Brass Mic Shootout

[Mit Senf]

Ich wollte kurz ein sehr mitgenommenes Steffens 681c (Beyerdynamic M160) testen. Das ist das einzige Bändchen Mikrofon in meinem Fuhrpark und da sein Korb leider kaputt ist, hole ich das sehr selten aus dem Koffer. Da ich es eben noch nicht sehr gut kenne, habe ich ein paar andere Mikrofone zum Vergleich mit aufgenommen.

TLM 103 hängt bei mir im Studio immer einsatzbereit am Stativ von der Decke. Aus Gründen der Bequemlich- und besseren Vergleichbarkeit habe ich das TLM 103 bei jedem Take als "Referenz" aufgenommen und jeweils links und rechts davon ein Mikrofon positioniert.

Aufgenommen habe ich ein paar Töne Posaune und Trompete. Trompete spiele ich erst seit paar Wochen, aber ich wollte das trotzdem testen, wenn ich schon mal dabei bin. Ausgiebigere Tests folgen vermutlich noch, wenn ich das Teil mal halbwegs beherrsche...

Zum Einsatz kamen:

SM 57
M 201 TG
MD 441

AT 4047
KM 184
TLM 103

Steffens 681c


Falles es jmd interessiert gibt es hier die Spuren:
https://we.tl/t-DuWlNNMmDO

 

[whitealbum]

Danke für die interessanten Files

Schon interessant, wie sich vor allem bei der Trompete die Mikros "machen".
Da klingen manche dünner, wenige voller, mit viel "Kratz" oder mit weniger "Kratz".

 

[Mit Senf]

Ich finde das MD 441 geht ganz gutmütig mit dem Trompetensignal um und hat einen schön stabilen Grundton. Ich muss mal noch testen, wie es sich verhält, wenn man mehrere Spuren zu Akkorden layert.

 

[leary]

Ich finde das MD 441 geht ganz gutmütig mit dem Trompetensignal um und hat einen schön stabilen Grundton.

Das ist ja auch der Klassiker. Mit der Superniere auch für Live top.

 

[Gast92251]

Ich finde das MD 441 geht ganz gutmütig mit dem Trompetensignal um und hat einen schön stabilen Grundton.

Exakt, so ist es. Immer noch ein super Mikro für Brass-aller Art-Recordings.

 

[whitealbum]

Was mir auffällt:
Die drei Files mit 1.x klingen näher aufgenommen als die Files mit 2.x und 3.x

Ich denke im Verlaufe der Takes variierst Du da auch den Abstand zu den Mikros?

Mir hat auch das MD441 bei Posaune wie Trompete am Besten gefallen, das dünnt unten nicht so aus.
Das TLM103, wie das AT4047SV und KM184 hat auch seinen Reiz in den Obertönen.
Wenn man mehrere Lagen layert, ist das in Kombi mit dem MD441 sicher auch eine hervorragende Ergänzung.

geht ganz gutmütig mit dem Trompetensignal um und hat einen schön stabilen Grundton.

Genau deswegen ist es mein Favorit.
Es fehlt ggf. etwas Glanz obenrum, das TLM103 macht das unaufdringlich gut, gefolgt vom AT4047SV und KM184.

Es gilt für mich aber auch:
Du kannst alleine mit der Wahl der Mikros, Deine klanglichen Zielvorstellungen erreichen.

Auch die Mischung der Mikros ist bei gelayerten Sounds sicher Klasse und zu empfehlen.

 

[Mit Senf]

Die drei Files mit 1.x klingen näher aufgenommen als die Files mit 2.x und 3.x

Das hört sich für mich tatsächlich auch so an, obwohl ich eigentlich versucht habe Abstand in etwa gleich zu halten. Wirklich penibel war ich dabei aber nicht.
Vom KM 184 gefällt mir der Stoß sehr gut, das klingt für mich recht natürlich in der Ansprache.

 

[whitealbum]

Das hört man gut am Anfang der Files von dem Referenzmikro TLM103
1.3 und 2.3

Ich habe mal alles auf einen Pegel normalisiert, und dann merkt man das bspw 1.x und 2.x bis auf den letzten "Shot" alles etwas leiser ist.
Kann auch sehr gut sein, dass nicht genauso stark reingeblasen wurde.

Ausschnitt des ersten Posaunenparts:

Blau: oben mehr durchschnittl. Power, unten weniger
Rot: Selbst beim letzten Shot ist mehr Fleisch oben

Durchnittslautheit ist beim File 2.3 erster Ausschnitt fast 4dB leiser.

Vom KM 184 gefällt mir der Stoß sehr gut, das klingt für mich recht natürlich in der Ansprache.

Ja, ich finde auch, die Ansprache (Posaune) klingt "weicher" (kam mir als erstes in den Sinn) und nicht so "hart" wie beim AT4047 und TLM103.

Aber wie gesagt, das ist doch klasse die Auswahl zu haben, mit dem Wissen wie die Mikros reagieren, kann man super bei mehreren Spuren, entsprechend die Mikros auswählen, ich halte alle für geeignet, um solche Layer aufzubauen.
Hat man eh schon zu viel untenrum, wäre SM57, M201 und das Steffens auch eine gute Wahl, um hier zu ergänzen.

Btw.:
In Sachen EQing ist das MD441 Roh-Signal natürlich klasse als Ausgangsposition