Adresswechsel und Gläubiger

  • Ersteller Mike3000
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...natürlich habe ich mir auch Gesprächsnotizen über die Anrufe bei dem Unternehmen gemacht.
 
Verbrecher
 
Ich oder das Inkasso? ;-)
 
Mike, ich glaub die Mühen, das Inkassobüro anzuschreiben, hättest Du Dir sparen können. Ich hab die Thematik noch mal sacken lassen und denke nun, dass das wirklich ein Abzockversuch ist, denn Du bemerktest ja selbst, dass es eine Forderung aus 2009 sei und mit Ablauf diesen Jahres die Verjährung eingetreten wäre.
Genau die Ausnutzung dieser Frist bis rechtzeitig vor Verjährung macht mich stutzig. Die Abzocker hätten bei längerer möglicher Frist auch gerne noch länger gewartet, eben damit der Adressat sich erst recht nicht mehr an das Grundgeschäft und insbesondere, ob er bereits gezahlt hat, erinnert und dann aus Angst, dies könne ja alles seine Richtigkeit haben zahlt - insbesondere nachdem die Inkassofirmen mit jedem Schreiben noch eine ordentliche Schippe an Gebühren mehr mit draufpacken und die Rechtsfolgen bei Nichtzahlung scheinbar immer dramatischer werden. Alles reine Psychologie.
Ich hab bei sowas gerade immer auf die Rechtsfolgeandrohungen geachtet. Die letzte Instanz, sprich den letzten "Joker", den ein Inkassobüro ziehen kann, wird immer die Einschaltung des Gerichtes sein. Wenn nach so einem eigentlich finalen Brief noch ein, zwei oder mehr folgen, in denen wieder nur jeweils die Gerichtsandrohung steht, dann kannst Du Dich eigentlich schlafen legen, weil garantiert nichts mehr kommt.
Meine Aussagen hier gelten natürlich nur für Abzockversuche und nicht für berechtigte Fälle.
 
Genau das mit der Verjährung lässt das für mich auch wenig "unseriös" erscheinen ...

Ich werde deswegen nicht schlecht schlafen, oder Angst vor Männern in Lederjacken und Handschuhen haben, die plötzlich vor der Tür stehen - aber wenn die mich schon anschreiben, dann sollen sie mir auch mitteilen WARUM sie Geld von mir wollen ;-)

PS: Ich habe in meinem Brief KEIN Schuldeingeständnis gemacht! ... wäre ja noch schöner ...
 
...würde ich mir die Zeit die ich in den paar Tagen mit diesem Fall verbracht habe als Arbeitszeit bezahlen lassen, hätte ich das Geld das die wollen schon längst eingenommen!

...leider fehlt mir der Dr. jur., der mich dazu berechtigt für das Verfassen eines Briefs 1000 Euro zu verlangen. ;-)
 
Ich habe eventuell etwas überlesen. Aber meine Frage: warum hast Du Dich mit denen denn in Verbindung gesetzt? Haben die Deine aktuelle Adresse?

Wenn ja, dann hast Du hinsichtlich der Hoffnung auf Verjährung wohl Pech gehabt. Dann können die nämlich vor dem 31.12.2012 die Verjährung unterbrechen, indem sie einen Mahnbescheid gegen Dich beantragen. Wenn der Antrag vor Jahresende beim Mahngericht eingeht und der MB "demnächst" zugestellt wird, ist die Verjährung gehemmt, und die Forderung kann notfalls eingeklagt werden.

Was Inkassokosten angeht, ist die Rechtsprechung geteilt. Ich persönlich bin der Meinung, dass diese Inkassounternehme nichts anderes machen als Papier zu bekritzeln, aber die Rechtsprechung sieht Inkassokosten überwiegend als gerechtfertigt an unter der Voraussetzung, dass der Schuldner mit dem Ausgleich einer Forderung in Verzug gerät. Den Verzug regelt § 286 BGB. Danach kann Verzug generell erst eintreten, wenn der Schuldner eine Mahnung oder Rechnung / Zahlungsaufstellung mit Hinweis auf Verzug erhalten hat.

Ob bei Dir Verzug eingetreten ist, kann ich ohne nähere Prüfung des Sachverhalts nicht sagen. Allerdings ist eine Zahlungsaufforderung des Inkassos natürlich eine Mahnung...

An Deiner Stelle würde ich wohl etwas pokern und denen sagen, dass Du trotz Nachsendeauftrag weder Rechnungen noch Mahnungen erhalten hast, dass die selbst schuld sind, wenn sie so einen Privatdienst mit der Postzustellung beauftragen, weiter würde ich den Verzugsbeginn von vor fast 3 Jahren locker bestreiten und den Rechnungsbetrag ohne Verzugszinsen und Inkassokosten schnellstmöglich bezahlen. Wichtig: Im Verwendungszweck oder in einem vorherigen (!) Fax/ E-Mail klarstellen, dass nur der Rechnungsbetrag gezahlt wird, keine Zinsen oder Inkassokosten (also nur Zahlung auf Hauptforderung). Wenn die dann anders verrechnen, ist das rechtlich wirkungslos.

Ob die dann noch wegen Verzugszinsen und Inkassokosten einen MB benatragen oder gar klagen, würde ich fast bezweifeln. Allerdings würde ich es auch darauf ankommen lassen, denn die Verfahrenskosten sind bis zu 300,- EUR Streitwert ziemlich niedrig. Das würde ich dann echt sportlich sehen. :D
 
Danke, Earl Grey, ich lese erst jetzt wieder rein.

Die ganze Sache macht mich wegen des relativ geringen Streitwerts trotzdem ärgerlich. Auf mein Schreiben von vor vier Wochen hat das Unternhemen nicht reagiert. Eben habe ich da noch mal angerufen, und sie sagen natürlich "Hier ist nichts angekommen". Dann habe ich denen die Kopie meines Schreibens noch mal per Email (die ich erst erfragen musste, denn auf dem Schreiben stand sie nicht) zugeschickt, und gleich nochmal angerufen, und gefragt ob denn die Email angekommen ist. "Nein, das geht erst in die Zentrale" ... klar, die gute Dame sitzt in irgendeinem Call-Center.

Und wie gesagt, dass die Forderung so lange besteht macht mich ärgerlich, denn es erweckt den Eindruck, dass das Inkasso "auf Zeit" spielt, und mir Gebühren und Zinsen für 2,5 Jahre berechnet!
 
Ich möchte das ganze hier aktualisieren - evtl kommt ja jemand von euch selber in so eine blöde Situation.

Ich habe den ürsprünglichen Rechnungsbetrag überwiesen. Ehrlich gesagt habe ich mir erlaubt einen Cent mehr zu überweisen und habe diesen Betrag dann per Email wieder eingefordert, auch mit rechtlichen Schritten gedroht usw.

Heute kam wieder Post von einem Unternehemem mit dem gleichen Logo und gleichem Geschäftssitz (also exakt die gleiche Adresse), allerdings mit einem anderen Namen. Sie schreiben mir dass ihnen der Fall überwiesen wurde (Ich denke das ist eine zusätzliche Absicherung wegen der Verjährung der Forderung).

Sie erklären sich mit meiner Zahlung einverstanden und fordern jetzt nicht mehr die ca. 90 Euro, sondern nur noch 15.99 ... was mich zufrieden stellt ist, dass das Unternehmen mindestens diesen Geldbetrag in meinem Fall als Handlungskosten aufwenden musste.

...achso die Anrede "Sie" ist dem letzten Brief "sie". Da war wahrscheinlich ein Praktikant am Werke ;-)
 
Zum Thema habe ich nichts beizutragen, aber mir wird langsam aber sicher immer klarer, warum ich mir eine Rechtsschutzversicherung leiste.
So ein Mist landet ohne jeden Kommentar und Umweg auf dem Schreibtisch eines Advokaten.

Gibt's ja gar nicht.
 
Die Sache scheint ein Ende zu finden: ich muss letztendlich nur den ursprünglichen Rechnungsbetrag zahlen (das war ein Zahlendreher meinerseits am Automaten, ich habe nicht den Gesamtbetrag überwiesen) ... hätte der Zahlendreher mehr für die ergeben, hätten die sich wohl nicht mehr gemeldet.

Naja, nun bleibt zu hoffen dass die sich nicht in 2,95 Jahren wieder melden um ihre Gebühren einzutreiben (zuzüglich Zinsen und Gebühren).

Sämtlicher Schriftverkehr wird natürlich verwahrt - auch länger als 3,05 Jahre ;-) .

Zusammenfassend:

An meinem Fall haben diese Menschen keinen Gewinn gemacht.

Wenn euch so Post erreicht - cool bleiben, macht euch schlau, wenn ihr einen Anwalt habt (ich habe keinen) fragt den, die Leute vom Inkasso nerven, und immer Nachweise verlangen für was ihr da eigentlich zahlen sollt.

PS: Und hebt jeden Brief auf! Bei mir ist das schon eine richtige Akte! (für einen Betrag bei dem jemand auch mal in der Kneipe die Zeche prellt, im Puff wäre da wohl etwas mehr fällig) ... achso, Mailverkehr ist gespeichert, über Telefonate bestehen kurze Notizen als Gedächtnisprotokoll.
 
So, ich hoffe mein letzter Beitrag zu diesme Thema :)

... jetzt ist mir nochmal folgendes aufgefallen: das Aktenzeichen (das ich nach vielen Telefonaten, Emails und Briefverkehr erfahren durfte) ist exakt die Kontonummer dieses Unternehmens!

Die Chance hierzu ist (bei 8 Stellen) 1 zu 100.000.000.

Können die nicht kreativer und vor allem organisierter sein?

Kein Wunder dass die zuerst "Unschuldige" anschreiben, bevor sie den wirklichen Schuldner ansprechen.

Naja, ich habe den (wie gesagt eher geringen Rechnungsbetrag) überwiesen. Hat mich ein bisschen Zeit und Nerven gekostet, aber das war´s wert ;-) .
 

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