einige Fragen zu M/S Bearbeitung...

[Sata222]

hallo

Ich beschäftige mich grade etwas mit der getrennten Bearbeitung von Mono und Seitensignal, was noch relativ neu ist für mich und hätte da mal paar Fragen. Leider hab ich jetzt auf die Schnelle nicht sehr viel zu diesem spezifischen Thema gefunden.

1. was tut ihr stärker komprimieren? Mono oder Seitensignal?
und würdet ihr beim Einsatz eines Multibands vom Seiten / (Mono) signal jeweils mehr bei den Höhen, bei den Mitten oder beim Bass komprimieren (expandieren) ?

Bei welchen Passagen (Instrumenten) sollte das Seitensignal stärker im Mix vertreten sein? eher bei den lauten oder eher bei den Leisen?

(damit es hinterher auf möglichst vielen Anlagen gut klingt)

2. wie ist es bei extrem leisen Strings, Pads oder hochfrequenzigen Synths im Mix? eher extrem breit oder eher mono?

3. Ich habe beim Arbeiten mit Stereo EQ bemerkt, dass ein breitbandiges Anheben bestimmter Seitenfrequenzen gegenüber schmalbandigem Anheben der Mitten (bei den gleichen Frequenzen) den Sound teilweise regelrecht aufpoliert während es umgekehrt regelrecht besch**** klingt. Liegt hier eine Wahrheit begraben oder stimmt eher was mit meinen Abhören (Ohren?) nicht und falls ja womit kann das zusammenhängen?

4. wieso zermatscht es regelrecht meinen Sound wenn ich Seitenfrequenzen beim Bass 50-100hz und den unteren Mitten 200-300 Hz wegnehme anstatt stark hinzuzufügen? sollte es nicht eher den Sound aufgeräumter und mittiger klingen lassen, zumal ich oft höredie Bässe sollten Mono sein?

und ist es tatsächlich zu empfehlen Frequenzen beim Monosignal eine Oktave über der Frequenz der weggenommenen Seiten hinzuzufügen oder handelt es sich hier um ein Gerücht?

5. eignen sich die VST-Plugins Ozone Izotope 4, die Blue Cat Stereo EQ's und die NuGen Stereo Plugins für seriöse M/S Bearbeitung?

hoffe das waren jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal aber irgendwo müssen wir ja anfangen...

 

[Marc1610]

Es kommt ja auf die Balance an, wenn das Signal in den Seiten zu arg ist, ist auch Sound nicht mehr Monokompatibel, der fällt in Mono zusammen, klingt in Stereo aber super breit.

Ich mach es so, ich hör mir den Song an, schalte auf Mono, hör ob mir für mich ein wichtiges Instrument untergeht bzw, zu sehr zusammen fällt, schalte die Spur auf Solo ob es übertriebene Stereobreite hat bzw, zuwenig Monoanteile hat.

Diese Spur jag ich dann durch ein MS-Plugin und schau, ob es ausreicht den Monoanteil vom Pegel etwas zu erhöhen, oder im Seitenkanal die Bässe zb, wegzushelven, oder im Monokanal die Höhen etwas zu dämpfen.

Dabei habe ich dann auch einen Korrelationsgradmesser im Blick,
Sowas zb,

der sagt mir, ob der Sound in den Positivem Bereich geht, zusätzlich zum Ohr.
Dann schalte ich den komplettmix wieder an und schlate auf Mono, pegel die Spur nach bis sie mir soweit im Mix Presenz zeigt wie ich es gerne haben will.
Oder lass den Mix in Mono laufen und dreh an M und S rum bis es mir passt.

Mit Summenbearbeitung hab ich nix am Hut und will ich auch nicht, ist mir zu doof, ich hasse es, wenn ich nicht an einzelne Instrumente komme, die ich gerne netter betont haben möchte.
Also kurz gesagt,
ich möchte mich damit nicht beschäftigen, kostet nur Zeit, auch habe ich die Abhöre nicht für einen gute Summenbearbeitung.
Auch kommt man mit MS in einem Mix nicht überall ran, das Zischen der Hihat oder Stimme kann man schon mal etwas abschwächen und die Höhen etwas seidiger wirken lassen, anderes habe ich in der Rchtung nichts weiter versucht.

Das Seitensignal sollte da gut vertreten sein, bei Instrumenten, die dir Breite in den Sound bringen, Pads zb, Drums Percussion, jenachdem was die Sound bewirken sollen, das schieb ich mal in die Schublade Athmo erzeugen.

Der Bass hat Mono zu sein, zumindest der Hauptbass bzw, Tiefenbass, zusätzliche Bassläufe, wie es zb, gerne in Dance, Trance genutzt wird, kann man und tut man auch breiter fechern, die haben auch ein Seitensignal, das sich bearbeiten lässt, das würde ich dann aber in einer Gruppe mit allen Bässen mit MS bearbeiten, wenn das überhaupt nötig ist.

Meisst machen Pads und Keyboardsounds probleme, vorallem Sampler wie zb, der Nexus, der ist da pervers, der scheisst auf Monokompatibilität, das es mehr ein Soundblender ist.
Oder ein schlechter Chorus, aufgesetzt wurde, zuviel Phasenschweinerein, durch künstlich erzeugte Breite, Delay, linker und rechter Kanal wurden Zeitlich versetzt.

Also MS ist für mich eine Rettungsmassnahme, sonst nix.
Ob da andere super Trix haben um es zusätzlich Sinnvoll einzusetzen, das würde ich dann auch mal gerne wissen, was die da so mit anstellen.

Ob es Not tut, ein Mittensignal zu komprimieren, wohl nur auf einer Summe und im M-Kanal, im Song, zuviel Dynamikschwankungen hat und über die Summe normal nicht sauber bzw, unzufrieden rankommt, weil die Mitten und vorallem Höhen, einem die Summenkompression versauen, um zb, den Bassbereich zu straffen, dann das Seitensignal passen pegelmässig dazu angleichen und dann sitzt dat, sach ich einfach mal so.
Also auch wieder Rettungsmassnahme.

Aber da frage lieber einen Master-ing, der weiss das besser bzw, ob er da so rangehen würde, ich würde es so zumindest für mich mal versuchen.

Prinzipiell würde ich MS nicht anwenden, nur wo es nötig ist, sonst klingt es scheusslich, vergleichen wir das mal mit der Hallanwendung, zuviel und der Sound verliert sich, der Mix klingt dann wie Schweine im Weltall.

 

[Latenz]

Um was für Musik geht's eigentlich und sind die vorhandenen Instrumente stereo oder mono?

Ich war neulich in einem Studio wo die ganz interessant gearbeitet haben:

Alle Instrumente waren mono. Nachdem mono alles schon ziemlich "super" klang, haben die dann lediglich ein paar Instrumente gepannt und "künstliche" Seitensignale hinzugefügt.

Das ist in dem Sinne ein Song in zwei Versionen, welcher sowohl stereo als auch mono geil klingt

 

[Marc1610]

Um was für Musik geht's eigentlich und sind die vorhandenen Instrumente stereo oder mono?

Ich war neulich in einem Studio wo die ganz interessant gearbeitet haben:

Alle Instrumente waren mono. Nachdem mono alles schon ziemlich "super" klang, haben die dann lediglich ein paar Instrumente gepannt und "künstliche" Seitensignale hinzugefügt.

Das ist in dem Sinne ein Song in zwei Versionen, welcher sowohl stereo als auch mono geil klingt

Das ist eine Form der Effektanwendung, ein MS- Spreader, auf einer Instrumentengruppe ok, aber übertrieben angewendet und es geht nach hinten los.

 

[Cos]

"künstliche" Seitensignale

???

Grüße
Cos

 

[Sata222]

Um was für Musik geht's eigentlich und sind die vorhandenen Instrumente stereo oder mono?

es handelt sich um Hiphop & R'n'B, die meisten Instrumente sind Samples (Synths) mit Stereoanteilen...

 

[Latenz]

Das ist eine Form der Effektanwendung, ein MS- Spreader, auf einer Instrumentengruppe ok, aber übertrieben angewendet und es geht nach hinten los.

Na klar soll das nicht auf die komplette Summe gelegt werden Aber ich find's irgendwie klasse, so kann man wirklich auf Nummer sicher gehen.

Die meisten Tracks zerfallen regelrecht wenn man auf mono schaltet (z.B. bei breiten Pads oder Unisono-Supersaws).

"künstliche" Seitensignale

???

http://www58.zippyshare.com/v/17433820/file.html

Zuerst ohne, dann mit "künstlicher Side". Klingt aber ziemlich blechern bei Zippyshare wegen dem Encoder. Der Vorteil ist eben, dass bei mono das Sidesignal komplett verschwindet und nichts das originale Mono irgendwie beeinflusst.

 

[Marc1610]

Da die Mitten, die unteren und oberen Höhenfrequenzen in einem Stereo wirkendem Signal, die Breite in den Sound bringen, also die lassen es erst schön breit wirken.

Könntest du dem Seitensignal, mit dem Eq die nötige Presenz geben, es Frequenzmässig betonen, rausnehmen, bis es rund wirkt.

Danach in Stereo angehört, kommt ja das Monosignal dazu, was dir das Seitensignal wieder verfälscht und es löscht sich etwas gegenseitig aus, also geht man hin und pegelt die störenden Frequenzen im Monosignal in der MS-Matrix gegen, bis sich Mono und Seiten Signal zusammen geschmeidig anhören.

Das hat mit dem Phasenverhalten zu tun, wie zb, bei Snare oben, Snare unten, die haben zusammen gemischt keinen Druck, dreht man die Phase und pegelt es nett, schon klingt die Snare fülliger strammer.

Alles hängt vom Pegel und Phasenverhalten ab, so das der Sound rund wirkt.
Man muss eben wie bei allem, die richtige Balnace und Dosis finden.

Nicht die Effekte versauen den Sound, auch nicht das Mikrofon, wir selbst versauen es uns.
Für manches gibt es Referenzen an die man sich halten kann, aber nicht bei allem, also geht man nach Gehör und Geschmack vor und mischt los, oder nimmt auf, was einen schon mal in die total falsche Richtung lenkt, schon bekommen die Leute keinen netten Misch hin und denken, das sie neue und teure Plugins brauchen um es mit denen auszugleichen und treten auf der Stelle und fragen sich warum das nur so ist, wieso schafft es einer bessere Mixe mit Freeware hinzubekommen und ich mit meinem teurem Zeug bekomme einfach nichts gutes hin.

Aber ok, wir sind ja bei MS.
Also es gibt Audiospuren, die haben super Frequenzanteile, die kannste verbiegen da tut nix weh im Ohr, sind gut gespielt worden, die dann nach links und rechts gelegt und keiner würde da an MS oder Spreader denken, weil es so schon breit und sogar in Mono ausreichend klingt.
Da reicht es den Panregler zurück zu nehmen, wenns zu sehr in den Negativen Korrelationsbereich geht, da brauchts kein MS.
Bei guten Sounds, denk ich an Hall, das Instrument netter wirken zu lassen.

Ich kann nur für mich sprechen und sage, vorsichtig mit MS umgehen, kann auf Gruppen aber schon sehr hilfreich sein, um die Pads und Ambient-Sounds netter in den Mix zu bringen, so das man auch Mono gehört in den Genuss kommt die Sounds weiter wahrzunehmen und auch dann ihre Funktion behalten und nicht komplett untergehen.

Soweit ich informiert bin, war MS, ursprunglich rein für die Summenbearbeitung gedacht.

Aber wie alles wird auch das Missbraucht, die sollten sich alle was schämen

 

[BasementBluesBoy]

M/S ist eigentlich eine Technik aus dem Mastering. Wenn nur eiin Stereomix vorliegt und man will aber die auf die Seiten gepannten Gitarren des Mixes bearbeiten, dann packt man das nicht, indem man eine bestimmte Frequenz senkt oder hebt, weil dann neben den Klampfen auch die Vox, die in der Mitte liegen angehoben werden. Deshalb wird der Mix dann in Mid und Sie zerlegt. Jetzt hat man wieder die Möglichkeit die Klampfen zu bearbeiten.

Und ja in einigen Mixen, wird der Bassbereich zu Mono summiert. Bass und Kick werden eh traditionell in die Mitte gepannt. Das Monosignal im Bassbereich verlangt dem Mix mehr Transparenz und auch mehr Punch gerade im Bereich Rock.

Bbb

 

[Akai31]

Ne. M/S ist eine technik aus der rundfunkuebertragung. ausserdem bezeichnet das eine mikrofonaufstellung.
eigentlich ja Summe/Differenz. also anteile in phase und gegenphasige.
es heisst NICHT mono/stereo. auch das S- signal ist dabei immer ein monosignal. MS besteht also genauso aus zwei monosignalen wie das normale L/R auch.
ein grosses problem bei dieser technil bzgl der bearbeitung von stereospuren ist aber, dass selten die instrumente wirklich nur und ausschliesslich in summe oder differenzsignal vorliegen. man muss deswegen nicht nur aufpassen keine ueberbreite zu schaffen sondern auch die zeitliche sowie frequentielle integritaet der mischung zu zerpfluecken.
inbesondere bei stereosignalen die nicht mit xy oder ms aufgenommen wurden kann das unliebsam enden.
M/S kann fuer gezielte eingriffe im mastering nuetzlich sein. eine universell taugliche technik ist es nicht. und meiner meinung einer der vielen aufgeplusterten hypes, die es so gibt.
MS kann nix was man nicht in der mischung viel sinnvoller loesen koennte.
bass- monofizierung funktioniert aber oft sehr gut damit.

 

[artistsupport]

Ne. M/S ist eine technik aus der rundfunkuebertragung. ausserdem bezeichnet das eine mikrofonaufstellung.

+1

es heisst NICHT mono/stereo

genau.

es heisst mitte-seite. eben von der mikrofonierungstechnik hergeleitet.
eine kugel erzeugt ein mitten signal, eine 8 sorgt für ein seitensignal.

über eine matrix die man sich auf so ziemlich jedem pult basteln kann, wird daraus stereo links/rechts.
mit variierung der signale zueinander verändert sich das stereobild, und somit auch der raumeindruck des signals.

denkt man das ganze jetzt rückwärts, kann man aus jedem stereosignal auch wieder ein m/s signal machen.
das ist nicht nur deswegen interessant weil man eine möglichkeit hat das stereobild einzuengen oder zu erweitern, sondern eben auch weil man nun die möglichkeit hat die kanäle m und s getrennt zu bearbeiten. wozu und wie man das nutzt wurde ja oben genug beschrieben.

 

[Lacunaflow]

Die bekannteste Verwendung dieser Technik ist übrigens beim........





Radio! (FM)


Da es ja erst nur Mono gab und viel Später Stereo erst "erfunden" wurde, die Geräte aber kompatibel bleiben sollten musste man sich ja irgendwie was zurechtzaubern!

 

[electronative]

Zerleg doch mal einen "Referenztrack" in M und S und hör mal, wo wann was passiert. Vieleicht auch mitm Analyzer schauen...