Abstrakte Welt

[Freddy All]

Hallo Leute,

hier ist mein Versuch, einen Text zur vorhandenen Melodie zu schreiben. @Teestunde hat bereits zwei passende Texte "Ein weißer Schwan" und "Ein Schwanenpaar" dazu verfasst, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Dennoch möchte ich einen fröhlicheren Text dazu haben.

Dieser hier weicht teilweise von der exakten Melodie ab, weil ich Schwierigkeiten hatte, Wörter zu finden, die sowohl zur Betonung der Gesangsmelodie passen als auch inhaltlich flüssig sind und dem Gesamtkonzept gerecht werden.

Möchte jemand einen eigenen Text dazu schreiben?

Es handelt sich um eine Skizze von mir, bei der das Piano die exakte Gesangsmelodie wiedergibt. Das Instrumental von Mike2009 ist bereits fertiggestellt und wartet auf die Vertonung. Vorgaben oder thematische Einschränkungen gibt es keine – Hauptsache, der Text ist positiv!

Viele Grüße
Fred



Abstrakte Welt

Der Abend war schön. Restaurant, Kerzenlichter,
die Band hat dezent und anständig gespielt,
mit ernsten und gelangweilten Gesichtern,
vollkommen abstrakt von dem, was hier geschieht.

Dein offener Blick, deine schlaue Rede,
du hast mich beinah neugierig gemacht.
Die Band hat schon fast die Ballade beendet,
gleich spielt Musik, die das Feuer entfacht.

Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

Bildhafte Erzählung über dich und dein Leben.
Wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst,
und dass deine Freunde dir herzlich empfehlen,
einen Partner, der dich möglichst schnell ausbremst.

Du wolltest Rosé, und ich trinke nur Rotwein,
dazu passt für mich ein blutiges Steak.
Ach, du bist vegan! Dein Blick hat's verraten!
Ich hab's gleich gelacht: „Es war nur ein Gag.“

Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

Du hast mir gesagt: „Deine Nummer, die hab ich.“
„Ich rufe dich an, sobald ich nur kann.“
Deine Augen lachten, ich hab's doch gesehen,
als der Kellner die Serviette mitnahm.

Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung,
die Wohnung ist leer, und dein Duft ist jetzt hier.
Du hast mich umarmt, und das war die Krönung,
mir bleibt für 'ne Weile ein Hauch von dir.

Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

 

[Freddy All]

Kommt etwas zu den ‚Stolpersteinen‘ in diesem Text, oder schreibt jemand einen eigenen? Bitte lasst es mich wissen!“
Ansonsten nehme ich ihn so, wie er jetzt dasteht. Ich habe ihn ein wenig überarbeitet.
Heute war ich in einer besonderen Stimmung.

 

[Freddy All]

Und noch eine Überarbeitung! Ich habe den Text ein wenig entschärft und finde, dass er einer meiner besten ist.


Abstrakte Welt

Der Abend war schön. Restaurant, Kerzenlichter,
die Band hat dezent und anständig gespielt,
mit ernsten und gelangweilten Gesichtern,
vollkommen abstrakt von dem, was hier geschieht.

Dein offener Blick, deine schlaue Rede,
du hast mich beinah neugierig gemacht.
Die Band hat schon fast die Ballade beendet,
gleich spielt Musik, die das Feuer entfacht.

Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

Bildhafte Erzählung über dich und dein Leben,
wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst,
und dass deine Freunde dir herzlich empfehlen,
einen Partner, der dich möglichst schnell ausbremst.

Du wolltest Rosé, und ich trinke nur Rotwein,
dazu passt für mich ein blutiges Steak.
Ach klar, du bist vegan! Dein Blick hat's verraten!
Ich hab's gleich gelacht: „Du tanzt bestimmt auch noch Break.“

Abstrakte Welt, in derman lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

Du hast mir gesagt: „Deine Nummer, die hab ich.
Ich rufe dich an, sobald ich nur kann.“
Deine Augen lachten, ich hab's doch gesehen,
als der Kellner die Serviette mitnahm.

Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung.
Die Wohnung ist leer. Dein Duft ist jetzt hier.
Du hast mich umarmt, und das war die Krönung,
mir bleibt für 'ne Weile ein Hauch von dir.

Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

 

[Andaraginga]

Ich mag den Text, weil er mich zum Grübeln und Mitraten bringt. Du schilderst das Treffen mit ganz vielen Details. Immer wieder sind dazwischen Beschreibungen (anständig gespielt, gelangweilte Gesichter, abstrakt, schlaue Rede, beinah neugierig) und Themen (Partner ausbremsen, blutiges Steak), die ungewöhnlich, unpassend, widersprüchlich zum Geschilderten oder zu detailliert klingen.

Ich weiß nicht, ob das Absicht ist oder Versehen. Es wirkt, als ob du alles irgendwie ironisch meinst oder so als ob da irgendwas dahintersteht, was noch kommt und dann erklärt, worauf du eigentlich hinaus willst.

"abstrakte Welt" klingt wie deine Erklärung für all das. Und da ist das gleiche wieder. "Abstrakt" ist nicht der Begriff, der mir passend scheint.
Absicht oder Versehen (grübel, grübel)?

 

[Freddy All]

Danke sehr @Andaraginga

Vermutlich liegt es daran, dass ich zuerst einen anderen Arbeitstitel, „Ein blindes Date“, dafür hatte.

Dann habe ich versucht, den Text mit diesem Titel zu singen, und plötzlich reduzierte sich die ganze Geschichte, die ich so sorgfältig mit Bildern geschmückt hatte, auf eine plumpe Beschreibung eines Dates.
Ein Date, das zwar schön war, aber ohne Fortsetzung geblieben ist. Die Erinnerungen daran erscheinen nur noch als Episoden, als Bilder. Das war mir irgendwie zu flach.

Dann kam mir der Titel „Abstrakte Welt“ in den Kopf. Er lässt sich genauso singen, verleiht dem Text aber eine mystische Note. Vielleicht war es eine Fehlentscheidung.

Zuerst läuft bei mir im Kopf ein Film ab – eine Geschichte, die ich versuche, so poetisch wie möglich zu beschreiben. Ironisch gemeint ist es auf jeden Fall.

Ja, so gesehen hast du recht: Es ist ein Versehen gewesen.

Der Refrain klang so:

Ein blindes Date, ein Bild im Raum und Zeit
Ein blindes Date, das als nur ein Moment erscheint

und dann habe ich es verworfen....

Ich hoffe es ist verständlich wie ich es erkläre.

ungewöhnlich, unpassend, widersprüchlich zum Geschilderten oder zu detailliert klingen.

ungewöhnlich, ja, das verstehe ich. Aber die anderen, von dir im Zusammenhang mit dem Text verwendeten Begriffe – könntest du sie mir bitte erklären?

 

[Freddy All]

Absicht oder Versehen (grübel, grübel)?

Es ist ein Versehen gewesen.

Oder doch Absicht? I
Als ich den Text geschrieben habe, war mir nicht sofort bewusst, wie sehr sich die Geschichte auf ein einfaches Date reduzieren könnte. Die Begriffe und Bilder, die ich verwendet habe, waren in diesem Moment vielleicht zu konkret und ließen den Text flacher wirken, als ich es ursprünglich beabsichtigt hatte. Doch je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto mehr habe ich gemerkt, dass genau diese Mehrdeutigkeit und das Spiel mit Widersprüchen den Text tatsächlich bereichern. Der Titel ‚Abstrakte Welt‘ sollte dem Ganzen eine tiefere, fast philosophische Dimension verleihen, die über die oberflächliche Date-Erfahrung hinausgeht. Also ja, es war ein Versehen, aber in diesem Versehen steckt auch eine Absicht, die ich mit der Zeit erkannt habe – es geht nicht nur um das Date, sondern um die Eindrücke und Gefühle, die eine solche Begegnung hinterlässt.“ Weil es nicht so gut angekommen ist. Erst nach vielen Überarbeitungen gab es positive Rückmeldung. @Andaraginga Es war vielleicht zu früh, ihn zu posten. In meiner Traumwelt habe ich mir mehr Feedback erhofft, vielleicht hätten wir so schneller zum Ergebnis kommen können.
Andererseits bin ich auch froh gewesen wieder mal was auf der schnelle zu schreiben und gleich zeigen, dass ich es auch kann

 

[Freddy All]

Weil es nicht so gut angekommen ist. Erst nach vielen Überarbeitungen gab es positive Rückmeldung. @Andaraginga Es war vielleicht zu früh, ihn zu posten. In meiner Traumwelt habe ich mir mehr Feedback erhofft, vielleicht hätten wir so schneller zum Ergebnis kommen können.
Andererseits bin ich auch froh gewesen wieder mal was auf der schnelle zu schreiben und gleich zeigen, dass ich es auch kann

Und das hat nicht funktioniert.

 

[rho]

Dem geneigten Publikum sei gesagt, dass wir uns zu einem anderen Text "hinter der Bühne" ausführlicher austauschen, weswegen ich davon ausgehe, dass du mich hier nicht falsch verstehst.
Als ich deinen Text las, dachte an einen befreundeten Drehbuchautor. Er erzählte mir, dass er für ein internationales Festival ein englisches Exposé geschrieben hatte. Seine Agentur lies es vor der Einreichung bei dem Festival von einem amerikanischen Muttersprachler überarbeiten. Mein Freund meinte sinngemäß, er hätte es selbst nie so schreiben können, hätte aber sofort den Unterschied gemerkt. Ich setze hier auf einen ähnlichen Effekt.

Beim Lesen deines Textes fielen mir einige schräge Stellen mit schiefen Bilder auf. Die verwendeten Wörter sind zwar theoretisch nachvollziehbar, widersprechen aber meinem Sprachgefühl als Muttersprachler. Da geht es meistens um Sekundärbedeutungen und Konnotationen, die bei dir oft leicht verschoben und nicht ganz passgenau sind. Diese Kleinigkeiten wirken sich aber drastisch auf den Text als Ganzes auf: der Humor, der sich darin andeutet, funktioniert m. E. nicht. Es ist wie bei einem schlecht erzählten Witz: man weiß, was gemeint ist, kann aber trotzdem nicht lachen. Darüber hinaus bin ich mir auch gar nicht so sicher, ob der Text wirklich so ironisch sein soll. Die letzte Strophe ist melancholisch und absolut unironisch. Aber sie setzt den Ton mit dem die HörerInnen den Song verlassen.

Mein Problem ist nur, dass ich kein Deutschlehrer bin und es mir schwerfällt, diese Stellen richtig zu erklären. Davon abgesehen, würde ich einen Roman schreiben müssen, und so viel Zeit will ich dann auch wieder aufwenden.

Ich habe mal spontan eine eigene Interpretation des Textes geschrieben, um nicht einzelne Stellen kompliziert erklären zu müssen.
Dabei habe ich versucht, in deiner Bilderwelt zu bleiben. Außer bei zwei Stellen, die offensichtlich nur dem Reim dienten.
Ansonsten habe ich oft andere Fomulierungen gewählt, die aber möglichst in dieselbe Richtung zielen.

@Andaraginga hatte ja die Frage aufgeworfen, ob der Begriff "abstrakt" womöglich nicht ganz passend ist. Dazu zwei Punkte: du benutzt den Begriff merkbar aus nicht-muttersprachlicher Perspektive. Da ist diese Verschiebung von der ich oben sprach. Der primären Wortbedeutung nach stimmt es, aber für mein Empfinden stimmt es in diesem Text eben nicht. Das kann ich aber nicht nachvollziebar erklären.

Was ich aber erklären kann, ist, das szenisch erzählende Songtexte zwei Ebenen haben: das Thema, das abstrakt ist und gerade deshalb nicht eins-zu-eins erzählt werden kann, und eine Handlung, die konkret ist und mit dessen Hilfe man das Thema vermittelt. Die Fenster, durch die man von der konkreten Handlung auf das abstrakte Thema gucken kann, sind die Metaphern und Bilder. Problem hierbei: sie müssen passen. Und das gelingt schon den meisten Muttersprachlern nicht

links deine, rechts meine Version:

Abstrakte Welt Der Abend war schön. Restaurant, Kerzenlichter, die Band hat dezent und anständig gespielt, mit ernsten und gelangweilten Gesichtern, vollkommen abstrakt von dem, was hier geschieht. Dein offener Blick, deine schlaue Rede, du hast mich beinah neugierig gemacht. Die Band hat schon fast die Ballade beendet, gleich spielt Musik, die das Feuer entfacht. Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment, abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt. Bildhafte Erzählung über dich und dein Leben, wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst, und dass deine Freunde dir herzlich empfehlen, einen Partner, der dich möglichst schnell ausbremst. Du wolltest Rosé, und ich trinke nur Rotwein, dazu passt für mich ein blutiges Steak. Ach klar, du bist vegan! Dein Blick hat's verraten! Ich hab's gleich gelacht: „Du tanzt bestimmt auch noch Break.“ Abstrakte Welt, in derman lebt nur im Moment, abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt. Du hast mir gesagt: „Deine Nummer, die hab ich. Ich rufe dich an, sobald ich nur kann.“ Deine Augen lachten, ich hab's doch gesehen, als der Kellner die Serviette mitnahm. Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung. Die Wohnung ist leer. Dein Duft ist jetzt hier. Du hast mich umarmt, und das war die Krönung, mir bleibt für 'ne Weile ein Hauch von dir. Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment, abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

Abstrakte Welt Der Abend war schön, Restaurant, Kerzenlichter. die Band hat dezent und passabel gespielt mit ernsten oder gelösten Gesichtern vollkommen gelöst von dem was hier geschieht Dein offener Blick, die gebildete Sprache haben mich auf dich neugierig gemacht Die Band hat schon fast die Ballade beendet gleich spielt die Musik, die das Feuer entfacht Die Welt scheint als Film konkret verpackt​ doch was ich fühl und erlebe ist immer abstrakt​ Sehr bildlich erzählst du über dich und dein Leben wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst und dass deine Freunde dir herzlich wünschen das jemand verhindert, dass du überdrehst Du wolltest Rosé, aber ich trinke Rotwein und nehme dazu ein leicht blutiges Steak Du lebst vegan, scheint dein Blick zu verraten Die Kamera kippt und die Szene ist schräg Die Welt scheint als Film konkret verpackt​ doch was ich fühl und erlebe ist immer abstrakt​ Du sagtest mir leise "Ich hab deine Nummer Ich rufe dich an, sobald ich nur kann." War in deinem Blick ein unernster Schimmer? Als der Kellner zu mir mit der Rechnung kam? Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung Und spür wie dein Duft dort die Leere vertreibt. Du hast mich umarmt und das war die Krönung. Auch wenn von dem Abend nur Zweifel bleibt. Die Welt scheint als Film konkret verpackt​ doch was ich fühl und erlebe ist immer abstrakt​

 

[mWermut]

..der Text hat für mich sowohl im Original, als auch in der @rho Version seinen Charme..

..es geht um eines meiner Lieblingsthemen, nämlich „sich zurechtfinden in Situationen, die man nicht beherrscht oder auch nur wirklich versteht. Eigentlich alles was geschieht erstaunt einen derart, dass dessen Interpretation verschoben wird; immerhin bleiben Abläufe und Bilder im Kopf.“

..einige Ideen..

..im Titel ließ sich ‚abstrakt‘ durch ‚vertrakt‘, also ‚kompliziert‘ ersetzen..

Abstrakte Welt, in der man lebt nur im Moment,
abstrakte Welt, ein Bild im Film, in dem man lebt.

Die Welt scheint als Film konkret verpackt
doch was ich fühl und erlebe ist immer abstrakt

Vertrackte Welt, was geschieht grad/hier/jetzt/bloß im Moment?​

Ist dies ein Traum oder ein Film, den man nicht kennt?​

..wenn man ansonsten durch den Text geht, kann man durch schlichte Vertauschungen, wie „zum Radfahren und Klettern gehen“ statt der umgekehrten Reihenfolge, einiges erreichen..

 

[Turquoise]

Ich finde den Begriff "Abstrakt" auch unpassend. Er würde dem Text m.E. nur dann die gewollte philosophische Tiefe verleihen, wenn man ihn korrekt gebraucht - also mit der Bedeutung, die abstrakt tatsächlich hat.

Eine Abstraktion (oder abstrakt) ist eine auf das Wesentliche reduzierte Vereinfachung. Ein Strichmännchen z.B. ist die Abstraktion von Mensch.

Eine abstrakte Welt wäre also eine Welt, die eine (um das Begreifen zu erleichtern) vereinfachte Version der echten Welt darstellt. Genau das zeigt der Text aber nicht.

Ich vermute daher, das Wort, das Freddy eigentlich verwenden wollte, lautet "absurd" - Absurde Welt. Wahrscheinlich liegt einfach eine Begriffsverwechslung vor.

Interessanterweise ist Freddys Deutsch in frei geschriebener Form viel besser, als in gedichteter. Wie kommt das? Verwendest Du ein Sprachprogramm für Deine normalen Beiträge im Forum? Dein normales Deutsch ist so gut wie fehlerfrei - also auf völlig adäquatem Sprachniveau, sogar etwas gehoben würde ich sagen. Von daher verwundert mich dieser Kampf mit unserer Sprache, wenn es ans Dichten geht.

Was den Text anbelangt enthält er meiner Meinung nach zu viel Überflüssiges, das ihn verwachsen macht und den Kern - das Absurde (meinetwegen auch das Abstrakte) der Situation - eher verschleiert, als herausstellt.

eine Strophe wie diese

Du wolltest Rosé, und ich trinke nur Rotwein,
dazu passt für mich ein blutiges Steak.
Ach klar, du bist vegan! Dein Blick hat's verraten!
Ich hab's gleich gelacht: „Du tanzt bestimmt auch noch Break.“

wäre viel eindringlicher, wenn man sie auf das Wesentliche reduziert (also etwas "abstrakter" macht)

ich den Roten - du Rosé
dann die Karte - ich ein Steak
noch schön blutig - du vegan
(tanzt bestimmt auch deinen Namen)

(wäre meine Interpretation der Situation....)

 

[Andaraginga]

Ehrlich gesagt, hab ich auch überlegt, was "abstrakt" überhaupt bedeutet und war mir nicht sicher.

Noch mehr fasziniert hat mich aber das "anständig" in "die Band hat dezent und anständig gespielt".

Schwierig zu erklären, warum das so nicht zusammenpasst, "anständig" und "dezent"!

Ich versuche ähnliche Beispiele zu finden.
"Die Band spielt...
...ausdrucksstark und schlecht,
...überragend und rhythmisch,
...meisterlich, aber fehlerfrei"

 

[Freddy All]

Hallo Leute,

vielen Dank für eure Beteiligung und dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mich aufzuklären und diesen „Abrakadabra“-Text zu optimieren.
Ich muss das Ganze erstmal sacken lassen, verschiedene Versionen vergleichen und die Änderungen ausprobieren, indem ich sie singe. Leider muss ich jetzt los – der Vorweihnachtsstress ruft!

Ich melde mich heute Abend ausführlicher und lade alle herzlich ein, die noch weitere konkrete Vorschläge haben, sich zu äußern.
Mein Ziel ist es, einen Songtext zu schaffen, der singbar ist, sich gut anhört und eine Hook hat – also einen Refrain, der im Kopf bleibt, so wie die Rapper es nennen.

Warum ist das hier einwandfreies Deutsch? Natürlich ist es KI. Ich schreibe meine Gedanken ohne Punkt und Komma, ohne Groß-/Kleinschreibung, ohne Syntax, ohne Grammatik und gebe den Befehl: „Überprüfen und korrigieren.“ Et voilà, sie gibt es in einwandfreiem Deutsch aus.

Allerdings: Poetische Texte kann sie nicht schreiben. Es kommen meistens Klischees und Phrasen heraus, die tausendfach genutzt wurden.
KI kann (noch) keine authentische Kunst erschaffen. Aber ihre Entwicklung lässt sich nicht mehr aufhalten, und wir werden lernen müssen, mit ihr zu konkurrieren, um besser zu sein.

 

[Andaraginga]

Gibt es weitere Ideen für Refrain-Alternativen? Nicht dass der jetzige Refrain schlecht wäre, einfach als kreative Herausforderung und als Rumprobieren, worum es im Stück geht...

Mein aktueller Versuch:
"Das Leben ein Date,
das man lebt im Moment
Das Leben ein Film,
dessen Abspann man kennt"

 

[mWermut]

Noch mehr fasziniert hat mich aber das "anständig" in "die Band hat dezent und anständig gespielt".

..vielleicht liegt das daran, dass dem „anständig“ die Gegenbedeutung gestohlen wird, da ‚unanständig spielen‘ etwas ganz anderes bedeutet.

die Band hat dezent und anständig gespielt,
mit ernsten und gelangweilten Gesichtern,
vollkommen abstrakt von dem, was hier geschieht.

Die Band war gut, die Musik war dezent
Gespielt von Jazzern mit genervten Gesichtern
Das ist alles irgendwie irreal, was hier geschieht

‚Irgendwie irreal‘ ist auch ein cooler Songtitel.

 

[rho]

Eine Abstraktion (oder abstrakt) ist eine auf das Wesentliche reduzierte Vereinfachung. Ein Strichmännchen z.B. ist die Abstraktion von Mensch.

Eine abstrakte Welt wäre also eine Welt, die eine (um das Begreifen zu erleichtern) vereinfachte Version der echten Welt darstellt. Genau das zeigt der Text aber nicht

so einfach ist es nicht, v. a. nicht in Bezug auf Poesie

abstrakt

Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'abstrakt' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.

www.duden.de

Aber ich habe mein Pulver verschossen und bin raus.

 

[Freddy All]

Hallo Leute,

Ich freue mich und bedanke mich ganz herzlich bei euch. Wir sind bald fertig – juhu!

Ich habe alle eure Vorschläge aufmerksam studiert und komme zu einem vorläufigen Ergebnis. Der Refrain muss eindeutig eine tragende Rolle spielen und genauso im Titel vorkommen – ob am Ende oder am Anfang des Refrains.

Alles, was ich vorschlage, ist nicht in Stein gemeißelt! Wenn durch die Änderungen irgendetwas von der vorherigen Stimmung verloren geht, dann gerne wieder zurück zum Original.

Hier dient die Fassung von @rho als "grundlage"


Ich kennzeichne in Schwarz die Stellen, die mir fragwürdig, verbesserungswürdig oder unrund im Reim erscheinen. In Rot sind meine eigenen Ideen.



"Ein Bild im Film" wäre mein Vorschlag.

Der Abend war schön, Restaurant, Kerzenlichter.
Die Band hat dezent und harmonisch gespielt,
mit ernsten und konzentrierten Gesichtern,
vollkommen gelöst von dem, was hier geschieht.

Dein offener Blick, die gebildete Sprache
haben mich auf dich neugierig gemacht.
Die Band hat schon fast die Ballade beendet,
gleich spielt die Musik, die das Feuer entfacht.

Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.
Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.

Sehr bildlich erzählst du über dich und dein Leben,
wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst,
und dass deine Freunde dir herzlich wünschen, (empfehlen) beibehalten?
dass jemand verhindert, dass du überdrehst.

Du wolltest Rosé, aber ich trinke Rotwein,
und nehme dazu ein leicht blutiges Steak.
Du lebst vegan, scheint dein Blick zu verraten.
Die Kamera kippt und die Szene ist schräg. (Ist die Fokussierung hier angebracht?)

Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.
Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertackt.

Du sagtest mir leise: „Ich hab deine Nummer,
ich rufe dich an, sobald ich nur kann.“
War in deinem Blick ein unernster Schimmer,
als der Kellner zu mir mit der Rechnung kam? (Gemeint war die Serviette, auf der die Nummer gekritzelt war – altmodisch.)

Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.
Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertackt.

Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung
und spür, wie dein Duft dort die Leere vertreibt.
Du hast mich umarmt und das war die Krönung,
auch wenn von dem Abend nur Errinerung bleibt.

Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.
Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertackt.

 

[rho]

Ich kennzeichne in Schwarz die Stellen, die mir fragwürdig, verbesserungswürdig oder unrund im Reim erscheinen.

Ohne jetzt meine Vorschläge hochhalten zu wollen, finde ich, dass Du dir mit der Suche nach durchgängigen Reimen keinen Gefallen. Das klingt schnell leiernd und führt beim Schreiben nicht selten in die Falle, den Reim vor den Sinn zu stellen. Das wird es selten gut.

Die Kamera kippt und die Szene ist schräg. (Ist die Fokussierung hier angebracht?)

Damit wird das "Film"-Bild im Refrain vorbereitet und verstärkt. So ist es zumindest gedacht.

 

[Freddy All]

Suche nach durchgängigen Reimen keinen Gefallen.

Okay, bloß wurde das schon ein paar Mal bei meinen Texten bemängelt.

Damit wird das "Film"-Bild im Refrain vorbereitet und verstärkt. So ist es zumindest gedacht.

Ja, klar, aber sollte es vielleicht schon vor dem ersten Refrain erscheinen? Dann wäre das natürlich mit dem Umbau der ganzen Strophe verbunden. Strophen getauscht – passt?


Dann reduziere ich wieder die Farben im Text, damit man es besser sehen kann.

Ein Bild im Film

Der Abend war schön, Restaurant, Kerzenlichter.
Die Band hat dezent und harmonisch gespielt,
mit ernsten und konzentrierten Gesichtern,
vollkommen gelöst von dem, was hier geschieht.

Du wolltest Rosé, aber ich trinke Rotwein,
und nehme dazu ein leicht blutiges Steak.
Du lebst vegan, scheint dein Blick zu verraten.
Die Kamera kippt und die Szene ist schräg.

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.

Dein offener Blick, die gebildete Sprache
haben mich auf dich neugierig gemacht.
Die Band hat schon fast die Ballade beendet,
gleich spielt die Musik, die das Feuer entfacht.

Sehr bildlich erzählst du über dich und dein Leben,
wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst,
und dass deine Freunde dir herzlich, empfehlen
dass jemand verhindert, dass du überdrehst.

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.

Du sagtest mir leise: „Ich hab deine Nummer,
ich rufe dich an, sobald ich nur kann.“
War in deinem Blick ein unernster Schimmer, (ich möchte hier lachende augen und serviete haben) oder ist zu unversteädlich, habe ich mal in einem Film gesehen
als der Kellner zu mir mit der Rechnung kam? (Gemeint war die Serviette, auf der die Nummer gekritzelt war – altmodisch.)

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.

Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung
und spür, wie dein Duft dort die Leere vertreibt.
Du hast mich umarmt und das war die Krönung,
auch wenn von dem Abend nur Errinerung bleibt.

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.

 

[Freddy All]

Lustig zu sein in einer Fremdsprache scheint genauso schwer zu sein wie Songtexte zu schreiben.

Ich kann nicht mehr selbst und möchte euch nicht mehr den Kopf zerbrechen lassen. Daher sehe ich hier eine finale Version des Textes. Falls ich etwas übersehen habe oder jemand noch etwas anders sieht, bitte lasst es mich wissen.

Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten.

Ein Bild im Film

Der Abend war schön, Restaurant, Kerzenlichter.
Die Band hat dezent und harmonisch gespielt,
mit ernsten und konzentrierten Gesichtern,
vollkommen gelöst von dem, was hier geschieht.

Du wolltest Rosé, aber ich trinke Rotwein
und nehme dazu ein leicht blutiges Steak.
Du lebst vegan, scheint dein Blick zu verraten.
Die Kamera kippt, und die Szene ist schräg.

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.

Dein offener Blick, die gebildete Sprache
haben mich auf dich neugierig gemacht.
Die Band hat schon fast die Ballade beendet,
gleich spielt die Musik, die das Feuer entfacht.

Sehr bildlich erzählst du über dich und dein Leben,
wie oft du zum Klettern und Radfahren gehst
und dass deine Freunde dir herzlich empfehlen,
dass jemand verhindert, dass du überdrehst.

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.

Du sagtest mir leise: „Ich hab deine Nummer,
ich rufe dich an, sobald ich nur kann.“
War in deinem Blick ein unernster Schimmer,
als der Kellner zu mir mit der Rechnung kam?

Ich komme zurück nach dem Date in die Wohnung
und spür, wie dein Duft dort die Leere vertreibt.
Du hast mich umarmt, und das war die Krönung,
auch wenn von dem Abend nur Erinnerung bleibt.

Ein Bild im Film, nur ein Moment, total vertrackt.
Ein Bild im Film, in dem man lebt, ist sehr abstrakt.