Zukunftssicheres Setup - Zweite Meinung gesucht

[404NotFound]

Hallo Community, long time no see!

Ich plane gerade, mir ein USB-Interface für zu Hause anzuschaffen und habe mich schon grob auf das Focusrite Scarlett 2i2 festgelegt, da es meine bescheidenen Anforderungen fast komplett erfüllt (2 Preamps mit 48V und Hi-Z; läuft mit Linux und Android; sehr preisgünstig; nur Midi fehlt).

Nun kam mir aber folgende Idee: Mein bisheriges Rack staubt im Proberaum sowieso gerade ein, deshalb könnte ich einige Komponenten auch verkaufen und stattdessen ein größeres USB-Interface anschaffen. Konkret geht es um folgendes:

Raus:
RME Multiface I + Cardbus Card
SM Pro Audio PR8
Patchbay
4HE-Rack (wenn ich schonmal beim Ausmisten bin...)

Rein:
Focusrite Scarlett 18i8

Bleibt:
Behringer ADA8000

Vorteil wäre die Portabilität, Interface und Laptop passen schließlich gut in einen Rucksack, außerdem bin ich nicht mehr auf die bei Laptops fast ausgestorbene Cardbus-Schnittstelle angewiesen. Nachteil wäre der Aufwand, alles zu verkaufen und der Verlust von 4 Preamps.

Was meint ihr?

Grüße
404

 

[stefangeidel]

Prinzipiell spricht nichts gegen das 18i8, wenn du die Preamps nicht brauch.
Und du hast ja noch das ADA8000...
Kann man die zur Not kaskadieren?

Ist halt aber Klanglich nicht unbedingt ein Aufstieg von RME zu Focusrite...

 

[404NotFound]

Kann man die zur Not kaskadieren?

Ja, das war der Plan - das 18i8 hat einen ADAT-Eingang. Die große Frage ist jetzt allerdings, wie beides synchronisiert wird. Den Behringer als Clock-Master? Keine Ahnung ob das eine gute Idee ist...

Ist halt aber Klanglich nicht unbedingt ein Aufstieg von RME zu Focusrite...

Das schwächste Glied in der Kette sind momentan eher die SM Pro Audio-Preamps, ich würde fast behaupten, dass die Focusrite dagegen eine Verbesserung sind.

 

[stefangeidel]

Kannst ja mal das Handbuch lesen, ob du daraus schlau wirst.
Im Zweifel einfach mal bestellen und probieren.
30 Tage Rückgaberecht

 

[DaVogi]

glaub nicht das ein neues focusrite ein klanglicher rückschritt zu nem alten rme ist.. softwaretechnisch (totalmix) schon eher, ist halt die frage ob du das brauchst/nutzt.

wenn der behringer mitfunken soll dann muss er in dieser konstellation als master-clock funktionieren und über ADAT syncen.

anders gehts nicht da das interface weder adat-out noch wordclock-ausgang besitzt.

ist aber für proberaummitschnitte wohl auch egal...

wieviele ein/ausgänge brauchst du denn? und wieviele sollten davon für studioaufnahmen taugen?

 

[404NotFound]

softwaretechnisch (totalmix) schon eher, ist halt die frage ob du das brauchst/nutzt.

Nicht wirklich, der Focusrite-Mixer reicht mir komplett - allerdings weiß ich sowieso noch nicht, in welchem Umfang ich das HW-Monitoring von Linux aus steuern kann.

wenn der behringer mitfunken soll dann muss er in dieser konstellation als master-clock funktionieren und über ADAT syncen.

Damit könnte ich leben. Habe ein bisschen recherchiert, die Clock im Behringer scheint nicht allzu schlimm zu sein.

wieviele ein/ausgänge brauchst du denn? und wieviele sollten davon für studioaufnahmen taugen?

Eingänge: Zuhause genau 2, für Bands bin ich bis jetzt nicht über 13 gekommen, 12 wären absolut akzeptabel.
Ausgänge: 2 würden komplett reichen.
Für Studioaufnahmen sollten bestenfalls alle geeignet sein, wobei der Behringer für mich auch schon unter diese Kategorie fällt.


EDIT:
Nun konnte ich doch nicht widerstehen und habe mir einfach mal das 18i8 geholt, damit ich über die nächsten Tage damit herumspielen kann. Gibt ja Rückgaberecht.

 

[akl]

Wieviel darfs denn maximal kosten ?

 

[404NotFound]

Wieviel darfs denn maximal kosten ?

350€ sind schon fast die Grenze, 400€ aber definitiv.

Das 18i8 macht bis jetzt einen guten Eindruck, nur die Latenz bekomme ich noch nicht so weit runter, wie ich mir das gewünscht hätte.

 

[stefangeidel]

Vielleicht ist auch einfach dein Rechner zu schwach...

 

[404NotFound]

Vielleicht ist auch einfach dein Rechner zu schwach...

Eher nicht, mit dem Multiface bin ich ja runter bis auf 128 bzw. 64 Samples gekommen.

 

[akl]

Was für Latenzen meinst Du eigentlich ? Wie arbeitest Du, was genau soll besser werden ?

Je mehr Spuren und virtuelle Instrumente Du hast, desto mehr ASIO buffer wirst Du benötigen, es gibt da meines Erachtens keinen statischen Wert ununabhängig von der Projektgröße. Mit Projektgröße meine ich Anzahl der Spuren, VST, virtuelle Instrumente.

Man könnte höchstens aus der Erfahrung sagen bei Komponenten, die man kennt, dass idR 128-512 samples ASIO Buffer ein Wert ist, mit dem man durchaus stabil arbeiten kann. Das hängt dann von der Güte der Komponenten und Treiber auf Audiointerface und Rechnerseite ab.

Du kannst ja mal hier in einschlägige Benchmarks schauen, wie sich bei einem gegebenen "normierten" Projekt mit hoher Spurenzahl die einzelnen Produkte so schlagen.
http://www.dawbench.com/audio-int-lowlatency2.htm

Bei Focusrite Firewire basierten Interfaces scheint der DICE2 Firewire Kommunikationschip auf der Recording Interface seite etwas limitierend zu sein im Vergleich zur Konkurrenz. Allerdings sind die Benchmarks vermutlich mit älteren Treiber Versionen gemacht. Aber es läßt sich zumindest ein gewisser Trend ablesen, dass RME einen guten Job macht.

Bei virtuellen Instrumenten und Spuren mit vielen VSTs kannst Du die CPU Auslastung runterbekommen, indem Du bei Cubase Spuren einfrierst. So konnte ich ein Projekt auf einem Urlaubs PC mit 6-7 Jahre alter AMD CPU noch mischen, was vorher unmöglich war.

Ich arbeite mit meinem Focusrite LS56 idR mit einem ASIO Buffer von 256 Samples und das genügt meinen Anforderungen zB mit Micro Gitarre zu einem Stück einzuspielen, dann können auch locker 3 VSTs in dem Projekt aktiv sein (Superior Drummer, Trilian, B4).

Ich kann bis auf 64 und 32 samples runtergehen, riksiere dann aber dropouts, das mache ich nur, um mal eine Einzelspur mit einem virtuellen Gitarren Amp einzuspielen.

Ich glaube wenn ich - vor allem bei Gitarre - viel mit virtuellen Instumenten spielen würde, dann würde ich
- ein bus basiertes RME kaufen oder
- wenns Mobil sein soll ein RME mit USB und Firewire drauf

Aber sag mal, was Du genau unter Latenzen verstehst oder wo Du an die Grenzen Deines Interfaces stößt. Jeder spricht heute von Latenzen, dabei sind sie überall vorhanden und man spricht leicht aneinander vorbei.

 

[rocktale]

Ich greif das mal kurz auf. Gibt es noch neue Erfahrungen zum 18i8? Wie sehen die Latenzen aus?

Hab das Interface gesehen und fänd es auch ganz spannend (mehr Ein- und Ausgänge für weniger Geld), wenngleich mir der Umstieg vom Babyface unter Umständen schon schwer fallen könnte...

 

[404NotFound]

Kleines Update: Habe das Scarlett noch etwas ausführlicher getestet und werde es definitiv behalten. Das Problem mit den Latenzen lag offensichtlich an Linux (siehe nächster Absatz), unter OS X bekomme ich auch unterhalb von 64 Samples keine Dropouts.

Kleiner Tipp für die Nutzer von USB-Interfaces unter Linux: Die Dinger arbeiten am stabilsten, wenn die Puffergröße ein Vielfaches von 1ms (Länge eines USB-Frames) ist. Bei 44.1 kHz sind das beispielsweise 441, 220 oder 110 Samples. Ich konnte die Dropout-Probleme damit mehr oder weniger eliminieren.

@akl: Danke für die ausführliche Antwort, der Vollständigkeit halber noch meine Antwort auf deine Frage: Ich arbeite wahrscheinlich ähnlich wie du, hauptsächlich Gitarre über Software-Amps und wenn überhaupt, dann nur eine überschaubare Anzahl an Software-Instrumenten. Ich meinte übrigens die Roundtrip-Latenz, also von A/D über Effekte bis D/A. Erst ab 128 Samples fühlt es sich für mich "richtig" an.

@rocktale: Wie gesagt, meine Latenzprobleme konnte ich lösen. Eingangsseitig ist es top, die Preamps klingen gut, bei Gitarre am Hi-Z-Eingang geht die Sonne auf (habe ich mit DI und co. noch nie so gut hinbekommen), der Softwaremixer ist selbsterklärend, die dreifarbige Pegelanzeige an den Gain-Reglern ist sehr praktisch und die Verarbeitung ist einwandfrei. Klare Empfehlung.

Einziger möglicher Wermutstropfen: Die geringe Anzahl an Ausgängen (1x Monitor, 2x Kopfhörer, 1x S/PDIF; jeweils Stereo) könnte für manche eine Einschränkung darstellen. Für mich ist es genau richtig.

 

[djdeveloper]

Du scheinst Dich ja schon entschieden zu haben aber ich möchte nochmal das Tascam US-1800 in den Raum werfen. Wir sind damit nun schon seit über einam Jahr sehr zufrieden. Sowohl für Bandaufnahmen als auch im Elektro-Projektstudio.

 

[404NotFound]

Das Tascam habe ich mir auch schon angeschaut. Sieht an sich nicht schlecht aus, aber für mich sprachen mehrere Punkte dagegen:
- 19"-Formfaktor, dadurch nicht mehr ganz so rucksacktauglich
- kein ADAT, deshalb müsste das Ding im Proberaum immer wieder neu verkabelt werden
- nicht Class-Compliant, also läuft es weder unter Linux noch auf Mobilgeräten. Das ist leider ein absolutes Ausschlusskriterium.

 

[djdeveloper]

Ok, das leuchtet ein!

 

[akl]

Kleines Update: Habe das Scarlett noch etwas ausführlicher getestet und werde es definitiv behalten.

@akl: Danke für die ausführliche Antwort, der Vollständigkeit halber noch meine Antwort auf deine Frage: Ich arbeite wahrscheinlich ähnlich wie du, hauptsächlich Gitarre über Software-Amps und wenn überhaupt, dann nur eine überschaubare Anzahl an Software-Instrumenten. Ich meinte übrigens die Roundtrip-Latenz, also von A/D über Effekte bis D/A. Erst ab 128 Samples fühlt es sich für mich "richtig" an.

Einziger möglicher Wermutstropfen: Die geringe Anzahl an Ausgängen (1x Monitor, 2x Kopfhörer, 1x S/PDIF; jeweils Stereo) könnte für manche eine Einschränkung darstellen. Für mich ist es genau richtig.

Ich freue mich, dass Du für Dich was Passendes gefunden hast.

Ich nehme Gitarre derzeit noch über Tube Mic auf. D/I und Intrument in iVm Amp VST habe ich nur mal getestet. Ich weiß nicht so recht. Hättest Du mal ein paar Aufnahmebeispiele und sagst womit Du das gemacht hast ?

Bei 64 Samples ASIO Buffer kannst Du also ohne Aussetzer Gitarre über ein VST aufnehmen und auch beim Spielen direkt den VST Sound verzögerungsfrei hören .. ?! Was für eine DAW und welches /VST verwendest Du dabei ?

Wegen der Ausgänge, es gibt ja auch noch die Scarletts 2i4 und 6i6 ... je nach Modell gibt es dann noch midi, s/pdif, 2 analoge Ausgänge mehr ... Bis zum 2i4 USB bus powerd bei Laptop Einsatz sicherlich interessant.

https://www.thomann.de/de/search.ht...659=on&chk171553=on&chk196199=on&chk215658=on