Aufnahme von leiser Akustikgitarre: Rauschen verringern

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Froschbrocken

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Hallo,

ich habe in diesem Forum schon seit vielen Jahren nicht um Rat gefragt, aber jetzt brauche ich mal wieder Hilfe. Ich würde mich selbst nicht als Newbie bezeichnen, aber auch bei weitem nicht als Profi, deshalb poste ich meine Frage mal hier.

Zur Situation: Ich habe zu hause ein günstiges Audio-Interface (Steinberg MI4) und nehme damit in letzter Zeit häufig ruhige, gezupfte Akustikgitarren, Klavier und Gesang auf. Dabei stört mich ein leichtes Rauschen, das mit steigender Spurenanzahl immer deutlicher hörbar wird, insbesondere über Kopfhörer.

An Mikrofonen habe ich ein Großmembran (Behringer B2) und ein Kleinmembran (Rode NT3). Akustikgitarre und Klavier nehme ich jeweils mit beiden zusammen auf, Gesang nur mit dem B2. Ich habe schon verschiedene Preamps, auch in anderen Audiointerfaces, ähnlicher Preisklasse ausprobiert (u.a. ESI QuataFire 610, Focusrite Saffire 6 USB) und das Rauschen verglichen, die Unterschiede waren marginal.

Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich daran etwas ändern kann, und wenn ja, wie. Meine erste Idee war, die Mikrofone auszutauschen, und ich liebäugle bereits seit längerem mit dem Rode NT1A als Ersatz für das B2. Angeblich soll das ja das rauschärmste Großmembran-Mikrofon der Welt sein.

Ich habe allerdings viel gelesen und bin mir nicht sicher, ob das überhaupt einen Unterschied macht. Bevor ich es mir bestelle, um das mal auszuprobieren, wollte ich euch mal nach alternativen Ansätzen fragen, wie ich mein Rauschen verringern könnte, und ob das überhaupt in meiner bescheidenen Mietwohnungszimmer-Umgebung möglich ist.

Ist ein leichtes Rauschen bei niedrigen Signalpegeln normal, wenn man nicht gerade einen schalltoten Raum hat? Wäre es sinnvoll, lieber mehr Geld für ein Mikro und/oder Preamps auszugeben, wenn ich mir schon etwas neues kaufen will? Oder wäre das Geld besser in so einen "Micscreen" investiert, der das Mikrofon etwas abschirmt?

Würde mich über ein paar Ratschläge und Anstöße freuen.

Viele Grüße,
Tim
 
Puh, das kann vieles sein... ABER wenn ich das richtig verstehe gehst du mit dem Mic in deine MI4 - und das hat (soweit ich weiß) keine Phantompower!?!?. Das wäre gerade beim B2 wohl das Problem.... Ich denke mal du musst den Kanal soweit aufziehen (wenn überhaupt was rauskommt) dass du wohl viel (oder fast nur) rauschen drauf hast...
 
kann das rauschen vllt auch etwas mit dem pegel bei der aufnahme zu tun haben? wenn die spuren sehr leise ausgesteuert sind, könnte ich mir vorstellen, dass man später ein grundrauschen stärker hört, wenn man die spur laut macht.

villt auch mal probieren die spuren über eine eingangsverstärkung bei der aufnahme lauter auszusteuern? weiss aber nicht genau, ob das was bringt?

bbb
 
Danke für die Antworten. Phantomspeisung hat das MI4, und die ist natürlich auch eingeschaltet.
Die Signale steuere ich großzügig aus, werden im Mix später eher leise geregelt.
 
wenn es das interface nicht ist, wie du schreibst, dann kann es ja fast nur am mikro und ggf. der verkabelung liegen, würde ich dann wohl auch so sehen, dann doch mit anderem mikro probieren. rode nt 1a habe ich auch finde das aber zum teil recht höhenlastig. vllt schaust du auch mal was so alternativ im forum an mikros empfohlen wird.

viel glück

bbb
 
Jut, mein Fehler ;-)

Also grundsätzlich ist ein deutlich hörbares rauschen (auch bei "günstigen" Sachen) nicht normal... ich würde einfach mal das komplette Setup testen.
Du hast ja 2 Mikros - wenn beide rauschen liegt's nicht am Mikro, defeke Kabel verursachen gerne Rauschen, Interface hast du ja anscheinend schon durch...

Achso, ich lese gerade noch:
bescheidenen Mietwohnungszimmer-Umgebung
Der Lüfter vom Rechner?!?!?!?
 
Wenn das NT1A höhenlastig ist, käme mir das vielleicht ja sogar zugute. Dann könnte ich die Höhen etwas absenken und damit Rauschen vermindern... Zur Zeit hebe ich die Höhen per EQ-Plugin sogar ein wenig an.

Die Kabel habe ich gerade vor kurzem ausgetauscht, es hat sich nichts am Rauschen geändert.

Mein Rechner ist absolut leise. Es gibt keinen Festplattenlärm (SSD), Netzteil- und CPU-Lüfter sind bereits extra silent Produkte und dann auch noch manuell runtergeregelt. Das Gehäuse ist zudem gedämmt. Außer einer tickenden Uhr (die ich bei der Aufnahme natürlich abstelle) und hin und wieder Getrampel von den Nachbarn über mir ist mein Zimmer völlig ruhig. Ich habe also schon entsprechende Vorkehrungen getroffen, damit ich überhaupt sinnvolle Aufnahmen machen kann.

Weitere Ideen?
 
gerade die specs überflogen -> das nt3 hat genauso wie seine nt4/nt5 schwestern für kleinmembraner sehr ordentliche werte... eigenrauschen ähnlich wie hochpreisige konkurrenz und geringfügig schlechterer sensitivity als ein km184 und div. schöps... hier gibt es wenig technisches verbesserungspotential.

beim b2 siehts anders aus, hier ist das eigenrauschen mit 18dBa sehr hoch für ein großmembran. ein tlm103 hat beispielsweise 7dBa das nt1a ist sogar nur mit 5dBa angegeben.... ein modernes GMK hat also locker 10dB weniger eigenrauschen .. und noch dazu eine viel höhere empfindlichkeit sensitivity (25 statt 16mV/Pa)!

alternativ vielleicht das gain nicht ganz so weit aufdrehen wenn du die spuren dann ohnehin leise pegelst in der DAW -> günstige preamps rauschen in den höchsten verstärkungsstellungen gerne mal mehr.
 
Rode NT1A als Ersatz für das B2. Angeblich soll das ja das rauschärmste Großmembran-Mikrofon der Welt sein.
Mir hat man zu diesem Mic damals vor vielen Jahren auf HR.de geraten...dafür bin ich sehr dankbar, da es wirklich ein klasse Rauschverhalten hat. Dies jedoch aber auch stark abhängig von dem Preamp !!!!
Hatte hier mal einen Sm Pro Audio TB 202.....fürchterliches Ding...ging garnicht. Mit den eingebauten Preamps des damaligen Tascam Us122 wars wesentlich besser.
Zudem kommt noch bei dir, dass Behringer´s Geräte gern mal "Grell" machen, somit mehr Rauschen.
Habe dieses Phänomen nun bereits bei diversen Geräten von denen selbst feststellen können, sowie von Anderen gehört. Kein Plan wie das Nt3 ist...Nt1a hat halt seinen Ruf schon seit vielen Jahren...Daher meienr Meinung nach Minimum an Mic...Hab nie das Verlangen gespürt dieses gegen ein Brauner oder Neumann etc. zu tauschen...(was nicht bedeuten soll, dass diese besser sind oder sein können)
letztlich immer eines Frage der Zusammenstellung...
 
"Oder wäre das Geld besser in so einen "Micscreen" investiert, der das Mikrofon etwas abschirmt?"

Um nochmal darauf einzugehen... das hat vllt jetzt weniger mit dem Rauschproblem zu tun, wollte aber trotzdem mal darauf eingehen....da du in einer ungünstigen Umgebung recordest (wie du selber sagtest ) würden vielleicht stellwände aus Basotect helfen den Hallanteil des Raumes etwas zu minimieren. Dadurch würden die Aufnahmen etwas an qualität gewinnen. Aber wie gesagt das rauschen wird eher von der Peripherie herkommen, dagegen hilft auch kein micscreen oder Baso Wände.
 
günstige preamps rauschen in den höchsten verstärkungsstellungen gerne mal mehr.
DaVogi, sorry daß ich (mal wieder) dazwischen funken muß. Das widerspricht leider allen messtechnischen Erkenntnissen. Auch meinen eigenen.
Ein Behringer ADA8000, als Beispiel für den typischen günstigen Preamp, rauscht bei 0dB Verstärkung mit knapp -100dB, bei Vollverstärkung (+52dB) ca. -60dB.

Die Nachteile von Preamps bei hoher Verstärkung sind erhöhter Klirr und schlechterer Freqgang, aber ganz sicher nicht das Rauschen.
 
günstige preamps rauschen in den höchsten verstärkungsstellungen gerne mal mehr.
DaVogi, sorry daß ich (mal wieder) dazwischen funken muß. Das widerspricht leider allen messtechnischen Erkenntnissen. Auch meinen eigenen.
Ein Behringer ADA8000, als Beispiel für den typischen günstigen Preamp, rauscht bei 0dB Verstärkung mit knapp -100dB, bei Vollverstärkung (+52dB) ca. -60dB.

Die Nachteile von Preamps bei hoher Verstärkung sind erhöhter Klirr und schlechterer Freqgang, aber ganz sicher nicht das Rauschen.

und wie sieht es bei mittlerer verstärkung (30-40dB) aus? das wäre der interessantere vergleichswert...

aber kann schon sein dass eher subjektives empfinden ist/war dass mich zu dieser annahme bewogen hat. vielleicht hats auch was mit den schlechteren regelmöglichkeiten bei vielen günstigen geräten in diesem hochgain-bereich zu tun. (mein das zapellige einstellen der kleinen potis). ach wenn doch nur alles so massiv gebaut werden würde wie ein tubetech mp1a.... fetter knopf, massiver gain-switch statt poti... und bis zu 72dB 'schönes' gain :)
 
+1 - im letzten millimeter regelweg sind meist so 20 db gain versteckt. dadurch hat man das gefühl:" ah, jetzt fängts an zu rauschen." in wirklichkeit wird das sowieso vorhandene rauschen über die hörschwelle angehoben, würde NACH der aufnahme im sequencer also auch passieren.

die gain-verteilung ist blöd aber wohl nur durch einen teuren schalter zu vermeiden. jedenfalls alle preamps, die ich habe, haben das problemchen.

quadmic und studio projects 828 rauschen bei mir in etwa gleich, älteres behringer pültchen deutlich mehr. bei zb kontrobassverstärkung mit einem dpa 4099 hört man das dann auch bei allen kandidaten deutlich über die anlage - sind da teure preamps eigentlich so viel besser?
 
Sorry, aber hier ist die Rede von einer Akustikgitarre... also ich hab' jetzt keins von beiden Mikros, aber ich kann mir nicht vorstellen dass man da den Gain soweit aufreißen muss, dass da etwas anfängt zu rauschen.... wenn dem so wäre liegt irgendwo ein defekt vor!!!
 
Danke für die Antworten!

Ich fasse mal zusammen:

1. Das Eigenrauschen des B2 ist hoch, meine Idee vom neuen Mikrofon ist also prinzipiell gut.
2. Ein Absorber o.ä. ändert nichts am Rauschen, wäre für meine Umgebung aber trotzdem praktisch.
3. Dass ich die Mikrofone großzügig aussteuere und später in der DAW runterpegele, ist genau richtig so und kein Grund für höheres Rauschen.

Dann werde ich wohl tatsächlich mal das NT1A ausprobieren. Hat sonst noch jemand Ideen, an welcher Schraube man drehen könnte?
 
naja wenn er viele spuren layert und sehr zart (dezentes fingerpicking) spielt bzw. mit abstand aufnimmt kann das schon sein, dass das zum problem wird. allerdings, nur weil es hörbar rauscht heißt das nicht, dass das auch im fertigen song stören muss. ist wie immer sehr kontextbezogen...
 
Dann werde ich wohl tatsächlich mal das NT1A ausprobieren. Hat sonst noch jemand Ideen, an welcher Schraube man drehen könnte?

störquellen im raum (computerlüfter usw.) hast du schon ausgeschlossen?
 
1. Das Eigenrauschen des B2 ist hoch, meine Idee vom neuen Mikrofon ist also prinzipiell gut.
Ob es das Mic ist ist nicht sicher, jedoch nicht völlig abwägig bei Behringer !

Dann werde ich wohl tatsächlich mal das NT1A ausprobieren.
Bestellen und mit 30Tage Moneyback zur Not wieder zurück schicken....
Hat sonst noch jemand Ideen, an welcher Schraube man drehen könnte?
War das Rauschverhalten mit dem Nt3 auch so schlimm ? Würde den Preamp auch mal ins Visier als evtl. Problemursache nehmen....
Scheinst nicht der Einzige zu sein, schau mal hier:
http://classic.recording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=25492

oder hier etwas anders, jedoch nicht völlig auszuschließen, dass dies mit deinem Prob zu tun haben könnte...
http://www.musiker-board.de/soundka.../232066-stromgeraeusch-bei-steinberg-mi4.html
 
sind da teure preamps eigentlich so viel besser?

ohne beide preamps unter gleichen bedingungen gemessen zu haben ist ein direkter vergleich nicht ganz fair... aber rein von den datenblätter und ausgehend von akai's posting bewegen wir uns bei billigen preamps zwischen 100-110dB s/n und bei teuren cleanen (true systems p-solo) bei ca. 130 dB.

beim layern von leisen instrumenten oder z.b. foleys ist der unterschied also durchaus relevant... im normalen betrieb (vocals, normal laute instrumente, percussion/drums) aber ganz egal.
 
Der Wert liegt ja schon unter dem Widerstandsrauschen... Ist also physikalisch gar nicht möglich.
Herstellermesswerte kann man meist nur bedingt untereinander vergleichen.
Ich poste nachher mal zum Vergleich den Wert eines hochwertigen.
Viel nehmen tun die sich aber nicht, wenn ichs richtig in erinnerung habe...
 

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