Diese heiligen Nächte

[MamaMuuht]

 

[Emilia84]

puh, das ist ja deprimierend. kommt anscheinend häufig vor
auch hier ein paar spontane Anmerkungen von mir:

highlelig schweigt auch die Mama.

das ist doch sicher ein tippfehler. oder? es sollte doch bestimmt heißen "heilig schweigt"

träumt sie laut vom Herrn Papa

träumt sie von ihrem Vater? glaube ich nicht. oder?

Das war kurzfristig verhindert,

warum? erschließt sich mir nicht. kann alles heißen oder nix. ich assoziiere ein erwachsenes Kind, das sich verpisst hat. richtig?

spielt die Laute stille Nacht.

meinst du, dass eine Laute das Lied spielt? oder eher "spielt die laute, stille Nacht"?

bricht sich Weihnachtmänner klein.

bewusst doppeldeutig im Sinne von Kotzen, was in der folgenden Zeile erwähnt wird?


das sind nur kleine randbemerkungen. im großen und ganzen ist das natürlich ein runder Text von dir in deinem typischen Stil den ich schätze. es kommt auch viel rüber.
trotzdem ist mir der text zu beklemmend. Ich hätte keine Freude mir so einen Song anzuhören. aber das ist sicher auch nicht deine Intention. und das ist nur meine persönliche und spontane Meinung.
LG, Emilia
Ps: würde mich über einen fröhlichen Weihnachtssong freuen. Mag nicht mal jemand so etwas versuchen?

 

[Saurus]

...

spielt die Laute stille Nacht...

meinst du, dass eine Laute das Lied spielt? oder eher "spielt die laute, stille Nacht"?...

Das ist doch eindeutig. Also Ersteres.

 

[Emilia84]

@Saurus: eine Laute im ZDF? Ich kann es mir kaum vorstellen. Eine Laute ist doch so was von historisch. aber ok, die öffentlich rechtlichen ja auch.
mir ist es letztlich auch schnuppe wer oder was da welche Saiten anschlägt. Ich war nur darüber gestolpert.
LG

 

[MamaMuuht]

@Emilia 84

Erstmal zu Deinem Wunsch nach einem fröhlichen Weihnachtslied. DAS ist hier auf recording.de letztes Jahr entstanden . Auch nach einem Text von mir Tolle Coop von Locis, Dodo, der alten Socke und einem User, dessen Namen ich gerade nicht parat habe...


http://soundcloud.com/hanspeter-dodel/schneewittchen-und-der-weisse


Das mit der Laute hat sich ja hoffentlich geklärt. Und ja, fröhlich ist der Text nicht, das stimmt schon.
Highlelig ist kein Tippfehler, man könnte es auch Heilelig schreiben. Sing das mal und du merkst hoffentlich, das ich damit eine leicht angesäuselte Aussprache andeute. Vielleicht aber auch doof, da bin ich unsicher und auch offen für Veränderungen.
Die Zeile mit dem Herrn Papa finde ich eigentlich schlüssig. Das damit ihr Mann gemeint ist dürfte sich vielleicht zumindest beim zweiten Hören erklären. Aber auch das ist möglicherweise etwas zu lyrisch für den Text.
Wobei ich eine Mischung in der Sprache schaffen wollte zwischen beinharter Realität und etwas verträumter und meiner für mich und auch vielleicht für andere ja typischen Weihnachtslyriksprache.
Sicher ungewöhnlich und möglicherweise auch etwas verquer gedacht.
Aber das war die Intention und Herausforderung....

 

[Emilia84]

@MamaFettig: Lustig: Heilelig. Habs kapiert. Ist gut so.
danke für deine Ausführungen und vor allem für den Weihnachtssong. DEN finde ich toll.

LG, Emilia

 

[Frank6502]

leider kommt da noch kaum eine wheinachtstimmung auf !

ich wuerd mir nen text wuenschen wo so nen regenbogen gespannt wird .

am anfang still und duester schweigen die waelder

also die ersten zwei strophen realitaet.
dann ein situationseerfolgserlebniss mit hoffnung.
dann ein warmes herz am warmen karmin etc.(wa besinderes)
daraus schwingt dann das grosse glory off wheinachtslove....

bis zum finalen ende wo wie ein kleines wunder
glory singt die mama also mit

also die ganze emotions:bandbreite
ein band schlagen lassen von verzweiflung hoffnung
und dann im refrain mit glory and love in weihnachtlich stimmung steigern.

du hast das doch bestimmt auch drauf sowas zu texten.

zuend ich mal nen kerzchen fuer an.

LG

 

[Teestunde]

@Mama: Du könntest mit ein bisschen mehr Sorgfalt noch viel mehr aus dem Thema herausholen. Der Text scheint eilig und unkonzentriert geschrieben zu sein. Ich bin ein großer Fan von dir.


Diese heiligen Nächte

Heilig schweigen heut die Wälder,
highlelig schweigt auch die Mama.
Und nach zwei Flaschen Dornfelder

(Zwei Flaschen? Da müsste sie längst unter dem Tisch liegen.)

träumt sie laut vom Herrn Papa.

(Das ist zu verwaschen. Lallt sie? Heult sie? Wo ist er überhaupt?)

Unterm Weihnachtsbaum ein Päckchen,
ungeöffnet für ihr Kind.
Das war kurzfristig verhindert,
draußen singt ein kalter Wind.

(Die Strophe ist gut. Das Kind war bei dem Wetter zu faul, die Mutter zu besuchen.)

Diese heiligen Nächte
riechen nach Fusel und Zimt.

(Dornfelder ist kein Fusel. Wieso riecht es außerdem noch nach Fusel, der nirgends vorkommt?)

Diese heiligen Nächte
in denen die Hoffnung verglimmt.
In den heiligen Nächten
so unselig allein.
Stille heilige Nächte
zwischen Schokolade und Wein.

("zwischen - hier ein stärkeres Wort nehmen - und Wein..." - Viel zu Fressen und Wein?)

Und im zweiten deutschen Fernsehen
spielt die Laute stille Nacht.

(Hier hab ich das selbe Problem: Spielt da eine Laute oder wird laut gespielt? Die Zeile könnte witziger sein und exemplarischer, preist man laut die Stille Nacht?)

Von dem anschließenden Spielfilm
ist sie gegen eins erwacht.

Seufzt und holt sich noch ne Flasche,

(Das wäre dann die dritte, extrem unglaubwürdig! Oder meinst du kleine Flaschen?)

bricht sich Weihnachtmänner klein.
Essen, trinken, feiern, kotzen.
Und dann schläft sie wieder ein.

(Bei: "stopft sich Weihnachtsmänner rein" würde ich das Kotzen verstehen)

Diese heiligen Nächte...

Morgen gibt es Aufgewärmtes
und den Rest friert sie sich ein.
Vielleicht ist sie ja Silvester
nicht wie letztes Jahr allein.

(Das "letzte Jahr" würde ich rausnehmen, bezieh es doch lieber auf das Jetzt:
"Vielleicht ist sie ja Silvester nicht genau so scheißallein.")

Diese heiligen Nächte...

 

[NinaEins]

@MamFettig: ich finde, das ist mal wieder ein typischer 1A MamaFetttig-Text und ich halte es für kleinlich, wie hier über einzelne Formulierungen debattiert wird.

Für mich ist alles schlüssig und greifbar. Ich sehe einen glasklaren Film vor mir, eine traurigen zwar, aber einen packenden... Hoffe nicht, dass mein Weihnachten 2044 so aussieht

Ok, was die Menge Dornfelder (ist eindeutig der letzte Fusel!) betrifft, kann ich nicht gerade auf Erfahrungen zurückgreifen, aber ich stelle mir eine ziemlich besoffene, ur-einsame Frau vor. Ich denke, du wirst Menschen erlebt haben, die schon mal zwei Flaschen Dornfelder intus hatten.... Sonst würdest du das so nicht schreiben, oder?

Auch das Bild, wie sie sich die Schokoladen Weihnachtsmänner klein bricht ist doch sehr plastisch. Ich kann mir diese Frau richtig vorstellen.

Lieber Jörg, von mir alle Daumen hoch und ich bin sicher, dass eine Vertonung Gänsehaut durchs Forum jagen wird.

Liebe Grüße

Nina

 

[Frank6502]

mal unser brainstorming coop Wheinachtstext
haben nen paar zeilen geaendert um da ne wheinachtliche steigerung wie beschrieben
rein zu bekommen.

der text ist ja wie immer spitze nur halt fehlte mir da was wheinachtliche aufbruchstimmung.
jetzt ist es fuere mich wheinachtlich.

alle cudies gehn an Joerg

Düster und still schweigen klagend die Wälder,
düstern schweigt auch die Mama.
Und nach zwei Flaschen Dornfelder
träumt sie wiedermal laut vom Herrn Papa.


Unterm Weihnachtsbaum verborgen ein Päckchen,
ungeöffnet für ihr einziges Kind.
Das wahr wiedermal kurzfristig verhindert,
denn draußen singt unbaendig der kalte Wind.


Diese heiligen Nächte
riechen nicht fuer sie nach Fusel und Zimt.
Diese heiligen Nächte
in denen die Hoffnung mitglimmt.
In den heiligen Nächten
ist sie oft so unselig allein.
Stille heilige Nächte
zwischen Schokolade und Wein.


Im zweiten deutschen Fernsehen
spielt glory die laute auf " zur stillen Nacht.
Von dem anschließenden wheinachts Nachrichten
ist sie gegen eins abrupt erwacht.

Seufzt und holt sich noch ne Flasche,
bricht sich dabei Weihnachtmänner klein.
fuer sie ein Wheinachts: essen, trinken,feiern,kotzen.
danach schläft sie stark seufzend ein.


Unsere heiligen Nächte
riechen nicht nur nach Fusel und Zimt.
Unsere heiligen Nächte
in denen grosse Hoffnung mischwingt.
In diesen heiligen Nächten
ist sie unselig allein.
hhhmmmm warum ?Stille heilige Nächte nur
zwischen Schokolade und Wein.

zuhause zuendet ihr sohn (...
am warmen Kamin
ein helles Kerzlein an
Vielleicht ist sie ja dann
nicht wie letztes Jahr allein.

Unsere heiligen Nächte
riechen nicht nur nach Fusel und Zimt.
Unsere heiligen Nächte
in denen grosse Hoffnung mitschwingt.
schon oft in heiligen Nächten
war sie unselig allein.
doch unsere Stillen heilige Nächte
sind nicht nur Schokolade und Wein.

Ich zuend Dir auch gern ein grosses Kerzlein an
denn Stille Heilige Naechte
sind fuer uns nicht :::: nur immer Schokolade und Wein.
denn denn
in Stillen heiligen Naechten kann mann warmherzig
einfach mal nur zusammen sein !

 

[Rex]

@mamafettig

Mir dünkt die Hauptproblematik deiner Protagonistin ist nicht der Weihnachtsfrust sondern fortgeschrittener Alkoholismus.

 

[MamaMuuht]

@Rex

Alkoholkonsum ist schon ein Problem meiner Protagonistin. Fortgeschritten weiß ich nicht so recht.
Ich kenne durchaus Menschen die sich mal 2 bis 3 Flaschen Wein im Laufe eines Abends reintun und die ich nicht als fortgeschrittene Alkoholiker bezeichnen würde.
Aber das ist natürlich auch Definitionsfrage.

@Teestunde

Der Text ist NICHT eilig und unkonzentriert geschrieben worden, wie ich ja in der Startpost erwähnte.
Eher im Gegenteil. Er ist aber, wie ich ja auch schrieb, etwas experimentell angelegt, zwischen Poesie und knallhartem Realismus.
Das ist wahrscheinlich das Problem.Natürlich könnte ich den Text in Richtung Realismus umtexten.
Im Moment gefällt mir das aber in dieser Mischung auch gut. Mal sehen.
Das mit dem Kotzen könnte sich durch einen empirischen Selbstversuch schnell klären lassen...
Also ich kotze nach der Menge Wein sicherlich...


@Frank6502

Ich verstehe dein Anliegen. Und das finde ich eine sehr gute Idee einen solchen Text zu entwickeln.
Ich hab da sogar eine Idee.
Der vorliegende Text gibt das meiner Meinung nach nicht her. Und das war auch nicht meine Intention.
In deiner umgeschriebenen Version ist mir das für die Story die ich erzählen will zu hoffnungsvoll....
Aber an deinen Gedanken setze ich mich dran! Das finde ich auch reizvoll.

@nina01

Danke für Dein Lob! Ja, die Geschmäcker zeigen sich wie immer unterschiedlich...
Schön! Es gibt noch sooooooo viele Songtexte zu schreiben.

 

[Teestunde]

@Mama: Bitte keinen Selbstversuch, ich glaub es dir auch so. Mein Vorschlag war Kacke! LG T. Doch noch eine Idee: Kann man statt "zwischen Schokolade und Wein" nicht sagen "zwischen Glotze und Wein" oder irgendwas in der Art? Ich meine, Schokolade gibt es im Gegensatz zu Pfefferkuchen und Stolle das ganze Jahr.

@Nina: Ich weiß jetzt nicht, auf welche Sorte Dornenfelder du dich beziehst. Ich trinke manchmal welchen und der riecht eindeutig nicht nach Fusel. Schmeckt auch nicht so. An den dachte ich beim Lesen. LG T.

 

[Teestunde]

@Mama: Dieses "träumt sie laut vom Herrn Papa" macht mich ganz hibbelig. Über ihn wird nichts weiter erzählt. Wo ist er hin? Wieso träumt sie (noch) von ihm? In welcher Beziehung steht sie zu dem offenbar abhanden gekommenen Mann, wenn sie ihn "Herr Papa" nennt? Also gut, sie besäuft sich, schläft ein, kann nach zwei Flaschen endlich ihrer Sehnsucht nach diesem Herrn Papa nachgeben und träumt von ihm, der Fernseher läuft, sie erwacht irgendwann nach Mitternacht, stopft sich mit Schokolade voll, kotzt, schläft wieder ein... Der Herr Papa ist weg. Aber wie weg? Hat er sie sitzen lassen oder sie ihn? Ich weiß, das Thema geht um IHRE Scheißeinsamkeit an Weihnachten. Trotzdem verschwindet ER für mich irgendwie zu schnell wieder in der Versenkung. LG T.

 

[Frank6502]

@Mama: Dieses "träumt sie laut vom Herrn Papa"

mmann mann bist du schwer kp .
sie ist witwe darum der dornfelder.
und aus sicht des sohnes gesungen ist ihr mann der herr papa.

da brauch mann ja jetzt kaum durchblickung fuer.

oft nennt man inn der familie auch das oberhaupt papa wegen den kindern,
bleibt trotzdem ihr mann.

LG

 

[Teestunde]

@frank: Ich bin auch Witwe. Ja, vllt bin ich schwer von Begriff, für mich kam nirgends heraus, dass sie Witwe ist. Dieses "träumt sie laut..." hat mich irgendwie auf die falsche Fährte geführt. Es wirkte eher, als hätte er das Weite gesucht. Ich wollte es eben noch mal genauer wissen, das ist doch keine Schande. LG T.

 

[Frank6502]

also wen man soviel dornfelder trinkt und schlecht schlaeft deutet das auf ein trauma hin.

meins is ja nur eine variante, fremdgegangen und abgehaun mit den kindern sitzengelassen waere auch ne variante davon.

ich wuerd die stelle halt nur auf die traumatisierung fixieren fuers kopfkino !
so hats Jörg gemacht ist dann variabel mit den erfahrungswerten des hoehrers.

find ich gut.
das du witwe bist find ich nicht gut, hab ich mich da in brennesseln gesetzt ...sorry.

LG Frank

 

[Teestunde]

@Frank: Nee, haste nich (Brennnesseln). Mit deiner Erklärung kann ich allerhand anfangen. Bin zur Zeit ein bisschen schwer von Begriff, stimmt schon. Ich mag den Songtext auch, deswegen komme ich ja nicht los davon. Wird mir eine Freude sein, ihn vertont zu hören. Ich wünsche Jörg alles Gute damit! (Und dem Komponisten natürlich auch!) Schönes Wochenende! Teestunde

Klar, wenn er sie sitzengelassen hätte, würde sie wahrscheinlich nicht laut von ihm träumen. Oder doch? Ich komme über diese Zeile nicht hinweg. Nehmen wir an, ich als Witwe betrinke mich zu Weihnachten und sitze sturzbesoffen einsam in der Wohnung, dann würde ich wahrscheinlich wie ein Schlosshund heulen, bis ich davon ganz erschöpft bin. "träumt sie laut" klingt irgendwie zu harmlos. Und "Herr Papa" passt dann auch nicht richtig, es klingt ein bisschen, wie dem Reim geschuldet. Also doch sitzengelassen? - Hm!

Witwenvariante:

Heilig schweigen heut die Wälder,
heilig schweigt auch die Mama;
erst nach sehr viel Dornenfelder
heult sie laut nach Herrn Papa.

(Nee, das ist es auch nicht.)