altes Sennheiser MD 431 Fake Schalter? Oder wie funktioniert das?

[cauerpower]

Ich habe auf Ebay 2 MD 431 gebraucht gekauft.
Sie sind kaputt, ich muss sie zurückgeben, es kommt bei beiden keinerlei Signal.

In der Hoffnung, dass es nur der Schalter ist (den ich nicht brauche), wollte ich nachschauen, ob er sich reparieren lässt oder überbrücken.

Dabei offenbarte sich, dass der Aufsatz mit Schalter keinerlei Verbindung zum Innenleben des Mikros hat.

Ergo -> Fake? Oder fehlt hier etwas?

Siehe Fotos

 

[LM18]

What ? !

Unfassbar!

Das ist offenbar sowas wie ein Hello Kitty Metaldrumset oder ein BobbyCar Porsche.

Wahrscheinlich ist anstelle einer Mikrofonkapsel ein Gummibärchen drin

Sennheiser wird das wohl nicht sein...

 

[cauerpower]

Ne Kapsel ist drin (Foto)

Vom overall Erscheinungsbild sehen sie auch wie gebrauchte Mikros aus, insgesamt wertig mit vielen Gebrauchspuren.
Außerdem ein weißer Klebestreifen mit unleserlich gewordener Beschriftung, irgendwas mit Ton- /Lichttechnik.
Der Verkäufer wirkt seriös, viele gute Bewertungen, sowie Steuernummer, also gewerblicher Händler mit Rückgaberecht.

Ich weiß, dass es viele Shure-Fakes auf Ebay gibt, aber eigentlich glaub ich das hier gar nicht.

PS: die Shurefakes sind allerdings auch echte Mikrofone, nur nicht echt Shure

 

[SOS]

zurück damit... defekt ist es ja so oder so.

 

[Basstronaut]

Das ist ja der Knaller, einfach mal ein Schalterimitat an der Seite drangeschraubt.

Ich könnte mir gut vorstellen das es sich dabei um Dummis (evtl. sogar wirklich von Sennheiser) handelt für Playback TV-Auftritte.

Wir haben mal in unser Band einen Fernseh Playbackauftritt gespielt. Die haben uns ein Schlagzeug hingestellt bei dem " Paiste" Becken aus Kunststoff dranhingen.

Auch die Marshall Wände mit denen immer so geprotz wird sind nochnichtmal Leergehäuse sondern nur Bühnendekoration.

 

[cauerpower]

Klingt einleuchtend, schon möglich

Allerdings gibts ja sowas im Korb, was die Kapsel sein könnte, ist federnd gelagert, mit Spulenwicklung etc. - Sieht irgendwie zu aufwendig für Dummie aus.

Cooles Foto btw

 

[Sampa]

Sicher dass im Schalter kein Magnet ist? Es gibt sogenannte Reed Kontakte die durch einen Magneten bedient werden. Wenn das so eine Konstruktion ist, dann würde das schon Sinn machen.
Im Schalter ist nur ein Magnet dessen Feld durch das Gehäuse geht und in der "An" Position dann knack- und verschleißfrei das Reed Relais betätigt.

So eine Konstruktion gibts bei einigen Mikroherstellen, z.B. auch bei Oktava. Ich würde meinen Popo drauf verwetten dass das das gleiche System ist.

 

[Steffi_Weigelt]

Das ist in der #tat ein Reed Kontakt! Und das ist bei allen MD 431 so. Funktioniert das Mikro auch nicht mit abgeschaubtem Schalter, ist es ggf. defekt.

ABER: Viele Sennheiser Mikros hatten damals eine andere Steckerbelegung, eben NICHT 1 Masse, 2 Hot 3 Cold, sondern 1 Masse, 2 Cold, 3 Hot.
Also mal ein Kabel löten wo 2 und 3 gedreht sind und erneut testen.

 

[Basstronaut]

Ahh, das ist doch mal ein heißer Tip von Steffi !!!

 

[cauerpower]

Es ist ein kleiner Metallstreifen in der Schalterunterseite. Das ist also möglich.

Cool danke für den Tip.
Das mit der Steckerbelegung würde ich gerne ausprobieren.
Wenn die doch gehen, würde ich sie schon gerne behalten.

Umlöten hab ich nur noch nie gemacht. Mal schauen, ob ich das hinkriege.

Irgendwo fliegt ein 10€ Aldi-Lötkolben rum, der auf seinen ersten Einsatz wartet. Werde mich melden.

Nur ohne Schalter gehts nämlich nicht.

 

[Sampa]

Umlöten hab ich nur noch nie gemacht. Mal schauen, ob ich das hinkriege.

Eine gedrehte Polarität im Stecker sollte nicht dazu führen dass das Mikro gar nicht geht.

Nimm doch mal einen Kühlschrankmagneten und halte ihn an die Stelle wo eigentlich der Schiebeschalter wäre. Vielleicht ist das Reed Relais ja defekt oder der Magnet einfach nur schwach geworden.

 

[cauerpower]

Heißt das, die gedrehte Polarität wäre quasi nur wie der Phasenumkehrschalter am Pult?
Dann müsste es ja ganz normal funktionieren.

Der Trick mit Küchenmagnet hat leider nicht funktioniert, an keinem der beiden, trotzdem Danke.

Der Verkäufer hat sich schon gemeldet, er sagt, er hat diverses Equipment im Auftrag von jemand verkauft und die Mics waren dabei. Er hat sie nicht selbst getestet und will nochmal nachfragen.
Wahrscheinlich sind die Dinger einfach kaputt und gehen zurück.

 

[Steffi_Weigelt]

Eine gedrehte Polarität im Stecker sollte nicht dazu führen dass das Mikro gar nicht geht.

Doch. Je nach Kabel und Gerät an das man das Mikro angeschlossen hat, war das "früher" oftmals so. Deswegen hatten und haben wir hier extra Kabel mit rotem Stecker in den Kabelschränken. Erinnere mich allerdings nicht, dass es mit den 421 oder 441 auch so war, irgendwie betraf das nur die 431. Warum auch immer...

 

[mikroguenni]

Eine gedrehte Polarität führt nicht dazu daß das Mikrofon nicht funktioniert. Wenn allerdings eine Fantasiebeschaltung vorliegt sind ebenso Fantasiekabel erforderlich um den Fehler auszugleichen.
Das kam früher manchmal vor wenn der DIN Stecker unsachgemäß gegen einen XLR ausgetauscht wurde. Dagegen spricht daß das MD431 immer mit XLR geliefert wurde.

Um dem Fehler auf die Spur zu kommen:

Meß doch mal mit einem Multimeter alle Widerstandswerte am XLR durch.
1-2, 1-3, 2-3 In beiden Schalterstellungen bei zusammengeschraubtem Mikrofon. Mit den Werten läßt sich schnell eine Prognose basteln.

 

[cauerpower]

Hi wieder, danke nochmal euch allen für eure Hilfe.

Ich kam jetzt dazu, die von dir vorgeschlagene Messung durchzuführen, mikroguenni.

Allerdings: ich hab hier nur so ein billig-Multimeter und ich kenn mich nicht gut aus.
Ohne Kontakt gibt es immer "1" aus, ich vermute, das bedeutet unendlicher Widerstand.
Ergebnis:
Zwischen 1 und x ist immer "1" also unendlich. Zwischen Pin 2 und 3 sind es ca. 300 Ohm.
Bei beiden Mikros und unabhängig von der Schalterstellung.

Kann damit jemand was anfangen? Kann das überhaupt theoretisch hinhauen?

Falls jemand noch ne Idee hat oder was aus den Werten rauslesen kann, probiere ich noch was, ansonsten gehen sie wohl Montag zurück.

 

[mikroguenni]

Die Werte sind genau richtig! Nur der Schalter hat keine Funktion, er ist immer "Ein"

Mit den angegebenen Werten müßten die beiden Mikros funktionieren. Ist denn Dein Kabel in Ordnung? Schirm auf Pin1, Signaladern auf Pin 2 und 3?
Nimm doch mal das Multimeter und messe nach: Jeweils Durchgang zwischen Stecker und Buchse, keinerlei Durchgang der Pins gegeneinander.

 

[cauerpower]

Mmh, ok, das wars dann wohl.
Ich habe 3 Kabel probiert und an allen gingen auch meine anderen Mikros. Daran kanns nicht liegen.
Bin jetzt auch mit meiner Geduld am Ende, noch irgendwas zu probieren.

Schade eigentlich, die sollen schon ganz nett klingen.

Danke nochmal für eure Tips und Unterstützung

 

[mikroguenni]

Das klingt alles recht unlogisch:

Du mißt 300 Ohm zwischen pin 2 und 3. Das ist genau die Kapselimpedanz und damit müßte das Mikrofon in Ordnung sein. Wenn Du zwischen 2 und 3 misst sollte ein "Knirzeln" an der Kapsel zu hören sein. Ist das so?

An was für ein Gerät hast du das Mikrofon angeschlossen?

 

[Sampa]

Du mißt 300 Ohm zwischen pin 2 und 3. Das ist genau die Kapselimpedanz und damit müßte das Mikrofon in Ordnung sein

Hat das Mikro denn noch einen Übertrager am Ausgang? Wenn ja, dann misst er ja nur die Sekundärwindung, die kann ja in Ordnung sein und trotzdem die Kapsel defekt.

 

[cauerpower]

Nein, kein knirzeln, Guenni. Niente. Nada.

Sampas theorie klingt plausibel - zumindest, wenn die Sekundärwindung zufällig auch 300 ohm hat.

Edit:

An was für ein Gerät hast du das Mikrofon angeschlossen?

RME UC Interface, das funktioniert schon alles, das habe ich kontrolliert.