Zerbrochene Freundschaft - Bitte um Kritik

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Campino

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Hier mal wieder ein (diesmal sehr persönlicher) Liedtext von mir.

Die Musik die ich dabei im Kopf hab, war eher langsameres Piano, im Refrain und in der letzten Strophe dann auch rockig melanchonische E-Gitarre...


Zerbrochene Freundschaft


Weißt du noch vor gut zwei Jahr'n
Solang es ist schon her
Sympathie auf den ersten Blick
Es fiel uns gar nicht schwer

Ein Bier, ein Spruch - mehr brauchten wir nicht
Es war ne gute Zeit
Gegen den Strom und gegen den Wind
Tuts dir wenigstens leid?


Kannst du dich heut im Spiegel ansehn?
Kannst du erhobnen Hauptes gehn?
Kannst du dir in die Augen schauen?
Kannst du dir heute noch selbst vertrauen?


Wir erkämpften gemeinsam unsren Weg
Wir hatten soviel Spaß
Die Freundschaft mehr als einmal geschworen
Die andren wurden blass

Ich hab dir mein Vertrauen geschenkt
Ich war dazu bereit
Die Freundschaft auf einer harten Probe
Tuts dir wenigstens leid?


Kannst du dich heut im Spiegel ansehn?
Kannst du erhobnen Hauptes gehn?
Kannst du dir in die Augen schauen?
Kannst du dir heute noch selbst vertrauen?


Die Wahrheit liegt am Grund des Meeres
Niemand wird sie finden
Du hast gelogen, ich hab gekämpft
nichts wird uns mehr verbinden

Und wenn damit jetzt glücklich bist
Die Freundschaft eisgekühlt
Dann kannst du dir jetzt den Nächsten suchen
Der dein Spielchen spielt


Kannst du dich heut im Spiegel ansehn?
Kannst du erhobnen Hauptes gehn?
Kannst du dir in die Augen schauen?
Kannst du dir heute noch selbst vertrauen?


Freue mich über jedes Feedback
 
Ein schlauer Text und ambitioniert gemacht!

Hiermit veröffentlicht.
Gema anmelden :)
 
Oh, ja! Ich schließ mich da mal dem LM18 an.

Klar, griffig, gut!
 
Danke für euer Lob =)

Hoffe noch mehr hier zu lesen.
 
Hi Campino,

dein Text klingt ja nicht so richtig lebenslustig.
Daher freue ich mich schon auf deinen nächsten, der irgendwie in die Richtung

Hab die alte Braut vergessen,
bin von der Nächsten schon besessen,
ich nehme sie mit betäubender Lust,
und knutsche voll Wonne ihre Ohrläppchen


(Ohrläppchen reimt sich nicht? Habe da jetzt auch keine Idee weiter!)

gehen könnte. :)

Wenn du schon eine musikalische Idee im Kopf hast, so singe sie doch in ein Aufnahmegerät oder auf deine Festplatte. Ab damit zu soundcloud.com. Den einen oder anderen schiefen Ton wird man dir hier verzeihen. Vielleicht werden dann, für mich zumindest, "quitschende" Textstellen verständlicher.
Einige Wortkürzungen wie Jahr`n, tut`s, ... halte ich für unnötig. Die anderen wurden blass würde ich streichen bzw. ändern.

Gruß DeFlyer

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/deflyer">deflyer</a> am 31.05.2010 19:24 Uhr]
 
hi,

ja weiss nich. vom thema und den zeilen bin ich auch nicht wirklich überzeugt. freunde kommen, freunde gehen, manche bleiben länger oder für immer, aber das sind nunmal die wenigsten... die wahren freunde.

anyway, es scheint ja irgendwas passiert zu sein, was die freundschaft zerstört hat. aber du rückst nicht raus mit der sprache. baust also permanent nur spannung auf, immer wieder neu, aber du "erlöst" den hörer nicht, find ich. redest nur drumherum, in strophen und refrain.

davon abgesehen: ich würde in der zweiten zeile "solang ist es schon her" schreiben, nicht "... es ist...". falls es nicht sowieso nur nen tippfehler war: es passt mmn. nicht zum rest, der in normaler alltagssprache geschrieben ist.
"symphatie auf den ersten blick" ...ist es nicht liebe auf den ersten blick? würds umbauen, vllt. in "mochten uns von anfang an" oder "war'n uns direkt symphatisch".

ansonsten passts metrisch.


alles nur vorschläge!



gruß,

micha
 
Lieber Campino,

ich möchte auch liebend gern daran beteiligt sein, Dir Aufwind zu geben. Naja, vielleicht gelingt es mir teilweise.

Positiv finde ich:

dass du scheinbar unerschütterlich weiter schreibst!! Das klingt wenig, ist aber viel.

Erstens gehen dir so sicher irgendwann die Gedanken aus und dann musst du aus eigenem Antrieb einen Ausweg finden, nicht von Kritikern, sondern vor allem von Dir argwöhnisch beobachtet. Auf diese Weise entwickeln sich Künstler am prächtigsten.

Zweitens werden die meisten Meckerköppe von heute ( wie ich für dich einer sein mag) irgendwann Schwätzer von gestern und dann bricht... vielleicht... DEINE große Zeit an. - Ich brauch nur daran zu denken, wie in den 70igern der klassische Rock der "Superkönner" über Nacht mühelos von den Punkbands in die Rockerrente geschickt wurde.


Reserven
sehe ich vor allem:

1.
im Erkennen einer Idee.

Allgemeine Erkenntnisse wie "Freunde kommen, Freunde gehn" waren wohl noch nie sensationell, sondern so normal wie essen und trinken. Vor allem, wenn man gut unterwegs ist. -

(Stopprock hat getextet: "Freunde kommen, Fremde gehen" ...DAS finde ich dann doch toll! Hab oft über diese Zeile nachgedacht.)

Die Frage ist, ob man einen Freund auf besondere Weise verliert. Dann aber ist das Besondere die Idee. Warum hat man den Freund verloren. Die Geschichte interessiert....

...nicht der allgemeine Verlust.

Den kann man viel wirkungsvoller betonen, wenn man die letzten verbliebenen Freunde besonders adelt. Das reicht Von "zwei gute Freunde" bis " Freunde" von... ähm...Campino.;)

2. Im Umgang mit Deinem Ich-Erzähler.

Der ist bei Dir ohne Fehler.Wie ein Klugscheißer oder Alles-Besser-Wisser oder auch ein Jammerlappen. - Hör dir die Leute im Beruf, am Familientisch oder in der Kneipe an. Lies mein Gesülze :D

Alle haben immer Recht. Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig!

So ätzend schätze ich DICH, Campino, natürlich nicht ein. Sonst würdest du nicht so intensiv schreiben. Das zeugt von Ängsten. Ich kenne das. Trifft voll auch auf mich zu....Verstehst Du, was ihch sagen will ? ;)

Kleine Fehler kann man sich leisten, die machen den Protagonisten nur menschlicher...solange er TROTZDEM irgendwie aufrecht in die Zukunft wankt, stolpert oder verbissen schreitet :D

Wenn zwei sich streiten, haben IMMER beide Recht. Das darzustellen (nicht einfach zu behaupten) ist schwer und macht deshalb den Könner.

Du kannst meinen Psalm natürlich überlesen. Aber dann verrate mir wenigstens: woran ist diese Freundschaft nun gescheitert?

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/artname">artname</a> am 10.06.2010 20:36 Uhr]
 
@artname

Danke für deinen sehr ausgiebigen Post und deine Kritik,

Die Freundschaft ist zerbrochen, als dieser "Freund" sich unehrlich gegenüber mir verhalten hatte... es gab einen Streitfall, zwischen ihm und einer Gemeinschaft, der ich angehöre. So hab ich quasi etwas zwischen den Stühlen gesessen, versucht die Interessen der Gemeinschaft zu vertreten und trotzdem ihm zu helfen.

Er war nicht ehrlich zu mir, bzw hat mir ins Gesicht gelogen... als das bewiesen wurde, war die Freundschaft von mir aus beendet... und dieser Text entstand.
 
Hi Campino

es gab einen Streitfall, zwischen ihm und einer Gemeinschaft, der ich angehöre.

DAS finde ich hoch interessant. Ein Dreieckkonflikt

Die Gruppe....DU....der Freund

Warum läßt du die Gruppe außen vor? Sie gehört doch ganz offensichtlich zum Konflikt?

Vielleicht hat dein Freund nur eine Notlüge benutzt? Um sich selber zu beschützen?

Könntest Du ihm ohne den Gruppenzwang verzeihen?

Und dann: Freundschaft bewährt sich erst in der Not....

Und außerdem: hat er Dir geschadet. oder der Gemeinschaft.

Das sind Fragen, die mich für diesen Text interessieren würden. Wenn Du dir darüber besser im Klaren wirst, könntest Du einen SEHR interessanten Text hinbekommen.

Fazit: Mir scheint, dein eigentliches Thema lautet (versteckt) Dreiecksbeziehung. Könnte ich recht haben?

 
Ich finde es GUT dass die Gründe völlig offen bleiben. Wer Drama, Intrige, Dreiecksbeziehungen und sonst was haben will, der soll Hausfrauenserien kucken ! Du kannst Dir alles und nix drunter vorstellen, das regt die Phantasie an. Die Sprache finde ich absolut toll !
 
Wer Drama, Intrige, Dreiecksbeziehungen und sonst was haben will, der soll Hausfrauenserien kucken !

Dieses Statement klingt in meinen Ohren so dumm wie gereizt.

Verwundert mich, ehrlich gesagt, in Deinem Falle.
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Erinnert mich sehr an eine ähnliche Situation aus meinem Leben. Warum soll er auf Details rumtrampeln? Ich finde es toll wenn solche Dinge offen bleiben, dann kann jeder etwas aus seinem eigenen Leben hineininterpretieren und auf sich ummünzen. Das macht einen Text erst interessant und für alle zugänglich.
 
@m_marte

Warum soll er auf Details rumtrampeln? Ich finde es toll wenn solche Dinge offen bleiben, dann kann jeder etwas aus seinem eigenen Leben hineininterpretieren und auf sich
ummünzen. Das macht einen Text erst interessant und für alle zugänglich. I

Wer sagt, dass eine Näherung an die von campino geschilderte Ausgangssituation [siehe #8] so aussehen muß, dass er ...ähm...."auf den Details rumtrampeln"... muß?

Wer sagt, dass bei einer Einbeziehung der Ausgangs-Situation die Textaussage NICHT offen bleiben würde?

Wer sagt, dass dieser eventuell noch zu schreibende Text NICHT weiterhin vielfältige Assoziationen auslösen könnte?

KEINER hat das gesagt! -

Mir ist der vorliegende Text halt noch zu beliebig. Und dazu habe ich den Dialog mit Campino gesucht.

Ich für meinen Teil bin mir absolut sicher, dass eine reale Situation IMMER mehr Poesie birgt als eine ausgedachte! Ich kann mir das natürlich auch in diesem Falle mühelos vorstellen.8)

Campino wird selber am besten wissen, ob er meine Anregung aufnimmt oder es lässt. Das sehe ICH sehr gelassen:)

-----------------------

UND ich freue ich mich für campino, dass er auf diesem Weg des Dialogs nun noch einige
positive feedbacks erhalten hat;)

Ciao
 
Dieses Statement klingt in meinen Ohren so dumm wie gereizt.

????????????


m_marte schrieb:
Erinnert mich sehr an eine ähnliche Situation aus meinem Leben. Warum soll er auf Details rumtrampeln? Ich finde es toll wenn solche Dinge offen bleiben, dann kann jeder etwas aus seinem eigenen Leben hineininterpretieren und auf sich ummünzen. Das macht einen Text erst interessant und für alle zugänglich.

Genauso sehe ich das auch und so meinte ich das auch. Man muss nicht immer eine komplette Story oder eine Auflösung vorgesetzt bekommen wie im Fernsehen. Campino muss auch nicht alles preisgeben, was ihm passiert ist. So bekommt´s einen viel persönlicheren Touch, eine Situation, die jeder so mal erlebt haben könnte, für jeden war es vielleicht ein wenig anders und genau diese Möglichkeit läßt der Text offen. Man hat die Möglichkeit, sich die Story dazu selber vorzustellen oder das auf eine ganz persönliche Situation zu beziehen. Ist die Musik dazu stark, ist es der Text für mein Gefühl auch.
 
@zehnvorsechs
Wer Drama, Intrige, Dreiecksbeziehungen und sonst was haben will, der soll Hausfrauenserien kucken !
Dieses Statement klingt in meinen Ohren so dumm wie gereizt.


Drama, Intrige, Dreiecksbeziehungen bestimmen die größten Texte der Menschheit seit den alten Griechen über Shakespeare, Goethe, Schiller, Lessing, Heine und und und!

Betrachte es bitte als Respekt vor Dir, dass ich meine, DAS für Dich nicht breiter auswälzen zu MÜSSEN:)

Dieses Statement zum Drama steht für mich im seltsam krassen Widerspruch zu der wohltuenden Zurückhaltung, die Du als "Musikkritiker" an den Tag legst.

Ansonsten enthält meine Antwort an m-marte im Prinzip auch meine Antwort an Dich.
 
Ja, ob das Wort Dreiecksbeziehung jetzt richtig ist, würde ich nicht so sagen...

Aber um den gesamten Sachverhalt jetzt auszuführen, das würde zu weit in die Weite führen.


Dazu muss ich sagen, eine Geschichte mit genauen Details in einen Text zu verpacken ist nicht so mein Ding... ... denn der Text sollte den Leser ansprechen, im Sinne von "So hab ich das auch mal erlebt." Vielleicht ist es auch zu schwierig, das alles in so Worte zu packen, dass es trotzdem knackig bleibt und nicht zu sehr ins Detail geht.
 
Dazu muss ich sagen, eine Geschichte mit genauen Details in einen Text zu verpacken ist nicht so mein Ding... ... denn der Text sollte den Leser ansprechen, im Sinne von "So hab ich das auch mal erlebt."

Campino, ich habe Dir doch nicht empfohlen, diese konkrete Geschichte im Song zu erzählen!
Ich zweifle, ob Dir das gelingen würde.

ABER: Deine Geschichte steckt trotz dem voller kryptischer Andeutungen über einen ominösen Verrat. Du verweist ständig auf Vorgänge, die komplett im dunklen bleiben.

Einige im tread meinen, dass sie gerade deshalb an zerbrochenen Freundschaften ihrerseits erinnert würden.

Hm...

-----------------------------------------------------
...vor Jahren überwarf ich mich mit meinem wichtigsten Künstlerfreund X . Vordergründig gesagt, fühlte ich mich zu einseitig ausgenutzt.

Jeder der mich danach befragt, will natürlich die Gründe unseres Zerwürfnisses erfahren. Meistens kommt man dann irgendwie ins Gespräch mit dem Fragesteller....

.... Manche fragen, ob ich nicht über meinen Schatten springen könne. Andere wiederum stärken mich in meiner Ablehnung gegenüber X und erzählen Parallelen aus ihrem Leben.

Wenn ich die Geschichte von X und mir erzähle, tu ich natürlich alles, um die Leute zu überzeugen, dass ich eigentlich ein treuer Freund bin. Ich verweise auf meine Rettungsversuche und meine Gekränktheit. Meistens bedaure ich auch, dass die Geschichte nicht mehr zu löten ist. Weil X eigentlich unersetzlich ist!

Manchmal verweigere ich die Auskunft. Das produziert natürlich Ratlosigkeit.

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Also gut, Du könntest ja auch schweigen. Tust Du aber nicht. Du möchtest der Öffentlichkeit etwas mitteilen. Aber was?

Es gibt kein Bedauern über den Verlust einer Freundschaft - eines der wichtigsten Schätze der Welt .

Ich höre statt dessen vor allem anderen Deine Absicht, diesen Exfreund öffentlich herabzusetzen. Die Gründe für das Verbrechen dies Freundes bleibst du schuldig. Du stellst ihm auch keinen Verteidiger zur Seite. - Das ist keine überzeugende Werbung für die Fähigkeit des lyrischen Ichs, Freundschaft und Treue zu pflegen.

Und wofür nun das ganze Geschrei Ich will das Positive vermuten: das lyrische Ich trauert insgeheim noch der Beziehung nach.

Und wenn [Du] damit jetzt glücklich bist
Die Freundschaft eisgekühlt
Dann kannst du dir jetzt den Nächsten suchen
Der dein Spielchen spielt

Das lyrische ICH müsste als Fazit froh sein, einem Lügner auf die Spur gekommen zu sein. Tatsächlich sagt es aber etwas anderes:

Kannst du dich heut im Spiegel ansehn?
Kannst du erhobnen Hauptes gehn?
Kannst du dir in die Augen schauen?
Kannst du dir heute noch selbst vertrauen?

Klingt eher, als wäre der Andere als Sieger vom Platz gegangen. Klingt eher nach dem Pfeifen im Keller.

Ich schrieb oben schon mal: Ich liebe die Songs, die den Wert einer Freundschaft preisen. Da reichen mir einige banale Zeilen, um für Momente zärtlich an einen guten Freund zu denken.

Beim Besingen einer zerbrochenen Freundschaft läuft man leicht Gefahr, selber sein Gesicht zu verlieren...

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/artname">artname</a> am 29.06.2010 11:48 Uhr]
 
Hm, guten Tag Threadtexter

Ich möcht mich hier auch noch zu Wort melden, da mir das Thema des Textes sehr interessant finde und ich ihn ganz gelungen finde für den Zeitpunkt in der ganzen Situation, in der er scheinbar verfasst worden ist. Einiges wurde schon erwähnt, v.A. von artname, ich verzichte aber aus Zeitgründen alles zu zitieren....

Der Text erzählt von der Vergangenheit, also einer wunderbaren Freundschaft.

Strophe 1 und 2.

Wobei dann plötzlich Vorwürfe gegen diesen Freund kommen, die der noch Leser gar nicht verstehen kann.


Ein Bier, ein Spruch - mehr brauchten wir nicht
Es war ne gute Zeit
Gegen den Strom und gegen den Wind
Tuts dir wenigstens leid?


Kannst du dich heut im Spiegel ansehn?
Kannst du erhobnen Hauptes gehn?
Kannst du dir in die Augen schauen?
Kannst du dir heute noch selbst vertrauen?


Dann kommt wieder eine Strophe, wie schön die Freundschaft doch war und dann eine Andeutung, was der Grund gewesen sein könnte für den Bruch (der Bruch hat scheinbar der Texter vollzogen)


"Ich hab dir mein Vertrauen geschenkt
Ich war dazu bereit
Die Freundschaft auf einer harten Probe
Tuts dir wenigstens leid?"

Die Wahrheit liegt am Grund des Meeres
Niemand wird sie finden
Du hast gelogen, ich hab gekämpft
nichts wird uns mehr verbinden


Als Leser versteh ich hier, dass der Texter nicht recht weiss, warum der Freund das Vertrauen gebrochen hat (gelogen hat, wie der TS später geschrieben hat) und er glaubt es niemals herausfinden zu können (kann er auch nicht, wenn er dem andern den Rücken zukehrt...) und das kann ganz schön an einem nagen...


Und wenn damit jetzt glücklich bist
Die Freundschaft eisgekühlt
Dann kannst du dir jetzt den Nächsten suchen
Der dein Spielchen spielt


Klingt ziemlich enttäuscht und wütend! Ich fühle da mit als Leser aber nicht die Wut über diesen Freunden sondern die Enttäuschung über die Zerbrochene Freundschaft, weil die Wut kann ich nicht recht nachvollziehen.


Also frage ich mich als leser, ob das was der Freund getan hat wirklich so schlimm war, als dass diese wunderbare Freundschaft wie beschrieben zu Bruch gehen muss?

Natürlich kennt jeder solche Situationen, wahrscheinlich von beiden Seiten. Da der Text wahrscheinlich im Zustand der Wut und Enttäuschung geschrieben klingt er ziemlich endgültig.


Aber wer das Leben kennt, weiss ja, dass wenn die Wut abgeklungen ist, man die schöne Freundschaft vielleicht wieder vermisst, vielleicht doch wieder einen Schritt auf den Freunden zugehen kann und versuchen kann die Wahrheit am Grunde des Meeres zu verstehen, nachdem sich die Wellen etwas geglättet haben?


Weil Schweigen kann tausend Bedeutungen haben führt aber niemals zum Verständnis der Wahrheit ;)
 
@ artname


Klingt eher, als wäre der Andere als Sieger vom Platz gegangen. Klingt eher nach dem Pfeifen im Keller.

Eine Freundschaft ist ja kein Wettkampf, sie besteht nur aus Gewinnern, die Frage ist nur ob und wie es gelingt, den gegenseitigen Gewinn aufrechtzuhalten auch wenns zwischendurch mal "kriselt". Und wenn der eine meint, er sei der "Sieger", weil ers dem andern "gezeigt" hat, muss er sich überlegen, was er dafür verloren hat...

Da wünsch ich mir als Leser einfach ein Happy-End oder eine verständliche Erklärung für den endgültigen Bruch, beides kann gerechtfertigt sein.

Beim Besingen einer zerbrochenen Freundschaft läuft man leicht Gefahr, selber sein Gesicht zu verlieren...

Das hast du schön ausgedrückt, man zeigt immer viel von sich, wenn man einen persönlichen Text veröffentlicht.

Aber wer verliert nicht ab und zu sein Gesicht? Das Eingestehen und Einsehen und der Wille es wieder zurechtzubiegen bringt einen weiter, auch wenn es schlussendlich vielleicht scheitert. Da ist man dann beim nächstenmal gewarnt....
 
@soleluna
Eine Freundschaft ist ja kein Wettkampf, sie besteht nur aus Gewinnern, die Frage ist nur ob und wie es gelingt, den gegenseitigen Gewinn aufrechtzuhalten auch wenns zwischendurch mal "kriselt".

Genau! Michel de Montaigne schrieb einen wunderbaren Essay über Freundschaft. Darin kommt sinngemäß folgende Szene vor:

Ein Freund soll ein verheerendes Feuer gelegt haben. Der andere Freund ist als Zeuge vor Gericht geladen.

Richter: Trauen Sie ihrem Freund dieses Verbrechen zu?
Freund: Natürlich nicht!
Richter: Was, wenn aber bewiesen würde, dass er es tatsächlich tat?
Freund: dann bin ich überzeugt, dass er sehr gute Gründe dafür gehabt haben MUSS !!

Daran musste ich ständig beim Schreiben meines letzten Beitrages denken!


Das Eingestehen und Einsehen und der Wille es wieder zurechtzubiegen bringt einen weiter, auch wenn es schlussendlich vielleicht scheitert. Da ist man dann beim nächstenmal gewarnt....

Ja. Hass gibt es umsonst. Die Pflege einer kriselnden Freundschaft kostet Arbeit. Das gilt auch für Texter:D
 

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