Akustik-Gitarre live - wie bekommt man einen guten, warmen Sound?

  • Ersteller speedtom
  • Erstellt am
Nicht, dass ich das unbedingt so empfehlen würde, zumal es sich in meinem Fall auch um eine Nylongitarre handelt, aber ich benutze ein Zoom G3 für meinen Akustikkram. Das bietet als eine Effekteinheit dopplete vollparametrische Bänder an. Also 2 mal jeweils Frequenz, Bandbreite und Gain. Davon habe ich tatsächlich 3 in Reihe geschaltet, macht 6 vollparametrische EQ Bänder. Die kommen direkt nach dem Eingang, ich nutze die ausschließlich, um doofe Frequenzen quasi chirurgisch zu entfernen - und so'n 30 Jahre alter passiver Piezo in einer nicht sonderlich exklusiven Yamaha-Klampfe hat *einiges* an doofen Frequenzen zu bieten, von hupenden Bässen über mumpfende Tiefmitten, über Piezo-Hochmitten bis zu klickenden Höhen wird alles geliefert. Aber die EQs schaffen da dann ordentlich was weg. Danach läuft das Signal in einen dezent eingestellten Compressor, dann in einen grafischen EQ (den nutze ich dann für die tatsächliche Anpassung an die Umstände) und last but not least in einen Hall.
Das Ganze würde ich so nicht auf einer ernsthaften Aufnahme stehen lassen, aber als Live-Sound geht das erstaunlich gut.
Das Zoom bietet eben den in meinem Fall immensen Vorteil, mehrere parametrische EQs (bis zu 6, dann sind die FX Slots voll) hintereinander schalten zu können.
Gibt's im Übrigen auch in kleiner im MS-50G und im grundsätzlich schon eher für akustische Instrumente abgestimmten MS-70 CDR:
https://www.thomann.de/de/zoom_multi_stomp_ms_70_cdr.htm
Halte ich für sehr empfehlenswert, die Teile. Laufen auch mal bis zu 6 Std. über Batterie, oder über einen Mini-USB Anschluss.
Ich benutze das G3, weil es auch noch einen Looper hat, mit dem spinne ich gelegentlich ein wenig rum. 'Ne eingebaute DI Box hat's zudem, auch praktisch.

So, und all das klappt auch gut mit ner Drahtakustik - wobei ich das nur recht kurz getestet habe, denn aktuell spiele ich live nur die Nylon. Und wenn man sogar einen Preamp für ein paar Vorregelgeschichten an der Gitarre hat, kann man sich bestimmt auch das ein oder andere parametrische Band sparen.

Als Praxistipp nebenbei: Das Einstellen von parametrischen EQs kann ja durchaus Zeit kosten. Um das ein wenig effizienter zu gestalten, habe ich einen weiteren Looper vor das G3 geschnallt und da was aufgenommen. So spielt der Looper Gitarre und ich kann das Menüfummeln in Ruhe mit beiden Händen erledigen. Wenn man keinen Looper hat, kann auch die DAW zum Gitarrespielen herhalten (für akustische Gitarren braucht man keine Reamping-Box).

Ein weiterer Tipp von mir wäre, einen Hardware IR Loader zu nutzen. Ich plane da für mich auch eine Umstellung, sobald mein AMT Pangaea das elektrische Pedalboard verlassen darf (nächsten Monat). Habe mir schon einen prima IR zusammengefummelt, eine Mischung aus diversen EQs und den akustischen IRs, die so im Netz rumflattern. Da geht dann noch mehr. Man kann dann das rohe Gitarrensignal aufnehmen und schießt sich von seinen EQ Einstellungen (oder eben auch dem Mix aus akustischen IRs) einen finalen IR und ist ganz glücklich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Zoom bietet eben den in meinem Fall immensen Vorteil, mehrere parametrische EQs (bis zu 6, dann sind die FX Slots voll) hintereinander schalten zu können.
Kenne das Zoom nicht, aber eben das würde ich im Zusammenhang mit akustischer Gitarre auch als Vorteil sehen: mehrere parametrische EQs.

Bei meinem erwähnten 19"-Dings ist es auch so, dass man zumindest zwei parametrische EQs hintereinanderschalten kann, und das scheint mir auch die Eigenschaft zu sein, die es (nach mindestens einstündigem Gefrickel an den Einstellungen) am Ende "gebracht" hat.
 
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Vielen Dank an alle, ich werde verschiedene Sachen antesten und sage Bescheid wer gewinnt!
 

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