzen Thread gelesen zu haben - 800 € aufwärts pro Tag Studio inkl. Techniker