Akkustik in Klubs

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nixoblivion

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Hallo allerseits.
Ich bin Techniker in einem Mittelgroßen Klub (200 stehplätze), in dem sehr verschieden Bands spielen (Jazz bis Metal und so ziemlich alles dazwischen). Er ist auch manchmal ganz leer (20 leute) und manchmal zum bersten voll (bis zu 250).

Ich kenne mich mit Akkustik in Regieräumen schon ganz gut, da gilt es ja mal Hauptsächlich die ersten Reflexionen am Hörplatz zu minimieren bzw. zu verspäten. Auch den Nachhall sollte man linear minimieren und besonders auch auf stehende Wellen achten.
Wie ist das nun in einem Konzertsaal? Man kann ja nicht auf einen Punkt optimieren. Ich nehme an, man versucht einmal die Mitte, vorne und hinten zu optimieren.

Die Frage ist wie kann man dies relativ Günstig machen?? Unser Lokal hat nicht das Geld, um in die Akkustik zu investieren (oder will es nicht ausgeben). Ich wäre schon froh, wenn ein paar hunder Euro dafür verwendet werden können!!

Derzeit ist um die Bühne herum Noppenschaumstoff (ich nehme an 5cm) und darüber Molton gehängt. Ich weiss nicht ideal, aber besser als nichts!! :)
Wir haben von jemanden einige Akkusitkschaumstoffplatten bekommen (etwa 40 wenn ich mich richtig erinnere).
Welche Fläche sollte man als erstes absorbieren? Die Hinterwand (auch in der Nähe des FOH), die Seitenwände oder doch die Decke? Die hinterwand wäre am leichtesten und schnellsten und würde meiner Meinung viel gegen Flatterechoes helfen.

Was für Methoden könnte man außerdem verwenden, um den Raumhall zu minimieren??
Wie schauts mit Eckabsorbern aus? Bringt das was bei der Raumgröße??

Wenn ich das nächste mal im Lokal bin, versuch ich eine Skizze des Raumes zu machen, damit ihrs euch besser vorstellen könnt. Ich freue mich auf jedenfall schon auf eure Meinungen :)
 
Kann mir denn keiner hier weiterhelfen?

Wie kann man die Reflexionen im Raum am besten bedämpfen (da es ja nicht einen Sweet-Spot gibt)? Muss man die ganze Halle Absorbieren/Diffusieren, oder gibt es Stellen, die Priorität haben?

Nach meiner Einschätzung wäre es in der Reihenfolge:
1. Bühne (Bode, Wände, Decke)
2. Hinterwand (direkte Reflexionen von der Bühne)

und dann ists halt die Frage, Decke oder Seitenwände??

Wie schauts mit den Moden aus? Wie kann man diese am besten bekämpfen? Mit Eckenabsorbern wird sich wohl in so einem Großen Raum nicht viel Spielen, oder?
 
Kurz und schmerzhaft?

Such dir jemanden der sich damit auskennt, anders wirst Du zu keinen befriedigenden Ergebnissen kommen. Und die Vorstellung mit ein paar hundert Euro auszukommen solltest Du dir genauso abschminken wie die Illusion mit Noppenschaumstoff und Molton irgendwas zu verbessern.

Schreib hier mal eine Mail hin, günstig und professionell

http://mikasmietshaus.de/


BTW: Akustik schreibt sich mit einem "K".
 
Ich kenn mich mit Akustik gut aus, aber eben nur in Regieräumen, wo es genau einen Sweetspot gibt!!

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das Ganze dann aussieht, wenn man keinen Sweetspot hat, bzw. es ein Viel größerer Raum ist!

Ich bin nicht unwissend über das Thema Noppenschaumstoff. Jedoch hängt um die Bühne herum schon der Schaumstoff mit Molton darüber! Außerdem ist es mir lieber, dass wenigstens die höheren Frequenzen nicht reflektiert werden (besonders auch wegen Feedbacks)!

Danke für den Link, aber ganz ehrlich, dieser "Akustiker" konzentriert sich eben genau auf Studios und das brauch ich eben nicht! ;)

Ich hätte gerne Tipps in welche Richtung ich schaun soll... Welche Prioritäten es in größeren Hallen gibt!
Ich kann zwar akustische Messungen in der Halle machen, jedoch weiss ich eben nicht an welchen Punkten das Sinnvoll ist!
 
Ja, ich merk schon Du scheinst zu viel zu wissen, als das Du dir was sagen lassen würdest...
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Ja, ich merk schon Du scheinst zu viel zu wissen, als das Du dir was sagen lassen würdest...


Das ist die zweithäufigste Krankheit auf Recording.de
Die häufigste ist die,... bei der die Nutzer so viel wissen, dass sie gar nicht mehr in der Lage sind anderen Usern zu helfen... weil die es ohnehin nicht verstehen würden.


mal on topic


Bühne ist schon mal ein guter Ansatz. In so kleinen Venues ist alles was das Schlagzeug ein bisschen unter Kontrolle bringt ein Zugewinn. Untersuch mal die Raummaße, inkl. Raumhöhe, Bühnenhöhe, Mischerposition etc. Vermutlich werden Dir dabei selber schon ein paar Dinge auffallen.

Allzu grosse Erwartungen an Dämmungsmassnahmen etc. solltest Du aber nicht haben. Auch die Feedback Probleme wirst Du damit nicht in den Griff bekommen. Da ist einzig und allein ein EQ und ein vernünftiger Techniker verantwortlich.
 
Was auch ein großes Problem in diesem Forum zu sein scheint, ist dass man gerne mißverstanden wird :)

Die Sache ist so, ich bin Techniker in dem Lokal, der Chef möchte kein Geld für Akustik ausgeben, was ich von Seinerseite aus auch verstehen kann!
Ich würde gerne mit einfachen Mitteln den Raum etwas verbessern. Der Nachhall ist teilweise unerträglich.

Mit der Raummeßung hab ich mir schon vorgenommen, habe auch den chef nach einer Skizze des Raumes gefragt, ist aber noch nicht da...
Wie ist es denn mit Messungen, wo ist es Sinnvoll diese im Raum zu machen? Technikerplatz, und dann an verschiedenen Stellen im Raum, mal näher mal weiter weg von der PA?
 
Moin

Der günstigste mir bekannte Dämmstoff ist Steinwolle. Ist aber scheiße zu verarbeiten.

Daraus kannst du auch Absorber bauen: http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-120.html

In deinem Fall müßtest du aber die Wände damit zukleistern und wichtig: Stoff vorspannen. Atemschutz tragen. Stoff gibts sehr günstig im Internet.

Wo genau? Vor allem da, wo es parallele Wände gibt.

lg
bird
 
Wie sieht's aus mit PA "einrauschen" (so heißt das glaub ich korrekt) ?
Hab damit keine praktischen Erfahrungen, aber ich war schon in Clubs wo's üble Raumresonanzen (im Bassbereich) bis zur Schmerzgrenze gab.


Soweit ich weiß bräuchtest du dafür ja nur nen guten Eq und müßtest damit die Resonanzen rausziehn.
Aber andere haben da sicher mehr Erfahrung.
 
"Die Frage ist wie kann man dies relativ Günstig machen"

Nein, das ist kostenintensiv und ne Sache fuer den Profi - Alles andere ist Flickschusterei
So naiv kann doch keiner sein, sowas fuer ein Handgeld in den Griff zu kriegen.

PS in Clubs bzw Veranstaltungsræumen gibt es auch Brandschutzauflagen, deshalb ueberleg dir gut ob deine Bastelstunde abgenommen wird zumal es den Publikum, den Bands - viel schlimmer, den Chef - bislang auch nicht intressiert hat. Im schlimmsten Fall wird der Laden solange zugemacht, bis die Flickschusterei behoben ist und dein Chef wird dir dann herzlichst Danke sagen, erst Recht wenn ein Bussgeld fællig werden sollte.
 
Wenn ich die Posts hier lese, habe ich leicht das Gefühl dass Akustik hier verallgemeinert wird.
In einem Regieraum willst du die Abhörposition von genau einer Person perfektionieren. Das kennst du ja. In einem Konzertsaal, willst du nicht dass nur die Leute in der ersten Reihe den perfekten Sound ab bekommen. Sondern du willst für alle im Raum ein Klangerlebnis schaffen.
Die Musik soll auch Klingen und sich im Raum entfalten. Was im Regieraum eher unerwünscht ist.

Als Beispiel nehme ich den Konzertsaal indem ich meine erste CD mit einem Orchester aufgenommen habe. Der Saal hatte viele Ecken (Diffusoreffekt) um die Musik im ganzen Raum zu verteilen. Zudem waren auf den Seiten des Raumes schwere Vorhänge aufgehängt (Absorber)
Der Raum hatte eine Nachhallzeit von 1.5 - 2.0 Sekunden. Was sehr angenehm ist für den Zuhörer.

Dein Ziel sollte sein, den Schall gleichmässig im Raum zu verteilen und innerhalb von 1.5 - 2.0 Sekunden zu Absorbieren. Dein Club soll nach Raum klingen und nicht jeden Ton sofort schlucken.

Die einzige Ausnahme wäre hier die Bühne. Da ist vor allem die Band froh wenn sie sich klar hören können über die Monitore. Da musst du entweder den Schall von der Bühne weg reflektieren, oder möglichst gut absorbieren.

So, zum Schluss muss ich noch Loftone recht geben. So ein Job ist etwas für Leute vom Fach. Es gilt Brandschutzbestimmungen einzuhalten. Es gilt fachgerechte Messungen durchzuführen um den Aufwand den ihr betreiben müsstet auch einschätzen zu können.
 
Ne hämmernde Bassdrum plus Bass in einem Raum mit "1,5-2,0 Sekunden Nachhallzeit" stell ich mir nicht schön vor.

Und übrigens die Nachhallzeit ist auch abhängig von den Frequenzen, aber war ja eh klar...
 
Hallo,

Eure PA für diesen Saal ist auch schon optimal gestellt bzw. geflogen? Den hier kann man schon mal die ersten Fehler machen... Z.B.: LS falsch gewählt; zu niedrig platziert, sodass man recht laut machen muss, damit hinten noch was ankommt; mit dem LS direkt auf die hintere Wand gezielt und mehr Echos provoziert?

Ich nehme auch an, das Ihr mit stehenden Wellen im Bass zu kämpfen habt? Schon mal an cardiode Bässe gedacht, die nach vorn gerichtet abstrahlen und nach hinten (Richtung Bühne) auslöschen? -> Das kostet dann aber mal richtig Geld... ;-(

Gutes Gelingen!

Matthias
 
@digital domain, Genau. Der Nachhall ist sehr anstrengend zum mischen. Die Verständlichkeit der Stimmen ist recht schlecht, bzw. die Musik ist verschwommen!

Mir ist schon klar, dass ich mit ein paar 100ern nicht viel machen kann. Aber ich mlchte mal anfangen! Es muss nicht gleich ein Klasse Saal sein, sondern er soll sich langsam bessern!

quote]bukka schrieb:
Hallo,

Eure PA für diesen Saal ist auch schon optimal gestellt bzw. geflogen? Den hier kann man schon mal die ersten Fehler machen... Z.B.: LS falsch gewählt; zu niedrig platziert, sodass man recht laut machen muss, damit hinten noch was ankommt; mit dem LS direkt auf die hintere Wand gezielt und mehr Echos provoziert?

Ich nehme auch an, das Ihr mit stehenden Wellen im Bass zu kämpfen habt? Schon mal an cardiode Bässe gedacht, die nach vorn gerichtet abstrahlen und nach hinten (Richtung Bühne) auslöschen? -> Das kostet dann aber mal richtig Geld... ;-(

Matthias[/quote]


Ja die PA hängt inzwischen, leide aber auch noch knapp über der Bühne. Jedoch ist sie recht hoch, also näher zur Decke als zum Bühnenboden. Die LS sind leicht nach innen und unten geneigt, damit der HT nicht direkt auf die Seitenwände/Decke bläßt!
Probleme im Bassbereich sind ja auch praktisch ein Muss bei einem nicht behandelten Raum. Diese werde ich auch nicht loswerden, das wäre zu viel Aufwand!

Aber ich möchte nur einmal den Nachhall im Raum etwas minimieren und da ist die Frage ob Hinterwand oder Decke zuerst absorbiert werden sollte, bzw. wenn auf der Decke dann in welchem Teil (die ist ja ziemlich lang, möglicherweise sind manche Bereiche wichtiger als Andere)
 
Viele Dinge die gebracht wurden sind richtig und beachtenswert und die Idee der Dämmung ist auch nicht ganz falsch. Jedoch würde ich grundsätzlich behaupten, dass einem schlechten unausgewogenen Klang häufig ein "nichtwissender" Techniker zugrundeliegt.

Natürlich gibt es Räume die akustisch sehr bescheiden sind. Wir haben Veranstaltungen schon in einem Club gemacht, der mehr ein Aquarium als alles andere war. Die Bühne grenzte direkt an zwei Scheiben ca. 3x2m und 2x8m. Die Decke war aus unbehandeltem Beton und genauso reflexierend wie die Scheiben. Doch auch da kann man mit Hilfe eines EQs sehr gute Ergebnisse erzielen.

Daher tendiere ich auch in diesem Fall dazu, zu behaupten, dass die Anlage einfach unzureichend eingemessen ist.

Wenn ich Bilder der Location und evtl. die Daten der PA hätte könnte ich vielleicht ein zwei genauere Tipps geben was helfen könnte. Es hat einen Grund, dass die Akustik von Räumen ein eigenes Berufsfeld ist. ;-)

Infos allgemein zur Akustik gibts hier:
http://www.baunetzwissen.de/index/Akustik_222.html

du kannst mir gerne eine pn schreiben, dann helfe ich dir auch gern spezifisch weiter.
 

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