deutsche musiker gefährdet!

  • Ersteller ninamuckel
  • Erstellt am
Cos schrieb:
Dein Portraitbeispiel passt schon deshalb nicht zum Thema, weil du die Unterschiede der Bilder auf ein einziges Merkmal, die Anzahl der Striche, reduzierst.

Das war ja der Sinn. Unten hast du Musik die dir nicht gefällt lediglich auf Sinustöne reduziert. Darum die Frage, ob das Bild lediglich aufgrund seiner Striche weniger Kunst ist. Du hast die Antwort indirekt auch gegeben. Es kommt doch nicht auf die Töne an. Es kommt darauf an, wie es arrangiert ist, was für ein Hintergrund es gibt.
Hör dir doch mal Arvo Pärt an. Das ist ein E-Musik Komponist, der den sog. Glöckchen-(Tintinnabuli-) Stil verfolgt. Dabei halten sich die einzelnen Stimmen nur noch an die Töne eines Dreiklangs. Dieses Mittel hat der Komponist jedoch selbst gewählt. Was ich damit sagen will: Es gibt und gab schon immer diese selbstbeschränkung auf minimale Möglichkeiten um Maximales darzustellen. Ich sage auch gar nicht, dass man das ganze zwangsläufig verstehen muss. Aber ich kann doch nicht etwas, von dem ich nicht genau weiß was es ist, als FastFood beschimpfen (und ich hoffe du merkst, dass du mich damit ziemlich hart getroffen hast).

Gruß

phil
 
Unten hast du Musik die dir nicht gefällt lediglich auf Sinustöne reduziert
Hoppla, das war dann wohl ein Mißverständnis:
Dieses Sinuston-Beispiel hatte ich gar nicht im Hinblick auf das eine Merkmal "Ton" bezogen, sondern war allgemein als Beispiel für qualitätsarme Musik gemeint ;-)

Grüße
Cos
 
um nochmal aufs anfangsthema zurückzukommen:
mir will auf anhieb kein einziger relevanter deutscher warner-"act" (unwort!) einfallen...
vielleich ist das ganze ja eine art sinnvoller katharsis... :)

popsta: grosse idee! dranbleiben!

@rest:
bitte nicht schon wieder e-musik u.ä. in die diskussion einbringen, BITTE!

lg,
avantgardoboy
 
Cos schrieb:

Der Geschmack ist als Qualitätsmerkmal aufgrund seines subjektiven Charakters nahezu unbrauchbar.

Hallo auch,

sorry, aber da muß ich dir mal wiedersprechen. Eigentlich finde ich, daß es keine (oder kaum) objektive Qualitätsmerkmale für Musik gibt. Na gut, man kann das Ganze schon nach klassischen Richtlinien oder so bewerten, aber das ist doch wirklich egal. Ich würde sagen, es ist wohl wie bei den Bildern. Du kannst nicht "Musik" generell Bewerten, sondern du mußt auch beispielsweise den Kulturkreis mit reinnehmen, ich sogar weiter gehen und sagen, daß man (maximal) Musik für einen Stil bewerten kann. "Stil" ist aber auch ein Weitgefächerter begriff (z.B.: Rock, alternative Rock, hard Rock, Pop-Rock, Poser-Rock :-D ,...)
 
Eigentlich finde ich, daß es keine (oder kaum) objektive Qualitätsmerkmale für Musik gibt
Sagen wir mal so:
Viele Musiker in der Populärmusik möchten mit objektiven Kriterien zur Musikbeurteilung nichts zu tun haben, sie sozusagen verdrängen ;-)

Versteh mich nicht falsch: Ich finde ja auch, dass man Musik nicht zu sehr theoretisieren sollte. Aber ein Großteil der aktuell in den Charts vertretenen Musik ist so strukturiert, dass man eigentlich recht wenig davon hat, weil sie nach ein paar mal Hören langweilig wird. Wer hört heute noch die Chart-Hits von vor 6 Monaten... Die Musikindustrie setzt auf Masse statt Klasse und überschwemmt den Markt mit Musik der gerade aktuell angesagten Trends, um mit dieser oft sehr kurzlebigen Musik möglichst hohe Verkaufszahlen zu erzielen.

Musik, die wenigstens ein paar objektive Kriterien erfüllt (z.B. komplexe Arrangements, spieltechnische Virtuosität, abwechslungsreiche Soundwahl etc.) kann man beliebig oft über Jahrzehnte hinweg hören, ohne das die Wirkung der Musik verloren geht. Jeder Klassikfan weiß das sowieso, aber auch jeder andere Musikhörer könnte davon (auch finanziell) profitieren, vorausgesetzt, dass entsprechende Musik bekannt wird und nicht in der Masse untergeht und im Underground verkommt.
Für gute, langlebige Musik bin auch bereit, Geld zu investieren, auch wenn die CD statt 5,- vom Grabbeltisch dann eben 20 oder 30 Euro kostet.

Grüße
Cos
 

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