Drumprogramming

Gnarf

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Ich habe bisher immer sachen gemeinsam mit meiner Band aufgenommen, woraus sich folgern lässt, dass ich immer einen Schlagzeuger zur verfügung hatte. Nun habe ich allerdings ein paar Songs geschrieben, die leider zu keiner meiner Bands passen, die ich allerdings trotzdem gerne verewigen möchte. Da weder Zeit noch Bock für ne weitere Band vorhanden sind, muss ich mich wohl oder übel mit dem Drumprogramming auseinander setzen (oder lernen besser Schlagzeug zu spielen, dass ist mir allerdings im Moment zu stressig :p )

Dummerweise hab ich noch keine erfahrungen im bereich [g=32]MIDI[/g] usw. gesammelt, auch mit [g=89]VSTi[/g]´s hab ich mich noch nie beschäftigt. Darum meine vielen Fragen:

1. Was brauche ich um vernünftige Drums zu Programmieren?
2. Gibt´s da Freeware?
3. Was muss ich alles beachten?
4. Wie sieht das mit der [g=4]Dynamik[/g] aus? Ich will halt dass das Ganze nicht so steril klingt.
5. Kann ich das direkt von Logic aus programmieren?
6. Wie siehts mit Sample CD´s aus? Ich habe letzens "Frenolum" von WurstMaster gehört, der hatte die Drums mit dem Drumkit from Hell 2 programmiert und ich muss sagen das hat mir sehr gut gefallen.
7. Habe ich ne wichtige Frage vergessen?

Die songs sind so im Hardrock/Metal bereich einzuordnen.

Ich benutze Logic Audio Platinum 4.8 auf nem AMD Athlon 2000+ mit 768 MB Ram und ner Maxi Studio ISIS soundkarte.

Schon mal vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß,

Gnarf
 
Hi,

natürlich klingende Drums per [g=32]Midi[/g] zu programmieren, gehört meiner Meinung nach zudem schwierigsten Unterfangen im HR-Bereich...trotz Features wie Groove Quantisierung und so 8) ...am ehesten und schnellsten zu passablen Ergebnissen kommt man m.M. nach mit virtuellen Instrumenten wie "Groove Agent" "Timespace Artist Drums" oder "fxpansions BDF", die die Spielweise "echter Drummer nachahmen"..allerdings sind die nicht gerade billig...

Gruß

tkay
 
Wenn Du gute Drumspuren programmieren willst, solltest Du als erstes anfangen, wie ein Drummer zu denken. Du hast einen oder zwei Füsse auf dem (Doppel)Bassdrumpedal (oder einen Fuss für die Closed-HiHat) und zwei Hände. Das höchste der Gefühle ist also ein Flam auf der Bassdrum (oder Closed-HiHat Basdrum gleichzeitig) und ein Schlag auf die Becken, Toms oder die [g=149]Snare[/g] mit zwei Händen. Annähernd natürliche Drums bei komplexen Fills programmierst Du am besten, wenn Du drummertypische Paradiddles im Hinterkopf behälst (einfach mal nach "Paradiddles" googeln), also typische Kombinationen der linken und rechten Hand - dabei solltet Du die räumlichen Bedingungen nicht vergessen... mit der linken Hand wird ein Drummer kaum nach einem Schlag auf die Hihat (wenn sie links von ihm steht und auch so im Stereopanning abgebildet ist) eine 16tel Note später das Ridebecken oder das tiefe Tom (wenn sie rechts von ihm stehen und auch so im Stereobild angeordnet sind) mit der gleichen Hand spielen. Wenn das Paradiddle also LRLL (links- rechts - links- links) lautet, dann sollte das LL am Ende auf dem gleichen oder einem nahe stehenden Instrument gespielt werden. Besonders natürlich wirken schnelle 16tel-Fill-Ins, wenn der Groove (selbst wenn er auf 8tel-Noten basiert) kaum hörbare 16tel-Dead Notes enthält, die in den Fill-Ins lauter gespielt werden. Der virtuelle Drummer bleibt dadurch in seinem "virtuellen Spielfluss", das Fill-In integriert sich in den Groove: Die programmierte Drumspur klingt glaubwürdiger.

Wenn Du verschiedene anschlagsdynamische Samples für den Anschlag mit der linken oder rechten Hand für jedes Instrument nimmst und auf den dynamischen Fluss des ausgewählten Paradiddles (einfach mal selber ausprobieren, du musst es nicht perfekt beherrschen, nur die physischen Abläufe verstehen) achtest, dann klingt das Ganze schon recht ansprechend. Mit Freeware-Samplesets, wie dem von http://www.naturalstudio.co.uk/ kommst Du da schon ziemlich weit.

Ich behaupte jedenfalls mal ganz frech: Mit einer gut eingespielten/programmierten Freeware-Library klingen Deine Drums besser, als mit einer schlecht eingespielten kommerziellen Library für 500 €. Und der Schlüssel zum Erfolg ist, sich mit den Grundlagen des Schlagzeugspiels zu beschäftigen. Stell Dir das Drumkit vor und die Bewegungsabläufe vor... selbst wenn Du das nur in Zeitlupe kannst, spielt das für das Programming erstmal keine Rolle. Wenn Du es annähernd in Realtime auf der Keyboardtastatur reproduzieren kannst, um so besser.
 
Jo, schonmal danke für die Infos.

Was mich allerdings noch interessiert ist:

Wie Programmier ich die Drums jetzt überhaupt?

Funktioniert das so:

[g=32]Midi[/g] spur in Logic programmieren, die auf ne freie AudioInst spur ziehen und dann nen Drumcomputer als VSTi auswählen. Da habe ich allerdings Probleme die [g=4]Dynamik[/g] zu Programmieren (hab schonmal nen bischen selbst gefummelt, nur mit dem reinen [g=32]MIDI[/g] Drumkit). Die 1 muss ja schließlich lauter klingen als die 4 Und, oder?

Wie gesagt, ich habe so gut wie keine erfahrung mit [g=32]MIDI[/g] oder [g=89]VSTi[/g]´s, das ist alles komplettes neuland für mich.

Danke für die Hilfe,

Gnarf
 
Die Grundlage für lebendige Drums sind logischerweise Samples, die sich nuancenreich spielen lassen. Bei Real-Drums heißt das: möglichst viele [g=85]Layer[/g] eines Drumsounds in verschiedenen Anschlagstärken gesampelt. Ab 4 Layern fängt es an, vernünftig zu klingen, besser sind aber 7 oder mehr [g=85]Layer[/g] pro Sound.
Das [g=89]VSTi[/g] oder der Hardware-Sampler sollte dann natürlich in der Lage sein, mit diesen Layern umzugehen, sprich: die Möglichkeit des Multilayering bieten (was im Freewarebereich, glaub ich, nicht viele Sampler wirklich komfortabel beherrschen).
Vorteilhaft ist auch, im [g=89]VSTi[/g] mehrere Einzelausgänge zuweisen zu können, um die Drumsounds separat mit Dynamics und Effekten zu füttern.

Wenn du dann ein geeignetes [g=89]VSTi[/g] gefunden hast (z.B. Kontakt, Battery oder Halion...), kannst du dann ja loslegen. Ab jetzt gibt´s wohl viele Wege, wie du deine Drums programmieren kannst:
Ich mache meist zwei Midispuren, eine für Bassdrum, [g=149]Snare[/g] und Toms, die andere für Cymbals. Du kannst natürlich auch alle Druminstrumente in einer einzigen Midispur aufnehmen, oder auch alles auf seperate Midispuren verteilen, je nach Arbeitsweise halt.
Den Cubase-Drumeditor benutze ich überhaupt nicht.

Die einfachste Art für mich, die Drums dann lebendig zu programmieren ist, sie GAR NICHT zu programmieren ;)
Soll heißen, dass ich die Drums mit meinem Masterkeyboard und dem [g=89]VSTi[/g], bzw. HW-Sampler in Realtime einspiele und anschließend nur noch die groben Fehler ausbügle. Dabei fange ich immer mit der Bassdrum-Snare-Toms-Kombination an, da ich nicht alles gleichzeitig einspielen kann. Die HiHats, Crash etc. kommen dann anschließend im nächsten Durchgang dazu. Durch das Realtime-Spielen hab ich auf jeden Fall schon mal eine gewisse [g=4]Dynamik[/g] drin, die ich beim Rumklicken mit der Maus erst zusätzlich programmieren müsste. Allerdings erwische ich mich immer noch häufig dabei, zuviel zu [g=206]quantisieren[/g], aus Angst, die Timingfehler könnten "unnatürlich" klingen ... ;)

Grüße
Cos
 
Ich habe jetzt ein Angebot bekommen:

NI Battery und das Drumkit from Hell zu nem Superpreis. Habe natürlich gleich zugeschlagen. Voraussetzungen sind also geschaffen.

@ Cos: Wie spielst du die Drums ein? mit nem [g=32]MIDI[/g]-Keyboard oder wie? Da müsste ich ja auch meinen YAMAHA S08 Synthie für nehmen können, oder? Wie muss ich das ganze verkabeln? Weis wer wie ich das in Logic einrichte mit den [g=32]MIDI[/g] Ausgängen usw?

Gruß,

Gnarf


PS: nochmal @Cos: Habe im HR.de Radio letztens Andoria von dir gehört...Gibts da ne CD von??? Wenn ja schreib mir ne PM. Danke.
 
Hi Gnarf,

das Problem beim "live" drums einspielen per Keyboard dürfte jedoch die [g=5]Latenz[/g] deiner Soundkarte sein. Ich hab auch die ISIS und 92 ms kann man für das Einspielen in Echtzeit vergessen.

Gruß
 
Also ich hab bisher mit Fruity Loops (schlagt oder lobt mich, was weiß ich) bisher tolle Ergebnisse erzielt, allerdings hat die Sache Vor- und Nachteile...die Sache mit dem Layering summiert sich, weil du immer mehr neue Kanäle anlegen musst...aber du kannst jeden Part der Drums mit Effekten versehen, etc...Geschmackssache...

egal was kommt: Viel Erfolg (ich drück den Realdrum-Programmern immer die Daumen, hab doch selber die Sch.... am Hals...)!
 
Hi Gnarf,
vielleicht noch ein Tipp.
Wenn du selbst kein Schlagzeuger bist, lohnt es sich das du Dir eine Schlagzeugschule in Buch und CD zulegst. Dann von vorne mal die Pattern angucken, dann erkennst du sehr schnell wie es grundsätzlich funzt.
Gruß Jack
 
erstmal ein weiteres Dankeschön für die schönen Antworten.

@ Entone: Mit der [g=5]Latenz[/g] haste natürlich recht. Die ist wirklich nen bischen widerlich. Aber bald...BALD...BALD(!!!!) kommt ja endlich mal was neues (wenn der Basser meiner Band endlich seinen beschissenen Führerschein hat, den er ungefähr 500 Jahre nach seinem 18. Geburtstag begonnen hat zu machen und endlich in mein Studio mit einsteigt :D ) Jetzt muss ich mich erstmal wohl oder übel damit begnügen :(

@Downtime: 1. Danke für die Mentale unterstützung
2. Sehr geiler Spruch in der Signatur. Leute die die X-Files zitieren sind mir sofort sympathisch :D

@Jack: Ich spiele ein wenig Schlagzeug. Seit ich Musik studiere hatte ich sogar schonmal ein Semester Unterricht :p . Nur leider reicht mein können halt nicht für die Sachen die ich machen will (habe bisher eher Grundrythmen vernünftig und mit ordentlichem Timing geübt als das ich irgendwelche Technisch hochkomplexen Mike Portnoy Rythmen getrommelt habe bei denen ich ein Timing wie ein Maulwurf im Rollstuhl gehabt hätte :D )

Aber nun zurück zu meiner eigentlichen Frage: Wie programmiere ich z.B. die [g=4]Dynamik[/g] in mein Pattern??? Womit???

Wie gesagt...ICH HABE SOWAS NOCH NIE GEMACHT!!!!!!! :? :? :?

Gruß,

Ein unwissender Gnarf
 
Aber nun zurück zu meiner eigentlichen Frage: Wie programmiere ich z.B. die [g=4]Dynamik[/g] in mein Pattern??? Womit???

Hi,

wenn du z.B. mit einem Keyboard die Drumspur einspielst wird durch die Anschlags-[g=4]Dynamik[/g] der Keyboard-Tasten ja schon ein dynamisches Spiel erzeugt. Die unterschiedlichen "Noten" bzw. Balken (im Piano-Roll-Editor) werden mit unterschiedlicher [g=21]Velocity[/g] aufgenommen. Schickst du diese Spur dann an deinen Drum-VSTi oder Sampler spielt dieser, je nach [g=21]Velocity[/g] das eine oder andere Sample (also z.B. einen leisen oder starken Schlag auf der [g=149]Snare[/g], die beide vollkommen unterschiedlich klingen) ab.

Oder du programmierst es eben per Mausklick, was allerdings ziemlich zeitaufwendig ist. Aber zum Glück gibt es ja copy und paste.

Gruß
 

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