Aufnahme eines gemischten Chores mehrspurig?

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Wie der Titel verrät,

geht es um die Fragestellung einen gemischten Chor aufzunehmen.
Der Chor ist mit Männermangel gesegnet und hat drei Frauenstimmen.
Meine Vorstellung war, jeder Stimme ein eigenes Mic zu verpassen,
um die Möglichkeit zu haben, durch Nachbearbeitung den Männermangel
anschließend zu operieren, um ein runderes Bild zu bekommen.

Hat jemand Erfahrung mit Choraufnahmen und ist diese Vorgehensweise
ratsam?

Habe an anderer Stelle in einem etwas älteren Thread schon von marcoustic
und floxe gelesen über die unterschiedlichen Aufnahmemöglichkeiten via
Stereomics.

Will aber eigentlich die Möglichkeit haben die unterschiedlichen Stimmen nachträglich
noch anzuheben oder abzusenken, oder sogar zu doppeln.

Wäre für Antworten dankbar,
 
Also ich habe mit einzelspuren bei chor schlechte erfahrungen gemacht.
wenn man jede stimme mit einem einzelmikro abnimmt dann kriegt man böse phasenverstärkungen und auslöschungen die den klang total verderben.
das ist meine theorie nach dem was bei unserer choraufnahme passiert ist.

mein rat - so machens wir:
nimm zwei gute grossmembran mics und stell sie anständig links udn rechts auf den chor ausgerichtet auf und nehm das ganze stereo auf.
das passt und klingt gut.
 
Also ich habe vor einer Weile eine Aufnahme für Chorsamples gemacht,
und habe 2 Großmembran-Mikrofone für eine Stereosumme, und dann nochmal 4 Stützmikrofone für die einzelnen Stimmen, und fand diese auch nötig.
Allerdings kommt es meiner Meinung nach auch auf die Örtlichkeit an, da es in meinem Fall z.B. eine Kirche war, und die Stereosumme schon zuviel [g=108]Hall[/g] hatte, so dass ich mit den Stützmikros das trockene Signal hatte.
Phasenprobleme habe ich überhaupt keine bekommen.

Mikrofone waren 2 Neumann TLM 103 und 4 Km184...

Gruß BP
 
Die Frage ist ob du die Aufnahmen für dich brauchst, also als Sampels oder Song-verfettung oder was auch immer oder ob die Aufnahmen für den Chor selber gedacht sind.
Wenn letzteres zutrifft dann würde ich auf doppeln und so weiter verzichten, denn die Aufnahme sollte dann auch so tönen wie der Chor alleine und nicht aufgemotzt wie ein hundert Leute Chor. Das wäre sonst eher eine Sache des Produzenten nach absprache mit dem Chor.

Ich mache solche Aufnahmen mit zwei Grossmembran ORTF (meist U 87) und zwei Kleinmembran Kugeln AB (Sennheiser, Shoeps) auf gleicher Linie mit ca. 60-80 cm Distanz, das ganze ca. 4-7m vom Chor weg ca. 3-5m hoch, ein bisschen auf den Hallradius achten. Mit den Kugeln kannst du nach belieben den Raumklang dazumischen. Allerdings lieber weniger, denn dazumischen kann man im Studio immer noch wenns sein muss.

Du kannst schon noch mit Stützmiks arbeiten, auf ca. 1-1.5 m Distanz vom Chor, allerdings nur leicht dazumischen, damit die Signale nicht zu direkt werden. Je nachdem noch ein bisschen [g=108]Hall[/g] dazumischen.

Wenn du alles Multitrack aufnimmst ist das ganze mit [g=108]Hall[/g] und so nicht so wichtig, denn dann kannst du ja im Studio alles noch sauber aufeinander abstimmen.

Gruss baseman
 
also mal von vornherein...

3 frauen und 1 mann sind für mich kein chor, deswegen würd ich da auch nicht unbedingt mit einem hauptmikrofon arbeiten. wenns aber nicht um pop geht, wirds trotzdem eher schwierig. alles in allem sollte man zuerst mal wissen, worum es sich den handelt bei den aufnahmen. bei pop würd ich das ganze einfach im overdub-verfahren machen, zuerst 2x die frauengruppe und dann noch min. einen mann suchen und da auch 2x recorden, aber ich denk mal dir schwebt eigentlich was ganz andres vor.

lg
flox
 
ich glaub du hast das falsch verstanden, er meint doch 3 Frauenstimmen und 1 Männerstimme, oder nicht?
Also schon ein ganzer Chor mit mehr Leuten in jeder Stimme, zb. Sopran1, Sopran 2 , Alt und Bariton....

Oder hab ich mich vertan?

Gruß BP
 
hehe, ich glaub ich hab mich vertan weil zu schnell drübergelesen. wenn dem so ist würd ich persönlich ein hauotmikrofon aufstellen (AB mit Kugeln wenn vorhanden oder eventuell ORTF) und die Männer stützen, wenn die Frauen deiner Meinung nach ausgewogen sind, ansonsten die auch. Wenn du beim stützen nach der 3:1 Regel vorgehst, dürften phasenschweinereien unter den stützen kein problem sein... die stützen an sich werden dann noch zeitlich zum hauptmikrofon (1m ~ 3ms) delayed und vom pegel her vorsichtig zugemischt, so würds ich handhaben.

wie groß ist denn der chor jetzt wirklich zahlenmäßig und welcher aufnahmeraum steht zur verfügung? (kirche, turnhalle, whatever,...)

lg
flox
 
Tja,

es sind tatsächlich 3 Frauen Stimmen gemeint (ca. 30-40) Menschlein weiblich
und 1 Männerstimme (jenach dem ca. 3-6)
also ein gewaltiger Unterschied.
Gut! Wenn man mit Doppeln arbeitet, weiß ich auch, dass man das ganze nachdrücklich aufbläst.
Aber das ist eigentlich auch schon gewünscht.
Wenn produziert wird, dann muß es ja nicht unbedingt wie live klingen.

Als Raum kann gewechselt werden zwischen Kirche und Gemeindesaal,
also dementsprechend auch der GrundHall eben entweder vorhanden oder eher trocken.
Da hätte ich schon Möglichkeiten.
 
ich würd trotzdem dabei bleiben... chor in kirche mit hauptmikro und männer stützen... wenn das nicht reicht, könnte man ja noch immer die männergruppe doppeln.

welchen raum du wählst hängt von der absicht ab. eine kirche klingt eher warm und undurchsichtig durch den langen nachhall. mag ich persönlich eigentlich recht gern, für moderne sachen aber eher ungeeignet.

lg
flox
 
@floxe,

wenn ich dich richtig verstehe würdest du eigentlich immer dazu tendieren mit einem Stereo-Mic zu arbeiten - o.k. !

Für die Verwendung bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, hab aber eigentlich schon im Hinterkopf gehabt, nachträglich noch mit Effekten, Sounds und Instrumenten zu arbeiten.

Demnach hätte ich für die direkte Aufnahme es schon lieber ein bißerl trockener, um mehr Möglichkeiten zu haben.

(3:1) - Verhältnis ? - Für mich als Dummen, denn ich weiß, du bist ja von der Studierten-Front, pro Meter Abstand zum Chor wird jede Stimme 1 ms nach hinten versetzt.(delayed) - Hab ich das so richtig verstanden?
 
Uups - Schreibfehler 3ms

Sorry!
 
zur 3zu1-regel gibts wie so vieles anderes z.b. bei herrn sengpiel was zu lesen.

wenn ich dich richtig verstehe würdest du eigentlich immer dazu tendieren mit einem Stereo-Mic zu arbeiten

nein, also bei so "schubidu"-backing chören würd ich auch auf jeden fall mit einzelmikrofonierung und dopplungen arbeiten. bei einem stimmgewaltigen chor setz ich aber auf die einheit, der chor steht im vordergrund, nicht die einzelstimmen, von daher der ansatz mit dem hauptmikrofon.

wenn du mit einem hauptmikro und stützen aufnimmst musst du wie du geschrieben hast die stützen pro meter um ca. 3ms (2,94ms bei 340m/s schallgeschwindigkeit in luft ;) ) delayen, damit die stützen nicht vor dem signal des hauptmikros kommen und somit aus der mischung "rausspringen".

lg
flox
 
@floxe,

vielen Dank für die nette Auskunft;
nun zum Abschluß an dich direkt noch einmal die Frage, welche Mics würdest du dafür einsetzen?

In meinem Fundus sind bisher nur zwei Großmembran Mics, FAT1 und dasMXL 990,
habe bisher nur Einzelaufnahmen gemacht

jetzt kommt die Schwierigkeiten - A) darf nicht viel kosten b) soll aber gut klingen

könntest du Mics empfehlen, die eine gute Klangqualität haben, aber nicht unbedingt
das Jahresbudget verschlingen?

@bp "neumann" ist fein, aber die Preise sind oberfein. Ich denke das ist erstmal
außerhalb meines Budgets....


:?
 
@floxe

in einem Thread vor Weihnachten hattest du an anderer Stelle mit marcoustik über Chor Mics diskutiert - hierbei kamen OKTAVA MK012 ins Gespräch...
Wär das matched pair etwas, wo du sagen würdest, kann sich klanglich sehen lassen?
 
Wär das matched pair etwas, wo du sagen würdest, kann sich klanglich sehen lassen?

DEFINITIV! ich warte noch immer auf eine reaktion von melac, wie zufrieden er mit seinen ist, ich muss mir auch endlich mal welche zulegen, bin zwar mit meinen studio projects c4 auch sehr zufrieden, die oktava würden aber ein bissl eine andere farbe ins spiel bringen (die studio projects sind sehr unscheinbar und neutral).

wenn du ein bisschen mehr geld auf der seite hast, wär sicherlich auch interessant das mk012 mit nieren- und kugelkapseln zu holen, ansonsten aber auch nicht so tragisch.


lg
flox
 
Moin!!

Also ich würde Dir raten, den Chor in Stereo aufzunehemen. Stütze muss nicht unbedingt sein, hast aber noch en bisl material zum arbeiten.
Darüberhinaus würd ich den Chor in der Kirche aufnehemen. Klingt einfach echter.
Und weils echter klingt würd ich da auch nix doppeln oder mit effekten bearbeiten.

Lass Dir lieber etwas mehr Zeit mit der Positionierung des Chors bzw. der Mics und fürs Einpegeln.
Also ich hab damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Und ein Chor sollte dann ja auch nach einem Chor klingen (der ja oft in der Kirche singt), deshalb kein doppeln keine fx.

...ok, kommt darauf an, was der Kunde am Ende möchte....

gruß
chris
 
@luklaus

OK, mit der Positionierung des Chores ist das so eine Sache (Anzahl Menschlein)
und die Grundeineinstellung ist: Wir wollen alles total geil haben, aber möglichst nix dafür tun; ergo fühlen sie sich schnell gestreßt.

Was das Nachbearbeiten angeht, sicher soll es noch nach Chor klingen, aber halt doch
anspruchsvoll anders, nicht als würdest du einen Kirchenchor traditionell machen.
Hinzu kommt die künstlerische Note "KLUGSCHEISSMODUS" man will ja was besseres sein und darstellen "KLUGSCHEISSMODUS AUS"
Zur Erklärung, es handelt sich, wie ich schon sagte, um einen gemischten Chor und vom Repertoir recht bunt gemischt, wenig traditionell, mehr Musikstile der Neuzeit
für Chor umgearbeitet.

@ floxe

Meine Gedanken gehen augenblick dahin, das matched pair für den Raum als Stereobild
und zusätzlich dann für jede Gruppe eine Großmembran als Stütze, denn erschwerend kommt hinzu, das halt nicht klassisch immer der Sopran die Melodieführung hat,
sondern an dieser Stelle kann es mal jede Gruppe sein, die die Hauptmelodie hat (verständlich?)
wenn ich also für jede Gruppe eine Stütze habe, kann ich im Nachhinein mir die Zeit nehmen, wenn der Wusel-Haufen nicht dabei ist, das Material in Ruhe zu sichten und
von Fall zu Fall entscheiden, ob ne Stütze Not tut und welche?
Wird mich dann zwar noch ein bißchen Geld Kosten, aber ich möchte ja auch auf das
Endprodukt gesehen möglichst eine Runde Sache schaffen.

Hört sich viel an, gell ?! Aber, als Zeitrahmen hierfür hab ich mir zwei Jahre gesteckt,
bis die Produktion abgeschlossen sein soll....
 
wenig traditionell, mehr Musikstile der Neuzeit

wenns nicht zu kirchig klingen soll halt das hauptmikrofon nicht zu weit in der kirche aufstellen (aber auch nicht zu nahe, damit der gesamte chor in seiner breite sich entfalten kann - ebenfalls mit der breite bei AB herumspielen, ich würd einfach mal mit 50cm anfangen und dann schön langsam auseinandergehn).

wegen stützen, schadet ja nicht, wenn du sie mitaufnimmst... wenns aber auch anders gut klingt, dann verzichte drauf beim mix... nur weil du sie hast musst du sie nicht in den mix hineinnehmen :)

lg
flox
 
O.k., @floxe


für Stereo werd ich halt investieren,
was ist mit den Stützen,
hältst du die Großmembrane für tauglich für die Stützen?

Ansonsten schon mal vielen Dank für die Auskünfte,
wenn gewünscht, halt ich dich auf dem Laufenden
was ich praktisch daraus mache und wie zufrieden wir damit werden.
 

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