Wohin mit Melodyne: Stereo-Bus, Einzelspuren, Clips

Andaraginga

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Folgendes Ausgangsszenario:
Am Ende meiner Gesangesbemühungen hab ich mehrere Vocaltracks, jeweils zerhackstückelt in viele einzelne Clips, die in einen gemeinsamen Vocals-Bus gehen.
Mit Melodyne Assistant bearbeiten will ich jetzt zwei Stellen auf Track 1, drei Stellen auf Track 2, vier auf Track 3 usw. (nur als Beispiel)

Ich versuch für mich rauszukriegen, wo und wie ich das am besten mach:
Lad ich Melodyne auf den Bus, die Einzelspuren oder einzelne Clips?
Bounce ich ganz am Schluss alle Spuren als Ganzes oder fortlaufend jede Einzeländerung oder gar nichts?
Was ist am einfachsten?
Was am fehlerunanfälligsten?

>> Wie macht ihr das?


................

Zur Erklärung, wo es bei mir hakt ein paar Gedanken und Erklärungen:
Bus macht wohl keinen Sinn, da Assistant ja nicht mehrere Spuren gleichzeitig bearbeiten kann.
>> stimmt das so?

Auf Einzelspuren hab ich ursprünglich geladen, hatte dann aber aus irgendwelchen Gründen die gemachten Änderungen verloren.
>> Wo sind da die Stolperfallen? Wann werden Änderungen unbeabsichtigt wieder gelöscht? Jedes mal wenn ich [aus Versehen] Melodyne mal schließe?

Zuletzt ging ich dazu über, Melodyne auf Einzelclips zu laden, da mir das übersichtlicher und berechenbarer erschien, bin aber schon wieder verwirrt.
Ich wollte die Änderungen sichern durch Rechte Mouse > Apply Track/Clip FX to item, hatte aber den Eindruck dass die Änderungen im neu erzeugten Clip doch nicht drin sind, zumindest sah es optisch so aus.
 
Ist Melodyne nicht über ARA in Reaper eingebunden? Da erübrigt sich ja das separate laden des PlugIns, resp. wo und wie Du das anwenden sollst.
Oder habe ich deine Frage nicht richtig verstanden.
 
Danke für die Nachfrage. Ich verstehe sie nicht wirklich. :)

Aber vielleicht ist das ein Hinweis darauf, dass ich irgendwas grundsätzliches falsch mache. Um dies auszuschließen erkläre ich kurz, wie Ara meiner Meinung nach funktioniert:
Ara erleichtert die Bedienung von Melodyne. Beispielsweise wird der einzulesende Track direkt erkannt und Änderungen werden direkt umgesetzt, wohingegen früher dies komplizierter war.

Die Art, wie ich Melodyne verwende, ist aber genau gleich wie bei jedem anderen Plugin. Ich lade es in die Effekt Bin der jeweiligen Spur oder direkt in einen Audio Clip.

Welche der Möglichkeiten am meisten Sinn macht, war eine meiner Fragen.
Dass sich die Frage gar nicht stellt, weil über ARA alles anders funktioniert, wär mir neu.

Ist es denn so?
Ist Melodyne als Plugin zu laden denn nicht der erste Schritt, der immer notwendig ist?
 
Ich bin nicht Reaper User. Klar wird da Melodyne geladen, nur ist da halt der entsprechende Befehl wohl ausschlaggebend. Kenne ich aber nicht, da kein Reaper.
Denke aber, dass ARA in Bezug auf das Handling dank tieferer Integration des PlugIns schon zeitliche Vorteile bietet. In Protools z.B. musst Du ohne ARA das zu bearbeitende Audio online, also Realtime in Melodyne einlesen. Mit ARA wird das Offline abgehandelt. Ist jetzt nur ein Beispiel. ARA reagiert in der Drittsoftware haargenau auf die Veränderungen, welche Du in der DAW machst, update also das Drittplugin. Ohne ARA ist das halt so nicht möglich. Wenn Du viel mit Pitches und Timings unterwegs bist, dann lohnt es sich schon den ARA Workflow in Reaper genauer zu erforschen.
Wie schon gesagt, ich kann das für Dich nicht machen, da kein Reaper User. Gibt aber sicher zu hunderte von YT Videos auf dem Netz. Ich bin da relativ schnell auf entsprechende gekommen links gekommen.
 
Ist Melodyne nicht über ARA in Reaper eingebunden? Da erübrigt sich ja das separate laden des PlugIns, resp. wo und wie Du das anwenden sollst.
Melodyne muss in jeden einzelnen Track geladen werden und zwar als erstes Plugin. Da erübrigt sich aber nichts weiter, geladen werden muss es ja. Dann gibt es in der Tat einige wenige Stolperfallen, auf die auf der Webseite im ersten Teil des Manuals explizit hingewiesen wird. Das musst du lesen, sonst fällst du immer wieder drauf rein und arbeitest vergeblich. Nicht verkehrt ist es, getane Arbeit zu bouncen.
ARA ist schon sehr genial und spart viel Zeit. Und wenn Du das Plugin auf jeden einzelnen clip/Track lädst, fluppt das auch.
 
Wenn du viele kleine Schnipsel hast, würde ich diese erstmal ohne Effekte rendern.
Die gerenderte Spur dann mit Melodyne über ARA bearbeiten.
 
Ist Melodyne nicht über ARA in Reaper eingebunden? Da erübrigt sich ja das separate laden des PlugIns, resp. wo und wie Du das anwenden sollst.
Melodyne muss in jeden einzelnen Track geladen werden und zwar als erstes Plugin. Da erübrigt sich aber nichts weiter, geladen werden muss es ja. Dann gibt es in der Tat einige wenige Stolperfallen, auf die auf der Webseite im ersten Teil des Manuals explizit hingewiesen wird. Das musst du lesen, sonst fällst du immer wieder drauf rein und arbeitest vergeblich. Nicht verkehrt ist es, getane Arbeit zu bouncen.
ARA ist schon sehr genial und spart viel Zeit. Und wenn Du das Plugin auf jeden einzelnen clip/Track lädst, fluppt das auch.

Ich würde das als nicht ARA User so machen, respektive ich mach das als Melodyne User so. Alle Ausschnitte welche Dir im Tuning/Timing nicht gefallen auf eine separate Spur legen, dort das ARA aktivieren und mit Melodyne bearbeiten. Nach der Bearbeitung wieder auf die Original Spur kopieren. Vorteil, Fokus auf das Wesentliche.
 
Also ich mach das genauso, egal ob Ara oder nicht. Ich mag es einfach nicht, Melodyne immer im Slot und aktiv haben zu müssen. Einfach die Abschnitte in eine neue Spur ziehen, mit Melodyne bearbeiten und bouncen. Dann die gebouncten Teile wieder zurück in die Originalspur.
 
So hat jeder seine Arbeitsweise. Ich gehe einmal geduldig die Spur ganz durch, bounce und gut ist. Dieses hin und her Geschiebe würde mich verwirren.
 
So hat jeder seine Arbeitsweise. Ich gehe einmal geduldig die Spur ganz durch, bounce und gut ist. Dieses hin und her Geschiebe würde mich verwirren.

Ja klar, da muss jeder seinen Workflow selber finden. Hab das anfänglich auch so gemacht, bis mir das dann halt zu aufwändig wurde. Kommt halt auch immer auf das Material an.
 
Kommt halt auch immer auf das Material an.
Und auch auf die Version von Melodyne. Die Studio ist schon ganz großes Kino. Ich habe "nur" die Editor, aber wenn man zackig arbeiten will, dann ist die Studio quasi Pflicht, weil man mehrere Tracks gemeinsam bearbeiten kann.
 
Ich meine Melodyne sollte immer das erste Plugin auf den Einzelspuren sein. Macht für mich nur so Sinn.
 
Ich hab mich noch mal eingehender mit Melodyne befasst und hab einiges nun besser verstanden.

Die Doku auf der Homepage zu studieren, ist ein guter Tipp. Das ist der Link für meine Version mit Reaper und Assistant:
https://helpcenter.celemony.com/M5/doc/melodyneAssistant5/de/M5tour_QuickStart_assistant?env=reaper

Da finden sich tatsächlich viele Antworten, die ich vorher irgendwie nicht hatte.

Warum ich die vorher nicht fand, weiß ich nicht so genau.
Ich hab immer eine PDF-Doku genutzt. Vielleicht hab ich mich in der nicht zurechtgefunden, weil zu viel Umfang auf einmal?
Videos hab ich natürlich auch geschaut. Bei YouTube-Videos gibt es dann aber oft das Problem, dass man was ansieht und dann merkt, das ist bereits veraltet, betrifft eine andere Version oder Lizenz, beschreibt das Verhalten ohne ARA usw.

Meine für mich wichtigen Erkenntnisse:

* Automatisches Scrollen hat bei mir nie funktioniert, obwohl ich die Option aktiviert hatte.
Die Ursache hab ich nun gefunden. Es lag daran, dass ich irgendwo irgendeinen Blob aktiv hatte (und Melodyne dadurch scrollen unterbindet)

* Mit Melodyne gemachte Änderungen werden mit dem zugehörigen Clip gespeichert und nicht (nur) in Melodyne
Wenn ich Änderungen an einem Clip vornehme und dann diesen Clip auf eine andere Spure (ohne Melodyne) kopiere, sind die Änderungen weg und der Originalclip erklingt wieder (logisch!)
Wenn ich dann aber Melodyne neu auf diese Spur lade, dann sind die zuvor gemachten Änderungen wieder da. Gleiches gilt, wenn ich Melodyne (aus Versehen) lösche und anschließend wieder neu auf die Spur lade.

Das heißt, ein *neues* Melodyne erkennt die an dem Clip gemachten Änderungen durch irgendwas, was im Clip gespeichert wurde.
Für viele vielleicht kalter Kaffee. Ich war mir darüber aber nicht sicher. Mir gingen ab und an Änderungen verloren und ich hatte deswegen den Eindruck/die Befürchtung, dass Änderungen komplett und unwiderruflich verloren gehen, wenn ich Melodyne zwischenzeitlich (vielleicht aus Versehen) deaktiviere.

* Es wurde erwähnt, dass die gemachten Änderungen zum Sichern "gebounced" werden. Meine Frage war, was heißt "bouncen" genau, welchen Befehl benutze ich da:
>> "Apply track/take FX to items as new take (mono output)" -oder-
>> "Render items as new take"

Die Antwort lautet:
Beides geht, bei mir führt jedenfalls beides zum gleichen Ergebnis.
Dort hatte ich den Verdacht, dass eben nicht beides geht, sondern nur eine von beiden Varianten und ich deswegen Änderungen verloren hatte.

* Letzteres hat wohl damit zu tun, wie ich versucht habe zu kontrollieren, ob Änderungen wirklich korrekt gespeichert wurden.
Das, was mich ursprünglich verwirrt hatte, ist Folgendes:

Nehme ich Änderungen vor mit Melodyne und bounce den geänderten Clip dann über "Apply track/take FX to items as new take (mono output)" oder "Render items as new take", dann erhalte ich ja die Darstellung von Original/Gebounced als zwei übereinander liegende Takes, so was:
2020-12-12 13_31_31-Window.png

Wenn nun Melodyne immer noch aktiv ist und ich zwischen beiden Takes hin- und herschalte, dann sehe ich, dass der bearbeitete Originaltrack und der gebouncte neue Track (der diese Änderungen ja speichern soll) nicht genau identisch aussehen. Das hat mich wohl verwirrt und glauben lassen, die Änderungen wären überhaupt nicht oder irgendwie falsch gespeichert worden.
Hier ein Beispiel, bearbeiteter Originaltrack (links) gebouncter Track (rechts), macht mal groß und klickt hin und her:
2020-12-12 12_40_30-Window.png 2020-12-12 12_40_48-Window.png

* Ein großes "Achtung" hab ich für mich nun hinter "Glue Items" gesetzt (ich weiß, die deutsche Übersetzung gerade nicht, muss irgendwas mit "Clips verbinden" sein).
Wenn ich "Glue Items" verwende, um mehrere Clips (wieder) zusammenzukleben, dann gehen bei all diesen Clips die Melodyne-Einstellungen verloren.
Das war mir nicht bewusst!

* Eine Einstellung vermisse ich.
Einen in Reaper ausgewählten Clip automatisch auf die Größe des Melodyne-Bearbeitungsfenster zoomen.
Bei jeder neuen Bearbeitung muss ich immer erst händisch zoomen, damit der gewählte Clip/Bearbeitungsausschnitt die richtige Größe hat.
 
Alles richtig, was du schreibst.
Bouncen heisst nichts anderes, als gemachte Änderungen in einem Audiotrack fixieren (gilt auch z.B. bei Midispuren. Die müssen (oder besser: sollten) am Ende eines Songs auch gebounced werden). Bei Logic wird dann automatisch der gebouncte Track unter den bearbeiteten/originalen gelegt und der originale Track wird gemutet/stumm geschaltet. Du fängst bei Änderungen mit Melodyne an diesem, neuen Track wieder bei Null an, aber die bereits gemachten Bearbeitungen sind ja dann hier schon drin.
Richtig auch, dass bei geklebten Clips (glue item) die Änderungen wegfallen, weil Melodyne in diesen geklebten Clips das Ganze als ein neues Audio erkennt. Logisch eigentlich.
 

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