Das ist von wenigen Ausnahmen (Techno, Dance) abgesehen, allerdings vällig daneben!
Selbst da ist "laut" nicht unbedingt "besser". "Laut" sorgt für einen moment vielleicht für eine höhere Aufmerksamkeit, aber besser wird es dabei nicht immer.
Es ist zwar richtig, dass mit der stetigen Verbesserung der Technik, immer mehr Gebrauch von Kompression und Limiting gemacht wird und es ist auch richtig, dass hin und wieder damit übertrieben wird, doch glaube ich nicht, dass diese Entwicklung in gleichem Maße so fortgeführt wird.
Es war zu früheren Zeiten einfach noch sehr viel Potential in diesem Bereich der Audiobearbeitung möglich und dieses Potential wurde im Zuge der rasanten technischen Entwicklung auch genutzt.
Natürlich gibt es immer welche, die es übertreiben und manche Musikstile, besonders diverse Techno/House/Hardcore-Club Mucke hat sich dadurch überhaupt erst entwickeln können, aber irgendwelche Extreme gab es schon immer und wird es immer geben.
Schon früher wußten Heavymetal Drummer auch nur 1 Schlagstärke, nämlich immer voll druff auf die Trommel und überhaupt ist diese Musik auch schon immer durch Lautheit geprägt. Allerdings, brauchen solche auch keine Kompression mehr, da alle Instrumente eh immer nur mit gleichbleibend maximaler Lautstärke gespielt wurden.
Was ich eigentlich viel schlimmer finde und dies trifft gerade die von Frankye gemeinten "Einsteiger", dass man immer mehr versucht,mäßige musikalische Qualität durch technische Bearbeitung zu verbessern. Für manch einen ist ein Track super wennn er einfach nur gut drückt und stampft.
Das kann man aber nicht nur in Bezug auf Kompressor, Limiter & Co. beziehen, sondern viele Einsteiger heutzutage sind in dem Glauben, dass Musik durch die Technik alleine entsteht. Ein einigermassen gutes technische Equipment sei bei denen ein Garant für Erfolg. Daher auch die immer wiederkehrenden Fragen nach dem chart-tauglichen Equipment. Manche meinen, wenn sie sich doch nur die besten Plugins irgendwo her holen, sie damit schon die halbe Miete für gute charttaugliche Mucke haben.
Die meisten wachen aber auch irgendwann auf und merken, dass eine amtliche Technik noch gar nichts bewirkt. Ein paar Jahre später hängen dann viele dieses Hobby an den Nagel, weil sie merken, dass sie trotz der tollen Technik keine Fortschritte bei ihrer musikalischen Entwicklung gemacht haben.
Und wenn die Radiosender sich mit totkomprimierter Ausstrahlung nicht mehr übertreffen können, dann fällt vielleicht wieder der eine oder andere Sender auf, der plötzlich leisere und dynamikreichere Musik spielt. Und ehe man sich versieht geht der Trend plötzlich wieder zurück.
Gruß,
Organix