Die Ursachen sind nähmlich:
die sogenannte Doppel- oder Mehrfacherdung.
Normalerweise sollte das Potential aller miteinander verbundenen und geerdeten Schutzleiter gleich sein. Leider sind die Kabelwiderstände größer als 0 Ohm und das hat zur Folge, daß die Erdpotentiale verschiedener Steckdosen auch unterschiedlich ausfallen. Besonders groß wird die Differenz, wenn die beteiligten Geräte an unterschiedlichen Erdungen hängen. Das können auf der Bühne Steckdosen an unterschiedlichen Plätzen sein, bei den Antennenanlagen von Kabelanbietern kann der Erdungspunkt schon mal einen Kilometer oder mehr vom Einspeisepunkt wegliegen. Das hat zur Folge, daß die Potentialunterschiede von einigen Millivolt bis zu einigen -zig (!) Volt reichen.
Das Ton- oder auch Bildsignal wird heutzutage meist über Kabel übertragen, die die Masseverbindung über ein Abschirmgeflecht herstellen, das auch einen Widerstand von mehr als einem Ohm hat und letztendlich an jedem Gerät Verbindung zum Schutzleiter und damit zum Erdpotential hat.
Über diese Masseverbindung (die auch wieder einen Widerstand > 0 Ohm hat) fließt nun ein Strom, der nun versucht, die unterschiedlichen Erdpotentiale auszugleichen. Und genau damit wird unsere Brummspannung erzeugt,meist im Bereich von einigen Millivolt bis zu einigen -zig Millivolt, die ab da mit dem jeweiligen Nutzsignal fest verbunden ist und mit hochverstärkt wird.
Induktion in der Masseschleife
Aus physikalischer Sicht stellt unser Geräteverbund mit allen Kabelverbindungen eine große Spule mit der Windungszahl 1 dar. Logisch, daß hier über alle in der Nähe stehenden Trafos Störspannungen induziert werden können.
Abhilfe:
Wer bis hierhin gut mitgekommen ist, kann sich jetzt wohl schon denken, daß wir unsere Schleife
( "Brummschleife")irgendwo unterbrechen müssen, um den Ausgleichsstrom zu verhindern und das Brummen zu eleminieren. Falls jetzt jemand auf den Gedanken kommt, am Schukostecker die Erdleitung zu kappen, denkt er zwar physikalisch richtig, sollte das aber unter allen Umständen bleiben lassen... LEBENSGEFAHR !!!, man sagt nicht umsonst "(Lebens-)Schutzerde."
Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Unterbrechung auf der Signalseite übrig. Man bedient sich hier des Verfahrens der "galvanischen Trennung":
Im Audiobereich schaltet man Audio-Trafos in die Signalkette, die Signale werden per magnetischer Induktion übertragen . Im Musikerbereich heißen solche Geräte "DI Box" oder "Line Übertrager", für die Soundkarten von PC`s oder HiFi Anlagen gibt es vergleichbares Zubehör im Fachhandel.
Bei Störungen über`s Antennensignal wird ein sogenanntes "Mantelstromfilter" in die Antennenzuleitung gesetzt, was eigentlich auch nichts anderes ist als ein Trafo.
Videosignale werden meist über spezielle Optokopplerschaltungen entstört.
Ansonsten ist man gut beraten, seine Stromverkabelung sternförmig anzulegen (alle Stromversorgungen von einem Punkt aus).
Manche von Euch werden sich vielleicht wundern, warum hier kein einziges Mal der Begriff
"symetrisch " oder "erdfrei symetrisch" aufgetaucht ist.