Bitwig für Linux

[Merano]

Den schon teilweise als Vaporware beschriebenen neuen Sequenzer "Bitwig", was gleichzeitig der Name des Berliner Startups von Ex Ableton Mitarbeitern ist, gibt es möglicherweise tatsächlich. Eine deutsche Linux Zeitung hat den getestet - für Linux! - und der Autor kommt zu dem Schluss das alles schon beeindruckend stabil lief. Aber lest selber, der Artikel ist Online:

http://www.linux-community.de/Inter...g-Professionelle-Musik-Workstation-fuer-Linux

Soweit ich weiß ist der Autor des Artikels auch hier im Forum unter dem nick Zetberlin zu finden.

 

[KoolKolle]

Linux macht macht Bitwig natürlich äußerst attraktiv....!!!!! Das wäre ja mal was.

 

[Merano]

Linux macht macht Bitwig natürlich äußerst attraktiv

Umgekehrt wird ein Schuh draus - mit einem amtlichen Sequenzer wird Ubuntu interessant für Anwender.

 

[KoolKolle]

Und somit auch für PlugIN entwickler. Wie sähe dass den aus, weißt du das? Wird das VST format funktionieren?

 

[Merano]

Nur natives Linux VST - keine Windows Emulationen. Es gibt sehr wenige Linux VST Instrumente und nur ein paar Effekte mehr (laut kvraudio insgesamt 40 VSTs) aber es wäre ein leichtes für Hersteller, VSTs auch als Linuxversion anzubieten.

 

[KoolKolle]

Das wäre die Revolution schlechthin!

Bitwig könnte der dann wirklich der Stein sein, der sie ins Rollen bringt. Wollen wir es hoffen!

Bye Bye Cheezy Microsoft und Bye Bye Expensive Apple....

Für mich wäre Linux ein Grund auf Bitwig zu wechseln.

 

[Merano]

Hey jetzt nicht mal gleich junge Pferde scheu machen und gleich alles verkaufen, das mit Bitwig und Ubuntu muss erstmal raus in die Wildbahn und auch von eher so Ableton Live Anwendern (wie du und ich) evaluiert werden. Ich warte zB immer noch auf meine Bitwig Beta Benachrichtigung (seit Jahren inzwischen) und warte und warte.

Meinen Linux Computer, den ich mir extra dafür angeschafft hatte, habe ich inzwischen wieder verkauft. Hat nur rumgelegen und auf Bitwig gewartet, jetzt macht das Notebook einen jungen Beatbauer (HipHop und Dubstep) mit Windows und Live glücklich.

 

[Einfach]

Ich denke, das Konzept, bzw. die Gedanken, die wir User bzgl. OS haben sind zu kurz angesetzt

Neben den vielen Plugin-Standards (allein Standard ist schon Käse), besser Formate, sollen OS wie iOS, OSX, Win, Lin, Android unterstützt werden. Selige Welt der Userdenke

Den einzigen "richtigen" Weg gehen die Props, RackExtensions. EIN Format aus Sicht der PlugInner für alle OSe der Welt. Theoretisch.

Wir sehen es doch schon an der 64bit Front. Noch existierende Firmen sind nicht in der Lage, diesen Standard auf nur zwei Plattformen zeitnah und komplett zu unterstützen!

Theoretisch und aus User's Sicht müsste es EINEN PlugIn-Standard geben, dann und nur dann, macht es Sinn, über ein OS User's Wahl nachzudenken. Alles andere ist für die Tonne. Sry.

 

[KoolKolle]

Hey jetzt nicht mal gleich junge Pferde scheu machen und gleich alles verkaufen, das mit Bitwig und Ubuntu muss erstmal raus in die Wildbahn und auch von eher so Ableton Live Anwendern (wie du und ich) evaluiert werden. Ich warte zB immer noch auf meine Bitwig Beta Benachrichtigung (seit Jahren inzwischen) und warte und warte.

Nee keine Sorge ich bleib Kool....

Wenn die Betaphase mal durch sein sollte (wenn sie überhaupt beginnt), dann fange ich LANGSAM an ersnthaft darüber nachzudenken.

Aber zur zeit träume ich bei Nacht von einem System ohne Windows auf dem ich Mucke machen kann ohne Bluescreens, ohne ätzendes Gefriemel ohne schwerer Ausnahmefehler nr.xxxxxxxxxxx..... Und der Traum ist soooo schön!

 

[Merano]

von einem System ohne Windows auf dem ich Mucke machen kann ohne Bluescreens

Du meinst einen Mac? Nee, ist schon klar. Wäre ja toll wenn sich eine echte Alternative etablieren würde. Ich hab die letzte Zeit oft über die Spieleplattform Steam gelesen, die es jetzt auch für Linux gibt und damit ein Zeichen setzt: Es geht doch.

 

[KoolKolle]

kann ich mir net leisten...

Aber auf lange Sicht wäre der theoretisch auch eine Lösung für mich, ja.

Open Source ist mir aber viel sympatischer vom Prinzip her!! Linux ist kool! Aber halt noch nicht salonfähig für Musiker.....

 

[Merano]

Aber geh nicht davon aus, das Linux = Keine Probleme. Im Gegenteil, es kann sein das alles sehr schwierig wird, man sich mit Dingen beschäftigen muss die gar nichts mit Musik zu tun haben, sondern tagelangen compilieren und irgendwelche configs als root im Texteditor. Das ist zwar heutzutage selten. Aber ich hab gemerkt, Freie Software macht es oft einfach nur kompliziert wenn nicht sogar unmöglich, richtige Hardwaretreiber zu verwenden für Audio und Grafik.

Auf dem beschriebenen Notebook (Lenovo Thinkpad) hatte ich KXStudio (Ubuntu) und das lief ganz gut, schnell installiert und alles, sogar die Audiohardware wurde erkannt. Aber man wurde erschlagen mit lauter komischen halbfertigen Frickelkram und Programmen, die nicht funktionierten.

Immerhin, mit viel Mühe konnte ich Renoise mit ein paar VSTs zum Leben erwecken. Renoise ist mE bis heute die einzig brauchbare Musikapp für Linux, aber keine OpenSource. Aber das hat nur teilweise geprickelt und hat auch schnell Grenzen aufgezeigt, die ich nicht will (Tracker bedingt). Ardour 3 Beta fand ich komisch, wirkte irgendwie sehr altertümlich und sperrig. War auch nicht gerade ein Stabilitätswunder.

Und insgesamt war bei Ubuntu nichts wirklich rund, dauernd irgendein Problem im Browser, im Musikabspieler. Abstürze. Ich arbeite wie gesagt ja mit Mac Rechnern und bin einen absolut runden Desktop gewohnt, wo alles stimmt (außer der Preis) - ganz ehrlich, ich fand es mit Linux insgesamt sogar unrunder als mit Windows.

Echte Linux Nerds werden natürlich lachen und mir sagen das ich als Mac User zu dumm bin Linux zu bedienen. Ich will aber auch gar nicht irgendein OS bedienen, sondern es soll mir dienen. Nämlich als Plattform für Musikapps. Vielleicht geht das ja mit Bitwig!

 

[Einfach]

Als Programmierer wünsche ich mir ein Linux Derivat, Hammer, allein, was schon mit der bash möglich ist. Wir tackern hier für Windows und müssen von XP, Server 2003, 2008 bis 7 alles in allen denkbaren Alternativen abdecken und dort stösst man oft an die Grenzen (DOS ähnliches Setup)

Derzeit ist die aktuelle Ubuntu Version bei der Normalinstallation total vernebelt, es wurde zuviel z.B. gegenüber Maverick (10.10) verändert. Hier ist wieder Anpassung gefordert, was wir Mucker wirklich wollen?

Der Preis der Mac-Hardware ist schon grenzwertig, aber bislang hatte ich nie Stress mit dem Zeugs. Ich beobachte aber gerne die Win 8 Entwicklung, das erste Mal, das Windows wieder vor OSX liegt (Touch). Bislang machte die nicht erfordliche Konfiguration von MAC-Rechnern den Vorteil aus, kein Pimpen war erfordlich, damit die Lieblings DAW mit der Hardware, Interfaces läuft. Packst du einen Win-Rechner aus, kommt es drauf an, von welcher Firma der kommt, was noch alles so an Zeugs mitinstalliert wurde. Meinen Samsung Lappi musste ich komplett neu mit einer Win7 OEM Version aufsetzen, damit der vernünftig lief. Und grade im unendlichen Bereich des Pimpens unter Linux, sehe ich einen entscheiden Nachteil. Aber da das Zeugs ja frei ist, kann ich mir vorstellen, dass der eine oder andere DAW-Hersteller eine angepasste Distribution zur Verfügung stellt

 

[Merano]

Windows wieder vor OSX liegt (Touch).

Also ich hab hier ein Magic Trackpad und finde das als eine perfekte Zwischenlösung mit OSX zu iOS - die gleichen Gesten, Wischen etc und das nicht erst seit gestern.

Während MS dem User das Touch mit W8 aufnötigt, entwickelt sich das bei Apple evolutionär und funktioniert ganz unauffällig smooth.

Ein Touchscreen selber für meinen Arbeitsrechner finde ich von allen Seiten betrachtet jedoch total unergonomisch. Entweder Genickstarre oder Tennisarm.

Doch zurück zum Thema, du hast dich noch in keiner Weise zum Thema geäußert, nur so allgemeine Betriebssystemesoterik. Bzw. Bitwig wird nur für Ubuntu ausgeliefert und supportet. Eine klare Entscheidung, die Fragmentation verhindert.

 

[Einfach]

Doch zurück zum Thema, du hast dich noch in keiner Weise zum Thema geäußert, nur so allgemeine Betriebssystemesoterik.

Ich denke, das passt schon zum Thema. Oder einfach gefragt, was bringt mir ein Linux-Derivat, wenn ich meine derzeigen Plugs wegschmeissen kann?

Es ist cool, dass Bitwig hier eine Bresche schlagen will, aber wie du selbst schon schrobst, muss sich Ubuntu, Debian, Suse, RedHat wer auch immer, als Muckeranwenderfreundlich erweisen und das schliesst die Performance mit ein. Theoretisch kein Problem, aber praktisch?

 

[euphoric-feel]

Was soll Bitwig für Linux denn kosten?

 

[Einfach]

Was soll Bitwig für Linux denn kosten?

Was glaubst du? Weniger als für OSX und Win? Komische Frage....

 

[zettberlin]

Also erst mal Leute: Bitwig ist alles Mögliche aber keine Vaporware.

Die ganze Suite funktioniert(als frühe Beta) und hat alles an Bord, was man von einer DAW heute erwartet plus noch einige Extras. Und es wird sehr aktiv entwickelt (erst gestern kam eine neue Beta).

Dann: Bitwig ist *Plattformübergreifend* konzipiert. Es läuft auf Linux, Mac und Windows, wobei es allerdings statt Rewire den von Linux stammenden Soundserver Jack verwendet. Den gibt es schon lange auch für Mac und seit einigen Jahren auch für Windows. Im Gegensatz zu Rewire ist er frei lizenziert.

Was die Pluginformate angeht:

Ihr habt prinzipiell recht, es sollte am besten nur eins geben. Das müsste dann allerdings auch frei verfügbar sein, die Lizenz von VST ist nicht akzeptabel.

Andererseits werden unter Linux inzwischen auch Windows-VST (also DLL) von einigen Hosts unterstützt, Bitwig kannte im Test nur nativ für Linux kompilierte Plugins, da es Jack unterstützt, kann man aber auch in Bitwig unter Linux mit Windows-DLL VST und auch mit LADSPA und LV2 arbeiten. Das ist dann ein bisschen umständlicher, weil man einen externen Host via Jack einschleifen muss es geht aber...

Insgesamt halte ich es sowieso für problematisch, sich an eine bestimmte Pluginsoftware zu binden. Man ist immer gut beraten, wenn man zu seinen Lieblingen auch ein paar Alternativen kennt. Wer nicht nur seinen Lieblingskompressor kennt, sondern allgemein weiß, wie man einen Kompressor richtig einstellt, findet unter Linux ein Dutzend native Kompressoren, die sehr gute Ergebnisse liefern(auch kommerzielle wie Linux-DSP) Und das gleiche gilt auch für Synths, Delays, Reverb etc etc etc

 

[zettberlin]

und das schliesst die Performance mit ein. Theoretisch kein Problem, aber praktisch?

Seit ein paar Jahren sieht das bei mir so aus:


IntelQuad mit 3 GB RAM und MAudio Audiophile unter Fedora 17 plus RT-Kernel:

Latenzen unter 10ms für Projekte mit mehr als 50 Tracks und mehr als 40 Plugininstanzen stabil inklusive externe Synths/Gitarrenampsstandalones gleichzeitig.

Lenovo Ideapad mit CoreI5 und 8Gig RAM, MAudio MobilePre USB1-Interface und Ubuntu12.10 plus KXStudio Layer(Kernel etc)

Latenzen unter 8ms bei Belastung siehe oben. Auf diesem Laptop habe ich auch Bitwig getestet.

Geht das?

Ach so: in keinem der beiden Fälle musste ich irgendwas kompilieren oder ein Root-Terminal aufmachen, um diese Ergebnisse zu bekommen. Auf dem Laptop läuft übrigens KDE4 mit eingeschalteten 3d-Effekten.

 

[Merano]

Also erst mal Leute: Bitwig ist alles Mögliche aber keine Vaporware.

Der Eindruck kommt dadurch, das das Programm vor 2 Jahren zur NAMM angekündigt wurde und man sich als Beta Tester registrieren konnte. Das haben "wir" dann auch gemacht und seitdem wartet man. Doch Infos sind spärlich und selten. Wir Tester wurden vertröstet. Bei kvraudio (in der Szene) ist "Bitwig and cats" zum Dauerwitz geworden.

Die ganze Suite

Also ich hab die Suite von Ableton, das sind 9 Instrumente, 40 Effekte, eine Anbindung an Max und 55GB Samples für den Sampler.

Wird Bitwig etwas vergleichbares liefern? Zu welchen Preis? wann?

Kann man Livecontroller wie APC20 oder Launchpad einbinden?

Auf solche Dinge gehst du in deinem Artikel nicht oder nur am Rande ein.

Ansonsten Daumen hoch für deinen Artikel und die Linux Infos. Ich weiß schon das mit Linux irgendwas geht, aber habe jetzt kein Interesse da wirklich voll einzusteigen, ich fand das nur bemerkenswert, das da mal jemand, der sogar in diesem Forum ist, drüber schreibt.

Insgesamt halte ich es sowieso für problematisch, sich an eine bestimmte Pluginsoftware zu binden.

Warum? wenn der Hersteller diese gut supportet und pflegt und die zuverlässig läuft, warum soll man sich da noch 5 andere VSTs holen? Außer der Geldfrage gibt es auch VST Instrumente wie U-He Diva, die einfach nicht so leicht zu ersetzen sind. Ansonsten ist man aber tatsächlich immer gut damit beraten, die internen Instrumente und FX zu nutzen, die die Hostsoftware mitbringt.

Was die Pluginformate angeht:

Ihr habt prinzipiell recht, es sollte am besten nur eins geben. Das müsste dann allerdings auch frei verfügbar sein, die Lizenz von VST ist nicht akzeptabel.

Akzeptabel für was? Ich hab noch nie irgendein Problem mit den Lizenzen meiner VSTs gehabt. Es gibt auch viel gute VST Freeware. Oder kommt jetzt der Spruch mit dem Freibier?