0db - Oder darfs ein bisschen mehr sein....

[Apenn]

Hallo,

als aufmerksamer Forum leser achte ich daraus, dass sowohl beim Aufnehmen, Bearbeiten als schliesslich auch beim Mastern immer etwas [g=284]headroom[/g] bleibt bzw das Signal nie über 0db schlägt um Clippen und Verzerrungen zu vermeiden.

Jetzt mach ich aber schon seit einer Weile folgende Beobachtung:

Gerade beim Mastern - für welche ich bei Reaper eine zweiter Oberfälche öffne - nehm ich gerne einen Referenztrack auf eine zusätzliche Spur die ich dann Mute bzw Solo anhöre. (Keine Fx, keine Pegelanhebung oder -senkung)

Mir fällt hierbei schon lange auf, dass viele Songs - die ohne zweifel professionell abgemischt wurden - ständig über 0db im [g=357]Peak[/g]-Meter ausschlagen. Zur Zeit nehm ich paar Songs von Kid Rock als Referenz, da fällt es mir besonders auf. Rot-Ausschläge von Peaks von bis zu +0.6db sehe ich da! (RMS Wert habe ich jetzt nicht angeschaut....)

Wer kann mir dieses erklären. Wo ist nun das Ziel beim letzlichen finalen Ausgangssignal. (Sprich am Ende jeder Masteringkette von EQ, Comp, Limiter usw...)? Soll das Signal sowohl [g=357]Peak[/g] als auch RMS den Wert 0db nicht überschreiten oder hat ein gelegentlicher Ausschlag "ins Rote" vielleicht sogar einen positiven Effekt auf den Track???

Danke für eure Antworten und probierts doch vielleicht selbst mal aus mit euren Referenztracks, ob diese ebenfalls diese Rot-Ausschläge zeigen!?

Gruß,
Alex

 

[caleb]

Verdreh ich da was, oder gibts auf digitaler Ebene eigentlich nichts über 0dB?

Aber das Gleiche ist mir auch schon aufgefallen, hat mich gewundert wie das machbar ist.

 

[nitromaniac]

Es gibt keinen höheren Pegel als 0 dBfs...

 

[Echofloat]

Das passiert mir eigentlich nur, wenn ich den Limiter aus habe und im Master noch ein EQ aktiv ist.
Dann geht's bei der Referenz schon mal in den roten Bereich.

 

[HipHopMacher]

Aud diese Weise kannst Du auch +10dB erzeugen...

 

[Wolfgang]

Es gibt im Digitalen nichts ueber 0db. Punkt!

Deswegen heisst es auch 0dbfs (Full Scale).

 

[DarthFader]

Och Leute...

Eigentlich gibt es doch nur zwei Möglichkeiten:

1. Die 0dB in Reaper sind in Wirklichkeit weniger.
2. Die +0,6dB resultieren aus Intersample-Peaks.

 

[Kainer]

mp3?
100% der referenztracks clippen im [g=70]sequencer[/g].


und wie nennt man das dann, wenn es nix gibt über 0dbfs, aber rot ausschlägt im mixer des sequencers?

 

[Wolfgang]

Kainer schrieb:
und wie nennt man das dann, wenn es nix gibt über 0dbfs, aber rot ausschlägt im mixer des sequencers?

3 oder mehr Samples die hintereinander die 0dbfs erreichen?

 

[dter]

Ich würde auch mal tippen, dass du da mp3s als Referenz nimmst. Durch die Kodierung kommt es oft zu [g=99]Clipping[/g], welches ursprünglich nicht vorhanden ist.

 

[Kainer]

hatten wir glaube ich schon ein paarmal, aber schaden kann es nicht:

http://www.studio-magazin.de/Leseproben/Jenseits von 0 dBFS.pdf

 

[Wolfgang]

Kainer schrieb:
http://www.studio-magazin.de/Leseproben/Jenseits von 0 dBFS.pdf

Nur zum Verstaendnis: Die "Plus Pegel" die da rauskommen entstehen auf der Analogen, nicht auf der digitalen Seite.

Und ein guter DA [g=60]Wandler[/g] mit genuegend [g=284]headroom[/g] (auf der analogen Seite) hat damit kein Problem.

 

[Kainer]

ich muss nochmal fragen.
ist dann die angabe im mixer des sequencers (in rot) z.b. +5 db, nur die angabe "das WÄRE es im analogen."?
eigentlich ja dann überflüssig, oder?
es würde ja reichen, anzuzeigen dass es clippt. ..ohne zahlenwert.

 

[Wolfgang]

Kainer schrieb:
ich muss nochmal fragen.
ist dann die angabe im mixer des sequencers (in rot) z.b. +5 db, nur die angabe "das WÄRE es im analogen."?

Nein, weil es nur anzeigt um wieviel man das Signal daempfen muss damit es nicht clipped.
Was ein DA [g=60]Wandler[/g] daraus machen wuerde ist sehr individuell.

eigentlich ja dann überflüssig, oder?
es würde ja reichen, anzuzeigen dass es clippt. ..ohne zahlenwert.

Bei PT wird´s auch nicht gezeigt...

 

[derchris]

Man muss unterscheiden zwischen Mixbus und [g=60]Wandler[/g]. Das pdf bezieht sich auf ein uebersteuern im Analogen, je nach digitalem Material. Der [g=60]Wandler[/g] wird dabei aber im Prinzip nicht uebersteuert, alle Samples liegen im Wertebereich. Erst im Analogen entstehen durch den Tiefpassfilter des Wandlers Betraege > 0dB

Im Mixbus (und da kommen dann +5 dB vor) ist [g=284]Headroom[/g] vorhanden, wodurch das Signal im Mixbus noch korrekt dargestellt wird. Nur weil irgendwo im Sequenzer ein Signal ueber 0 dBFS hat, heisst das noch nicht dass es schon geclippt wird (wobei es evtl. Plugins zum clippen bringen kann). Geclippt wird erst beim rausgehen aus dem Sequenzer, da der DA-Wanlder mit Betraegen > 1 nichts anfangen kann.

Wenn also der Pegelmeter vom Master +5 dB anzeigt, wird geclippt bevor das Material an das Interface uebergeben wird, sprich bei der Wandlung der Mixbusaufloesung (32 [g=395]bit[/g] Float oder 48 [g=395]Bit[/g] Fixed) nach 24 [g=395]Bit[/g] Fixed.
Die +5 dB im Master zeigen, das man durch zurueckziehen des Masterfaders um (natuerlich besser etwas mehr als) 5 dB kein Uebersteuern des Ausgangs mehr hat.

Bei einem Kanalpegel von +5 dB geht noch nichts verloren.


gruss, Chris

 

[Wolfgang]

derchris schrieb:
Bei einem Kanalpegel von +5 dB geht noch nichts verloren.

Fakt ist aber auch das in einem Mischer nur an den Stellen ein Meter gezeigt wird wo die Gefahr besteht das etwas clippen kann.

Der reine Mixbus kann nicht uebersteuern, deswegen gibt´s fuer den auch kein Meter.

 

[thma]

> Kainer schrieb:
> und wie nennt man das dann, wenn es nix gibt über 0dbfs, aber rot
> ausschlägt im mixer des sequencers?
>
> 3 oder mehr Samples die hintereinander die 0dbfs erreichen?

Oder das peakmeter arbeitet mit Oversampling und ermittelt dabei intersample overs.

 

[Apenn]

Kann ich somit der Diskussion entnehmen, dass auch weiterhin das oberste Ziel beim Mastern die umbedingte Vermeidung von Rot-Ausschlägen = überschreitung der 0db-Anzeige im [g=357]Peak[/g]-Meter (z.B. des Reapers) ist!?

Danke für eure Antworten!

Gruß,
Alex

 

[Wolfgang]

Apenn schrieb:
...dass auch weiterhin das oberste Ziel beim Mastern die umbedingte Vermeidung von Rot-Ausschlägen = überschreitung der 0db-Anzeige im [g=357]Peak[/g]-Meter (z.B. des Reapers) ist!?

Genau.

Und daran wird sich auch nie was aendern.

 

[diagnostix]

joa, ich hatte mit reaper auch solche erfahrungen.
deswegen benutze ich ihn nicht mehr.
die anzeigen sind zickig halt...
ein roughmix auf die schnelle, limitiert auf 0 mit flstudio7-keine clippinganzeigen - aber reaper hat geclippt.

nach einiger zeit habe ich die gleiche wav in ptle geöffnet - kein [g=99]clipping[/g].

so was macht einen unsicher, was schade ist, weil reaper schon ein tolles programm ist...
vg
dragan