Wie wichtig ist Ausdauersport für die Qualität einer Gesangsperformance?

[Cablebob]

Guten Abend.

Beim Gesang spielt doch bekanntlich die Atmung eine große Rolle.
So wie der Blasebalg beim Akkordeon zum Beispiel.

Beim Einsingen werden als Erstes Atemübungen gemacht.

Atmung spielt auch im Sport eine primäre Rolle, gerade wenn es um Ausdauer
und schnelle Bewegungen geht.

Ich betreibe keinen Sport und auch mit dem Gesang hadere ich derweilen.

In wiefern wirkt sich Laufsport usw. also auf die Atmungssituation in
nichtsportlerischen Momenten aus?

Wie kann ich das Zwerchfell am besten trainieren, wenn es nicht nur um
Kraft, sondern auch um Kontrollvermögen geht? (z.B. Luftstromintensität
dynamisch regeln, ohne dass man dabei zittert, einen wirklich gleichmäßigen
Luftstrom erzeugen)


Also bitte posten, diskutieren und spammen Sie.


liebe Grüße

 

[Alienposer]

Was hätte wohl Pavarotti dazu gesagt?

 

[bemoll]

"Was hätte wohl Pavarotti dazu gesagt? "

Le donne e mobile.......

Atmung beim Gesang: Sport ist ja bekanntlich immer gut, aber hat noch nix mit Atemtechnik beim Gesang zu tun. (ein Boxer mit einer schnellen Rechten ist nicht unbedingt auch gleichzeitig ein guter Drummer)
Und zum Atmen: wenn man keinen Profi (Gesangslehrer) konsultieren will (was aber gut wäre): weniger ist mehr = tief Luft holen verbessert nicht den Gesang/Atmung

HTH
bemoll

 

[Illusion]

Also ich bin kein Experte, aber vielleicht helfen dir meine persönlichen Erfahrungen.

Ich spiele seit dem 7. Lebensjahr Handball und habe etwa auch in diesem Alter angefangen Saxofon zu spielen. Bei einer routinemäßigen Untersuchung wurde bei mir (damals 19 Jahre alt) ein Lungenvolumen von 7,4 Litern festgestellt, was, so habe ich mir sagen lassen, bei einer Körpergröße von 1,8 m wohl recht viel sei. Überrascht über diese Zahl habe ich den Lungenspezialisten darauf angesprochen und dieser sagte mir, dass wohl meine beiden oben genannten Hobbies Mitauslöser für diese Tatsache sind.

Des weiteren bin ich der Meinung, dass das Safoxonspiel (und so wohl auch jegliches Blasinstrumen) erheblich zu der Fähigkeit beiträgt, seinen Atem zu kontrollieren (unabhängig von meinen persönlichen Fähigkeiten als Sänger oder Bläser). Man lernt an den Richtigen Stellen zu atmen und den Atem zu dosieren.

Nun ist es vielleicht übertrieben nur um seine Atmung zu verbessern, ein Blasinstrument zu erlernen, aber ich denke dass auch professionelle Atemübungen beim Gesangslehrer ect auf einem Ähnlichen Prinzip aufbauen dürften wie es in der Blasmusik anzutreffen ist.


Wenn ich falsch liege möge man mir verzeihen und mich verbessern.

 

[Heelie]

gib mal bei Google Atemübungen ein

mit den Übungen die du da findest wirst du erstmal gut beschäftigt sein

Klar hilft ein Blasinstrument...denn da geht es ja genau darum einen gleichmäßigen Luftstrom abzugeben damit ein gleichmäßiger Ton entsteht.

Also Flöte nehmen und einfach einen gleichmäßigen Ton erzeugen, solange wies geht!

Generell ist die reine Bauchatmung eher ungeeignet, weil man da zu wenig Luft aufnimmt. Perfekt ist die Kombinationsatmung. In Bauch und Brust...also quasi nicht unten rein (Bauch), nicht oben rein (Brust), sondern in die Mitte atmen.

Zum Thema Luftdosierung:

Auf Reibelaute ausatmen.......ffffffffffffffffffffffff.....oder -sssssssssssssssssssssss.....oder - wwwwwwwwwww
gleichmäßig und so lange wie möglich (vom Prinzip her genau das gleiche wie einen gleichmäßigen Ton auf einem Blasinstrument erzeugen)

...ist jegliche Luft aus deinem Körper raus, dann wieder von vorn..ABER NICHT BEWUSST EINATMEN. Das Einatmen sollte ganz natürlich von alleine geschehen...wie bei einem Blasebalg...

Also aktiv ausatmen, passiv einatmen.

 

[herrNick]

Illusion schrieb:
Des weiteren bin ich der Meinung, dass das Safoxonspiel (und so wohl auch jegliches Blasinstrumen) erheblich zu der Fähigkeit beiträgt, seinen Atem zu kontrollieren (unabhängig von meinen persönlichen Fähigkeiten als Sänger oder Bläser). Man lernt an den Richtigen Stellen zu atmen und den Atem zu dosieren.

Laut meinem Gesangslehrer sind die Atem-Übungen der Bläser quasi die Obermenge der Atem-Übungen für Sänger, also bestätigt das Deine Meinung.

@Cablebob: Zum Thema Ausdauersport. Das schadet wahrscheinlich nicht, da Dein Verbesserungspotential vermutlich in der AtemTECHNIK liegt, ist der Ausdauersport vermutlich der falsche Ansatzpunkt. Wie bei den meisten Dingen - aber Du kennst das Forum lange genug, um das zu wissen - läßt sich das nicht in einem Thread klären, sondern im Idealfall durch Unterricht.

Ciao,

herrNick

 

[mkropfbe]

also ich bin furchtbar unsportlich, habe aber einen jahrelang trainierten Tenor und behaupte einfach mal, meine Stuetze und Atem sehr gut unter Kontrolle zu haben... weiterer, bereits genannter Beweis: Pavarotti

trotzdem ist das einfach nur eine Ausrede, denn Sport wuerde sicher nicht schaden, und wenn auch nur aus anderen Gruenden schon *lol*

 

[SunSpire]

Ich würde auch sagen, daß Sport grundsätzlich zu empfehlen ist. Gerade Mucker hocken ja viel rum und da ist etwas Kontrastprogramm sicher sinnvoll.

Im Bezug aufs Singen gibts vielleicht einen Konditionseffekt oder das oben angesprochene Lungenvolumen, die Tonbildung ist davon aber nicht betroffen. Etwa wie beim Trompete spielen ist die Frage eines guten Ansatzes relativ unabhängig, wie lange man Luft für einen Ton hat.

 

[nurmaso]

Indirekt hilft es auf jeden Fall.
Eine bessere Ausdauer ist z.B. bei einem längeren Auftritt hilfreich sein. 'Nur' singen kann ja auch anstengend sein, man bewegt sich ja auch, es ist heiss oder sonstwas... und wenn man dann bei 10 Schritten nach links und nach rechts gehen nicht gleich aus der Puste ist, ist das doch besser.

Und ein trainierter Mensch hat einen niedrigeren Puls und einen ruhigeren Atem, was mit Sicherheit beim Singen nicht von Nachteil ist.

Und mit nem hohen Lungenvolumen kannst du 4 Zeilen am Stück rappen... (bei Bedarf)

 

[Bonzo3000]

Für eine Live-Performance ist es unumgänglich als Sänger zumindest etwas Sport zu betreiben. Wenn der Bewegungsradius auf der Bühne sich natürlich zwischen 0,5 und 2cm "bewegt", braucht man nicht unbedingt Sport. Aber ich möchte Pavarotti mal sehen (geht ja leider nicht mehr) wenn er wie Bruce Dickinson oder Mick Jagger auf der Bühne rumhüpft. Das ist dann bald keine Luft mehr im Blasebalg.

 

[mkropfbe]

tut er ja deswegen ja auch nicht, hmm ... jetzt sowieso nicht mehr

 

[Cablebob]

Danke für die zahlreichen Antworten.

Was mich vor allem noch beschäftigt,
ist die Kondition der Bauch/Zwerchfellmuskulatur.

Wenn man viel auf der Bühne herumhampelt,
ist doch eine Muskulatur wichtig, um den Erschütterungen
etwas entgegenzusetzen, damit die Intonation davon
nicht beeinflusst wird, oder?

Gibt es abgesehen von Atemübungen noch gezieltere Methoden,
das Zwerchfell stärker zu machen, bzw. besser zu kontrollieren?