Ärger mit dem Techniker. Signal splitten?

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Ich habe schon öfter hier gepostet, aber nun brennt die Luft.
Ich nutze live relativ abgefahrene Effektgeräte für den Gesang, die ich selbst auf der Bühne steuere. Meine Mikros und Synths sind an das Mackie 1202 angeschlossen. Der Main Out geht dann an den Techniker. Natürlich bekommt er in diesem Fall lediglich das effektierte Signal.
Vergangene Woche ist um ein weiteres Mal ein Tontechniker fast in Tränen ausgebrochen, als er unseren Aufbau sah. Er sagte, ohne zusätzliches trockenes Signal würde das alles wenig Sinn machen. Das konnte ich nachvollziehen, liess sich aber in der Situation nicht realisieren, weshalb wir mit dem alten Aufbau spielten. Wie gehabt; keine Probleme.
Um meine Streitigkeiten mit den Tontechnikern dieser Welt ein für alle Male beizulegen, habe ich nun vor die Mikrosignale vor den Effektgeräten zu splitten. Dann geht ein trockenes und ein effektiertes Signal an den Techniker. Habe ich da richtig gedacht oder ist das alles völlig unsinnig? Könnte ich das Splitten oder sonstwas nicht auch mit dem Mackie realisieren?
Zu euer Info, zurzeit nutze ich das Kaoss Pad (über den Aux-Weg des Mackies oder gelegentlich mal direkt, da es einen Vorverstärker besitzt , das AirFX über [g=84]Insert[/g] und ein VX-400 mit direktem Input). Wie ihr seht nutze ich zwei Mikros. Eins für das Kaoss Pad und das AirFX und das andere direkt am VX-400.
Wie kann ich nun die Signale am preisgünstigsten und möglichst effektiv splitten, bzw. den Techniker zufrieden stellen.
Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
 
Ich denke, eine Splitbox (4x 1-in-2 für 99 EUR beim großen T zu haben)
könnte das tun, was du brauchst. Dein Mackie wird ja keine Auxe mehr frei haben, über die du zwei unbearbeitete Vocalspuren zur Verfügung stellen kannst.

Ich denke aber, du müsstet eigentlich den Tontechnikern erklären, daß sie im Fall deiner Vocals eine fertig produzierte Spur erhalten, bei der die Effekte mit zur Performance gehören.

Versuchs mal mit einem Beispiel:
Ein Tontechniker muss doch auch damit leben, daß Gitarristen GT-8/POD/Tretminen etc auf der Bühne stehen haben, und das Signal, was er mit dem Mikro abnimmt, schon verhallt , komprimiert, gechorused und wasweisichwasalles ist.


Wobei ich die Position der Tonis auch verstehen kann - wenn da krasse Effekte abgehen, würde ich als Tonmann auch befürchten, daß es, wenns den Leuten nicht gefällt, daß diese Leute MICH ansehen und denken "was macht diese Soundschlampe da für einen Scheiss".
Das kommt aber wohl nur bei zwei Extrembeispielen vor:
A: Der Toni kennt dich nicht, und will sich vorsichtshalber mit zwei Rohspuren absichern
B: Der Toni kennt dich genau, mag deinen Sound nicht, und will sich genau deshalb mit zwei Rohspuren absichern (was ich nicht hoffe, weil das sowieso ein schlechtes Arbeitsklima wäre)
 
Ich stimme meinem Vorredner zu. Aber das löst vorerst Dein Problem nicht.

Du mußt da etwas anders denken:

Du darfst ihm nicht das trockene Signal und separat das effektierte Signal schicken sondern....

Du mußt ihm das trockene Signal und das REINE Effektsignal liefern.


Es besteht noch eine Möglichkeit. So mache ich es manchmal da auf größeren Bürgerfesten etc. die Leberkässemmel-Tontechniker-Fraktion meist nur einen [g=108]Hall[/g] für alles verwendet und diesen betonfest zementiert nie ändern weil er schon seit Jahren schon so im Effektgerät eingestellt ist und die Regler schon so verklebt sind daß sich da nichts mehr ändern läßt. Außerdem fehlts da sehr häufig am Verständnis für die Musik, Stimme und überhaupt was ein "[g=108]Hall[/g]/Delay" so alles in sich hat.

Also, diese zweite Möglichkeit ist:
Ich lasse meinen Mischer weg, stöpsle uns ganz normal in die Stageboxen. Er bekommt also trockenes Signal (außer von den Keyboards und Gitts).
Ich verlange aber von ihm, daß er seinen AUX-Weg für die Effekte im Gesang zu mir auf die Bühne schickt! Das schnapp ich mir und geh in mein Effektgerät. Von dort wieder zurück zu seinem Pult. Dann kann er unten den Anteil am besten regeln. Hintergrund des ganzen ist, daß ich pro Song meist unterschiedliche Effekte nutze und diese per [g=32]Midi[/g] automatisch umgeschaltet werden, teilweise sogar mitten im Song. Damit wäre jeder Fremdtechniker hoffnungslos überfordert. Und [g=32]MIDI[/g] kann ich "relativ" schlecht übers Multicore zu ihm schicken :D

Happy Day
Reiner
 
@Blindschleichl:
*lach* "Leberkässemmeltontechniker....." die kenne ich auch..ojee.. Hab mal in einem Uni-Medienstudio arbeiten wollen, da war ein [g=322]Compressor[/g] im [g=211]Rack[/g], und die Bedienelemente waren abgedeckt "nicht, dass da einer was verstellt".
Hab mit ein wenig Vorsichtig nachfragen rausgefunden, daß die Betreuer sich nicht "so gut auskannten" und das Gerät bei einbau von einem "Profi" sich mit guten "Durchschnittswerten" einstellen lassenhaben... pruuusst...

Ich stimm dir voll zu, daß die übertragung von "trocken" und "effekt" besser ist als "trocken" "trocken+effekt", aber auch da bleibt das Problem, daß der Techniker nicht wissen kann, wann TheGhost welches Verhältnis zwischen den beiden Signalen wünscht...
 
also entweder lieferst du ihm ein "fertiges signal" und er hat damit zufrieden zu sein (gitarristen gehen auch nicht nocheinmal clean ins pult), oder er bekommt clean und nur effekt getrennt. wenn es allerdings destruktive effekte sind, dann hat die 2te variante keinen sinn.

Vergangene Woche ist um ein weiteres Mal ein Tontechniker fast in Tränen ausgebrochen, als er unseren Aufbau sah. Er sagte, ohne zusätzliches trockenes Signal würde das alles wenig Sinn machen.

sorry, für die verallgemeinerung - tontechniker müssen sich halt manchmal auch ein wenig aufspielen. die aussage kam vermutlich, bevor er einen ton gehört hatte und wußte, was bei ihm beim mischpult ankam.

ein techniker wollte mir auch einmal einreden, er braucht ein cleanes [g=118]bass[/g]-signal, vor den effekten. ich hab lange genug an meinen sounds gearbeitet, ich will keinen anderen nachher zu hören bekommen. mit der knappen aussagen "mach, wofür du (von mir) bezahlt wirst und betätige dich nicht als sound engineer" war der diskurs schnell beendet.

______

effekte bzw. deren intensität dem techniker zu überlassen macht sinn, wenn es ein bandeigener techniker ist, der die songs alle in und auswendig kennt. und dient eigentlich zur entlastung des spielenden/singenden - nicht der selbstbefriedigung des tontechnikers.
 
Hallo,

ich verstehe nicht ganz, was der Tontechniker mit Deinem trockenen Signal möchte? Ich kenne zwar Deine Musik nicht, denke aber schon, dass Du ihm das Signal über Deinen Mixer schickst, welches auch aus der P.A. kommen soll.
Also eigentlich sollte er doch mit den Ausgängen Deines Mackie über Di-Boxen auf sein Pult zufrieden sein und Deine Vocalakrobatik eben als Instrument anerkennen.

Wenn ein Tontechniker mein trockenes Gitarrensignal haben wollte, würde ich mich weigern. Hab doch nicht umsonst in Effekte und deren Einstellungen investiert, die ich dann nicht mehr selbst im Griff habe und dem Mischermensch ausgeliefert bin :)

Ist aber halt leider immernoch so, das Tontechniker oft mehr Ingenieur sind als Musiker und oft auch etwas "unflexibel"

Ich gehe jetzt natürlich davon aus, dass aus Deinem Mixer nicht allzu unterschiedliche Pegel auf die P.A. gehauen werden.
Gruß
matsches
 
Klar hat in diesem Falle das trockene Signal nix am FOH-Platz verloren...aber bei dem, was diese armen Schweine ständig zu hören bekommen, ist der Gedanke irgendwie ein wenig nachvollziehbar.
Ich möcht' den Job nicht machen...

Pepe
 
Naja, ein Tontechniker ist zu Recht in erster Linie Techniker. Er steht ja auch nicht auf der Bühne und macht Musik, sondern er bedient die Beschallungsanlage.

Wie ich vorher schrieb, ich kann die Tontechniker da so manchmal auch verstehen, da oftmals Musiker mit den abstrusesten Vorstellungen daherkommen.
Ich verstehe Tontechniker, die einen dicken Hals kriegen, wenn der x-te Gitarrist daherkommt, der zwischen seinen Presets die übelsten Lautstärkeschwankungen hat.
Vor allem, wenn das beim Soundcheck nicht erkennbar wird, und der Toni im Konzert damit "überascht" wird.

Ich kann mir daher gut vorstellen, daß TheGhost sein Setup schon, sagen wir, "geschickt verkaufen" muss, damit ein Fremdtechniker nicht die Krise kriegt.

Wenn z.B. TheGhost seine Output-Levels nicht im Griff hätte (was ich nicht hoffe), hätte die dicke Halsschlagader des Tonis schon ihre Berechtigung...
 
Weil ich selber auch ab und zu FOH mache, achte ich in meiner (Cover)-Band immer darauf, daß Basser (POD) und Gitarrist(GT-8 ) ihre Presets nicht nur klanglich, sondern auch in Lautstärke aufeinander abstimmen.
Das Ziel muss sein, daß, wenn wir Soundcheck mit Song A und Preset A machen, wir danach auch Song B mit Preset B spielen können müssen, ohne daß ein Fremdtechniker hektisch werden muss, und OHNE dass Bassist oder Gitarrist ihre Main-Volume Regler auch nur berühren (oder nur dran denken).
 
Dank euch für die zahlreichen Antworten.
Pegelschwankungen beuge ich mit einem Limiter/Kompressor vor. bisher habe ich diesen jedoch nur vor dem Kaoss Pad. Würde es Sinn ergeben das Gerät hinter den Main Out zu hängen?

Ich begreife meine "Vocalakrobatik" als weitere Instrument, an dessen Klang der Techniker nicht zu "schrauben" hat.
 
Also ich verstehe den Kompressor bei dir so, daß er nicht künstlerisch eingesetzt wird, sondern als "Leveler", der die technische "Verwendbarkeit" deines Signals steigern soll.
In diesem Fall würde ich den Kompressor tatsächlich ganz hinten in die Klangkette hängen, also zwischen Mackie und Stagebox (Inserts kurz vorm Main-Out hat der 1202 nicht, oder?).
Attack so schnell wie geht, aber langes Release. [g=359]Threshold[/g] und Ratio je nachdem, wie deine Vocal-Akrobatik in der [g=4]Dynamik[/g] so drauf ist.
 
Nein, Inserts hat der Mackie dort nicht.
Das mit dem Einsatz des Kompressors als Leveler hast du so ganz richtig verstanden. Ich hoffe, dass ich da nicht zu kurz gedacht habe und es nicht vielleicht eine effizientere Möglichkeit gibt.
Einige Effekte sind eben relativ laut ([g=23]Distortion[/g] etc.) und andere (Telephonvoice oder ähnliches) relativ leise. Der Kompressor gleicht das ganze eigentlich recht gut an.
Welchen Kompromiss biete ich dem Tonmenschen denn an, falls er mein effektiertes Signal aus Angst vor [g=94]Feedback[/g] nicht annimmt? Natürlich kann es mal pasieren, dass sich ein Delay fängt oder es bei [g=23]Distortion[/g] oder telephonvoice (Höhenbetont) koppelt. In diesem Fall habe ich aber noch immer die Möglichkeit den Effektanteil an meinem Mixer zu regeln oder auf [g=46]Bypass[/g] zu schalten. Der Kompressor/Limiter (DBX 166xl) wird die PA so oder so weitesgehend vor zu hohen Pegeln schützen.
 
hi,

ich kann dir keinen technischen tipps geben, allerdings kenne ich das problem von der mischung meiner "analog" drums mit einem e-drum. kein techniker kam damit klar, was ich verstehen kann. schließlich kann der technikus nicht wissen was ich in den nächsten 15 songs für sounds spiele. deshalb haben prominente vertreter ihren eigenen techniker, der weiß was wann kommt. ach....da kann ich dir doch n tipp geben: besorg dir nen eigenen techniker :)

ich habs dann jedenfalls aufgegeben.....war eh bloß spielerei ;-)
 

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