Bilderrahmen (Glas) gut, schlecht oder egal für Raumakustik

[TomMorelloTheThird]

Abend liebe Recordies, kurze Frage:

Bin "Bedroom Producer" und wollte wissen, ob es akustisch gesehen ne gute Idee ist, sich Bilder mit Glasrahmen an die Wände zu hängen. Hab dazu im Internet quasi nichts gefunden - bzw. nur, dass es spezielle klangabsorbierende Bilderrahmen gibt. Das legt die Vermutung nah, dass normale Rahmen keinen großen Unterschied machen

Weiß da jemand was, bzw. hat Erfahrungen?

(Mir ist nebenbei klar, dass es 'n Haufen gute Möglichkeiten für Room-Treatment gibt. Bin nur grad umgezogen und weiß nicht, ob ich mir die Mühe machen soll, hier diverse Löcher in Wände zu bohren, nur um die Bilder dann wieder abzuhängen, falls sie unschöne Reflexionen verursachen. Anderseits helfen sie im besten Fall vielleicht sogar;... ich hab' doch keine Ahnung )

 

[Necnomen]

Hey, wenn du sie nicht hast, hänge sie lieber nicht an! Glas reflektiert ordentlich und wenn dein Raum nicht akustisch behandelt ist wird es noch ein Störfaktor. Alternativ kannst du gedrückte fotoleinwände aufhängen ( wohlgemerkt auf der Rückseite mit Basotect befüllt )

 

[coffee boy]

Abend liebe Recordies, kurze Frage:

Bin "Bedroom Producer" und wollte wissen, ob es akustisch gesehen ne gute Idee ist, sich Bilder mit Glasrahmen an die Wände zu hängen. Hab dazu im Internet quasi nichts gefunden - bzw. nur, dass es spezielle klangabsorbierende Bilderrahmen gibt. Das legt die Vermutung nah, dass normale Rahmen keinen großen Unterschied machen

Weiß da jemand was, bzw. hat Erfahrungen?

(Mir ist nebenbei klar, dass es 'n Haufen gute Möglichkeiten für Room-Treatment gibt. Bin nur grad umgezogen und weiß nicht, ob ich mir die Mühe machen soll, hier diverse Löcher in Wände zu bohren, nur um die Bilder dann wieder abzuhängen, falls sie unschöne Reflexionen verursachen. Anderseits helfen sie im besten Fall vielleicht sogar;... ich hab' doch keine Ahnung )

Wenn anstelle der Bilder eine glatte Wand da ist dann ist es egal weil die genauso reflektiert. Beides gleich schlecht.

 

[TomMorelloTheThird]

Vielen Dank @coffee boy und @Necnomen . Rein logisch wär's dann ja wirklich besser, die Bilder gar nicht aufzuhängen, da so ne Raufasertapetenwand ja nicht ganz glatt ist, im Gegensatz zu Glas.

Generell ist die Akustik schon okay, Raum ist groß und komplett Teppich, vier große schwere Gardinen, die auch gut Schall schlucken, Möbel etc. Auf jeden Fall deutlich besser als in meinem alten Raum, und auch besser als in meiner improvisierten "Vocal-Booth" (Kleiderschrank mit Decken drin ).

Da hier ja grad die Experten mitlesen: Kann man sagen, was tendenziell "am meisten" Hall und Echo verursacht? Also wo man als erstes Dämmmaterial anbringen sollte? Z.B. "die Wand hinter dem Mikrofon" oder "Decke" o.ä. ( die komplette Decke ist ja nur Tapete) ? Raumform ist 'n klassisches Rechteck, so 28qm.

Hab leider sehr wenig Budget. Es geht auch "nur" um Vocalaufnahmen, Basstraps o.ä. sind dann ja wahrscheinlich keine Priorität.

 

[engineer]

Nun, die harten Flächen reflektieren natürlich und wenn sich etwas ausreichend lange hält, wird es zum Hall. Das ist eine Mengenfrage. Die Vorhänge und Teppiche ermorden dabei nur die Höhen und machen den Klang stumpf. Das ist nur beim Schneiden und Aufnahmen von Gesang hilfreich, weil man dann Glotisschläge, Überbetonung von Explosivlauten und mies gesprochene S besser entdecken kann. Zum Mischen ist das eher schlecht. Akustikbilder, Dämmvorhänge und Schaumstoff wirkt vor allem in Sprecherräumen und Konferenzräumen bei Meetings. Dort macht das Sinn.

Wenn also Absorber, dann dick und breitbandig und möglichst nahe an die Störschallquelle auf dem Weg zum Mikro. Ist wie beim Fussball die Mauer! Für das Mischen sind die Hauptstörschallquellen die Spiegelpunkte der Monitore an der Decke und den Seiten, dann der am Boden und danach das was von hinten kommt. Primäre Lösung im kleinen Raum: Monitore weg von allen Wänden, nahe an den Abhörer, bei Deckenabsorber leicht steigend montieren, damit der Fussboden nichts mehr bekommt und gleichzeitig so ausrichten, dass die Höhen von der Rückwand gegen die Decke und den eigenen Kopft hinweg gehen. Ab dann muss man genauer hinschauen.

Für Bässe sind die Bilder gut, hinter denen keine Wand mehr ist- also die Fenster. Das kommt wenig zurück.
Also: Beim Ausrichten des Tisches auf die Raumöffnungen achten.

 

[TomMorelloTheThird]

Vielen Dank @engineer , aber nochmal zur Klärung: Ich mische momentan mit Kopfhörern (andere Diskussion ), und würde gerne für meine Gesangtsaufnahmen so wenig Hall etc. wie möglich im Raum haben.

Die Störfrequenzen beim Gesang bemerke ich nur bei sehr lauten Passagen, generell hat der Raum wenig Hall. Ich dachte, vielleicht gibt es da ne "Faustregel", an welcher Wand man anfangen sollte (wenn das Budget nicht für den kompletten Raum reicht). Nach dem Mauer-Beispiel müsste das ja quasi die Decke sein, da sie am nächsten an der Schallquelle (mir) dran ist. Aber wahrscheinlich muss ich mich einfach ins Thema einlesen, da es doch etwas komplexer scheint

Nochmals Danke.

 

[Necnomen]

Mach dir doch ein Paar bewegliche Basotectpanele auf rädern Die könntest du startegisch positionieren, aber ist nur eine Zwischenlösung. Generell solltest du eine Akustische Analyse machen um Frequenzprobleme zu ermitteln. Es gibt hier im Forum genug infos zum Thema.

Der Ak.Schaum ist auch bei Gesangsaufnahmen der Tod!

 

[bettysbrother]

Bevor Du Dir den Wohnraum verschandelst, kannst Du auch überlegen, ob so etwas hier für die Verbesserung Deiner Gesangsaufnahmen ausreichend wäre (für mich ein akzeptabler Kompromiss): https://www.kaufland.de/product/375...MI2Jj4hcnk8gIVjOF3Ch27HQ3_EAQYDCABEgLLgvD_BwE