Akustikgitarren recording

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Guest
Hallo, ständig muß ich Diskussionen führen mit Leuten, die ihre Akustik-Gitarren per eingebautem Tonabnehmer direkt ins Pult spielen wollen ("wozu habe ich mir denn das teure Teil gekauft" ).

Ich spreche jetzt wirklich nur von der Studiosituation, Livebühne ist `ne andere Baustelle.

Selbst die Taylor-Klampfen, die wirklich keine schlecht klingenden TA eingebaut haben, sounden per Mike aufgenommen einfach besser.

Bitte versorgt einen alten Akustikgitarren-Freak mit Argumenten pro Mikroabnahme. ;-)

Oder sehe ich das zu eng ?
 
Hi,

also ich kann dich da beruhigen - ich habe noch keine Aufnahme gehört (also Studio versteht sich), wo ein Gitarrenpreamp besser klang als eine Abnahme mit nem ordentlichen Mic in ner guten Position! Kann ich mir auch gar nicht vorstellen - einziges Argument wäre, wenn das Mic mega schlecht ist und der Aufnahmeraum so schlimm klingt, dass man dann doch besser den Tonabnehmer nimmt. Aber selbst mit nem SM58 klingt ne Akk. Gitarre bei ordenlticher Positionierung besser!
Natürlich hat dies wieder viel mit Klang- und Hörgewohnheit zu tun - heute ist ja alles möglich und wer auf den harten, mittigen Klang der Tonabnehmer steht?

Was weiterhin dagegen spricht, ist die Unflexibilität der Tonabnehmer! Klar kann man am EQ schrauben, aber das ist ja immer ein destruktiver Eingriff ins Signal - einzig ein frei positionierbarer Tonabnehmer wäre hier etwas flexibler! Mit dem Mic kann man zig verschiedene Sounds, nur mit der Micposition, aus der gleichen Gitarre herausholen.

Grüße,
Christoph
 
Ich nehm die A-Gitarre bei Aufnahmen immer über ein Mic ab, weils um Längen besser klingt.
Diese eingebauten Piezos o.ä. + Preamp sind ganz praktisch für die Bühne, für´s Recording aber imo nicht wirklich geeignet.

Grüße
Cos
 
Wenn hier schon die Fachleute am Start sind, dann habe ich doch gleich mal ne Frage.
Wie nehme ich am Besten ne Akustikgitarre auf, also mit Micro ( versteht sich :-D ).

Kann man das hier so ohne Bildchen über Mircofonierung kurz beschreiben ?

Kann, bzw. sollte man da auch ein neumann u87 dafür nehmen ?

Alternative wäre noch ein Solidtube, AKG C 1000 oder ein AGK D 190 ES vorhanden.

geht da was ?
 
Hallo steelyard,

ich schließe mich 100% meinem Vorredner an. Ich würde Die einfach einen kleinen Trick vorschlagen. Erklär den Gitarristen, die Du aufnimmst und welche ihren Tonabnehmer docheinfach vor diesen zum Aufnehmen zu benutzen. Aber um "noch einen volleren Klang zu bekommen", nimmst Du zu "stützen" des so tollen Tonabnehmers noch zwei Mikros dazu. ;-)
Das Mischverhältnis kannst Du Dir jetzt sicher denken, den Tonabnehmer setzt Du einfach leise drunter und die Mikro - ein Kleinmembranmikrofon auf den Steg gerichtet (etwas vom Schallloch weg, mehr den Hals der Gitarre aufwärts, aber auch nicht zu weit - durch hören die beste Position herausprobieren) und ein Großmembrankondensatormikrofon unterhalb des Schallloches, mit etwas Abstand auf den Körper der Gitarre gerichtet. Ist natürlich nur pi mal Daumen und findest Du nur durch eigenes probieren genauer für Deinen Fall raus, aber prinzipiell sollte das schon ganz gut klappen.

Bei mir besteht bei einer Akustikgitarre mit vorhandenem Tonabnehmer eine Aufnahme auch meistens aus drei Spuren die ich dann somit bei Bedarf breit im Stereobild verteilen kann - > von Innen nach Außen Line Out der Gitarre, Großmembran und weit Außen das Kleinmembran. Aber Vorsicht, nicht zu weit im Stereobild verteilen, sonst kann´s künstlich wirken und evtl. können Phasenschweinereien mit dem Line Out und den Mikros passieren.

Also dann, viel Erfolg und Grüße vom P.
 
Hy Loopz,

zu generellen Positionierung hab ich ja schon was geschrieben. Deine Mikros kenne ich bis auf das C1000 nur vom Namen, nicht vom Arbeiten. Das ist dafür wunderbar geeignet, als Kleinmembran auf den Steg damit! ;-)

Viele Grüße, P.
 
Uups,

jetzt habe ich erst hier peinlichen nen Roman geschrieben und gerade erst gesehen das Du schon alles genauer erklärt hast. Wahrscheinlich werde ich aber nicht darum herum kommen, mir mal ein Buch darüber zu kaufen.

Danke !!

Kann jemand was über den Einsatz mit meinen Micro's sagen ??

Neumann U87, AKG Solidtube, AGK D 190Es und AGK C 1000
 
Aufs Schallloch ist auf jeden Fall nicht so gut (schneidender, basslastiger Sound) immer etwas mehr links oder rechts davon.

Der Steg ist das Ende, an dem die Saiten befestigt werden auf den Gitarrenkorpus (wenn du auf die Gitarre drauf schaust und der Hals rechts ist, dann ist links der Steg).

Vom Schallloch aus mehr Richtung Hals gibt einen weichen Sound - auch die Entfernung des Mics von der Gitarre ist wichtig. Da sollte man schon mal ein paar Minuten experimentieren!

Greets,
Christoph
 
Hy loopz,

da war die Wortwahl meinerseits tatsächlich etwas unpräzise. Steg ist nicht unbedingt das richtige Wort, eine Gitarre hat wenn man es sonst so will, mehrere Stege... :)
O.K. also noch mal ein wenig genauer. Also das Mikro wird nicht direkt auf das Schallloch gerichtet. Das kannst Du ja mal probieren, dann wirst Du sicher auch gleich wissen, warum. :-D Du wirst unter Umständen viel zu viel Bass einfangen, außerdem werden die Anschlaggeräusche sehr dominieren, beides ist ja nur bis zu einem bestimmten Maß erwünscht.

Darum zwei Mikros, Eins nimmt mehr den Anschlag und das "Schwingen" der Saiten auf - das Kleinmebranmikro und das Andere mehr den Klang der Gitarre an sich, die Fülle - das Großmembran.
Stell Dir vor, Du würdest jetzt von vorn auf die Akustikgitarre schauen, so als würde ein Gitarrist vor Dir auf einem Stuhl sitzen und Du siehst in sozusagen frontal. Dann 10cm unterhalb es Schallloches, vielleicht nochmal 10cm nach links (wenn es eine Rechthändergitarre ist, sonst natürlich andersherum) und tja, das ist jetzt eine Geschmacksfrage, sagen wir 20-30cm vom Körper der Gitarre weg das Großmembran anbringen und durch Drehung !leicht! auf das Schallloch richten.
Das Kleinmembranmikro bringst Du rechts vom Loch, in Richtung Gitarrenhals an, so daß es die Saiten von oben aufnimmt und zwar nicht zu nah am Schallloch über den Daumen gepeilt an ca. der Stelle, wo der Körper der Gitarre aufhört und nur noch der Gitarrenhals bis vor zu den Stimmschrauben geht, ein wenig weiter links vielleicht.
Das läßt sich im Text nur schwer präzisieren, da ich ja die Gitarre nicht vor mir habe. Wie gesagt, als Richtlinie ist das glaub ich ganz O.K., denn Rest, wie genau also Deine Gitarre klingt, an welcher Stelle wie gut, mußt Du selber durch Hören herausfinden.

Alles klar? Müßte ja diesmal verständlicher gewesen sein... ;-)

EDIT: lordbuggy war aber fix...hehe

Nochmals Grüße, P.
 
Das Problem bei den meisten Piezo-Pickups ist, dass sie den akustischen Klang der Gitarre nicht richtig erfassen können. Zwar nehmen diese Pickup-systeme die Schwingungen des Korpus' auf, jedoch haben sie meistens einen recht analytischen hellen Klang, der die Wärme und akkustische Fülle vermissen lässt. Auch magnetische Pickups (sehr selten bei A-Gitarren) können keinen zufriedenstellenden Klang liefern, da diese zwar die nötige Wärme liefern, ihnen jedoch die Brillianz und "Exaktheit" fehlt. Es gab mal von Takamine einen DSP gesteuerten Preamp, der ganz gute Piezo Sounds liefert (weiß nicht ob's den noch gibt), aber trotzdem fährt man mit einer guten Mikrofonierung immer besser, wenn der Klang möglichst "akustisch" sein soll.
Meine persönliche Lieblingsmikroposition: Das Mikro in Höhe des 12. Bundes angebracht ca. 15-20 cm vom Hals entfernt mit leichter Neigung Richtung Schalloch.

Gruß
 
Hi,
Ich hab auf meiner Webseite mal einige Bilder von ner Akustik Aufnahme ( OK die Gitarre hat F Loecher und keinen eingebauten PU )
eingestellt, da kannst mal zur Anregeung schauen, wie ich die Mikes aufgestellt hab.
www.chaosland-tonstudio.de

Fuer die eigentliche Aufnahme hab ich dann nachher aber doch 2 Kleinmembranen aufgebaut, die Position war aber fast identisch...

Und ansonsten: Wie ptr es beschrieben hat: Du benutzt einfach nur zusaetzlich ein paar "Stuetz Mikrofone" um einen volleren Sound zu bekommen.
Und wirfst die ganz hartnaeckigen Spieler beim Abmischen raus...

mfg
 
Ich danke Euch !!

Werde das gleich mal ausprobieren.

Wie'ne Akustik Gitarre klingt weiss ich ja, also brauch ich jetzt nur noch die richtigen Positionen finden, damit das Ding nicht klingt wie durchs Telefon aufgenommen.

DANKE !
Gruss
Volker
 
Welche Mics sind dafür geeignet?
Bitte auch billigere nennen.
Reicht ein SM58?
Gruß Max
 
Hy Max,

generell kannst Du mit fast jedem Mikro eine Akustikgitarre aufnehmen, am besten geeignet sind aber erstmal Kondensatormikrofone, da sie feinfühliger aufgrund der Art und Weise der Membran reagieren und in diesem Fall in den Höhen transparenter auflösen, was für Akustikgitarren ein ganz wesentlicher Faktor ist.
Hast Du denn ein Kondensatormikro oder was steht denn sonst zur Auswahl?
Wenn nicht, würde ich wahrscheinlich versuchen, das SM58 ungefähr in der Position vom oben beschriebenen Kleinkondenser zu bringen und ein Tick mehr in Richtung Schallloch gehen. Richtig gut geeignet ist es aber trotzdem nicht, da es für Gesang entwickelt wurde. Somit liegt die Betonung bzw. Anhebung von Frequenzen bei dem Mikrofon in einem anderen Bereich, als eigentlich benötigt.
Versuch am Besten viele Originalhöhen mit einzufangen, denn das wird sicher das Hauptproblem werden.
Versuch dann beim Mischen drauf zu achten (je nach Art und Weise des Songs), daß Du evtl. Mitten ab ca. 700 bis 2,500 Hz ein wenig herausdrehst, je nach Stimme kannst Du auch zwischen 2,5 und 4 kHz eine Menge rausnehmen und lieber Höhen bei 10 - 12kHz reindrehen. Je nach Nähe des Mikros zur Gitarre hast Du schon genügend Bässe drauf, wenn nicht - bei einer Akustik kann man in der Regel ein wenig tiefer gehen als bei E Gitarren ohne, daß es matsch - also zwischen 80 und 100 Hz. ;-)

Gib evtl. nochmal wegen anderen Mikros Bescheid, bis dahin viel Glück, P.
 
Hi,
Als Mikros zum A Git aufnehmen eignet sich wie ptr es beschrieben hat, zunaechst wirklich fast jedes.
Meine persoenlichen Erfahrungen:

Kondenser Mikros auch aus der unteren Preisklasse liefern dabei bereits bessere Ergebnisse wie dynamische. Aber mit einfachen und guenstigen Kondensern ( Preislich etwa zum SM 58 vergleichbar ) musss sehr sorgfaeltig positioniert werden. Je besser die Mikros werden, desto einfacher wird es mit dem aufstellen. Auch solche Sachen wie Grundrauschen des Mikros und leichtes "sich bewegen mit dem Instrument" beim Einspielen nehmen edlere Mikros gutmuetiger hin.
Ich habe mit EM 800, EM 900, SC 400, SC 450 , SC 600 ( alles Hausmarke Thomann ) sowie mit den Studio Projects B1 und C1 A Git aufgenommen, die Ergebnisse koennen sich durchweg hoeren lassen.
Die Hoehenanhebung bei den Teebohnen kommt der Aufnahme von A Gitarre fast zugute.
Bis auf das C1 sind diese Mikros alle zwischen 40 und 100 Euros schwer...
Das C1 liegt bei etwa 230 Euros.

Richtig amtliche Ergebnisse ohne grossen Aufstell - Aufwand hab ich mit dem C1, und mit meinen neuesten Zugaengen, den Elation KM 201 erzielt. OK, die Elation spielen in einer ganz anderen Liga, werden beim Rundfunk und vom Fernsehen eingesetzt und in vielen grossen Studios...
(So um die 400 Euros )

mfg
 
Ich habe noch ein Großmembraner. Dieses stelle ich aber etwas weiter weg.
Danke noch für euere Antworten
Ich werde mich dann mal auf die Suche nach einem oder zwei KLeinkondensern machen.
 
Hy Max,

immer mit der Ruhe und lieber nochmal den Beitrag genau durchlesen! ;-)
Du bräuchtest eigentlich nur !ein! Kleinmembrankondenser, wenn Du noch ein Großmembran hast und selbst das würde ich mir erstmal sparen, wenn Du nicht denkst, daß es jetzt sofort ganz unbedingt und dringend sein muß...;-)
Ich denke mit dem "Großen" allein wirst Du schon sehr gute Ergebnisse erzielen können, wenn Du das evtl. mit Deinem SM58 kombinierst, sollte das aber noch ein wenig besser klingen, Positionen etc. stehen ja schon weiter oben im Beitrag.

Also dann, auf geht´s, Grüße, P.
 

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