Das stimmt nur sehr grob. Der Q4 hat mittlerweile auch ein Threshold, Attack und Release... Ich oute mich hier mal: Ich bin der Meinung, dass der Automodus des Q3 und Q4 außerordentlich gut funktioniert. Ich kam in den allerseltensten Fällen bisher in die Gelegenheit, dass ich mir eine genauere, spezifische Einstellung wünschen würde...
Aber zurück zum Vergleich Pro MB vs Q4. Ein Multibandkompressor arbeitet auf verschiedenen Bändern. Dies Bänder werden erreicht durch das Zusammenspiel von High- und Lowcutfilter, die bei der Addition der beiden Bänder aber immer wieder 0 dB erzielen.
Das kann man theoretisch mit. dem Q4 auch machen, ist aber recht umständlich. Dafür kannst Du ohne echte Frequenzbänder viel genauer mit Bells beliebiger Qs dynamisch arbeiten, was bei klassischen Multibandkompressoren nicht geht. Expansion geht beim Q4 übrigens auch...
Noch ein Wort zu den Attack & Release Skalen: Hier wurde mal geschrieben, dass % Einstellungen nicht gut sind, weil die offizielle Skala "ms" sind. Das mag sich individuell richtig anfühlen, aber eine offizielle Skala gibt es nicht. Es ist nirgends festgehalten, ob bei einer Einstellung von beispielsweise 2 ms, 3db, 6db oder gar 60 db weggedrückt oder released werden können. Und selbst wenn das so wäre, würde die Zahl immer noch nichts darüber aussagen, wie die Kompressionskurve dazu aussieht (linear, Hyperbel, logarithmisch, exponential, etc). Unter anderem auch deswegen klingen verschiedene Kompressoren bei gleichen Einstellungen sehr verschiedenen. Auch unter Herstellern gibt es verschiedene Skalen: DBX gibt beispielsweise ihre Attack und Releasezeiten mit delta db / ms an... Beim 1176 ist gar die Attackrichtung andersrum...
Von daher finde ich eine Prozentangabe völlig legitim vor allem wenn andere Parameter wie z.B. Threshold oder Länge der Pegelspitzen (z.B. extrem bei einem Otto) auch Auswirkungen auf die Zeitkonstanten hat.
Ich finde den Q4 übrigens sehr gelungen...
